Gitarre

Semiacoustic, Solidbody, Archtop, Thinline: Erfahre alles über die Gitarre und die Merkmale der einzelnen Gitarrentypen!

Grafik: Der Aufbau einer E-Gitarre
Der Aufbau einer E-Gitarre

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Welche Gitarrentypen gibt es?

Es gibt grundsätzlich rein akustische Gitarren, rein elektrische Gitarren – und natürlich alles dazwischen, wie zum Beispiel eine simple akustische Gitarre mit Tonabnehmer, die ja so auch schon quasi „elektrifiziert“ ist. Bei Akustik-Gitarren unterscheidet man zudem zwischen Westerngitarren und Konzertgitarren. Westerngitarren haben Stahlsaiten – die Saiten bei der klassischen Gitarre sind aus Nylon.

Akustik von Fender
Eine Akustik von Fender (Bild: Fender)

Mehr über die Unterschiede und Details erfährst du in unserem Akustik ABC. Nähern wir uns dem Thema E-Gitarre an, indem wir die Grundtypen definieren!

 

Was ist eine Solidbody Gitarre?

Solidbody nennt man die klassische Brettgitarre, deren Korpus also in der Regel aus massivem Holz besteht. Klassische Beispiele sind die Fender Telecaster und Stratocaster oder die Gibson-Modelle Les Paul, SG (Solid Guitar) und Firebird. Solidbody-E-Gitarren sind die am häufigsten zu findenden elektrischen Instrumente.

Gitarrentypen
Verschiedene Gitarrentypen

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Was ist eine Semiacoustic Gitarre?

Semiacoustic, auch Semiakustik- oder Halbresonanz-Gitarre genannt. Diese Instrumente verfügen über einen Hohlkorpus mit Resonanzöffnungen (F-Löcher), in den ein massiver Block eingelassen wurde, der meist vom Halsansatz bis zum hinteren Gurtknopf reicht. Der Resonanzkörper ist also nur noch halb vorhanden, daher rührt der Name Halbresonanz.

Chuck Berry im 50er-Jahre-Look auf dem Cover von Roll Over Beethoven
Chuck Berry in den 50er Jahren mit
seiner ES-350
(Bild: Archiv)

Gibsons ES-335, die man von Jam-Rocker Warren Haynes, Fusion-Player Larry Carlton oder Rock & Roller Chuck Berry kennt, oder Jazz-Gitarrist John Scofields Ibanez AS-200 sind typische Semiacoustic-E-Gitarren. Sehr viele Blues- und Rock-Gitarristen wie B.B. King, Alvin Lee, Eric Clapton und Freddie King spielten Semiacoustics.

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Was ist eine Archtop Gitarre?

Archtop bedeutet eigentlich „gewölbte Decke“, hat sich aber als Synonym für die dicke Jazz-Gitarre mit den klassischen F-Löchern als Resonanzöffnungen eingeschlichen: eine Vollresonanzgitarre, die also auch rein akustisch gespielt funktioniert, aber zusätzlich mit einem oder mehreren Tonabnehmern plus Reglern ausgestattet ist. Alle großen Jazz-Gitarristen wie Wes Montgomery, George Benson, Attila Zoller, Joe Pass, aber auch Blues-Musiker wie Eric Clapton oder Rock & Roller und Volksmusiker haben schon immer auch Archtops eingesetzt.

Scotty-Moore-Evlis-Presley
Scotty Moore mit Gibson Archtop & seinem besten Freund aus alten Tagen …

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Was sind Thinline E-Gitarren?

ThinlineE-Gitarren sind ein Kapitel für sich, denn für diesen Begriff gibt es mehrere, sich teils widersprechende Definitionen: + Thinline-E-Gitarren sind mit Tonabnehmern ausgestattete, vollakustische Instrumente, nur eben mit einer Zargenhöhe (= Korpusdicke) von von ca. 5 cm. Sie haben keinen durchgehenden Block o.ä. im Korpusinneren, womit sie sich von den Semiacoustics klar unterscheiden.

Die klassische Thinline-E-Gitarre ist die Gibson ES-330, die u.a. vom Jazz-Gitarristen Grant Green gespielt wurde. Aber auch Rocker wie Merkwürden Ted Nugent mit seiner Byrdland oder Pop-Stars wie der Italiener Zucchero – er spielt u.a. eine ES-120 – konnten schon mit Thinline-Gitarren gute Musik machen.

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Die Telecaster-Thinline

Das Fender-Modell Telecaster-Thinline wäre nach dieser Definition natürlich keine Thinline; sie wurde oft als SEMISOLID-Typ bezeichnet. Bei diesem Gitarrentyp – wie auch bei der Framus Jan Akkerman – wurden aus dem massiven Body mehr oder weniger große Hohlkammern ausgefräst.

Fender Thinline
Fender Deluxe Telecaster Thinline

Hier ist der andere, ebenfalls verbreitete THINLINE-Definitionsansatz: Demzufolge ist „Thinline“ ein Oberbegriff für alle hohlen und halbhohlen Gitarren, die eine Zargentiefe von ca. 5 cm nicht überschreiten. Eine semiakustische ES-335 ist demnach genauso eine Thinline wie eine vollresonante ES-330. In Bezug auf die Fender Thinline Telecaster bedeutet das: Letztendlich definieren sich die Unterschiede zwischen semiakustisch und halbmassiv (semiso- lid) aus dem Verhältnis von umbauter Luft zum Holzanteil. Ist da mehr Luft (z.B. ES-335), dann ist sie semiakustisch; bei mehr Holz (z.B. Tele Thinline) ist es eine halbmassive Gitarre.

American Elite Telecaster Thinline in Mystic Ice Blue
American Elite Telecaster Thinline in Mystic Ice Blue

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Was sind die Bestandteile der E-Gitarre?

Eine Gitarre kann aus laminiertem – also schichtverleimtem – Holz, oder aber aus massiven HÖLZERN bestehen. Der HALS einer Gitarre kann bei allen Typen entweder aufgeschraubt, eingeleimt oder aber durchgehend sein. Weitere wichtige Charakteristika einer E-Gitarre sind die SAITEN – es gab im Prinzip fast alles von der viersaitigen Framus-Peter-Kraus-Gitarre bis zu den flirrenden Sounds von Roger McGuinns elektrischer 12string-Rickenbacker bei The Byrds.

Wie viele Saiten dürfen es denn sein? 8-String, Multiscale 7 oder Bariton 7-Saiter? (Bild: Simon Hawemann)

7-saiter-Archtops spielte schon in den 30er-Jahren der Jazz-Gitarrist George Van Eps, also lange bevor Ibanez Steve Vai 1990 seine Universe-Signature baute und dann auch die Nu-Rocker dieses Instrument entdeckten. Tosin Abasi von Animals As Leaders spielt sogar eine Achtsaitige, genau wie Jazz-Gitarrist Charlie Hunter.

Grafik: Der Aufbau einer E-Gitarre
Der Aufbau einer E-Gitarre

Und dann unterscheiden sich E-Gitarren auch noch durch die Pickups, deutsch: TONABNEHMER. Singlecoils, Humbucker und Piezo-Pickups sind die gängigen Grundtypen. Die Elektrik (Regler, Schalter) der meisten E-Gitarren ist passiv, nur relativ wenige haben einen Vorversstärker und aktive Klangregelung an Bord, wofür diese Instrumente dann Batterien (ver)brauchen.

Tipps zum passenden Zubehör wie den richtigen Gitarrenständer oder die passenden Saiten findest du auf der Themenseite Gitarren Zubehör.

Nach all der Theorie geht’s jetzt an die Praxis – am besten gelingt das mit unseren Videoworkshops:

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