Q&A of today:

Fender Pickups: Polepieces weisen schwarze Verfärbungen unter beiden E-Saiten auf

Anzeige
Moderne American Custom Tele Bridge
(Bild: Dieter Stork)

Q: Ich habe zwei Fragen zu bzw. Probleme mit den Pickups meiner Fender American Standard Strat von 2004. Zum einen weisen die äußeren Polepieces unter den beiden E-Saiten schwarze Verfärbungen auf. Woher kommen diese? Zum anderen habe ich das Problem, dass die h- und e-Saite, bedingt durch das Staggering der PU’s im Vergleich zu den anderen Saiten zu leise wiedergegeben werden. Das ist insbesondere bei Clean-Sounds ein Problem. Ich spiele Ernie Ball 2252 Classic Pure Nickel Saiten (009-046). Nun ist immer wieder zu lesen, dass das Staggering nicht mehr so ganz zeitgemäß ist, aber warum werden dann immer noch so viele Strat PUs mit Staggering angeboten, während das bei Tele-Pickups eher selten ist? Welche Möglichkeiten habe ich, um diese Lautstärkeunterschiede auszugleichen? Ich habe gelesen, man könne die Magnete der betroffenen Saiten vorsichtig weiter durchdrücken und anschließend wieder verkleben. Ist das sinnvoll oder bringt ein anderes Pickup-Set eher den gewünschten Erfolg?

Thomas Fischer (G&B-Leser)

Anzeige

A: Ich sehe in erster Linie Rost … Rost an allen Magnetpolen, bei allen drei Pickups, insbesondere aber am Steg-Pickup. Die schwarzen Verfärbungen sind ebenfalls Oxyd, verursacht vom Handschweiß. Insbesondere die Magnetpole der E-Saiten sind hier dem freien Zugriff der Finger ausgesetzt – siehe auch alle Schlagbrettschrauben! Ein ewiges Problem der Stratocaster sind in der Tat die Lautstärkeunterschiede zwischen den einzelnen Saiten. Leo Fender hatte die Pickups seinerzeit gestaggered, weil die unterschiedlichen Höhen der Polepieces optimal für die damals üblicherweise umsponnene G-Saite sowie den 7,25″-Griffbrettradius waren. Instrumente von heute haben einen deutlich flacheren Griffbrettradius und dazu auch noch in der Regel eine nicht umsponnene G-Saite, welche im Vergleich zu einer umsponnenen locker doppelt so laut ist! So – und nun kommen deine Pure-Nickel-Saiten erschwerend ins Spiel: Diese Umwicklung ist nur schwach magnetisch. Gegenüber modernen, vernickelten Saiten sind die PureNickel-Typen deutlich leiser – und treffen auf die eigentlich zu laute G-Saite. Das kann nicht gut gehen! Mein Tipp: Unbedingt die Pure-Nickel-Saiten aussortieren und die ganz normal vernickelten Saiten spielen. Denn diese wurden seinerzeit gerade wegen der genannten Problematik erfunden!

Da deine Marke anscheinend Ernie Ball ist, würde ich dir sogar zu einem Versuch mit der ganz neuen Cobalt-Serie raten. Hier sind nämlich die umsponnenen Saiten sogar noch lauter als bei herkömmlichen Sätzen und sie halten auch etwas länger, wenn man erhöhten Handschweiß hat. Die Lautstärkeunterschiede sollten dann wirklich kein Problem mehr darstellen. Außerdem: Checke mal, ob deine Fender American Strat noch die alten Pickups mit Plastikspulenkörper verbaut hat. Bei diesem Pickup- Typ (und NUR bei diesem!) kannst du den Magneten der G-Saite weiter rein- und E- und H-Saiten etwas weiter herausschieben. Denn hier stecken die Magnete im Plastik und berühren, anders als bei einem Vintage-Pickup, nicht die Wicklung. Es kann also im Normalfall nichts kaputt gehen. Und: Da die Magnete straff in dem Spulenkörper sitzen, müssen sie nach dem Verändern ihrer Position nicht verklebt werden.

André Waldenmaier


Aus Gitarre & Bass 02/2017

Produkt: Stevie Ray Vaughan Special
Stevie Ray Vaughan Special
Interview, Workshops, Testberichte: Stevie Ray Vaughan auf über 80 Seiten!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Das könnte dich auch interessieren