Workshop

Instant Shredding: Sound Like Alexi Laiho

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(Bild: ESP Guitars)

Hallo und willkommen zu Instant Shredding! In dieser Folge möchte ich dir den Gitarrenstil von Alexi Laiho vorstellen, der leider Ende letzten Jahres unerwartet im Alter von nur 41 Jahren verstorben ist. Seine Musik und sein Gitarrenspiel haben zahlreiche Gitarristen beeinflusst und das Melodic-Death-Metal-Genre nachhaltig geprägt.

Alexi Laiho wurde in Finnland geboren und ist in einer musikaffinen Familie aufgewachsen. Seine musikalische Reise begann mit der Violine, bevor er zur Gitarre griff. Mit seiner Band Children of Bodom hat er sich als einer der angesehensten Metal-Gitarristen etabliert und große Erfolge gefeiert. Sein Stil ist interessant und vereint Einflüsse von Randy Rhoads, Eddie Van Halen, Yngwie Malmsteen und anderen.

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GEAR & TUNING

Ich habe für diesen Workshop ein Solo im Stil von Alexi geschrieben, das dir die verschieden Elemente seines Gitarrenspiels zeigt. Zuerst ist anzumerken, dass er viele Songs in D-Standard (D,G,C,F, A,D) oder Drop-C geschrieben hat. Weitere Tunings sind auch C#-Standard und Drop-B. Das Solo und der Backing-Track sind in D-Moll, und meine Gitarre ist in E-Standard gestimmt.

Laihos Hauptgitarre war sein Signature-Modell von ESP, das auf der Randy-Rhoads-Form basiert und mit einem einzelenen passiven EMG-HZ-Pickup in der Bridge-Position sowie einem Floyd-Rose-Vibrato ausgestattet ist. In seiner Karriere hat Laiho viele verschiedene Amps gespielt, wie zum Beispiel Lee Jackson, ENGL und zuletzt Marshall. Immer angeschaltet war bei ihm ein Chorus-Pedal (z.B. ein Boss CH-1); für bestimmte Parts kamen außerdem noch ein Boss-DD7-Delay sowie ein Kirk-Hammet-Wah-Pedal zum Einsatz – man kann also sagen, dass sein Pedalboard recht überschaubar war.

SOLO

Lass uns jetzt das eigentliche Solo anschauen. Es beginnt mit einem Whammy-Bar-Trick im Auftakt. Dabei hältst du das Vibrato unten bis die Saiten durchhängen, um anschließend die offene G-Saite durch einen Pull-Off in Schwingung zu bringen. Dabei hältst du deinen Finger über dem siebten Bund auf die Saite, um einen Flageolett-Ton zu erzeugen, während du das Vibrato wieder langsam zurück zum Nullpunkt bringst.

Weiter geht es mit einem Bending- und Tapping-Lick im Stil von Eddie Van Halen. Alexi ist bekannt für seine Sweep-Arpeggio-Licks, wie sie in den Takten 3 und 4 zu sehen sind; Takt 5 und 6 zeigen außerdem die für Laiho typischen Skalen-Läufe. Takt 7 ist ein mit String-Skipping gespieltes vermindertes Arpeggio mit Tritonus- und Terz-Sprüngen. Weiter geht es in Taskt 8 mit einer Double-Picking-Idee in D-Moll und einer kurzen Legato-Phrase.

In der zweiten Hälfte des Solos beginne ich mit einem Blues- und Pentatonik-Lick im Stil von Zakk Wylde oder Randy Rhoads. Der Pentatonik-Ansatz wird anschließend mit einem Tapping-Lick weitergesponnen, das ebenfalls sehr typisch für Laiho ist. In den letzten vier Takten stelle ich schließlich eine Idee vor, die von Janne Wirman, dem Keyboarder seiner Band, beeinflusst ist – die Takte 14-16 sind sehr typisch für den Children-of-Bodom-Sound.

Das Solo endet schließlich mit vier Dreiklangs-Arpeggios (C, F, Bb und A), die mit Sweep-Picking gespielt werden.

LICKS & ÜBUNGEN

In den nächsten vier Beispielen stelle ich dir verschiedene musikalische Elemente vor, die dir mit deiner Technik weiterhelfen können. In Beispiel 1 siehst du eine kurze Skalen-Sequenz, die zwei grundlegende Elemente beinhaltet: eine auf- und eine absteigende Vier-Noten-Sequenz. Spiele diese einfache Idee am besten auf allen Saiten. Beispiel 2 zeigt eine lange absteigende Skalen-Sequenz. Versuche hier auch andere Positionen mit dieser Sequenz zu spielen.

Beispiel 3 beinhaltet eine Laiho-typische Idee, die aus Quinten und einer kurzen Skalen-Sequenz besteht. Beispiel 4 zeigt eine Pentatonik-Sequenz in sechs Notengruppierungen. Versuche hier, auch Variationen zu üben, wie z. B. rückwärts, Umkehrung (Krebs) oder Rückwärts-Umkehrung. Diese Idee eröffnet dir einen einfachen Zugriff zu vielen neuen Skalen-Sequenzen.

Übe alle Elemente des Solos und der Beispiele langsam und versuche, auch dein eigenes Vokabular basierend auf diesen Ideen zu entwickeln – und benutze den Backingtrack, um deine Ideen umzusetzen und zu üben.

Mehr Info gibt’s auf www.germanschauss.com

(Die Noten können durch Anklicken vergrößert werden)

(erschienen in Gitarre & Bass 03/2021)

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