Ein echtes Ausrufezeichen in dieser Preisklasse!

Guter Anfang: Squier Sonic Precision Bass im Test

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(Bild: Dieter Stork)

BESPIELBARKEIT UND SOUND

Dass der Bass gut am Körper anliegt, habe ich ja schon beschrieben. Die Kopfplatte zieht dabei etwas nach unten, was sich aber mit einem weniger rutschigen Gurt gut in den Griff bekommen lässt. Schon direkt aus dem Karton ist der Bass so eingestellt, dass er leicht zu bespielen und die Oktavreinheit sauber ist. An einem anderen Sonic Precision, ebenfalls frisch aus dem Karton, konnte ich mich davon überzeugen, dass das nicht nur bei meinem Testbass so ist.

Das geringe Gewicht macht es leicht, den Bass auch über längere Zeit zu spielen, vor allem wenn man es noch nicht so gewohnt ist, ein Instrument am Gurt über die Schulter hängen zu haben. Der schmale Hals macht der linken Hand richtig Spaß, der Sattel aus knochenähnlichem Kunststoff ist sauber gekerbt, sodass es auch in den unteren Bünden nicht mehr Mühe macht zu Greifen als nötig. Auch mit nicht allzu sauberer Technik kommen alle Töne gut rüber. Selbst die üblichen Dead-Spots, Bereiche auf dem Griffbrett, die weniger stark ausklingen und die bei Bässen mit angeschraubten Hälsen normal sind, fallen sehr milde aus.

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Der typische Precision-Ton ist eher warm und füllt den Bandsound mit starken Mitten, die Höhen geben dem Bass Definition und sorgen dafür, dass der Ton präzise bleibt. Bei stärkerem Anschlag wird der Klang aggressiver, knalliger und setzt sich mehr durch. Auch wenn wir es hier mit günstigeren Hölzern zu tun haben und ein guter Tonabnehmer so viel kosten kann wie der ganze Bass (und mehr), ist das ansatzweise auch beim Sonic Precision angelegt, wozu auch die guten Saiten beitragen.

Der Bass reagiert am Verstärker weniger dynamisch auf die Stärke des Anschlags, auch die Anschlagsposition (weicher am Hals, knackig-mittiger zum Steg hin) wird weniger sensibel umgesetzt als von seinen teureren Brüdern. Bei der Bandprobe mit dem Sonic gab es trotzdem keine Beschwerden, er füllte seine Rolle gut aus. Die Höhenblende nimmt schön die Höhen zurück und macht dabei die Mitten noch dicker, damit lässt sich gut arbeiten!

Potis und Buchse sind bei dem Preis natürlich von einfacher Qualität, halten aber erfahrungsgemäß erst mal, und ein Austausch gegen Markenware kostet unter 40 €, wenn es mal so weit sein sollte. Auch das einschichtige Schlagbrett, das sich gerne mal wellt, ist aus großer und günstiger Auswahl schnell ersetzt – und man kann dem Bass gleich ein individuelles Gesicht geben. Aber das ist Zukunftsmusik, die sich bei der Substanz des Sonic definitiv lohnen wird.

RESÜMEE

Der neue Squier Sonic Precision Bass hat mich angenehm überrascht! Durch kleine Kniffe an Korpus und Hals leicht, gut spielbar, und dazu mit dem typischen Sound ausgestattet, ist er eine wirklich gute Wahl für Anfänger:innen. Als Erst-Bass, aber auch als Upgrade zu einem echten Markeninstrument. Auch als Schulbass wird er eine gute Figur machen, jedoch selbst gestandene Bassist:innen, die einen Bass für Sessions oder Ähnliches suchen, machen mit dem neuen Squier nichts falsch. Nicht umsonst ist ein Precision Bass seit Jahrzehnten zuverlässiger Begleiter von Pop bis Metal, da macht der Sonic keine Ausnahme.

Wem das strahlende California Blue zu leuchtend ist, bekommt den Bass auch in Sunburst, ebenfalls mit Ahorn-Griffbrett, oder in Schwarz mit dunklem Griffbrett aus Indischem Lorbeer. Egal welche Farbe oder Ausführung: In dieser Preisklasse setzt der Squier Sonic Precision ein echtes Ausrufezeichen!

PLUS

  • Sound
  • Bespielbarkeit
  • schlanker Hals
  • Gewicht
  • Optik
  • Preis-Leistung
  • Werkseinstellung


(erschienen in Gitarre & Bass 12/2023)

Produkt: Jack Bruce 1943 – 2014
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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hi, ich bin 21 und Anfänger. Ich schaue mich gerade nach einem guten Anfängerbass um. Gibt es diesen auch als LH Version? Ich bin nämlich Linkshänder und suche noch nach einem mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.

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  2. Schade, dass es mal wieder kein Lefthand Modell gibt!

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