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Hometraining: Instant Shredding – Sound like Joe Satriani

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(Bild: Sony)

Hallo und willkommen zu Instant Shredding!

In dieser Folge werde ich dir den Stil und Sound von Joe Satriani vorstellen. Joe, oder Satch, wie er auch genannt wird, dürfte den meisten Gitarristen ein Begriff sein. Er zählt zu den großen Rock-Gitarristen unserer Zeit, und sein melodischer, virtuoser Gitarren-Stil hat Generationen von Gitarristen beeinflusst. Satriani kombiniert moderne Gitarren-Spieltechniken und eine markante Melodieführung zu einem flüssigen Gitarrenspiel, dass ihm in dieser Form kaum jemand nachmacht. Er ist ganz besonders für seine großartige Legato- und Whammy-Bar-Technik bekannt. Schon lange vor seiner Solo-Karriere hat sich Joe außerdem einen Namen als hervorragender Gitarrenlehrer gemacht. Zu seinen ehemaligen Schülern zählen zum Beispiel Gitarristen wie Steve Vai, Kirk Hammett oder Alex Skolnick.

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Seine Alben haben besonders in den 80er-Jahren für großes Aufsehen gesorgt, sein wohl bekanntestes Werk ist ‚Surfing with the Alien‘, das ihn sogar in die Billboard Charts gebracht hat. Die weiteren Alben, wie z. B. ‚Flying in the Blue Dream‘, ‚The Extremist‘ haben seinen Status und Erfolg nur weiter zementiert.

Für diese Ausgabe habe ich sowohl ein Solo im Stil von Satch als auch ein paar Licks geschrieben, die sein Spiel illustrieren. Die Akkordfolge für den Backing-Track ist recht einfach:

Bm | Bm | A | F#m | Bm | Bm | Dmajadd9#11 | Dmajadd9#11

Solo – Joe Satriani Style

Die Tonart basiert auf A-Dur, und ich benutze hier die verschiedenen Modi des jeweiligen Akkordes. Außerdem setze ich auch die B-Moll- und D-Moll-Pentatonik ein.

In den ersten 8 Takten spiele ich zuerst eine einfache B-Moll-Pentatonik-Melodie und gehe dann über in eine typische Satriani-Legato-Phrasierung, die in einem Pinch-Harmonic endet. Danach benutze ich den Whammy-Bar, um den Ton „abstürzen“ zu lassen – das nennt man Whammy-Bar-Dive.

Es geht dann weiter mit einer Open-String-Idee: Hier spiele ich zwei Noten der A-Dur-Skala auf der e- und b-Saite und benutze die offenen Saiten als Pedal-Ton. Das Lick endet dann in einem einfachen Dmaj7-Arpeggio.

Es folgt ein kurzer Legato-Lauf, der die B-Moll-Blues-Pentatonik und A-Dur-Tonleiter kombiniert. Die f-Note in der Pentatonik passt hervorragend über den D-Dur-Akkord, weil sie ein Blues-Feel suggeriert – sehr typisch für Joe. Es geht dann weiter mit einer sich steigernden Legato-Phrasierung, die dann in dem für Satch so typischen Pick-Edge-Tapping (gespielt mit der Plektrumkante) endet.

Das Lick entwickelt sich dann in Legato-Spielweise auf der e-Saite: In den letzten Takten spiele ich ein D-Moll-Pentatonik-Lick, das erneut ein Blues-Feel über den D-Dur Akkord er zeugt. Die Passage endet dann mit einem typischen Satriani Whammy-Bar-Trick: Ich spiele hier ein Pinch-Harmonic auf der g- Saite hinter dem Hals-Pickup mit heruntergedrücktem Whammy-Bar, das ich dann mit der Greifhand langsam wieder zur Ausgangsposition bringe.

Beispiele 1-4
  • Beispiel 1 zeigt das für Satch so typische Akkord-Tapping. Ich spiele hier den Grundton und die Quinte des Akkords mit meiner Greifhand und tappe die Terz und Grundton, sowie weitere Noten der G-Dur-Tonleiter mit den Fingern der Anschlagshand.
  • In Beispiel 2 spiele ich eine einfache A-Moll-Pentatonik im Tapping-Stil. Hierbei benutze ich die offene e-Saite als Pedal-Ton, um die Sequenz zusammenzuhalten.
  • Beispiel 3 zeigt verschiedene kurze Skalen-Elemente, die zu einem langen Legato-Lick zusammengefasst sind.
  • In Beispiel 4 zeige ich dir dann noch einen Whammy-Bar-Trick der einen interessanten, „außerirdischen“ Klang à la Satriani liefert. Du kannst eine oder mehrere Noten mit der Greifhand halten und dabei den Vibrato-Hebel nach außen drehen, um diesen kurz anzuschlagen. Übe alle Elemente des Solos zunächst langsam und versuche, ein eigenes musikalisches Vokabular, basierend auf diesen Ideen zu entwickeln.

Du kannst das komplette Video zu diesem Workshop mit dem Solo, Beispielen und Backing-Track auf meinem YouTube-Kanal (The-Lightspeeder1) finden. Ich bin immer für Fragen und Anregungen offen – mehr Info gibt’s bei www.germanschauss.com! Bis zum nächsten Mal und viel Spaß beim shredden!

 

(erschienen in Gitarre & Bass 05/2019)

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