Bass lernen

Du willst Bass lernen aber weißt nicht wie? Gitarre & Bass zeigt dir die ersten Schritte und richtige Handhabung!

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Bass Rudiments mit Markus Setzer

Die erste Bassline

Überprüfe dich selbst!

Fun first!

Die richtige Handhaltung

10-Punkte für neue Grooves oder Linien

Bass lernen mit Andrew Lauer

Bass Rudiments mit Markus Setzer

Der Bass Rudiments Workshop ist für Bass Anfänge und Gitarristen geeignet, die sich an dieses immerhin sehr gefragte Zweit-Instrument ranwagen wollen. Bassspielen zu können kann schließlich keinem Musiker schaden, und das Erlernen der Grundtechniken ist auch mit einem geliehenen Instrument oder einem alten Teil vom Flohmarkt möglich. Versuch’s doch einfach mal!

Es gibt nichts langweiligeres, als Übungen zu machen, die keinen Spaß bringen. Am wichtigsten ist es daher, das Musikmachen an sich in den Vordergrund zu stellen – gerade am Anfang. Und genau unter diesem Motto soll mein Weg stehen, dir den Bass bzw. das Bass spielen näher zu bringen: Spaß haben!

Als Motivation gibt’s in dem Video 20 der bekanntesten Basslines of Rock-History:

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Die erste Bassline

Musik ist in erster Linie eine auditive Sache, also eine des Hörens. Mit welchem Finger du welchen Ton greifst oder anschlägst, ist am Anfang nicht so wichtig. Du solltest dich langsam an eine Basslinie herantasten.

Und da sind wir auch schon am entscheidenden Punkt meines Konzeptes: Nämlich gleich mit einer Basslinie anzufangen, die alleine schon gut klingt und groovt. Keine stupiden Leersaitenübungen, die langweiligen und nach gar nichts klingen. Da geht die Motivation und vor allem der Spaß sehr schnell abhanden

Wie ich das meine, hier nun konkret: Für mich gibt es bei einem zu spielenden Groove viele Parameter, auf die du achten musst, um ihn „richtig“ zu spielen. Dieses „richtig“ kannst du natürlich aus vielerlei Perspektive betrachten. Aus technischer, rhythmischer, klanglicher usw.

Überprüfe dich selbst!

Zu jeder Sichtweise kann man eine oder mehrere Fragen formulieren. Und diese Fragen sind meiner Meinung nach elementar wichtig. Damit überprüfst du dich ständig selbst und hinterfragst dein Spiel – übrigens egal auf welchem Level du dich bewegst. Also nicht nur als Anfänger; je besser der Bassist wird, desto weitreichender und diffiziler die Fragen, die er stellt.

Außerdem: Nur durch stetes Hinterfragen und Arbeiten verbesserst du dich. Also: Es gibt Parameter in der Musik und es gibt Fragen, die du dir zu diesen Parametern stellen kannst:

 

  • Sitze oder stehe ich richtig beim Spielen?
  • Ist meine Handhaltung korrekt?
  • Spiele ich die richtigen Töne?
  • Schlage ich mit den richtigen Fingern an?
  • Wie klingt mein Anschlag?
  • Wie fühlt sich mein Anschlag an?
  • Greife ich mit den richtigen Fingern?
  • Greife ich zu kräftig oder zu schlapp?
  • Greife ich an der richtigen Stelle?
  • Ist der Rhythmus richtig, den ich spiele?

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Wenn du gerade erst damit beginnst, Bass zu spielen, dann bist du mit diesen paar Fragen – und es wurden hier noch lange nicht alle Parameter genannt – schon völlig überfordert.

Und jetzt kommt der springende Punkt: Stelle ich am Anfang gar nicht erst so viele Fragen, bin ich auch nicht so schnell überfordert! Frei nach dem Motto: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß! Der Trick ist eben, nach und nach mehr Fragen zu stellen und mit jeder Frage mehr dieser Parameter zu betrachten.

Der Workshop-Autor Markus Setzer spielt “The Chicken”: 

 

Entscheidend am Anfang sind nur zwei Dinge: einmal das zu hörende Ergebnis und dann natürlich der Spaß. So holst du dir die nötige Motivation und die Erfolgserlebnisse, um mehr und vor allem weiter Bass zu spielen.

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Fun first!

Ich möchte mich aber schon richtig verstanden wissen: Ich lege sehr viel Wert auf saubere Technik, einen schönen Ton usw. Aber am Anfang solltest du dich nicht überfordern mit Sachen, die sich eh erst nach einiger Zeit einstellen. Am Anfang stehen andere Dinge im Vordergrund als das „perfekte Spiel“. Das solltest du im Kopf haben.

Die Dosierung ist entscheidend. Wird eine Frage richtig beantwortet, kann die nächste gestellt werden. Die nächste Frage aber erst dann wieder, wenn die Vorangegangene zu voller Zufriedenheit beantwortet ist.

Spezifische Übungen, um gezielt ausgewählte Parameter zu verbessern, kann man immer noch machen. Es spricht übrigens auch nichts dagegen, dass du dich mit zwei Linien beschäftigst. Natürlich nicht gleichzeitig. Aber wenn dir am Montag nach einem anderen Groove der Sinn steht als am Dienstag, sollte man diesem nachgeben.

Zuviel Material ist am Anfang allerdings problematisch. Außerdem sollte dir bewusst sein, dass meine beschriebene Herangehensweise Disziplin erfordert. Diese lockere Haltung funktioniert nur, wenn man dem Groove nach und nach auf den Grund geht.

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Die richtige Handhaltung

An folgendem Beispiel möchte ich dir zeigen, wie ich Anfängern das Bass-Spielen eröffne:

  • Wie gehe ich an eine neue mir unbekannte Linie heran?

Ich schaue mir die Tabulaturen an und versuche den tiefsten und den höchsten zu greifenden Bund herauszufinden. Das ist wichtig für die Handposition am Hals – man spricht in diesem Zusammenhang von „Lage“. In diesem Beispiel ist die tiefste zu greifende Lage die 2. und die höchste zu greifende Lage die 3.

Es geht hierbei also nicht um den höchsten oder tiefsten Ton. Es geht um die Position der Töne auf dem Griffbrett! Wähle jetzt die Finger der Greifhand mit denen Du die Töne greifen möchtest. Das gilt für jeden Durchlauf!

Nicht ständig wechseln. Regel: ein Finger ist immer für eine ganze Lage zuständig. Beachte: der Mittelfinger der Greifhand würde in diesem Beispiel den Ton c in der dritten Lage auf der A-Saite und den Ton g in der dritten Lage auf der E-Saite greifen.

Schaue dir jetzt den rhythmischen Ablauf der Töne an. Ich gehe davon aus, dass du keine Noten und keinen Rhythmus lesen kannst. Dafür habe ich die Ziffern unter die Noten geschrieben, die das Metrum (Taktschläge) angeben.

Bass Workshop

Zähle die Ziffern ganz regelmäßig durch und klatsche dann den Rhythmus der Noten dazu.

Ist der Rhythmus einigermaßen klar, versuchst du mit dem Zeige- oder Mittelfinger der Anschlagshand die jeweiligen Saiten zu zupfen. Dabei musst du am Anfang nur eine Regel einhalten: Dein Daumen plaziert sich als Fixpunkt auf dem Tonabnehmer! Funktioniert es? Jetzt versuche den Groove im Loop, also immer wiederholend, ganz langsam zu spielen. Mach das bitte so lange und so oft, bist du dich einigermaßen sicher fühlst.

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10-Punkte für neue Grooves oder Linien

Jetzt kommt der eigentliche Part des Lernens: Wenn du meinst, diesen Groove einigermaßen spielen zu können, gehe mal folgende Checkliste der Reihe nach durch und überprüfe dich – aber bitte während du spielst!! Das ist ganz wichtig!! Hier ist sie: Die „10-Punkte-Checkliste für neue Grooves oder Linien 1. Stufe“

  • Sitzposition/Stehposition! Sitzt du, bzw. stehst du entspannt?
  • Schultern locker hängen lassen! Nicht verkrampfen!
  • Liegt der Anschlagarm locker auf dem Body des Basses?
  • Mittelfinger und Daumen der Greifhand liegen sich in der Mitte des Halses gegenüber. Das Handgelenk der Greifhand „hängt“ runter. Stimmt das bei dir?
  • Der anschlagende Finger landet nach jedem Ton an der jeweils darüberliegenden, also der dickeren, tiefer gestimmten Saite.
  • Zeige- und Mittelfinger wechseln sich mit dem Anschlagen ab.
  • Die Finger der Greifhand bleiben im Bereich ihrer Lage. Bitte keine unnötigen Bewegungen des Handgelenks oder des Arms.
  • Stimmt der Rhythmus der zu spielenden Noten?
  • Liegt der Daumen der Anschlagshand noch fest auf dem Tonabnehmer?
  • Und: Stimmen überhaupt noch alle Töne die ich greife?

Wie gesagt, es ist wichtig, dich während des Spieles zu überprüfen. Aber bitte nicht ständig bei jedem Fehler abbrechen und neu anfangen oder gar ärgern. Denk immer daran: Musik machen ist kein Sport!!!

Es ist auch nicht wichtig, alle Punkte sofort hundertprozentig richtig zu beantworten. Ich gehe sogar noch weiter und sage: Wenn du die Sachen, die du richtig machen willst, im Kopf hast, werden sie sich auch einstellen. Manche Bewegungen schleifen sich ein! Das funktioniert natürlich nur bei regelmäßigem Üben.

Praktische Tipps zum Bass üben zeigt dir auch Jonas Hellborg: 

Der entscheidende Punkt ist, während des Spielens deine Aufmerksamkeit kreisen lassen und im Kopf nacheinander alle Parameter abzuhaken und zu überprüfen. Das trainiert das selektive Hören und die Aufmerksamkeit. Stell dir vor du sitzt vor einem Orchester oder einer Big-Band und trainierst für dich selbst, jeder einzelnen Stimme, also jedem einzelnem Instrument, zuzuhören.

Viel Spaß also beim Entdecken des (für mich) tollsten Instrumentes der Welt!

Autor: Markus Setzer

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Bass lernen mit Andrew Lauer

In unserer kleinen Video-Workshop-Serie zeigt dir der Bassist Andrew Lauer verschiedene Bass-Techniken auf dem Akustikbass. Lauer ist ebenso wie Brian Setzer ein begnadeter Basser und Profi-Musiker.