Meilenstein 1972

The Rolling Stones: Exile On Main St

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Exile On Main Street Cover
Exile On Main Street Cover

1969 wurde der Gitarrist der Rolling Stones Brian Jones tot in seinem Swimming Pool aufgefunden. Kurz zuvor hatten Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Bill Wyman den jungen Mick Taylor engagiert, einen Virtuosen, der zuvor u. a. bei John Mayall den Blues gespielt hatte. Mit ihm an Bord folgte eine der erfolgreichsten Phasen der Stones, sowohl in kommerzieller wie auch in künstlerischer Hinsicht.

,Let It Bleed‘, ,Get Yer Ya-Ya’s Out!‘ und ,Sticky Fingers‘ führten nacheinander die vorderen Ränge der Album-Charts in UK und US an. In diese Reihe gehört schließlich auch das im Juni 1972 erschienene (Vinyl-)Doppel-Album ,Exile On Main St‘.

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Stones-Gitarrist Keith Richards hatte in dieser Band-Phase sein Spiel mit offenen Tunings perfektioniert. Vornehmlich stimmt er seine Fender-Telecaster-Modelle in Open-G (D G D G b d), wobei Richards die tiefste
(D-)Saite entfernt. Wie wichtig dieser daraus resultierende Sound für den hohen Wiederkennungswert der Stones war und bis heute ist, zeigt gleich das markante Intro-Riff von ,Rocks Off‘. Es wurde weiter hart gerockt im folgenden ,Rip This Joint‘, und auch ,Happy‘ ist ein klassischer Stones-Song, bei dem Mr. Richards sogar die Lead-Vocals übernommen hatte. Das vorab als Single ausgekop- pelte ,Tumbling Dice‘ avancierte mit seinem relaxten Tempo und dem eingängigen Refrain mit Gospel-Chor zum Hit von ,Exile On Main St‘.

The Rolling Stones ,Rocks Off‘:

Doch Rock ist nur eine Facette dieses vielschichtigen Albums. Ihre Blues-Wurzeln haben die Stones schon immer gepflegt, sehr explizit treten sie zutage im von John Lee Hooker beeinflussten ,Shake Your Hips‘, dem ,Casino Boogie‘, ,Turd On The Run‘ und dem ,Ventilator Blues‘ mit fetten Slide-Licks von Mick Taylor, für die er damals bevorzugt Fender Stratocasters oder Gibson Les Pauls einsetzte.

Weitere Höhepunkte sind sicher die Balladen ,Torn And Frayed‘, das akustische ,Sweet Black Angel‘ und das von Piano getragene ,Loving Cup‘.

The Rolling Stones ,Shine A Light‘:

Und da ist natürlich noch jene Nummer, die dem letzten Konzert-Film von Martin Scor- sese seinen Titel gab: ,Shine A Light‘ mit Billy Preston an Orgel und Piano. Überhaupt steuerten zahlreiche Gastmusiker ungewohnte Klangfarben bei, mittels Percussion, Kontrabass oder Marimbafon.

Die Stones selber wechselten ihre angestammten Positionen. So sind Richards und Taylor hier auch am Bass zu erleben, da Bill Wyman den Sessions öfters fern blieb. Man war also offen für Experimente, wie der kaputte LoFi-Sound von ,I Just Want To See His Face‘ zeigt.


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Die Vielschichtigkeit war sicher auch eine Folge der verschiedenen Aufnahmeorte und daraus resultierender -zeitpunkte. Hierzu gehörten neben Keith Richards’ Villa Nellcôte im süd-französischen Villefranche sur-Mer, an der Côte D’Azur gelegen, auch Stationen wie die Olympic Studios in London und Los Angeles.

Auch wenn vielleicht der ganz große Hit dieses No.1-Albums fehlte, sind bis heute die Kombination aus erdigen Blues-Roots, Experimentierwillen und Rock-Energie immer noch beeindruckend und wegweisend. Dazu kommt der rohe, teils sehr rustikale Gesamt-Sound, der die Songs letztlich atmen und leben lässt.

Ist ,Exile On Main St‘ das beste Album der Stones? Eine rhetorische Frage, die wohl jeder Interessierte für sich beantworten muss. Jedenfalls konnten m. E. die direkten Nachfolger ,Goats Head Soup‘ und ,It’s Only Rock ’n’ Roll‘ trotz ihres riesigen kommerziellen Erfolges in puncto Kreativität nicht ganz mithalten. Sucht man nach den Wurzeln von Bands wie Black Rebel Motorcycle Club oder The Dandy Warhols landet man schnell bei diesem Klassiker, der übrigens später mit zehn Bonus-Tracks wiederveröffentlicht wurde.

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