Meister der leisen Töne

Jazz Guitar Master Class mit Jim Hall

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Man lernt immer wieder dazu: Obwohl langjähriger Jim-Hall-Fan, habe ich erst spät entdeckt, dass dieser legendäre Jazz-Gitarrist, einer der einflussreichsten Musiker an der E-Gitarre, mit Vornamen eben nicht Jim sondern eigentlich James Stanley heißt. Was er mit seinem Fast-Namensvetter von Kiss gemeinsam hat, ist ohne Frage eine immense Außenwirkung auf die jeweiligen Genre-Kollegen.

Jim Hall, am 04. Dezember 1930 in Buffalo, New York, geboren, ist ein Gitarrist, der swingende Jazz-Tradition, boppende Linien und modernes, freies, unberechenbares Spiel in einer Weise verbunden hat, die einzigartig ist.

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Ab 1955 war Hall in Bands bekannter Jazz-Größen wie Chico Hamilton, Ben Webster, Ella Fitzgerald und Sonny Rollins aktiv; große Aufmerksamkeit bekam er im Jimmy Giuffre Trio, wo sein eigenwilliges, reduziertes Akkordspiel und seine großartigen Linien unüberhörbar wurden, ebenso in seinen Duo-Aufnahmen mit Pianist Bill Evans.

Jim Hall unterrichtete, spielte Studio-Jobs und hatte ab 1965 eigene Bands, oft Trios. Weitere Duo-Einspielungen entstanden in den folgenden Jahren mit Posaunist Bob Brookmeyer, Bassist Ron Carter, den Pianisten Oscar Peterson und Michel Petrucciani sowie den Gitarristen Attila Zoller, Pat Metheny und zuletzt mit Bill Frisell. Seine Vorliebe für schöne Archtop-Gitarren war immerwährend: Hall spielte Gibson-Modelle, meist eine ES-175, dann warb er um 1960 für die erste Framus-Attila-Zoller, später hatte er lange eine D’Aquisto und heute sein Sadowsky-Signature-Modell, eine wunderschöne Jazz- Gitarre im Violin-Finish, mit auf der laminierten Decke angebrachtem Humbucker.

Kleine Gibson-Röhren-Amps, später auch Polytone- oder Walter-Woods-Combos – Jim Hall klang immer wie Jim Hall. Sein warmer, voller und dabei aber sehr lebendiger E-Gitarrenton, der akustische Anteile rüberbringt, ist nicht nur Markenzeichen sondern auch große Handwerkskunst – was jeder bestätigen wird, der sich mal daran versucht hat.

Folgende CDs, DVDs und Bücher von und/oder mit Jim Hall sind absolut empfehlenswert:

Hampton Hawes Quartet: All Night Session 1-3 (1956/59) Bob Brookmeyer/Jim Hall/Jimmy Raney: The Street Swingers (1957) The Jimmy Giuffre 3: The Easy Way (1959) Jimmy Giuffre Quartet: Live In 1960 (2011) Sonny Rollins: The Bridge (1962) Bill Evans/Jim Hall: Undercurrent (1962) Bill Evans/Jim Hall: Intermodulation (1966) Jim Hall: It’s Nice To Be With You: Jim Hall In Berlin (1969) Jim Hall/Ron Carter Duo: Alone Together (1972) Jim Hall/Jimmy Raney/Attila Zoller: Guitar Masters Live In Germany 1973 & 1980 (DVD, 2009) Jim Hall Live! (1975) Jim Hall & Pat Metheny (1999) Jim Hall & Basses (2001) Jim Hall: Magic Meeting (2004) Live! Vol. 2-4 (2012)

• Jim Hall Jazz Guitar Masterclass (DVD, 2009): Eine Stunde Gitarrenunterricht bei Jim Hall, in der er Blues- und II-V-I-Basics, Einsichten zur Motiv-Entwicklung und wirklich Interessantes über Sounds, Anschlagtechnik etc. vermittelt.

• Jim Hall: Exploring Jazz Guitar (Lehrbuch, 104 Seiten, 1990). Hall erklärt hier seine Musik und seine Einflüsse. Noten- und Englisch-Kenntnisse erforderlich!

• Jim Hall: Jazz Guitar Environments (Transkriptionen, 40 Seiten plus CD, 1994). Komplett-Notation fünf neuerer Hall-Tracks; auf der beiliegenden CD wird Hall begleitet von Larry Goldings (p), Steve LaSpina (b) und Bill Stewart (dr). Tolle Musik! • Weitere Infos & noch mehr Hall gibt’s direkt beim Künstler unter www.jimhallmusic.com

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