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Guitar Guru: Washburn- und The-Asama-Gitarre

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(Bild: G&B-Leser)

Könnt Ihr mir etwas über das genaue Alter dieser The-Asama-Gitarre sagen? Sie ist made in Japan. Auf den Pickups ist keine Nummer zu finden, die Mechaniken habe ich ersetzt, da die alten Originale verbogen waren.

– Björn

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Zunächst mal handelt es sich bei dem Begriff „Asama“ sowohl um einen Vulkan in Japan als auch einen alten Panzerkreuzer der kaiserlichen japanischen Marine – also um Begrifflichkeiten, die an sich nur Japanern geläufig sind. Bei einer anderen alten japanischen Gitarren-Marke, mit Namen „Yamato“, ist das ähnlich, und es wird wohl im Nebel der Vergangenheit bleiben, warum derartige Begriffe für exportierte Gitarren verwendet wurden. Wem die Marke gehörte, lässt sich heute leider nicht mehr nachvollziehen, da sie – wie so viele Gitarren-Marken der Vergangenheit – niemals offiziell registriert war. Vermutlich handelte es sich um eine Fantasie-Marke, die zu Exportzwecken auf die Gitarren gehauen wurde, um da irgendeinen Markennamen zu haben.

Wer aber hat deine Gitarre gebaut, und wann? Nach gängiger Meinung war Kiso Suzuki der Hersteller der The-Asama-Gitarren. Kiso Suzuki stellte bis in die frühen 1980er-Jahre Gitarren her – für verschiedenste Markennamen, weshalb man deine Gitarre so auch mit anderen Marken findet, z. B. Oakland. Diese obskure und heute nicht mehr existierende japanische Firma hatte ihren Ursprung bereits 1887, zunächst wurden Violinen hergestellt, ab 1951 dann Gitarren. Dein Instrument hat unverkennbar Features und Design der späten 1970erbzw. frühen 1980er-Jahre und dürfte in etwa so zwischen 1978 und 1982 gebaut worden sein. Es gibt aus dieser Zeit bereits koreanische Kopien, die qualitativ und in Sachen Ausstattung kaum mehr von den japanischen „Originalen“ zu unterscheiden sind. Deren Marktpreis liegt bei um die 300 Euro, der deiner Asama sollte etwas darüber liegen, vielleicht könnte man um die 400 Euro bekommen.


guru@gitarrebass.de

Produkt: Gitarre & Bass 2/2023 Digital
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Kommentare zu diesem Artikel

  1. ich hab genau diese Gitarre, steht allerdings Torchy drauf..Bj anhand der Serial ist 1982. der original Aufkleber made in Japan ist noch drauf. ich hab die vor ein paar Jahren in der Bucht für 280 € inkl. Koffer abgestaubt. In dem Angebot war von der Matsumoku Fabrik die Rede, kann ich aber nicht durch Recherchen belegen. Jedenfalls eine schöne Gitarre für schmales Geld. live spiele ich die allerdings nicht, ist mir einfach zu schwer.

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    1. So manche alte elektrischen Doublecut Gitarren (häufig mit durchgehendem Hals),auf deren Kopfplatte Namen wie z.B. Torchy,Asama oder gar Stagg standen,stammen allesamt aus damalig japanischer Abfertigung. Ja,sicher,sie sind fast alle relativ schwergewichtig,wurden aber sehr akkurat gebaut,und hatten top massive Hölzer mit super Klangeigenschaften!

      Ich bin bis heute im Besitz einer der letztgenannten alten Stagg (Made in Japan) mit mehrstreifig durchgehendem Ahornhals,zwei Doppelspulern (Humbucker),Nature Design,massivem Erlekorpus und Stagg Headstockdesign mit stilisierter Fledermaus 🦇 aus einfachem Perloid. Mit den heutigen Gitarren der Marke Stagg (lt. Recherche vermutlich derzeit in belgischem Besitz) hat meine alte Stagg DC Gitarre aus Japan rein gar nichts mehr gemein.

      Leider wurden diese soliden schönen E.-Gitarren damals in Europa wohl seltener verkauft,wie die großen etablierten Markenhersteller aus den U.S.A.

      Ich würde meine besagte uralte Stagg Gitarre jedoch nie verkaufen wollen,denn sie ist ein Relikt aus der Ära des meisterhaft japanischen Gitarrenbaus.

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