Art Rock

Die All-Star Bands des Progressive Rock

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Hier findest du die wichtigsten Fakten über Progressive Rock Bands, inklusive einer Standortanalyse der Prog-Szene!

Dream Theater Lyrik

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Völlig verschwunden war der Prog- oder (wie andere ihn nennen) Art-Rock nie. Das, was da einst in den späten Sechzigern gestartet und in den Siebzigern so hingebungsvoll und opulent zelebriert wurde, und dabei Legenden wie Genesis, King Crimson, Yes, Rush, Camel, Pink Floyd, Saga oder Jethro Tull hervorgebracht hatte, verlor mit dem Beginn der Punk-Ära einen Großteil seiner Fans und damit auch nahezu komplett die Existenzgrundlage.

In den Achtzigern fristete die besonders kunstvoll geschmiedete Rockmusik ein ziemlich trostloses Mauerblümchendasein, lediglich erwärmt durch den temporären Ausschwung von Marillion, die mit ‚Script For A Jester‘s Tear‘ (1983), ‚Fugazi‘ (1984), besonders aber durch das ‘85er Opus ‚Misplaced Childhood‘ und die darauf enthaltene Hit-Single ‚Kayleigh‘ ins grelle Rampenlicht der Öffentlichkeit katapultiert wurden.

Eigenständigkeit wurde der Band um Sänger Fish allerdings per se abgesprochen, der Vorwurf lautete quasi Leichenfledderei. Gemeint war damit der Nachlass von Genesis, deren bahnbrechenden Alben ,Nursery Crime‘, ,Foxtrott‘ oder ,Lamb Lies Down On Broadway‘ in der Tat durchaus ähnlich gestrickt waren, wie der langatmige Pomp Marillions.

Genesis waren zwar offiziell noch unter den Lebenden, mit dem Weggang von Peter Gabriel Mitte der Siebziger hatte die Band sich jedoch sukzessive der radiotauglichen Popmusik geöffnet und die progressiven Ursprünge fast vollständig aus ihrem Klangkosmos eliminiert.

Dennoch: Für Fans, denen das derbe Geprügel der Metal-Heroen zu laut, und Punk zu simpel war, klangen Marillion wie die Rückkehr der anheimelnden Seventies-Atmosphäre, mit Endlos-Kompositionen, verschachtelten Arrangements und verspielten Solo-Parts.

Dann kam der hinlänglich bekannte Seattle-Wahn, mit ihm Cobain & Nirvana, Soundgarden und Mudhoney, und die unsäglichen Diskussionen um nicht mehr zeitgemäße Stilrichtungen begannen ein weiteres Mal von vorne. Der Grunge-Boom schien der endgültige Todesstoß des Art-Rock zu sein.

Dream Theater

Doch fast gleichzeitig mit den amerikanischen Garagen-Bands machte sich eine Zusammenrottung talentierter Musikstudenten des Berklee College Of Music erstmals auf, Ingredienzien der Art-Rock-Phase mit Heavy Metal zu kreuzen, und überdies ihr grandioses technisches Können als wichtiges Kriterium in die Waagschale zu werfen.

Die Namen der Herren Musiker: John Petrucci (g) und John Myung (b), und ihre neu gegründete Band hieß Dream Theater. Das Debüt-Album ,When Dream And Day Unite‘ (1989) wirkte in der von Guns N’ Roses betrunkenen Epoche nahezu wie eine Kulturrevolution. Zwar litt die Gruppe in den folgenden drei Jahren unter personellen und geschäftlichen Umstellungen, doch das Zweitwerk ,Images And Word‘, das 1992 das Licht der Öffentlichkeit erblickte, ließ die Fans reihenweise ehrfurchtsvoll auf die Knie fallen.

Wuchtige Songs, wuchtige Sounds, handwerkliche Kabinettstückchen en masse und kompositorische Meisterleistungen machten aus Dream Theater die neuen Könige, mit ihnen kehrte der Prog-Rock der Siebziger in neuem Gewand in die Öffentlichkeit zurück. Prog Metal war neu geboren, und Dream Theater durften sich zusammen mit Queensryche, Fates Warning (und bedingt Watchtower) als Ammen der neuen Bewegung fühlen.

Es dauerte allerdings noch bis zum Ende des Grunge, bis dieses Genre wirklich an Bedeutung gewann. Dann jedoch, ab Mitte der Neunziger etwa, schossen sie wie Pilze aus dem Boden, die neuen Prog-Rock- und -Metal-Formationen, zumal endlich auch wieder Plattenfirmen dieses Thema nicht mehr nur mit spitzen Fingern anfassten.

Progrock Szene bands

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe bedeutender und erfolgreicher Progressive-Bands, erwähnenswert vor allem, neben Dream Theater und den noch immer aktiven Marillion, die begnadeten Spock’s Beard, die schwedischen The Flower Kings, King’s X aus Houston/Texas, aber auch Enchant, Arena, Symphony X, Transatlantic und aus deutschen Landen Poverty’s No Crime sowie Vanden Plas. Sie alle beglücken die Fans seit Jahren mit fabelhaften Veröffentlichungen, mit Alben, die neben den kurzlebigen Trends und Moden in der Zwischenzeit eine kleine eigenständige, halbwegs krisensichere Szene darstellen.

 

 

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Erst sehr spät, über die Umwege zu Musikern wie Andy Timmons, Steve Vai natürlich, auch Joe Satriani und Eric Johnson, bin ich auf die Metallfusion von John Petrucci, Mike Portnoy und all den Anderen, gestoßen.
    Motiv war für mich immer, neue, bzw. weitere Gitarrenvirtuosen in der o.g. Musikszene aufzustöbern.
    Dabei fiel mir auf, etwa bei Tony MacAlpine, dass zwischen den extraguten, über alle Maßen kreativen Phasen oder auch Musikstücke, einige stereotype Kompositionen auftauchen, die einem nach mehrmaligem Hören erst einmal reichen.
    An solch einem Stadium angekommen, ist es für mich Zeit geworden, mir das Gesamtwerk der einzelnen Musiker genauer anzuhören.
    Und gerade dabei bin ich auf die extrem starken Highlights der schier endlos vielen Musiker getroffen, sodass ich inzwischen süchtig nach essenziellen Kompositionen und Perfektion in der handhabhaften Instrumentaltechnik geworden bin.
    Das Problem, das mir dabei entstanden ist, liegt an meinem Unvermögen, zeitgenössische Künstler mit ähnlichen Potenzialen zu finden, weil ich auch irgendwie aus einer anderen Zeit stamme, will sagen, ich bin jetzt ü 60 und mit der aktuellen Musikszene nicht auf Augenhöhe.
    Mittlerweile würde ich mir wünschen, Empfehlungen anderer Prog und Fusion Hörer zu erhalten, weil ich auch gerne wieder einige Tonträger oder qualitativ hochwertige Downloads erwerben würde.
    Nun ist dies hier ja kein Forum, weshalb ich die Redaktion bitten würde, falls Post zu diesem Thema rein kommt, mir ein paar E-Mails zukommen zu lassen oder mir redaktionelle Vorschläge zu unterbreiten.
    Das wäre schön. Danke sehr.

    N. S.

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