G&B-Classics: 10 Rock-Klassiker, die man gehört haben muss!

Anzeige

the who any generation cover

Rock ist eine vielschichtige Kategorie, die die unterschiedlichsten Bands subsumiert, von Cheap Trick über Hawkwind, von Bon Jovi bis hin zu Iron Maiden. Im Folgenden gibt’s kein Best-Of-Ranking sondern einfach nur ein paar Tipps, was legendäre Studio-Alben des Genres betrifft: 10 Rock-Klassiker, die Viele(s) bewegt haben und es immer noch tun. Reinhören!

Anzeige

THE WHO: MY GENERATION

THE WHO brachten 1965 den Stein nachhaltig ins Rollen. Die treibenden Viertel-Chords und die damals provokativen Lyrics des Über-Hits ,My Generation‘ drängen selbst 2013 absolut scharf aus den Boxen. Das Debüt-Album ,The Who Sings My Generation‘ – das ursprünglich nur ,MY GENERATION‘ hieß – bot noch einige weitere Klassiker wie ,The Kids Are Alright‘, ,Out In The Streets‘ oder die deftige bis experimentelle Version des Blues-Standards ,I‘m A Man‘.

Pete Townshend inspirierte mit seinem akzentuiertem wie aggressivem Rhythmusspiel und natürlich durch den verzerrten Sound zahlreiche weitere Menschen zur Gitarre zu greifen. The Who als Band setzten Maßstäbe, indem sie Soul und Rhyhtm & Blues elektrifizierten. An diesen Aufnahmen kommt man nicht vorbei.

 

BLACK SABBATH: PARANOID

Nach dem selbstbetitelten Debüt legten die britischen Düster-Rocker um Ozzy Osbourne und Tony Iommi mit diesem Geniestreich 1970 noch eine Schippe nach. Neben dem bis heute größten Sabbath-Hit ,Paranoid‘ – den muss man gehört haben, keine Diskussion – gibt‘s hier weitere Klassiker wie ,War Pigs‘ oder das großartige ,Iron Man‘. Andere Songs zeigen durchaus verspieltere Einflüsse wie das psychedelische ,Planet Caravan‘. Und dank Drummer Bill Ward und einem virtuosen Geezer Butler am Bass verströmt dieser Metal-Klassiker sogar jazzige Vibes. ,Paranoid‘ war und ist eine Blaupause für alles was Heavy Metal ausmachen kann.

 

LED ZEPPELIN: LED ZEPPELIN

Mit ihrem vierten und schlicht ,LED ZEPPELIN‘ benannten Album (auch bekannt als „LED ZEPPELIN IV“) lieferten Robert Plant, Jimmy Page, Jon Bonham und John Paul Jones 1971 ihr Meisterwerk ab. Gitarrist Jimmy Page kreierte in ,Black Dog‘ und ,Rock And Roll‘ einige der markantesten Riffs der Zeit. Und sein Solo in ,Stairway To Heaven‘ zählt zu den ganz großen der 70er-Jahre, wie überhaupt diese Nummer für alle Zeiten die Über-Ballade schlechthin sein wird.

 

DEEP PURPLE: MACHINE HEAD

MACHINE HEAD (1972) von Deep Purple ist ein Hardrock-Schwergewicht mit Songs für die Ewigkeit: ,Highway Star‘, ,Lazy‘ und ,Space Truckin‘‘, da können Rocker nur mit dem Kopf schütteln. Da war doch noch was? Genau: Dieses Album enthält mit ,Smoke On The Water‘ einen der größten Hits der Pop-Musikgeschichte im Allgemeinen – und von DEEP PURPLE. Gitarrist Ritchie Blackmore lässt auf diesem Knaller-Album einige seiner besten Riffs und Soli vom Stapel.

 

THE ROLLING STONES: EXILE ON MAIN ST

Und was machte die selbsternannte „größte Rock-‘n‘-Roll-Band der Welt“ in den frühen Siebzigern? THE ROLLING STONES tauchten ab an die Côte d‘Azur und nahmen dort ,EXILE ON MAIN ST‘ (1972) auf, das als eines ihrer besten Alben gilt. Gleich auf vier LP-Seiten präsentierten Mick & Co ihre eigene Melange aus hartem Rock, Soul, viel Blues und Country. Hier haben die Musiker sich ausprobiert und reichlich mit Stilen und Sounds experimentiert, immer kann hier abgefahrene Zwischentöne im Mix entdecken.

Songs wie ,Rocks Off‘, ,Tumblin‘ Dice‘ oder das balladeske ,Shine A Light‘ zählen sicher mit zum Besten, was die Stones in 50 Jahren hervorgebracht haben. ,Exile …‘ ist auch das Album auf dem Keith Richards das Spielen auf nur fünf Saiten in einer offenen G-Stimmung perfektionierte, wie er in seiner Autobiographie „Life“ erläutert: „Meine ersten richtigen Erfahrungen auf der Fünfsaitigen hatte ich ein paar Jahre zuvor mit ,Honky Tonk Woman‘ gemacht. … Dann, als die Arbeit an ,Exile‘ losging, entdeckte ich auf einmal lauter neue Kniffe – zum Beispiel wie ich Moll- oder Vorhalt-Akkorde spielte. Mit Kapodaster wurde die Sache noch spannender …“ Danke, Keef.

 

PINK FLOYD: WISH YOU WHERE HERE

Während die Stones immer stark den blauen Wurzeln verbunden blieben, hatte sich aus der britischen Experimental-Band PINK FLOYD einer der Hauptprotagonisten des Progressive-Rock entwickelte. ,WISH YOU WHERE HERE‘ (1975) war nach dem Mega-Erfolg ,Dark Side Of The Moon‘ ein weiterer Meilenstein, der einen guten Einstieg in die Welt von Pink Floyd ermöglicht. Ein episches Album, auf dem Stücke ineinander fließen, und dennoch jedes einzelne wie ein Mini-Film-Soundtrack erscheint.

Mit weiten Keyboard-Landschaften beginnt ,Shine On You Crazy Diamond (Parts 1 – 5), auf denen David Gilmour großartige Melodien geradezu ausbreitet. ,Welcome To The Machine‘ ist ein düsterer Trip durch bizarre Traumlandschaften, eingängiger wirkt ,Have A Cigar‘ mit seinen funky Grooves. Und mit ,Wish You Where Here‘ haben Pink Floyd nicht nur eine Hommage an Ex-Mitglied Syd Barrett erschaffen, sondern eine der schönsten Balladen der 70er-Jahre.

 

VAN HALEN: VAN HALEN

Die Rock-Musik wurde in den späten 70ern zunehmend härter und extremer. Was allerdings 1978 mit dem selbstbetitelten Debüt-Album der US-Band VAN HALEN auf die Welt zukam, damit hatte wohl niemand gerechnet. Die Kalifornier mit dem exaltierten Sänger David Lee Roth rockten deftig nach vorne, und was Gitarrist Eddie Van Halen plötzlich solo auf ,Eruption‘ in einer Minute und 48 Sekunden abzog ist heute immer noch exzellentes Shredding-Lehrmaterial.

Eddie konfrontierte die Szene mit hyperschnellen Singlenote-Attacken, nie gehörten Two-Hand-Tappining-Linien, durchdringende Flageoletts und dynamische Dive-Bombs mit dem Vibrato-Hebel. Und ganz ganz viel Gefühl für den Ton in den Fingern. Schließlich sind da diese auch aus heutiger Sicht dicken Riffs. Genial ist die Adaption des Kinks-Klassikers ,You Really Got Me‘, und ,Ain‘t Talkin‘ ‘Bout Love‘ gehört fraglos zu den großen Heavy-Songs dieser Zeit.

 

AC/DC: BACK IN BLACK (1980)

Mit der Frage „Was ist Rock?“ kommt man zwangsweise bei diesem Klassiker an. Die australische Band hatte ihren straighten Riff-Rock gewohnt präzise auf den Punkt gebracht, neu war der gewaltige Gesamt-Sound, für die Produzent Mutt Lange verantwortlich war. Von den zehn Songs, wirkt einer monumentaler als der andere, allen voran ,Hells Bells‘ mit seinen Glockenschlägen. Auch ,Shoot To Thrill‘, der funky Titeltrack und der Hit ,You Shook Me All Night Long‘ gehören seither zu den Höhepunkten jeder AC/DC-Show. Letztlich ist ,Back In Black‘ auch ein Statement, in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben.

Die Band war nach dem Tode ihres legendären Frontmanns Bon Scott im Februar 1980 so gut wie am Ende. Als Antwort auf alle Auflösungsspekulationen wurde einige Monate später mit dem neuen Sänger Brian Johnson dieser Knaller veröffentlicht, der mittlerweile als das zweitmeistverkaufte Album überhaupt gilt.

Du möchtest das markante und allseits bekannte Riff selbst zu deinem Repertoire zählen können? Hier zeigen wir, wie es gespielt wird. Erfahre zudem mehr über das Konzept, das hinter der beliebten Akkordfolge steckt und wie diese mit der Moll-Pentatonik kombiniert wird.

 

NIRVANA: NEVERMIND

Die Nachwirkungen sind bis heute spürbar: Das US-Trio NIRVANA hat mit ,NEVERMIND‘ (1991) die Rock-Welt umgekrempelt. Die Gitarre durfte wieder dreckig tönen, fiepen, wabern und ungehemmt rückkoppeln, eine klare Absage an den Format-Rock der 80er-Jahre. Der Mega-Hit ,Smells Like Teen Spirit‘ vereinte ungehemmt Punk und Metal zu einem scharfen dynamischen Gemisch. Und auch ,In Bloom‘, ,Come As Your Are‘ oder ,Lithium‘ avancierten zu Hits des „Grunge-Rocks“, wie die neue Welle aus Seattle genannt wurde.

Sänger & Gitarrist Kurt Cobain wurde zum Superstar hochstilisiert, am 5. April 1994 wurde der Druck zu groß und Cobain schied freiwillig aus dem Leben. Drummer Dave Grohl wechselte später ans Mikro und zur Gitarre, um mit den Foo Fighters eine der wichtigsten Bands der neueren Rock-Geschichte zu etablieren.

 

RADIOHEAD: OK COMPUTER

Das Ende dieser Tippliste beschließen RADIOHEAD mit ihrem bahnbrechenden Werk ,OK COMPUTER‘ (1997). Rock, Pop, Progressive, die Oxforder Band goss diese Einflüsse in verspielte wie eingängige und einfach extrem coole Songs. Beeindruckend wie sich elektronische Sounds und mit Hall und Delay beladene Gitarrenklänge überlappen oder kontrastieren, um schließlich vereint im hymnischen Refrain zu landen. Über allem thront Thom Yorke mit viel Weltschmerz in der Stimme. Ein zeitloses Album, dass alles auf den Punkt bringt, worum es im Alternative-Rock geht.


G&B-Classics

Oft nachgeschlagen, kritisch hinterfragt, heiß diskutiert – Die G&B-Classics sind die beliebtesten Artikel der Gitarre & Bass-Geschichte. Da sie immer wieder neue Leser*Innen erreichen und für lebhafte Debatten sorgen, holen wir sie für euch regelmäßig aus dem Archiv hervor.

Produkt: The Rolling Stones for free
The Rolling Stones for free
Hol dir das Gitarre & Bass The Rolling Stones Special – for free!

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Oben wird Led Zeppelin 4 beschrieben, drunter ist aber Led Zeppelin 1 zu hören… auch nicht schlecht, aber für Unkundige vielleicht etwas verwirrend

    Auf diesen Kommentar antworten
  2. Hallo,
    Ich glaube du vertust dich s
    Stairway to heaven ist aus dem Album LED Zeppelin 4.
    Obwohl das die live Version ist, und die ist wiederum aus dem Album the Song remains the same.
    Beste Grüße

    Auf diesen Kommentar antworten
  3. Nirvana really?
    Nirvana war nur der Höhepunkt des Grunge-Ära. Nach dem Tod von Kurt Cobain flaute Grunge sehr schnell ab. Wer wirklich Grunge anhören soll, dann die Bands wie Pixies, Sonic Youth, Dinosaur jr. und Neil Young. Diese 4 Bands haben Kurt Cobain sehr beeinflusst. Das Song „Smells Like Teen Spirit“ ist in Soundstil der Band „Pixies“. Daher ist für mich das Lied kein echtes Highlight. Wer Kurt Cobain wirklich hören will dann bitte das Album “In Utero“.

    PS: Das aller erste unbewusste Grunge-Song ist „Well Well Well“ von John Lennen. Aus dem Album „John Lennon“. Wirklich sehr hörenswert.

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Hab alle, außer Radiohead, aber ob man die gehört haben muss ,ist Geschmackssache

      Auf diesen Kommentar antworten
  4. Ich meine natürlich das Album “John Lennon/Plastic Ono Band” 😉

    Auf diesen Kommentar antworten
  5. Ich bin zwar Riesen Black Sabbbath Fan, aber Paranoid und Iron Man konnte ich nie ab, das war mir zu primitiv.
    Im Großen und Ganzen ganz nett geschrieben der Artikel, aber man kann doch nicht allen Ernstes Nirvana in einem Atemzug mit The Who oder Van Halen nennen. Man beleidigt damit auch Zeppelin und Purple…….sorry
    Nix gegen Radiohead, aber in der Liste wo Pink Floyd auftaucht?

    Auf diesen Kommentar antworten
  6. Danke für diesen tollen Beitrag über Rock-Klassiker. Inzwischen werden Bands wie Led Zeppelin oder Nirvana leider kaum noch gespielt. Ich werde meinen Gitarrenlehrer mal fragen, ob wir im Rahmen des Unterrichts einige Lieder aus dieser Liste spielen können.

    Auf diesen Kommentar antworten
  7. Für mich war damals,wie heute,die „Blue Öyster Cult“ Rockband der absolute Favorit.Die besagte Band trat damalig häufig als Vorgruppe der bekannten „Rock Clowns“ KISS auf.Musikalisch sind „Blue Öyster Cult“ bis dato noch immer auf einem sehr hohen Level,denn ihr Gitarrist und Vocalist „Buck Dharma“ besticht durch eine sehr ausgefeilte Spieltechnik auf seiner E-Gitarre,die wirklich einzigartig ist. Ja,“Blue Öyster Cult“ waren bereits in den frühen 1970er-Jahren eine kultige Rockband mit harmonisch-kurzweiligen Rocksongs und schönen Balladen.
    Leider fehlen die hier! Der sehr markante Kultsongtitel: „Don‘t fear the Reaper“ („fürchte nicht den Sensenmann“) aus ihrem damaligen Album „Agents of Fortune“ avancierte schon sehr zeitig zu einem echten Klassiker.Sehr schade,daß ihr die „“Blaue Austern Verehrung“ hierbei völlig vergessen habt.
    „Blue Öyster Cult“ waren übrigens die ersten Pioniere der Laser-Light Live-Shows.
    Ich finde ihre Musik noch immer sehr gut,und erinnere mich sehr gerne an die Sequenzen der „Cow Bell“ („Kuh Glocke“) Einlage bei ihrem Song „Don‘t fear the Reaper“,der etliche Jahre später in Quentin Tarantino’s Spielfim „Death Proof“ Verwendung fand.

    Auf diesen Kommentar antworten
  8. Ist toll, aber passt nicht in die Kategorie Rock.

    Auf diesen Kommentar antworten
  9. Man könnte auch noch Metallica’s “Black Album” von 1991 mit in die Liste aufnehmen. Die Produktion von Bob Rock war damals der absolute Benchmark und auch die Metallica Buben haben sich ein Stück weit weg vom Metal hin zu etwas mehr rockigen Songs gewagt. Ich denke, dass jedem Rock & Metal Fan die Hit Single Songs davon bekannt sein dürften. Liefen ja damals auf MTV 24/7 rauf und runter. Ganz zu Recht, wie ich meine. Die Lieder welche es nicht zu Video-Clip ehren geschafft haben, fallen im Vergleich qualitativ kein bisschen ab. Das musikalische Gesamtpaket auf “The Black Album” war im Veröffentlichungsjahr wie auch in den darauffolgenden Jahren wegweisend für die Rock & Metal Szene. Ich möchte nur als Beispiel Bands wie Megadeth, Testament, Godsmack, Nickleback, Kid Rock, etc. nennen.

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar zu J Mascis Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Das könnte dich auch interessieren