Beneidenswert: Bereits als Teenager wird Joe Bonamassa, als neues „Gitarrenwunderkind des Blues“ in den USA gefeiert. Mit Größen wie B.B. King, Albert Collins, John Lee Hooker und anderen steht der Knirps auf der Bühne. Es scheint ein bedeutungsvolles Vorzeichen zu sein, dass der blonde Junge, der am 8. Mai 1977 in Utica, New York, zur Welt kommt, dieses Geburtsdatum mit Blues-Legende Robert Johnson teilt.
Neben Robert Johnson zählt JB auch Albert King zu seinen Vorbildern. In dem Video covert der Grammy-nominierte Blues-Gitarrist das Stück Lucy von der Blues-Ikone:
Little Joe beginnt das Gitarrenspiel im Alter von vier Jahren auf einer Shortscale-Chiquita-Gitarre. Mit acht findet er sich bereits auf der vollen Mensur bestens zurecht.
Seinen ersten Karriereschritt macht er als Teenager in der Formation Bloodline, einer Art Promi-Kinder-All-Star-Band, zusammen mit Waylon Krieger (The-Doors-Legende Robbie Kriegers Sohn), Erin Davis (Jazz-Trompeter Miles Davis‘ Sohn) und Berry Oakley Jr. (dem Sohn des Allman-Brothers-Bassisten).
Mit acht Jahren hat Bonamassa im Vorprogramm von B.B. King gespielt. „Es war eine unglaubliche Erfahrung. Ich war völlig aufgeregt! Im Grunde war das die Schlüsselbegegnung. Denn dieses Konzert war genau genommen die Möglichkeit, die mich eigentlich erst zum Musik-Business gebracht hat, wenn ich ehrlich bin. Denn durch dieses Konzert wurde ich entdeckt. Durch ihn habe ich einen Plattenvertrag bekommen. Ich danke B.B. King dafür.“
Mit 20 trennt man sich, Joe Bonamassa geht seinen eigenen Weg und versucht sein Glück als Sideman. Er spielt im Line-Up von Roger McGuinn (als einer der Nachfolger des großartigen Rick Vito), wird aber auch hier nicht richtig glücklich. Er will eine Solokarriere, ein eigenes Trio.
Mit 22 bekommt er seinen ersten Plattenvertrag bei Sony/Epic und nimmt 2001 sein Debüt ‚A New Day Yesterday‘ auf, zusammen mit Schlagzeuger Kenny Kramme und Bassist Eric Czar – ein Power-Trio, das bis heute Bestand hat. Und Erfolg: Bonamassas Nachfolger ‚So, It’s Like That‘ toppt bereits die Spitze der amerikanischen Billboard-Blues-Charts.
Nach anfänglich stark Rock-orientierten Songs, konzentriert sich Joe Bonamassa zunehmend auf den Blues. Bonamassa, der inzwischen nach Kalifornien umgezogen ist und sich in Los Angeles eingerichtet hat, entwickelt dabei ein äußerst geschmeidiges, rhythmisches Feingefühl, wenn er in Songs wie ‚Man Of Many Words‘ in Songs seine Strat wunderbar locker, perlig und fließend durch die Akkorde schweben lässt.
Es sind diese Momente, die einem klar werden lassen, wie wichtig – und vor allem wie erstrebenswert, schön und letztlich lässig – eine solide Rhythmusarbeit ist.
Wer dazu noch Joe Bonamassas Ton hört und seinen Stil analysiert – er erinnert auf seinen frühen Alben im Duktus, in seinen Phrasierungen und selbst in den kleinen Licks erstaunlich an den späten Eric Clapton – kommt nicht umhin, Joe Bonamassa zumindest Respekt zu zollen.
Musik-Battle-Deluxe: Bonamassa im Duell mit Keyboarder Reese Wynans:
Was ihn jedoch zu einem eigenständigen Künstler macht, sind die vielfältigen Einflüsse, die er als sehr offener Mensch und Musiker in seine frühen Blues-Einflüsse hinzunimmt: L.A.-Fusion, Mainstream-Rock, Neo-Country, Rock ’n’ Roll –und immer wieder der Blues mit seinen verschiedenen Traditionen, Färbungen, Eigenheiten.
Wer noch nicht die Chance hatte, diesen außergewöhnlichen Gitarristen live zu erleben, kann sich zumindest einen Eindruck auf der Bonus-DVD zum Live-Album ‚A New Day Yesterday Live‘ verschaffen, auf dem der Blues-Guy Joe Bonamassa viele seiner Qualitäten demonstriert.
Alle Fragen zu seinen Einflüssen, Stil, Technik und Equipment beantwortet uns Joe Bonamassa in zahlreichen Interviews. Lade dir jetzt das große Equipment-Special herunter und erfahre das Geheimnis seines Sounds!
Bonamassa ist am 8. Mai 1977 als Joseph Leonard Bonamassa in Utica, New York, geboren.
Bonamassa wohnt in einem gut versteckten Haus im Laurel Canyon nahe Los Angeles in der Nachbarschaft von anderen Musikgrößen wie Joni Mitchell oder James Taylor. Lies hier unseren Hausbesuch im Vintage (Gitarren) Himmel!
Auf der Einfahrt zum Haus begrüßt die Besucher ein Nachbau des berühmten Las-Vegas-Ortsschildes in Originalgröße – mit dem Text, „Welcome To Fabulous Nerdville California“. Das Schild dient auch in dem Video als Intro:
In einem unserer ersten Interviews beantwortete Joe Bonamassa uns die Frage: „Ich habe das meiste durchs Zuhören und Gehörbildung gelernt. Und natürlich durchs Abschauen bei Konzerten. Ansonsten habe ich nur in meinem Zimmer gesessen und Gitarre gespielt. Ich habe ab und zu auch mal einige Lehrvideos geschaut, aber die waren ein nicht sonderlich wichtiger Teil meiner Entwicklung. Ich persönlich halte das Spielen zu Platten immer noch für die beste Möglichkeit, um etwas zu lernen. Du lernst Songs, trainierst dein Gehör und beginnst dadurch andere Gitarristen besser zu verstehen.“
Lassen wir wieder JB selbst antworten. „Irgendwie, schon. Allerdings nur indirekt. Leo Fender war gerade verstorben und es gab dieses Tribute-Konzert für ihn, bei dem auch Robben Ford spielte. Da ich Fender-Endorser war, wurde auch ich eingeladen und gebeten, ob ich nicht mit Robben bei diesem Memorial-Jam spielen könnte. Sie haben meinen Vater und mich zum Konzert geflogen und ich habe mit Mr. Robben Ford gespielt. Ein supernetter Typ. Und ein fantastischer Musiker.“
Joe Bonamassa war nie verheiratet. Über das Privatleben von Bonamassa ist jedoch nicht viel bekannt – die Fans sind in der Regel auch primär an seiner unglaublich guten Musik interessiert. Wie im Booklet von seinem 2012 erschienen Album “Driving Towards the Daylight“ steht, war er mit der britischen Singer-Songwriterin Sandi Thom zusammen.
Es gibt kaum einen fleißigeren Gitarristen als Bonamassa. Seine Diskografie ist dementsprechend ausführlich. Mindestens ein Album hat JB seit 2007 veröffentlicht. Stimm ab, welches für dich das Beste ist!
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