Rock: Alles was du wissen musst!

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Wie ist Rockmusik entstanden? Was macht eine Rockband aus und wer sind eigentlich die größten Rock-Gitarristen? Wir liefern die Antworten!

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Ein universales Zeichen für Rock: Die Pommesgabel

Inhaltsverzeichnis:

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Was ist Rockmusik?

Rock ist eine Musikrichtung, die Ende der 1960er Jahre aus einer Vermischung von Rock ’n’ Roll mit anderen Genres entstanden ist. Im nächsten Absatz erfährst du mehr über die Entstehung des Rock. Inzwischen gibt es zahlreiche Rock-Strömungen – Southern Rock, Post Punk, Heavy Metal, New Wave, Alternative Hip Hop oder Brit-Rock sind nur einige davon. Bei Wikipedia findest du eine Liste mit über 100 Subgenres von Rock.

Wie vielseitig Rock, bzw. die Rockgitarre ist, zeigt Gitarrist Alex Chadwick in seinem Video “Rock in 100 Riffs”:

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Wie ist Rock entstanden?

Am Anfang war Elvis! Auch wenn viele Musikwissenschaftler dies anders sehen, führte Presley mit ‚That’s All Right [Mama]‘ unüberhörbar eine neue Spielart ein, die später Rockabilly getauft wurde.

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Elvis Presley hatte 1954 den Rockabilly-Boom in den USA eingeläutet. Als er in Deutschland bei der US-Army stationiert war, gehörte er schon zu den etablierten Popstars seiner Zeit. Auch ihm verdankt es der Rock & Roll, dass er mit einem bestimmten Style und Look assoziiert wird.

Der 19-jährige LKW-Fahrer Elvis Presley alberte 1954 in einer Aufnahmepause in den Sun Studios von Memphis auf seiner Gitarre herum, seine Musiker Scotty Moore (g) und Bill Black (b) stiegen spontan ein – und Produzent Sam Phillips ließ die Bänder mitlaufen. Kurze Zeit später erschien das Ergebnis dieser Session als Elvis-Presley-Single ‚That’s All Right (Mama)‘, mit der B-Seite ,Blue Moon Of Kentucky‘. Sie gilt als Initialzündung für das, was kurze Zeit später als Rock & Roll die Welt erschüttern sollte.

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Sam Phillips’ Sun Studios gelten als Zentrale des neuen Sounds, wo ein Rock-&- Roll-Hit nach dem anderen produziert wurde und aus der eine Vielzahl bahnbrechender Musiker hervorging, die auch heute noch für den großen Erfolg dieser Musik stehen. Presley und seine beiden Mitmusiker tourten ab 1954 durch den Süden der USA, oft auch zusammen mit weiteren Sun-Künstlern wie Carl Perkins und Johnny Cash.

Insbesondere Presleys Bühnen-Show sprach sich bald herum, denn er verband wie kein anderer Persönlichkeit mit Ausdruck und Sex-Appeal, was im prüden Nachkriegs-Amerika wie eine Bombe einschlug – und ihm immer mehr Publikum bescherte, vor allem weibliche Fans.

Hier einer der legendären Elvis-Auftritt von 1956:

Musiker wie Eddie Cochran (‚Summertime Blues‘), Gene Vincent, Duane Eddy, Little Richard, Buddy Holly und viele andere folgten dem King, der bald von Sam Phillips zu RCA ging und sich dort dem Kommerz hingab.

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Einer der ersten, einer der Großen: Eddie Cochran, der seiner Gretsch 6120 einen P-90- Pickup an den Hals setzte.

Überhaupt ließ der Rock & Roll und damit auch der Rockabilly Ende der 50er-Jahre Federn. Nur Gene Vincent, der vielleicht wildeste und leidenschaftlichste Rockabilly-Man, drückte immer noch das in seiner Musik aus, was Marlon Brando in seinem Film „The Wild One“ rüberbrachte. Er gilt auch heute noch als der Rebell unter den Rock & Rollern und schuf mit schwarzer Lederjacke, Jeans und Kippe im Mundwinkel ein Image, das wegweisend für die Neo-Rockabillies war, die ab den 1970er-Jahren diese Musik wieder zum Leben erwecken sollten.

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Gene Vincent and the Blue Caps im Studio. Der Herr mit der Gretsch Duojet ist sein Gitarrist Cliff Gallup.

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In England hatten in den 1950ern die Teddyboys den Samen für den Rockabilly gelegt. Auch sie stammten aus der Unterschicht, auch sie fielen durch ihre wilde Musik und ihren Look auf: Lange, bunte Jacken mit Samtkragen („drapes“), Röhrenhosen und Wildlederschuhe mit Kreppsohlen, sogenannte Creepers. Das Haar wurde mit Pomade eingerieben, nach hinten gekämmt und zu einem „Entenschwanz“ geformt. Vorne fiel eine Tolle in die Stirn, und seitlich wuchsen Koteletten.

Aus den Teds entwickelten sich ab den 60er-Jahren zwei Gruppierungen – die eher eleganten Mods und die mit Lederjacke, Jeans und Stiefeln uniformierten Greaser oder Rocker (nicht zu verwechseln mit den Motorrad fahrenden Rockern von heute). Als typische Teddyboys, die in den 1980er Jahren ein Revival erlebten, gelten Matchbox, aber auch die Stray Cats.

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Der wildeste unter den Wilden: Gene Vincent und seine Band ‚The Blue Caps‘

In Deutschland wurden die rebellischen Jugendlichen der 50er-Jahre „die Halbstarken“ genannt. Beeinflusst durch amerikanischen Rock & Roll und Filme wie „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ mit James Dean, Marlon Brandos oben schon erwähnter „Der Wilde“ und „Die Halbstarken“ mit Karin Baal und Horst Buchholz, schufen sie eine dynamische, schnelle Gegenkultur, sie sich bewusst vom wohligen Nachkriegs-Aufschwung distanzierte. Damit gehörten die Halbstarken zu der ersten Generation, die sich in der ganzen westlichen Welt nahezu zeitgleich kulturell und politisch ähnlich formierte.

Rock & Roll und Rockabilly waren schlichtweg der Punk-Rock der Fünfziger! Genauso flächendeckend wie seine Verbreitung verlief jedoch auch die Kommerzialisierung dieses Phänomens, dem damit Ende der 50er-/Anfang der 60er-Jahre der Garaus bereitet wurde.

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Was ist Rockabilly?

Rockabilly-Musik ist im Grunde genommen weiße Südstaaten-Musik, die in ihrer ursprünglichsten Form von 1954 bis etwa 1957 gespielt wurde. Also von Elvis & Co. Dennoch sprach man damals noch von Rock & Roll, und erst mit dem Revival in den 1970er-Jahren wurde Rockabilly zu einem feststehenden Begriff. Er setzt sich aus „Rock & Roll“ und „Hillbilly“ zusammen, wobei mit Hillbilly ein Hinterwäldler gemeint ist, dessen Musik der Country und Bluegrass ist.

Die Rockabilly-Fans verstehen ihre Musik als rebellische Mixtur von Rock & Roll- und Country-Musik, der die „schwarzen“, rhythmischen Elemente den aufrührerischen Touch verleiht. Carl Perkins brachte das Thema auf den Punkt: „Rockabilly ist weiße Country-Musik mit schwarzem Rhythmus.“

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Scotty Moore mit Gibson Archtop & seinem besten Freund aus alten Tagen …

Der Musikwissenschaflter Craig Morrison beschreibt den typischen Rockabilly-Musiker so: „Er hat keine besonders gute Bildung, stammt aus der unteren Mittelschicht oder Unterschicht, ist verheiratet und hat ein paar Kinder. Er ist LKW-Fahrer, Verkäufer, Elektriker oder Mechaniker und hat in der Armee gedient. Er hat einen Country-Musik-Background, ist aber auch an schwarzer Musik interessiert. Egal, ob er ein guter oder ein weniger guter Musiker ist, er ist auf jeden Fall ein leidenschaftlicher Musiker, der seine Musik sehr ernst nimmt.“

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Neo-Rockabilly

Dem Rock & Roll und Rockabilly war Ende der 50er-Jahre durch seine Kommerzialisierung also der rebellische Zahn gezogen worden. Damit war er seiner Seele beraubt und entwickelte sich erstmal nicht weiter. Mehr als 10 Jahre später, also Anfang der 1970er, begann dann das Rockabilly-Revival in England, zehn Jahre später bei uns – der Neo-Rockabilly. Die Stray Cats um Brian Setzer, die ihre große Karriere 1980 in England begannen, wurden regelrechte Galionsfiguren einer Szene, die wieder Fahrt aufnahm. Und die einen weiteren Höhepunkt Mitte der 90er erlebte.

The-Cramps
Gelten als Mitbegründer des Punkabilly: The Cramps

Hier schälten sich zwei Gruppierungen heraus – auf der einen Seite die harte Lederjacken/ Jeans-Abteilung der Rockabillies, auf der anderen Seite die schicken Jungs und Mädels der Hepcats- oder Jive-Fraktion, die sich am Swing der 1930er- und 40er-Jahre orientierten. Zu dieser Zeit wurde der Grundstein zu einer bunten und stilistisch offenen Rock-&-Roll-Szene gelegt, die auch heute noch Bestand hat. Greaser, Jiver, Hepcats, Punk’n’Roller, Rockabillies, Psychobillies und andere feiern oft zusammen, trinken zusammen und gehen in dieselben Konzerte. Die teilweise brutalen Grabenkämpfe der einzelnen Gruppierungen untereinander sind jedoch längst Vergangenheit.

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Galionsfiguren des Neo-Rockabilly: The Stray Cats

Insgesamt schätzt man den Artbestand in Deutschland auf etwa 6000 Rockabillies und 2000 Psychobillies. Die meisten sind in Berlin zu Hause, gefolgt von einer starken Lederjacken/Jeans-Fraktion im Ruhrgebiet. Die Szene heute – immer im Spagat zwischen Tradition und Jetztzeit – ist außerordentlich dankbar für jedes frische Blut. Hauptsache, es klingt so, wie man es kennt. So konnte selbst der Popsänger Sascha für merkbaren Schwung in der Szene sorgen, als er vor einigen Jahren in sein Alter-Ego Dick Brave schlüpfte und handgemachten, authentisch klingenden Rockabilly präsentierte. Da sind die neuen Klänge aus Amerika deutlich kantiger und krachender. Hier erlebt man eine Mischung aus Punk, Rockabilly und Psychobilly, in der die Musik von Johnny Cash, dem frühen Elvis und den Stray Cats neben Bands wie Social Distortion, The Bones und Turbo AC’s gehört wird.

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Frischer Wind im deutschen Rockabilly: Dick Brave & the Backbeats, mit Adriano Batolba an der Gretsch-Gitarre.

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Was macht Rockabilly-Musik aus?

Rockabilly-Musik ist vor allem durch den hart und rhythmisch geschlagene Kontrabass gekennzeichnet, bei dem die Saiten auf das Griffbrett aufklatschen. Dieser Slap-Sound hat in den ersten Besetzungen von Elvis & Co. zusammen mit der meist akustischen Rhythmusgitarre für den Drive gesorgt. Dass man damals erst gar nicht auf die Idee kam, ein Schlagzeug einzusetzen, lag an der engen Verbindung zur konservativen, weißen Country-Musik. Hier waren Schlagzeug, genauso wie Blasinstrumente, verpönt, um sich bewusst vom erfolgreichen schwarzen Swing- und Big-Band-Stil abzusetzen.

Doch es dauerte nicht lange, da setzten sich die jungen Rock & Roller auch über dieses Gesetz hinweg und integrierten Drummer in ihre Bands. Die Gitarristen – in der Regel mit Archtop – spielten gerne Licks und Riffs auf der zweiten Zählzeit und peppten ihren Sound mit einem markanten Echo-Effekt auf. Dieses typische Slapback-Echo entsteht, wenn die Verzögerung des Echo-Signals auf eine kurze Zeit (unter 200 ms) und auf meist nur eine Wiederholung eingestellt ist, die zudem mindestens genau so laut sein muss wie das Originalsignal.

Authentizität ist im Rockabilly ungeheuer wichtig. Was das Equipment angeht, besinnt man sich gerne auf Amps und Gitarren aus den 1950er- und 60er-Jahren und alte Band-Echo-Geräte, z. B. von Echolette oder Roland.

Die Trademark-Sounds stilprägender Gitarristen des Rockabilly gelten somit auch heute noch als richtungweisend, wenn auch die Beschaffung und Finanzierung der alten Gerätschaften nicht jedem Rockabilly-Fan leicht fallen dürfte. Hier jetzt das Equipment dreier wichtiger Gitarristen des Rockabilly: Scotty Moore, Cliff Gallup und Brian Setzer.

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Scotty Moore

Elvis Presleys Gitarrist der ersten Stunde kaufte sich 1952 nach seiner Entlassung aus der Marine eine Fender Esquire und einen „wide panel“ Fender-Tweed-Deluxe-Amp. Doch schon ein Jahr später gab er die Esquire für eine Gibson ES- 295 in Zahlung, eine goldene Jazzgitarre mit P-90-Pickups. Mit der ES-295 spielte er alle Sun-Recordings von Elvis und unzählige Konzerte, immer in Verbindung mit dem Tweed Deluxe. 1955 tauschte Moore die ES- 295 gegen eine Gibson L5 aus. Gerade drei Monate vorher hatte er einen neuen Amp bekommen, einen von Ray Butts speziell für ihn gebauten EchoSonic, den er bis zum Ende seiner Karriere in 2007 spielen sollte. Mit der L-5 und dem EchoSonic spielte Moore 1955 ‚Mystery Train‘ ein, der Gitarren-Sound dieses Hits gilt als der klassische Rock-&-Roll- und Rockabilly-Sound schlechthin, an dem sich die meisten Gitarristen orientieren.

Insgesamt hat Ray Butts, der ja auch für die Entwicklung des Gretsch-Filter-Tron-Pickups verantwortlich war, nur 68 dieser 25 Watt starken Combos gebaut, die über ein eingebautes Bandecho-Gerät verfügten. So konnte erstmals auf bühnentaugliche Weise der Slapback-Echosound live eingesetzt werden, wollte man nicht wie z. B. Les Paul ganze Tonbandmaschinen einsetzen. Für die großen Bühnen, auf denen Elvis seit den 1960ern unterwegs war, baute Butts für Moore zwei aktive 50-Watt-Boxen mit je vier 8“-Lansing-Lautsprechern, die Moore auf der Bühne verteilt links und rechts aufstellte, damit über 125 Watt verfügte und, wie er in einem Interview einmal sagte, „immer noch nichts hörte“. Roy Orbison, Chet Atkins, Luther und Carl Perkins waren weitere prominente Butts-EchoSonic-Spieler.


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Cliff Gallup

Cliff Gallup war vielleicht der originellste Rock-&-Roll-Gitarrist der 50er-Jahre. Er spielte bei den Blue Caps, der Band von Gene Vincent. Gallups Spielweise mit Plektrum und je einem Fingerpick an Mittel- und Ringfinger und die ungewöhnlichen Licks und Soli hatten nicht nur großen Erkennungswert, sondern spornten Jeff Beck an, ihm mit seinem bemerkenswerten Album ‚Crazy Legs‘ Tribut zu zollen.

Gallup spielte eine schwarze 1955/56er Gretsch 6128 Duo Jet mit DeArmond-Singlecoil-Pickups, Melita-Steg und Bigsby-Vibrato, bei dem der Arm parallel zum Saitenverlauf fixiert war. Hier lag sein kleiner Finger ständig an, um so spontan ein leichtes Schimmern erzeugen zu können. Die Duo Jet spielte Gallup im Studio über einen 26 Watt starken Standel 25L15 Combo mit 15“- Speaker, live über einen Fender-Tweed-Amp. Den Echo-Effekt erzeugte live ein aus Teilen eines Tonbandgerätes gebautes Aggregat.

Hier ein Workshop zu dem Stil von Cliff Gallup:

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Brian Setzer

Brian Setzer hat sein Equipment seit den ersten Erfolgen der Stray Cats in den späten 70ern kaum verändert – und warum auch? Hauptgitarre ist eine 1959er Gretsch 6120, in der TV-Jones-Pickups die originalen Filter-Trons ersetzt haben. Daneben hat er viele verschiedene, auf der alten 6120 aufbauende, Signature-Modelle von Gretsch, sowie eine TV-Jones-Spectra-Sonic-Bariton-Gitarre.

Der Amp seiner Wahl ist ein 1963er „Brown face“ Fender Bassman, der in „Piggyback“-Manier auf einer 2×12“-Bassman-Box sitzt, bei der die originalen Speaker durch Celestion Vintage 30 ausgetauscht sind. Setzer ist deshalb auf diese Amp-Reihe mit der Schaltung 6G6-B fixiert, weil sie einen Dioden-Gleichrichter anstelle einer Röhre besitzt und deshalb einen stabileren Clean-Sound bereitstellt.

Als Preamp und Slap-Back-Echo-Lieferant fungiert ein Roland RE-301 Chorus/Echo, ein altes Bandecho-Gerät. Im Studio werden manchmal ein Fender Tube Reverb, ein Dunlop TS-1 Tremolo und ein Ibanez TS-808 Tube Screamer, Letzterer für etwas mehr Beef, eingesetzt.

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Rockabilly-Spielarten

Psychobilly

Hier wird Rockabilly mit Punk kombiniert. Diese brisante Mischung taucht zu Beginn der 1980er-Jahre auf. Die Psychobillies rasieren sich den Kopf und lassen nur ein spitzes „Flattop“ oben stehen, das nach vorne ansteigt. Dazu tragen sie schwere Stiefel, Nietengürtel, schwarze Leder- oder Bomberjacken und Jeans und tanzen Wrecking, eine Art Pogo.

Typische Bands dieser Szene sind The Meteors, The Sharks, Sting Rays und Mad Sin, später dann noch Nekromantix, Reverend Horton Heat und Tiger Army. Die Psychobillies sind in der Regel unpolitisch, auch wenn sich manchmal Rechts- wie Linksradikale unter sie mischen. Die Punk-Elemente bestimmen den Sound der Psycho-Bands, es werden verzerrte Gitarren eingesetzt und ein insgesamt härterer und aggressiverer Sound als im Rockabilly gefahren.

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Punkabilly

Auch hier werden Elemente von Punk und Rockabilly gemischt. Als Initialzünder gilt die New Yorker Band The Cramps, die bereits in den 1970er-Jahren spielten. Auch andere bekannte Bands stammen aus dem Umfeld, so wie Demented Are Go oder Mad Sin. Der Unterschied zu Psychobilly macht der noch geringere Einfluss von Rockabilly-Elementen aus.

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Gothabilly

Hier werden Gothic-Rock- und Rockabilly-Elemente gemischt, sowohl in der Musik als auch im Outfit. The Cramps gelten auch hier als Vorreiter, aber auch Screaming Lord Sutch, der bereits in den 1960ern harten Rock & Roll mit schwarzem Humor verband. Bekannte Post-Punk- und Gothic-Bands wie The Birthday Party, The Damned und Alien Sex Fiend arbeiten mit Rockabilly-Elementen. Im Gothabilly ist der Beat oft schleppend und langsamer als bei den anderen Rockabilly-Spielarten.

Es werden auch mal Loops, Samples und Industrial-Sounds eingesetzt und thematisch Horror-Szenarien beschworen, für die Splatter- und Horror-Filme als Inspirationsquelle dienen. Und noch ein Lesetipp: Wer mehr zum Thema erfahren möchte, besorge sich „Rockabillies – Rock’n’Roller – Psychobillies“ von der Autorin Susanne El-Nawab.

Autor: Heinz Rebellius

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Woraus besteht eine Rock-Band?

Eine Rock-Band besteht traditionell aus Schlagzeug, E-Bass, Gesang und natürlich der E-Gitarre – oder auch seltener einer Akustik-Gitarre. Ergänzt wird das ganze mitunter mit einem Keyboarder oder auch einem zweiten Gitarristen.

Instrumente einer Band

Die Besetzung ergibt sich aus der Funktion der Instrumente. Musik besteht aus den Grundelementen Tempo, Takt, Akkord und Melodie. Der Drummer und der Bassist bilden das Fundament der Band. Dabei ist das Schlagzeug für den Rhythmus zuständig, es gibt das Tempo und die Taktart vor. Der Bassist ist sein engster Mitstreiter und das Verbindungsglied zu den Musikern – er spielt den Rhythmus und die Grundtöne. Ein Grundton ist das tonale Fundament eines Akkordes.

Die Akkorde spielt in der Regel der Gitarrist oder der Keyboarder. Dadurch geben sie dem Song den harmonischen Zusammenhang. Der Gesang übernimmt die Melodie und transportiert über den Text Sinn und Inhalt eines Stückes. Mehr über die Aufteilung in einer Band erfährst du hier.

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11 Alben für Rock-Gitarristen

Bezeichnet man jemanden unter uns Gitarristen als Frickler, so kann das sowohl Bewunderung als auch Abneigung ausdrücken. Für die einen ist Frickeln ein Ausdrucksmittel und mitunter ein Hauptgrund Gitarre zu spielen, für die anderen ist es eher ein Indiz für nicht vorhandene Musikalität. Laut Wiktionary bedeutet Frickeln „ein technisches/handwerkliches Problem oder eine Aufgabe mühsam, kleinteilig oder zeitaufwendig zu lösen versuchen“. Trotzdem hat es das Wort mittlerweile fast zur Bezeichnung einer Musikrichtung geschafft: Frickelgitarrenmusik!

Wer sich für Rock-Gitarre und im speziellen die der härteren, schnelleren Gangart interessiert, wird schnell merken, dass die Veröffentlichungsdaten der stilprägenden Frickel-Alben zumeist mit einer 19 in der Jahreszahl beginnen. Somit höchste Zeit, die Anfänge eines Genres ins Bewusstsein zurückzuholen, das uns alle bis heute inspiriert und geprägt hat. Hier also eine Liste, die die Älteren unter uns erinnern, und den Jüngeren den Einstieg erleichtern soll:

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Van Halen: Van Halen (1978)

Eddie Van Halen gilt als der Urvater der modernen Rock-Gitarre. Auf dem 1978 veröffentlichten Debüt seiner Band finden sich neben dem beeindruckenden Tapping-Showoff ,Eruption‘ auch Radiohits wie ,Runnin’ With The Devil‘ und ,Ain’t Talkin’ ‘Bout Love‘. Alles was danach in der rockenden Gitarrenszene passierte, versuchte sich mit diesem Meisterwerk und der Technik des Gitarristen zu messen.

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Yngwie Malmsteen: Rising Force (1984)

Einer der ersten, die es schafften, aus Van Halens Schatten zu treten, war Yngwie Malmsteen, der ebenfalls schon mit dem Debüt klarmachte, wo gitarristisch der Hammer in Zukunft zu hängen hat. Seinen Erfolg verdankt Malmsteen aber nicht nur den virtuosen Soli, sondern auch der Tatsache, dass er sich nicht als Imitat des Großmeisters verstand, sondern im Wildern in der klassischen Musik sein Alleinstellungsmerkmal fand.

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Joe Satriani: Surfing With The Alien (1987)

Absolut unerreicht ist bis heute die zweite Veröffentlichung von Joe Satriani. Mit ,Surfing…‘ legte der damals 31-Jährige die Latte in Sachen instrumentaler Rock-Musik extrem hoch. Noch dazu mit einer technischen wie musikalischen Vielseitigkeit, die seither ihresgleichen sucht. Songs wie der ,Satch Boogie‘ oder die Ballade ,Always With Me, Always With You‘ werden wohl für immer ganz oben auf der Liste der besten Gitarren-Instrumentals stehen.

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Cacophony: Speed Metal Symphony (1987)

Eher vom sportlichen Ergeiz als von künstlerischer Motivation gepackt, nahmen die beiden Metal-Shredder Marty Friedman und Jason Becker Ende der Achtziger ihre Äxte zur Hand, um sich eine Dreiviertelstunde lang gegenseitig durch das Titel-gebende Genre zu jagen. Beeindruckend sind hier neben der Geschwindigkeit vor allem die ausgefeilten Arrangements der beiden Gitarristen. Zwei Meister auf Augenhöhe!

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Vinnie Moore: Time Odyssey (1988)

Etwas gelassener, aber nicht weniger virtuos als die Kollegen im Jahr zuvor, ging es Vinnie Moore auf seinem zweiten Solo-Album ,Time Odyssey‘ an. Diese Scheibe macht neben der Gitarrenkunst Moores vor allem durch die konsequente Anlehnung an barocke Musik auf sich aufmerksam: Sweeping-Arpeggios, Pedalton-Licks und Kontrapunkt treffen auf klassische Kompositionen im Rock-Gewand.

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Racer X: Live Extreme, Vol. 1 (1988)

Paul Gilbert war noch Teenager, als er begann, mit der Band Racer X für Furore zu sorgen. Nach zwei Studio-Alben entschied man sich 1988 für ein Live-Album, bei dem einem die Spucke wegbleibt. Ein Wahnsinns-Gitarrist, der hier auch von den beeindruckenden Fähigkeiten seines Kollegen Bruce Bouillet profitiert. Kurz darauf löste man sich auf und Gilbert gründete Mr. Big.

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Extreme: Pornograffitti (1990)

Kein Wunder, dass ,More Than Words‘ die einzige Hit-Single von ,Pornograffitti‘ blieb, denn der Rest des Albums ist eher was für Fans der härteren Gangart. Die Riffs von Nuno Bettencourt sind eine Mischung aus Metal und Funk und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Imposant: Bettencourts rechte Hand, mit der er die Linien virtuos mit Obertönen und abgestoppten Noten anreichert. Lustig: ,Flight Of The Wounded Bumble Bee‘.

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Eric Johnson: Ah Via Musicom (1990)

Dass es nicht immer im weitesten Sinne Metal sein muss, wenn man zeigen will, was man auf der Gitarre kann, das demonstrierte Eric Johnson auf seinem Grammy-Album mit dem eigenartigen Titel. Sein recht entspannter Rock mit Pop-Appeal, gepaart mit versiert gespielten, geschmackvoll-unprätentiösen Gitarrenlinien verhalf ihm sogar zur instrumentalen Hitsingle ,Cliffs Of Dover‘.

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Steve Vai: Passion And Warfare (1990)

Als alter Zappa-Veteran wusste Steve Vai schon seit Anfang der 80er-Jahre, wie man die Grenzen des musikalisch Möglichen auslotet. Es verwundert also nicht, dass er sich auch auf seinen Solo-Alben anschickte, neue Dimensionen zu erkunden. Auf ,Passion And Warfare‘ finden sich folgerichtig so unterschiedliche Nummern wie ,For The Love Of God‘ und ,Erotic Nightmares‘. Großartig!

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Dream Theater: Images & Words (1992)

John Petrucci und seine Band hatten bei Erscheinen von ,Images & Words‘ schon hinlänglich bewiesen, dass sie in ihrer Zeit am Berklee College immense technische Fähigkeiten erlernt haben. Hier aber zeigte sich vor allem der Gitarrist von seiner vielleicht bis heute besten Seite, mit einem guten Gespür für die richtige Mischung aus Schnelligkeit, schönen Melodien und originellem Songwriting.

Mit uns sprach Petrucci über das Album:

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Steve Lukather: Candyman (1994)

Ein Glück, dass Steve Lukather zwischen seinen Veröffentlichungen mit Toto noch Zeit für seine Solo-Karriere fand. So bescherte er uns das wunderbare, teils instrumentale Album ,Candyman‘, das für viele als das stärkste seiner Karriere gilt. Aufgenommen mit seinem Side-Project Los Lobotomies imponiert hier hauptsächlich die der Live-Aufnahme zu verdankende Frische.

Mehr über Klassiker der Rockmusik von AC/DC bis zu den Rolling Stones erfährst du unseren 10 Rock-Klassikern, die man gehört haben muss!

Autor: Marian Menge

Wer ist der beste Rock-Gitarrist aller Zeiten?

Nachdem wir die Liste mit legendären Frickelalben gelesen haben, wissen wir jetzt zumindest, wer Gitarrentechnisch einiges auf dem Kasten hat. Doch auch abseits von den Fricklern gibt es zahlreiche Rock-Ikonen – man nehme nur Keith Richards von The Rolling Stones. Da wir uns bei all den Fingerkünstlern jedoch nicht entscheiden können, wer der beste Rock-Gitarrist aller Zeiten ist, lassen wir dich abstimmen:

Produkt: Gitarre & Bass 3/2023 Digital
Gitarre & Bass 3/2023 Digital
Im Test: Fender Je¬ Beck Stratocaster, E-Gitarre +++ König & Brüggen Juli, E-Gitarre +++ 48ers Loveliner, E-Gitarre +++ Rocktile Vinstage ST- und T-Style, E-Gitarren +++ Ibanez FRH10N-BSF, E-Nylonstring +++ Lakota DWG-5000 & DWG-6000, A-Gitarren +++ Schecter Corsair Bass, E-Bass +++ Ibanez SR5FMDX2-NTL, E-Bass +++ amp // box // fx // zubehör +++ Harley Benton Sugar & Spice, FX-Pedal +++ Blackstar Dept.10 Amped 2, Amp im Pedalformat +++ Solar Guitars Chug Pedal +++ Two notes ReVolt Bass, Preamp +++ Darkglass DFZ, Fuzz-Pedal +++ KHDK Gojira Drive, OD-Pedal

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