Kompakte Sound-Zentrale mit fünf Modulen

Mit allem und scharf: Ibanez Pentatone Preamp im Test

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Innenleben inklusive Fach für einen 9V-Block (Bild: Dieter Stork)

SOUNDS & ANWENDUNGEN

Aus den obigen Beschreibungen lässt sich schon erahnen, was der Pentatone im Einsatz so alles bietet. Mit einer Tele beschickt, begeben wir uns bei Mittelstellung des Preamp-Potis in erhöhte Gain-Gefilde, ab 14 Uhr wird es dann richtig heftig. Was schön ist und gar nicht oft genug erwähnt werden kann, ist, dass es in Spielpausen still bleibt – dem einfach zu bedienenden Noise Gate sei Dank. Mit dem 5-Band-EQ in klassischer V-Stellung rücken Acts wie Pantera oder die frühen Metallica ins Gesichtsfeld, hier wird also definitiv schweres Metall geschmiedet. Mit der Les Paul gefüttert, ertönt es bereits mit Gain auf 11 Uhr für des Testers Ohren ausreichend verzerrt.

Und da haben wir den Pre Boost noch gar nichts ins Spiel gebracht … Zwischenfazit: Der Pentatone liefert Gain ohne Ende. Damit eignet er sich sehr gut für Hardrocker und Metalheads sowie Spieler anderer zerrintensiver Stile.

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Und auf der anderen Seite des Gain-Spektrums? Kann der Pentatone auch moderat? Das kann er, auch wenn das wohl eher nicht sein Haupteinsatzzweck ist. Hier bietet sich bei Bedarf das linke Spektrum des Pre Boost als Unterstützung an, und man kann den Ausgangspegel der Gitarre ja gegebenenfalls auch per Volume-Poti absenken.

Dabei sollte man aber auf das Noise Gate achten und dessen Einsatzschwelle absenken, sonst wird der ausklingende Ton auch schon mal etwas früh abgeschnitten. Apropos Pre Boost: Dass Ibanez sich dazu entschieden hat, den zweiten internen Fußschalter für den Lautstärke-Kick zu verwenden, ist absolut nachvollziehbar. Manch einer hätte ihn vielleicht lieber für den Pre Boost gehabt, also als schaltbaren Andicker, aber dafür bieten die Japaner ja eine externe Option an, die für gut 30 Euro über die Ladentheke geht.

EINSATZ

Mit seiner Ausstattung und seinem Konzept bietet sich der Pentatone entweder zum Betrieb vor einem Amp oder im Return des Effektweges an. Die Ergebnisse unterscheiden sich, wenig überraschend, doch recht deutlich. Vor einem clean eingestellten Fender Pro Reverb mit seinem 12″-Lautsprecher klingt der Ibanez Preamp deutlich schneidiger als im Effektweg eines Marshall JCM 800 Studio Classic Combos mit seinem 10er-Speaker. Beide Varianten funktionieren gut, mir persönlich hat die Marshall-Option etwas besser gefallen. Hierbei ist dann nur noch der Presence-Regler am 800er im Einsatz, der Sound kommt in diesem Fall fast ausschließlich aus dem Preamp.

Damit empfiehlt sich jener als mobile Sound-Zentrale, die vor Ort mit einem vorhandenen Verstärker kombiniert werden kann und dann fast alles in sich birgt, was ein Rock-Gitarrist braucht. Ich zumindest könnte mir vorstellen, mit dem Pentatone und einem zusätzlichen Delay-Pedal komplette Gigs zu spielen.

RESÜMEE

Wer es verzerrt mag und gerne mit einer Vielzahl von Optionen arbeitet, findet im Pentatone Preamp von Ibanez einen idealen Partner. Mit seiner üppigen Ausstattung und den einzeln schaltbaren Modulen bietet er sich als kompakte Sound-Zentrale an, die mit einer Vielzahl von Amps kombiniert werden kann. Die Gain-Reserven sind mehr als üppig, sodass auch die harte Fraktion auf ihre Kosten kommen dürfte. Da auch in Sachen Hardware alles stimmig ist, kann man bei einem Preis von 249 Euro von einem wirklich guten Angebot sprechen.

PLUS

  • All-in-one Soundzentrale mit üppiger Ausstattung
  • Gain-Reserven
  • Preis/Leistung
  • solide Hardware

MINUS

  • Für maximale Flexibilität sollte der externe Fußschalter ins Budget einkalkuliert werden


(erschienen in Gitarre & Bass 04/2023)

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