Happy Birthday!

Squier 40th Anniversary Series Gold Edition: Jazzmaster, Stratocaster & Telecaster im Test

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(Bild: Dieter Stork)

Seit 40 Jahren haben Abertausende von Musiker:innen ihr musikalisches Schaffen auf einem Squier-Instrument begonnen. Seit 40 Jahren ist Squier die Eintrittskarte in die große, weite Fender-Welt, seit 40 Jahren ist Squier Testfeld für Design- und Marketing-Ideen, die unter dem Fender-Label aus verschiedensten Gründen nicht möglich wären.

Und 2022 wird der 40. Geburtstag von Squier gefeiert! Statt Blumen und Torte wurde uns die Squier-40th-Anniversary-Serie serviert, prächtig ausschauende Fender-Klassiker in jeweils zwei Editionen: Vintage und Gold. Wir haben uns die Gold Edition näher angeschaut.

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GOLD EDITION

Allen drei Protagonisten der Gold Edition sind diese Features gemeinsam:

  • große Kopfplatte
  • Griffbrett-Binding
  • Griffbrett-Blockeinlagen
  • gold anodized Pickguard
  • vergoldete Hardware
  • gravierte 40th-Anniversary-Halsplatte
  • AlNiCo-V-Pickups

Hier weht also ein deutlicher Hauch 70er-Jahre durch das nicht vorhandene Haar. Die 40th Anniversary Series entspricht dem für diese Preisklasse guten Standard von Squiers erfolgreicher Classic-Vibe-Series und ist auf das Herstellungsjahr 2022 limitiert.

(Bild: Dieter Stork)

40th Anniversary Jazzmaster

Eine mächtige Erscheinung, ein Meer in Blau und Gold, um es mal so zu sagen. Der Pappel-Body ist nämlich in einer der schönsten Farben des Fender-Portfolios lackiert: Lake Placid Blue. Die Ausstattung ist ganz klassisch Jazzmaster: Zwei Singlecoils im speziellen JM-Format, die aufwendige Schaltung mit zwei Schaltkreisen (Rhythm/Lead) und das berühmt-berüchtigte Floating Tremolo, das in Kombination mit der Floating Bridge bei Bedarf ein wunderbar-weiches Schimmern abliefert.

Historisch korrekt mit Lead- und Rhythm-Schaltkreis (Bild: Dieter Stork)

Gut, dass anstelle der üblichen Jazzmaster- hier die Fender-Mustang-Brücke verwendet wird! Denn mit ihr ist die Gefahr viel geringer, dass die Saiten bei heftigerem Anschlag von der Rolle springen. Außerdem sollen die Mustang-Saitenreiter dank ihrer größeren Masse auch dem Ton ein wenig Gutes tun.

Zwei Kleinigkeiten am Rande: Warum trägt der Trem-Arm einen schwarzen Knopf, während der Rest des Plastiks in Weiß gehalten ist? Zumal er im Internet weiß ist? Und: Warum besitzt der Hals trotz des aufgeleimten Griffbretts einen rückwärtigen „skunk stripe“?

Binding und Blockeinlagen – zwei Merkmale der Gold Edition (Bild: Dieter Stork)

Hörbare Schabgeräusche begleiten die ersten Spielversuche auf der Jubiläums-Jazzmaster. Sowohl das Griffbrett als auch die Bünde sind sehr rau – hier müsste erst einmal Hand angelegt werden, um durch kräftiges Polieren ein smoothes Spielgefühl hinzubekommen. Der Rest ist jedoch Wohlfühlprogramm. Ein tolles Halsprofil (satt, aber nicht zu dick, schön breit am Sattel, aber nicht zu stämmig werdend in Richtung obere Lagen) und die aus dem Karton heraus bereits gute Saitenlage fördern die Spielfreude.

Und was wir dann hören, ist typisch Jazzmaster – der etwas hohle, leicht metallisch klingende Charakter der cleanen Sounds, die vollen, aber immer transparent rüberkommenden Klangwolken in allen Pickup-Stellungen und gerne auch mit freundlicher Unterstützung des Floating-Tremolo Systems – das hat was, was Jazzmaster-Freunde in aller Welt begeistern wird! Dazu dann noch der präzise, sich mit einer eher weichen Dynamik entfaltende verzerrte Sound … Diese Klangdemonstration ist einer Jubiläumsgitarre absolut würdig, das ist Jazzmaster pur, und das ist richtig gut so.

PLUS

  • Sounds
  • Spielbarkeit
  • Bridge
  • Optik

MINUS

  • Bundbearbeitung
  • trockenes Griffbrett

Stratocaster-Test auf Seite 2:

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Sehr trockene Griffbretter und eine vernachlässigte Bundbearbeitung sind ja derzeit auch bei so manch anderen Gitarrenherstellern leider wohl schon Standard.
    Habe z.B. selbst bei dem häufig so hochgelobten Hersteller Ibanez bedauerlicherweise nicht selten total kratzige,bzw. stumpfe Bundstäbchen bei diverser Neuware (Artist-Series) aus chinesischer Produktion beobachten können! Diese besagten Mängel/Nachlässigkeiten wurden bei der Endkontrolle offensichtlich überhaupt nicht bemerkt.

    Aber,nun zurück zu der neuen aktuellen Squier/by Fender 40th. Anniversary Series.

    Generell verkaufen sich seriell neu gefertigte E.-Gitarren mit hauchdünn aufgebrachter Goldhardware bis dato nicht so gut,weil diese feine Goldauflage extrem schnell durch den aggressiven Handschweiß schwindet.
    Was faktisch nicht jedem Gitarristen sonderlich gut gefällt.

    Trockene Griffbretter scheinen hier weniger ein großer Makel zu sein,es genügt da ein nachträglich sparsam aufgebrachtes übliches Griffbrettöl,und das „Problem“ wäre sofort behoben.

    Diese klotzigen Perloid-Trapez-Inlays auf dem Fretboard einer Stratocaster hingegen,obliegt rein subjektiver Entscheidung.

    Viel wichtiger erscheint mir jedoch die tadellose Verarbeitung,ein top Handling,gute Hardwareteile,Nachhaltigkeit bei der Auswahl der Hölzer,ein annehmbarer Verkaufspreis,faire Entlohnung und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten,und natürlich beste Klangeigenschaften bei einer neuen E.-Gitarre,völlig egal von welchem Gitarrenbauer.

    Am besten wäre eine zu 100% handgefertigte Gitarre vom regionalen Gitarrenbauer,-aber wer kann heutzutage schon locker weit über 2.500,-€uro für eine Custom Handmade Gitarre bezahlen,die zwar sehr individuell und wunschgemäß angefertigt wird,aber beim evtl. Wiederverkauf einem nicht zu unterschätzenden Wertverlust unterworfen ist?!?

    Da schaue ich mich doch besser im hiesigen privaten Gebrauchtgitarren Sektor um,und kaufe vielleicht lieber ein gut erhaltenes Instrument direkt vor Ort.Meine eigene Meinung.

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    1. Sehe ich genauso. Es gibt so viele gute gebrauchte Instrumente am Markt die nur darauf warten geschnappt zu werden. Man muss teils nur etwas Geduld mitbringen und Ahnung von der Materie haben und die ein oder anderen Arbeiten selber erledigen können, dann hat man ein Top-Instrument für den kleineren Taler. Ich habe schon Gitarren gekauft von denen ich wusste, dass man einen höheren Preis erzielen kann, Einstellarbeiten vorgenommen, aufpoliert, neue Saiten ggf. Elektronik überarbeitet (neue Potis) und gleich weiter verkauft.

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  2. Ein Body aus Pappel treibt mir die Tränen in die Augen. Pappel ist Abfallholz und es lohnt sich noch nicht einmal zu verbrennen.
    Niemals würde ich so eine Gitarre kaufen !
    Profit geht hier vor Qualitätsmaterial.

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    1. Ich stimme dir hier auch zu.Gleichsam verhält es sich mit Bodies aus Linde,die klingen genauso schrecklich.Aber alles reine Geschmackssache,denn etliche „Heavy Metal Gitarreros“ schwören anscheinend auf einen Korpus aus Pappel- oder Lindenholz.Ich bevorzuge da lieber Mahagoni,Esche,Erle oder Padouk (so genanntes Korallenholz).Letzt genanntes Edelholz ist natürlich sehr schwer am Markt zu bekommen,und zudem ist es stets richtig teuer,aber dieses anfänglich stark rötlich von der Natur gefärbte,relativ junge Korallenholz klingt wirklich super.Mit den Jahren färbt es sich unter normaler Lichteinwirkung von einem satten leuchtenden Rot in einen braun-rötlichen,beinahe schon Palisanderholz-Farbton um.Dies ist ein ganz natürlicher Vorgang dieses besagten sehr speziellen Edelholzes,egal,ob es gewachst/geölt oder lackiert wurde.Ich hatte vor etwa 2 Jahren das große Glück,eine E.-Gitarre (Les Paul Double-Cut-Copy) aus eben diesem besonderen Holz bei meinem regionalen Gitarrenbauer zu einem (noch) annehmbaren Preis kaufen zu können.Alles völlig korrekt mit Certifikat und Kaufvertrag.Eine Fender oder eine Squier Stratocaster sollte aber ausnahmslos immer einen massiven Erle-oder Esche Body haben.Das war eigentlich (mit Ausnahme mancher Squier) schon immer so.

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