Durchgehende, geleimte und verschraubte Hälse

G&B-Basics: Der Klang von Konstruktionen

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Sowohl die verwendeten Baumaterialien als auch die jeweiligen Konstruktionen drücken sich am Ende des Tages im Klang der Gitarre aus. Während das Holz eher für den Klangcharakter, die individuelle Klangfarbe zuständig ist, wirkt sich die Bauweise des Instrumentes vor allem auf das Anschlagsverhalten (Attack) und den Nachklang (Sustain) der Gitarre aus.

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Schraubhals: Fender
Telecaster

Die Schwingungen der Saite werden über den Steg und den Sattel (bzw. Bünde) in Hals und Korpus geleitet und von dort, angereichert mit den „Klang-Informationen“ dieser Bauteile, wieder zurück an die Saiten gegeben. Theoretisches Ziel einer Gitarrenkonstruktion ist, möglichst wenig Schwingungsenergie an den Übergabepunkten (Steg, Sattel und Bünde) zu verlieren.

Sobald eine Saite angeschlagen wird, soll sich die ganze Energie möglichst schnell – also mit schnellem Attack – in Bewegung setzen. Diese Energie soll dann möglichst lange die Saite am Schwingen halten, um eben das angestrebte lange Sustain zu erreichen. Voraussetzung für solch ein Schwingungsverhalten ist eine stabile Konstruktion des Instrumentes, dessen neuralgischer Punkt, neben den besagten Übergabepunkten, vor allem die Hals- /Korpus-Verbindung ist. Denn das Instrument soll ja als Ganzes schwingen – und zwar harmonisch miteinander. Die häufigsten Verbindungen sind:

  • geschraubte Hals-/Korpusverbindung
  • geleimte Hals-/Korpusverbindung
  • durchgehender Hals

Klar, mit der geschraubten Verbindung wird sofort Leo Fender assoziiert, weil er diese Bauweise hoffähig gemacht hat. Vor Fender galt sie noch als das Merkmal einer billigen Produktion. Dieses System ist genial, weil es ein schnelles Arbeiten und einen einfachen Austausch des Halses erlaubt. Aber es birgt auch Nachteile.

Wenn der Übergang unsauber gearbeitet ist, sodass Halsfuß und Korpustasche nicht großflächig miteinander in Kontakt kommen und/oder sich Lackschichten zwischen beiden Bauteile befinden, geht hier Energie und damit Klanginformation verloren. Was im Extremfall zu einem Verlust von Höhen und zu einem tot klingenden Instrument führen kann, das nur schwer, wenn überhaupt, zum Singen gebracht werden kann.


Geleimter Hals: Nik
Huber Rietbergen

Ein eingeleimter Hals steht dagegen in einem vollkommenen Kontakt mit dem Korpus und erlaubt dadurch eine einwandfreie Übertragung der Schwingungen zwischen Hals und Korpus, was sich positiv auf das Sustain auswirkt.

Aber auch diese Verbindung muss sauber gearbeitet sein. Allzu oft kann man jedoch bei industriell gefertigten Gitarren sehen, dass Halsfuß und Korpus trotz Verleimung nicht exakt passen, und die entstehenden Hohlräume und Fugen mit Furnier und Leim gefüllt sind.

Es ist klar, dass die Gitarre an diesen Stellen an Schwingungsenergie verliert. Doch wenn die Hals-/Korpus-Verbindung präzise gearbeitet ist, stellt sie eine stabilere Einheit dar als die Schraubverbindung.

In vielen Fällen haben Korpus und Hals unterschiedliche Eigenfrequenzen, weil sie meist nicht aus demselben Stück Holz stammen. Das bedeutet, dass sich die Schwingungen im Korpus bzw. im Hals mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fortsetzen, was sich aber nicht auf die Qualität des Klangs auswirkt, sondern eher auf die Klangfarbe.

 


Durchgehender Hals:
MusicMan Armada

Der durchgehende Hals ist eigentlich ideal, was das Schwingungsverhalten angeht. Steg, Sattel und Bünde sind auf ein Bauelement montiert, das aus einem einzigen Stück besteht und sich nicht mit den Eigenfrequenzen anderer Hölzer auseinandersetzen muss. Die Übertragung der Schwingungen auf das Holz und zurück erfolgt, ohne dass eine Verbindung überwunden werden muss.

Als Konsequenz wird hier die Klangfarbe der Hölzer am treuesten übertragen, und Attack und Sustain sind am stärksten von allen erwähnten Methoden ausgebildet. Gitarren mit durchgehenden Hälsen können brillant und manchmal auch aggressiv klingen, aber jede Veränderung an ihnen – sei es eine andere Brücke, ein anderer Sattel oder ein Tonabnehmerwechsel – ist deutlich nachzuvollziehen, sodass das Bauen und Tunen einer solchen Gitarre einfacher ist als bei anderen Konstruktionen, weil man leichter Voraussagen treffen kann.

Diese Bauweise verlangt natürlich ein Maximum an Materialqualität, denn hier lässt sich z. B. der Hals eben nicht austauschen. Fazit: Mit allen drei erwähnten Konstruktionsweisen lassen sich hervorragend klingende, charaktervolle Instrumente bauen, das hat die E-Gitarrengeschichte längst gezeigt. Präzise und saubere Verarbeitung vorausgesetzt.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Guter Artikel. Da ich das Sonderheft Gitarren ABC besitze, kann ich es nur jedem empfehlen, der mehr über Gitarren wissen möchte. Tolles Sonderheft!

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    1. Mhm, prinzipiell stimme ich zu. Allerdings schwingen Hals und Korpus immer in ihrer Eigenresonanz – egal ob geschraubt oder durchgehend!
      Der Hals selber hat immer weniger Masse! Es sind also Partitialschwingungen von Hals, Body, Kopfplatte uvm, die da zum tragen kommen.

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  2. Dazu lese man mal das Buch “Die Physik der Elektrogitarre” von Prof. Manfred Zollner.
    Er bestätigt genau das,was ich schon seit Jahren sage: Das Material des Bodys ist für den Klang einer Solidbody(!) irrelevant, da die PU`s nur die Saitenschwingung verstärken, nicht die des Bodys. Je mehr ein Body trocken schwingt, desto mehr Energie “wandert” dort hin und ist für die PU`s verloren.(Energiesatz aus der Physik).
    Steinberger-, Teuffel-,Armstrong- u.a. Gitarren klingen auch. Sogar eine 4.000.-$ Tele aus dem 3D-Drucker.
    “Klanghölzer” klingen nur bei Acoustics und Konzertgitarren- bei Solidbodies sind sie nur ein optisches “Schmankerl”.
    Fazit: Um das Optimum aus einer Solidbody heraus zu holen, dürfte der Body GARNICHT schwingen.

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    1. Das ist so nicht richtig, aber auch nicht falsch. Natürlich verliert die Schwingung an Schwingungsenergie bei der Übertragung in ein Material wie Holz. Aber dies ist nicht ein linearer Verlust im Sinne von “Weniger”, sondern eine Veränderung der Schwingungsenergie. Und genau diese Veränderung ist das, was viele als den Ton-Charakter einer Gitarre – und auch eines bestimmten Holzes – bezeichnen. Natürlich klingen Gitarren aus Metall oder aus Stein oder sogar Korpus-lose Gitarren wie z.B. die Roger Saturn irgendwie auch, aber nicht immer ist die volle Schwingungsenergie eben das, was wir als “Sound” hören wollen und was unser Klangempfinden geprägt hat. Und – ganz wichtig: Dass die Pickups die Saitenschwingungen abnehmen, ist unstrittig. Aber diese Schwingungen werden – wie eben schon gesagt – durch den Verlust der Energie, aber auch durch eine Art Wechselwirkung mit dem Baumaterial geprägt. Und da gibt Holz eben auch je nach Art und Beschaffenheit ganz schön viel zurück – über die so genannten Kontaktübergabe-Stellen wie Steg, Bünde etc..

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      1. Das scheint wohl ein heißes Thema zu sein. Gut so! Vielleicht kann man mal mit der Mär von Klanghölzern bei E-Gitarren anfangen.Wie ist die überhaupt entstanden? Hat man etwa von Klangeigenschaften akustischer Instrumente (Geige, Konzertgitarre etc.) ausgehend auf die Übertragbarkeit auf elektrisch verstärkte Instrumente geschlossen? Es scheint fast so, denn immer wieder liest man vom fantastischen Klang im Trockentest.Was sagt der aus? Wer würde eine Geige mit PU`s bestücken und sie verstärkt testen um daraus Rückschlüsse auf ihren unverstärkten Klang zu ziehen?
        E- und A-Instrumente sind 2 völlig verschiedene Paar Schuhe.- Eine Art Wechselwirkung der Baumaterialien ist physikalisch nicht nachvollziehbar.
        Wenn der Korpus im Trockentest ordentlich schwingt, dann deshalb weil die Schwingungsenergie eben hier gelandet ist. Sie kommt aber nicht zurück,weil der Widerstand der Stegkonstruktion wesentlich höher ist als der des Korpus`.
        Die Energie verliert sich im Korpus. Das macht aber nichts, denn dafür haben wir ja hochwertige Hardware in Form von diversen Stegen, PU`s und nicht zu vergessen: unsere Tretminen und Amps, mit denen wir den schönen “Klangholzsound” wieder in die Tonne treten. Mist!
        Um das Ganze nicht humorlos abzuschließen: Meine Paula hat eine schöne Riegelahorndecke auf 2-teiligem Mahagony-Korpus.Da habe ich 2 verschiedene Hölzer und den Leim.Ich will gar nicht wissen, wie die Schallwellen da umherirren und zu den Saiten zurückfinden sollen.
        Aber: Die Paula hat Häussel-PU`s- die bringen`s.
        Ich bin zugegebenermaßen auch ein Optik- Freak, meine Klampfen müssen meinem Geschmack absolut entsprechen, aber das Korpusholz habe ich immer nur aus ästhtetischen Aspekten betrachtet- was sehr wichtig ist!
        Getuned, also klangverbessernd wird bei mir nur über PU`s, Mechaniken, Saiten und Stegvarianten eingegriffen.

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        1. Vollkommen richtig, was du da sagst. Obwohl es immer noch viele Gitarrenbauer wie z.b. Paul Reed Smith gibt, die nicht davor zurückschrecken, die Auswirkungen des “Tonholzes” bei einer Solidbodygitarre hervorzuheben(wider besseren Wissens). Natürlich hat das Holz eine Auswirkung auf den akustischen Sound einer Solidbody. Um diesen akustischen Sound geht es aber überhaupt nicht bei einer Solidbody. Da hast du vollkommen recht ! Es geht uns um den elektrischen Sound. Ehrlich gesagt würde ich sofort das Weite suchen, wenn mir ein Verkäufer einer Strat den tollen akustischen Sound einer Strat schmackhaft machen wollte. Man muss sich mal vorstellen, wie eine scheppernde Strat , nur mit Mikro, über einen 100 Watt Twin klingen würde. Zum Davonlaufen !!!!

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        2. In deinen Erklärungen befindet sich die Antwort darauf, warum das Holz schon einen Einfluss auf den “elektrischen” Klang haben muss.
          Es ist eben diese Energie, die an den Korpus verloren geht, die dann in der Saitenschwingung schwächer ist, und dadurch den Klang beeinflusst.
          Deiner Aussage nach müsste sonst eine L5 Jazzgitarre gleich wie eine Les Paul klingen, weil sie die gleichen Pickups verbaut hat. Das ist aber nicht der Fall, weil die Jazzgitarre ein langsameres Einschwingverhalten hat und auch wesentlich kürzer ausschwingt, und außerdem gehen die hohen Frequenzen verloren. Es macht klanglich noch einen großen Unterschied, ob die Jazzgitarre eine schwingfähige Fichtendecke oder eine harte Ahorn-Sperrholzdecke hat. Auch die Semisolid-Gitarren klingen deutlich anders als eine Les Paul. Obwohl die akustisch kaum lauter sind, klingen sie elektrisch viel heller als eine Les Paul.

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        3. Es ist zB auch abhängig welchen Leim du verwendest wenn man einen Schallleitenden Leim wie Hautleim verwendet der fast kristallin aushärtet /was bei guten Akkustikgitarren immer mit den Korpus-Hals Verbindung und natürlich auch bei der gesamten Bebalkung der Deckeund des Rückens gemacht wird oder auch zb Titebod für Sachen wie einen gesperrten Hals oder den Rücken der Gitarre der nicht so hart wird und Schwingungsübertragung vermindert, so steuert man die Schwingungsübertragung im Instrument.

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      2. Mhm, prinzipiell stimme ich zu. Allerdings schwingen Hals und Korpus immer in ihrer Eigenresonanz – egal ob geschraubt oder durchgehend!
        Der Hals selber hat immer weniger Masse! Es sind also Partitialschwingungen von Hals, Body, Kopfplatte uvm, die da zum tragen kommen.

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    2. “Dürfte”.

      Tut er aber, genau wie jedes noch so nebensächliche Schräubchen. Wenn du Deine Gitarre spielst, schwingt immer das gesamte Instrument, und daraus ergeben sich Wechselwirkungen, die der Gesamtkonstruktion ihre Relevanz verleihen. Das gehört auch zur Physik der E-Gitarre. Sie ist ein hochkomplexes emergentes System, das nicht ohne weiteres nur reduktionistisch betrachtet werden kann, weil dabei der Blick auf’s Gesamtbild unter Umständen verlorengeht.

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    3. Wer sowas behauptet, hat weder eine Ahnung von Physik noch hat er Zollners Werk verstanden.

      1. Man kann eine Saite nie isoliert betrachten. Ihre Schwingungsentfaltung wird immer in Wechselwirkung stehen zu den Materialien, auf denen sie aufgespannt ist. Schon rein schwingungsphysikalisch schwingt zwangsläufig immer das gesamte System, und jeder seiner Bestandteile ist von Bedeutung. Die Saite ist nur die Stelle der Gitarre, an der man die Schwingung am leichtesten abnehmen kann.

      2. Dass Hölzer einen maßgeblichen Einfluss auf das Endresultat haben, ergibt sich schlicht schon aus der praktischen Erfahrung. Das kann jeder bestätigen, der einmal an einer Strat den Body (und nur den) ausgetauscht hat. Das sind mitunter Welten. Richtig ist, dass das Holz nicht alleine entscheidend ist. Ob nun Hardware, Konstruktion, Mensur, Pickups oder Holz am meisten ausmachen, darüber kann man streiten. Tatsache ist, dass bei gleichbleibenden sonstigen Eigenschaften die Hölzer einen Unterschied ausmachen. Wie sonst soll man erklären, dass Strats der gleichen Serie so unterschiedlich klingen?

      3. Steinberger-Gitarren sind gerade deshalb kein großer Erfolg geworden, WEIL sie anders klingen als Gitarren aus Holz. Was im Übrigen bereits die Behauptung widerlegt, dass “Holz nicht klingt”. Denn wenn eine Gitarre aus Kohlefaser über den Amp anders klingt als eine aus Erle, folgt daraus logisch zwingend, dass Hölzer mit vielleicht nicht so extrem, aber doch unbestreitbar unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften wie Esche und Pappel, ebenfalls unterschiedliche Klänge zur Folge haben müssen.

      Richtig ist, dass alle Hölzer als Naturprodukt gewisse Bandbreiten von Eigenschaften haben, die sich teils überschneiden. Ein weicher, leichter Eschebody kann durchaus sehr ähnlich klingen wie etwas schwerere, harte Erle. Die Sorten geben aber durchaus eine Orientierung, sodass der, der einen knallharten Tele-Klang sucht, sicher gut beraten ist, erstmal Esche-Teles mit One-Piece-Mapleneck anzutesten. Und jeder notorische Pickup-Tauscher (wie ich selber) kann bestätigen, dass es Eigenschaften an einer Gitarre gibt, die man mit keinem Pickup der Welt erzeugen bzw. verschwinden lassen kann.

      4. Der hergestellte Gegensatz zu akustischen Instrumenten greift zu kurz. Er lässt nämlich die Doppelfunktion der Konstruktion außer Acht: ein Korpus fungiert dort sowohl als “Saitenaufhängung” (die braucht man schließlich, denn man kann die Saite eben nur in der theoretischen, simplifizierenden Betrachtung an zwei idealen, starren Punkten aufhängen), als auch als “Verstärker”. Bei akustischen Instrumenten hat man dabei einen Zielkonflikt: einerseits muss die Konstruktion möglichst steif sein, um Sustain zu bekommen, andererseits muss sie leicht zum Schwingen anzuregen sein, da sie sonst keine Energie an die Luft abgeben kann. Bei einer E-Gitarre fällt ausschließlich der zweite Aspekt weg, der erste keineswegs.

      5. Wenn es das “Optimum” einer E-Gitarre tatsächlich gäbe, würden wir wohl kaum alle so unterschiedliche Gitarren bevorzugen. Danach zu suchen ist etwa so sinnvoll, wie die “beste” Musikrichtung zu küren.

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  3. Fender hat doch neulich eine Gitarre gezeigt, die komplett aus Pappe gebaut war – eine Strat! Und die klang auch – irgendwie. Genau wie Gitarren aus Stein, aus Carbon, aus Metall etc. auch irgendwie klingen. Oder ein Sinuston auch irgendwie klingt. Ich glaube, wir sind auf den eher unperfekten Klang geeicht, der dann entsteht, wenn unterschiedliche Materialien wie z.B. Metall und Holz schwingen und sich gegenseitig beeinflussen. Da entstehen Kammfiltereffekte und ähnliches, was den Charakter eines Klanges prägt. Dass die Aussage, dass das Korpusholz den Klang einer Solidbody gar nicht prägen soll, ist jedenfalls total falsch.

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  4. Wir sollten “Klang” vorher definieren. Fürs Shreddern, Braten und Quintensuppe regelt man am besten alles per PU (Power muß er haben) und Hi-Gain Amp. Und laut muß es sein. Das Holz der Gitarre ist ist hier sicherlich unbedeutend. Für zauberhaften Clean-Sound, wie es viele Nashville Größen so vormachen, braucht es schon eine ausgesuchte Gitarre und natürlich die Fähigkeit, so spielen zu können. (Wird manchmal vergessen)
    Ob man Brent Masons Sound mit einer Pappgitarre hinzaubern könnte? Hmmh.

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    1. Nun ja, Brent Masons klingt auf seiner PRS ebenfalls nach Tele … Offensichtlich spielen hier weder das Holz, noch die Konstruktion, noch die PUs die entscheidende Rolle. Wenn man EVH eine Telecaster mit einem VOX AC30 hingestellt hätte, hätte er nach EVH geklungen. Mit der gleichen Kombi würden 98% aller Gitarristen nach „Tele mit AC 30“ klingen.

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  5. …. ich bin der Meinung auch eine nicht 200 % fugenfreie Fender Strat schwingt genauso rund und in sich aus wie wie eine Gitarre wo handarbeitstechnisch allergösster Wert auf Genauigkeit und wenig Maßtoleranz gelegt wurde , ich glaube auch dass eher der Spieler selber mitentscheind ist dafür was aus dem Speaker strahlt , ich finde nur gefährlich in Labyrinthe abzutauchen wo sich was gegenseitig beeinflusst , das gehört ins Land von Graswachsen hören. da würde ich nicht mehr froh damit und es würde mein eigentlich gutes Gehör verwässern , auch finde ich es nicht generell schlecht (Vintagefreaks weghören ) an einer Strat den Tremolo oder Vibrato Block zu wechseln wenn Unreinheit die Klampfe unbrauchbar macht , im Gegenteil , so ein Neuteil gibt frischere Höhen und Brillianz in den Klang , so war es jedenfalls bei meiner Strat . leider hat der Reparateur die alten Teile entsorgt ! aber ich will die Axt nicht verkaufen , ist mein Hauptinstrument geworden . ich finde den New s Letter von Gitarre & Bass hervorragend sowie das Ganze Heft , Vielen Dank unter anderem an H. Rebellius der jede Frage beantwortet und mit Sicherheit eine richtige Anlaufstelle für Weh Weh chen an unsren Lieblingen , bitte weiter so ! ein treuer Leser

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  6. Ich habe mich die letzten Wochen in der HiFi-Welt rumgetrieben, wo die Diskussion auch immer spielt. Die einen schreiben teuren CD-Playern und Kabeln fantastische Effekte zu (auch bei vollständig digitaler Weiterverarbeitung), während die anderen grundsätzlich nur den Lautsprechern eine Klangformung eingestehen wollen.

    Ich wäre sehr vorsichtig mit Aussagen über den Einfluss diverser konstruktiver Merkmale auf den Klang eines Instruments, bei dem letztendlich alles durch einen enorm klangbeinflussenden Verstärker gedreht wird. Auch verstärkerseitig wird ja sehr viel “Voodoo” praktiziert, mit teuren NOS Röhren und tollen Kondensatoren, und auch in de Gitarrenwelt wird man nicht verschont von teuren Kabeln mit vermeintlich positivem Klangeffekt. Das Problem hierbei ist nur, dass solche Sachen kaum miteinander zu vergleichen sind, da a) sich unser Gehör Klangeigenschaften nur ganz kurz merken kann, und b) wir hören, was wir hören wollen.

    Darum würde mich mal, sowohl gitarren- als verstärkerseitig, ein Blindtest interessieren. Strat und Les Paul an verschiedenen Verstärkern und Einstellungen, und dann mal schauen, was blind die Trefferrate ist.

    Mein Rat, vor allem an Einsteiger, die sich ihre erste E-Gitarre kaufen wollen, ist darum: Richtig einstellen lassen ist das Wichtigste (und die Gitarre muss dafür natürlich die korrekte Basis bieten, Hals gerade, gut bundiert, stimmstabile Mechaniken), denn die Bespielbarkeit ist das Wichtigste an einer Gitarre.

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  7. Wenn wir hier schon die Physik ins Spiel bringen, was sicherlich ein wichtiger Aspekt ist, sollte man aber nicht vergessen, dass jedes Material schwingt. Ein Stahl- oder Steinbody würde genauso wie Holz schwingen. Hier würde man nur feststellen, dass diese Materialien nicht so stark Schwingen wie wir es von den Holzbodies gewohnt sind. Des Weiteren würden wir feststellen, dass die Gitarre bei Verwendung der gleichen Pickups und Saiten auch am Verstärker anders klingen würde. Auch sagt man älteren Gitarren nach, dass diese besser klingen sollen, da diese „eingeschwungen“ sind. Einige Gitarrenbauer haben hiermit bereits experimentiert, ebenso wie Udo Pipper (Gitarre&Bass 8/2012). Leider ist mir nicht bekannt, ob die erzielten Klangverbesserungen auf einen „schwingfreudigeren“ Gitarrenbody zurückzuführen sind oder ob es hier überhaupt einen Zusammenhang gib. Wichtiger als der Fakt das eine Gitarre schwingt, ist meiner Meinung nach welche Frequenzen haben einen positiven bzw. negativen Einfluss auf den Klang, denn jedes Material bzw. Konstruktion hat eine natürliche Eigenfrequenz.
    Fakt ist doch aber, dass z.B. eine Mahagoni Strat anders klingt als eine Sumpfesche Strat. Welche aber letztendlich besser klingt, hängt doch vom Gitarristen ab, welche Klangvorstellung er von einer Gitarre hat. Es findet ja auch nicht jeder eine rote Strat sexy oder eine Les Paul Goldtop.

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  8. Wer behauptet – wie Manfred – daß E-Gitarren nicht klanglich von den verwendeten Materialien beeinflußt werden, muß wirklich noch viel in seinem Gitarristen-Leben lernen 😉 Ich z.B. besitze u.a. 7 Fender Strats, allesamt Vintage-Bauweise, alle mit Erle, alle mit Texas-Specials, alle mit Fender Vintage (Stahl-)-Trem, paar mit Rosewood, paar mit Maple-Neck. Im Vergleich liegen da Welten(!) dazwischen! Das war auch von Anfang an beabsichtigt. Und: Ich habe mehrfach die kompletten Pickguards untereinander getauscht: Der Sound aus dem Amp verändert sich da komplett, obwohl ja alles identische Elektrik ist. Letztlich – ich hab da jahrelang gebastelt und rumprobiert! – hat nun jede “ihr” Pickguard, “ihren” Body und “ihren” Hals. Auch bei E-Gitarren wandert definitiv nur das in die Pickups, was die trockene Gitti hergibt!

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    1. „Im Vergleich liegen da Welten(!) dazwischen!“ Die Welten würden bei einem Blindtest zum größten Teil in sich zusammenfallen. Dazu gibt es hunderte Beispiele, bei denen „Experten“, die das Gras wachsen hören, kläglich scheitern. Das ist sogar bei Geigenbauern und Sachverständigen der Fall, die eine Stradivari nicht von einer neuen Geige unterscheiden konnten. Nicht nur das, sie haben der neuen Geige sogar den besseren Klang attestiert.

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  9. Nun ja lieber Herr Peter Dernbach (und alle anderen “Spezialisten”) Wer behauptet –

    wie Sie – dass E-Gitarren klanglich von den verwendeten Materialien beeinflusst werden,

    muss wirklich noch sehr viel in seinem Gitarristen-Leben lernen und hat wohl auch von

    Physik nicht wirklich Ahnung.
    Manfred hat vollkommen recht mit seinen Aussagen, wobei ich noch einen Schritt

    weitergehe und behaupte, dass auch bei Akkustikgitarren die Wahl der Hölzer nicht

    wirklich was ausmacht. Ich denke es war auch im Buch von Prof. Zollner die Geschichte

    einer Akkustikgitarre, bei der Top-Instrumentenbauer einfach eine alte Obstkiste oder

    Palette vom Hafen mitgenommen haben – und NICHT darauf geachtet haben was für Holz das

    war – und daraus eine 1A Gitarre bauten, die klanglich super war.
    Es geht mir hier wie Manfred – ich kann dieses ganze Gesülze nicht mehr hören (oder

    besser gesagt lesen). Wer spielen kann spielt mit JEDER Gitarre, die den Ton hält und

    wer’s nicht kann, dem hilft auch die teuerste nix – basta.
    Das ganze Thema ist genau das selbe wie mit den Wasseradern und Erdstrahlen – die gibt

    es auch nicht aber wer dran glaubt “weiss” ja genau wie das wirkt.
    Glaubt ihr denn Leo Fender hat die Hölzer für seine E-Gitarren wegen irgend einem

    “Tonverhalten” ausgewählt – NEIN – er hat sie genommen, weil sie ganz einfach BILLIG

    waren.
    Nochmal: es gibt keine “Tonhölzer”
    So und jetzt können mich alle beschimpfen und ihren Senf dazu geben. Ändert aber nichts

    an den Tatsachen.

    Servus

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    1. Endlich mal einer der es richtig sagt wie es ist.Ich spiele seit fast 50 Jahren Strats und habe sehr viele in den Händen gehabt,viele umgebaut.Jetzt mit 66 ist meine Lieblingstrat eine Rocktone aus China ,für 80 Euro gekauft .Sie ist auf beiden Seiten vom Korpus mit Pappkarton beklebt ,wohl damit die verwendeten Abfallholzllatten besser zu lackieren waren.
      Aber das Ding klingt……liegt´s vieleicht an mir selbst?

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    2. Richtig, es gibt keine Tonhölzer! Aber wie bei jeder guten Religion gibt es ein Glaubensgerüst mit verschiedenen Eckpfeilern. Da muss dann das Holz herhalten, dass es so heute angeblich nicht mehr gibt. Es gibt ja Leute, die behaupten, sie könnten den Unterschied eines Griffbrettes aus Rio Palisander und einem aus Indischem Palisander hören. Oder der Nitrolack, der genau zwei Eigenschaften hat: das Zeug klebt wie die Sau wenn es warm ist und reißt wenn es kalt ist. Oder aber die PUs! Die müssen logischerweise allererste Sahne sein, wenn der Papst (Wunschnahme hier eintragen) höchstpersönlich die Dinger von Hand gewickelt hat. Und bei einem Preis von 400-1.000 Euro pro Stück KÖNNEN die nur zum Niederknien klingen. Da spielt es offenbar auch keine Rolle, dass ein PU von 1959 heute ganz anders klingt als vor über 60 Jahren. Das Alter und so … Geschenkt.

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  10. Bombenstimmung hier! Deshalb will ich meinen Semf jetzt auch noch dazu geben und etwas vermitteln.
    Wenn ich hier meine Vorschreiber anschaue und lese, stelle ich fest, dass alle nicht falsch liegen. Die Facetten sind unterscheidliche; der Absolutheitsanspruch mancher wirkt etwas irritierend.
    Zum Thema: Jedes mechanische System, dass durch Anregung in Schwingung versetzt wird, zeigt ein spezifisches phys. Abstrahlverhalten. Bei der E-Gitarre handelt es sich um ein Cantilever-System (einseitige Aufhängung: Arm im/am Korpus). Damit ist dieses System durch Anregung schwingungsfähig, will heißen: der Arm schwingt, wenn er angeregt wird. So, jetzt zum Vorgang. Wenn eine Saite/ Saiten angeschlagen wird/ werden, wird micro-mechanisch der Arm (gedämpftes Feder-Masse-System) zu Schwingungen angeregt. Was heißt das? Da bei verschiedenen Frequenzen das Cantilever-System schwingt, wird Energie in Bezug auf eine Frequenz, bzw. ein Frequenzband Energie absorbiert.
    Das bedeutet, dass je nach Konstruktion und Material (nein, nicht nur Holz!) dem gesamten Frequenzspektrum lokal Energie entzogen wird. Je nach Konstruktion entsteht ein “Klangspektrum” (Fourierspektrum mit lokal gedämpften Frequenzbändern), das spezifisch ist. Dieses führt dazu, dass wir einen Klang wahrnehmen, den wird als typisch für ein Instrument interpretieren.

    Aus diesem Grund lässt sich sowohl, wenn gut konstruiert, aus einer Apfelsinenkiste oder einer Eichenbohle (vgl. Brian Mays Gitarre) oder aus Alu ein “gut” klingendes Instrument bauen. Natürlich muss die Physik dazu beherrscht werden unter der Berücksichtigung, dass die rein klingende Saite sicherlich nicht das Ziel sein kann und soll.
    Aber wenn das phy. Modell stimmt, ist das Material von untergeordneter Bedeutung. Etwas platt gesagt: Mit etwas Chemie läßt sich aus Holzspänen ein Erbeeraroma extrahieren – guten Appektit!. Es gibt also Spielräume.

    Wer Zeit und Lust hat, besorge sich einen Stahl-Doppel-T-Träger, baue sich einen Steg und Sattel darauf und schraube noch ein PU darauf. Wenn’s richtig gemacht wird, schwingt nur die Saite. Dieser “Idealzustand” ist dabei “klangmäßig” ziemlich unerotisch. Dann nehme man sich eine `59er Les Paul zur Hand …. das ist “klangmäßig” ziemlich erotisch; und das liegt nicht daran, dass die Korpusse seinerzeit von speziellen Mahagonibäumen, die bei Vollmond gefällt, zurechtgesägt wurden. Das Ahorn war es auch nicht. Als Clapton, Bloomfield oder Kossoff mit ihren Instrumenten reüssierten, waren die Les Pauls auch erst ein paar Jahre alt. Denn es gilt immer noch: 95% des Sounds kommt aus unseren Fingern.

    Wer sich mit dem Schwingungsverhalten von Instrumenten und der Engergieabsorption beschäftigen möchte, empfehlte ich die Arbeiten der Kollegen Fleischer und Fastl von der Bundeswehr-Universität München und TU München. Vgl. hier: https://www.unibw.de/lrt4/mechanik/veroeffentlichungen/schriftenreihefl.

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  11. Hallo,

    wer möchte, kann an einem anonymen Hörversuch zum Klangunterschied Esche/Erle und Ahorn/Palisander teilnehmen: http://gitec-forum.de/GitecWP/category/hoerversuche/

    herzliche Grüße, Manfred Zollner
    (ich bin nicht der Manfred von oben)

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  12. Wenn das Holz absolut keinen Einfluss auf den Klang einer E-Gitarre hat, warum ist es so wichtig bei akustischen Instrumenten? Ich habe den Eindruck, dass allen Komponenten eines Instruments (Saiten, Hardware, PU) Einfluss auf den Sound zugestanden wird, nur dem Basismaterial nicht. Das ist, als würde man den Einfluss der Stimmbänder auf die individuelle Stimme eines Menschen ignorieren.

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  13. Mich wundert,daß bisher leider noch kein G&B Sonderheft über die legendäre Gitarrenmarke B.C.Rich mit Hauptsitz in den U.S.A. Zu haben ist.Speziell BC.Rich hat sehr viele bekannte Gitarrenmodelle im Portfolio,die fast ausschließlich durchgehende Hälse haben.Hier sind besonders die bizarren B.C.Rich Modelltypen „Mockingbird“,“Bich“,“Warlock“ und „Eagle“ zu nennen,die ja bereits seit Generationen absoluten Kultstatus unter den Insidern der hart rockenden Fraktion besitzen.Weshalb ausgerechnet dieser berühmte Gitarrenhersteller von der G&B-Redaktion so sehr vernachlässigt wird,bleibt mir ehrlich ein Rätsel.Daß ausgerechnet B.C.Rich seit geraumer Zeit in deutschen Gitarrenmagazinen stets vergessen wird,liegt wohl an der Tatsache,daß dieser besagte Gitarrenhersteller seit jeher fast ausnahmslos die außergewöhnlichsten und schrillsten Korpusformen überhaupt auf dem Gitarrensektor fertigt,die bis dato ihresgleichen suchen.Das Klangspektrum einer B.C.Rich Custom mit aktiver Elektronik aus den Jahrgängen um 1980-85 ist bis heute nahezu unerreicht.Ich würde keine einzige meiner elektrischen B.C.Rich Gitarren jemals verkaufen,denn diesen angenehmen wuchtig-brachialen Sound dieser exotischen Schönheiten kann kein anderer Gitarrenfabrikant jemals auf dieser Erde produzieren,dies obliegt faktisch ganz allein dem amerikanischen B.C.Rich Markenlabel.Also,wo bleibt das längst überfällige Sonderheft über BC.Rich Gitarren?!?

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  14. Es ist schwierig hier sich zu verstehen.

    Erkläre einem Blinden die Farben. Erzähle einem Tauben die Magie der Musik. Erkläre einem Kind das Altwerden. Erkläre Wissenschaftlern auf Gefühl zu vertrauen. Erkläre verkopften Menschen sich auf Emotionen zu verlassen.

    Hier gibt es so viele für die nur belegbare Zahlen, Daten, Fakten zählen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Der Mensch ist wie ein Instrument ein hochkomplexes Wesen, ein Zusammenspiel aus allem was das Wesen ausmacht.

    Ich dachte immer Musik sei ausschließlich was hochemotionales. Ist es aber nicht.
    Für manche ist es einfach nur Mathe. Etwas zum kapieren und lernen.

    Für alle auf die das zutrifft: Stimmt, Hölzer sind total egal. Die Pickups und der Amp sind das Einzige was man messen kann. Zahlen, Daten, Fakten halt.

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  15. ich kann noch was hinzusetzen:
    Ein intelligenter Mensch versteht wohl was Dummheit ist,ein Dummer wird aber nie verstehen was Intelligenz ist.

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  16. Alter Artikel, viele alte Kommentare. Ich wage mal einen “neuen” Kommentar.
    Wie viele andere hier habe ich viele Gitarre besessen… innerhalb der 50 Jahre, die ich Gitarre spiele, selbst baue, modifiziere, verbessere… etwa 500 Gitarren selbst länger in den Fingern gehabt. Aktuell noch einige, von Masterbuilt 7.000 € NP bis China 40 €, alle gängigen Hölzer bis hin zu einfachem Schichtholz.

    Für mich sind die Specs des Holzes unwichtig.
    Es entscheidet ausschließlich mein Ohr und mein Spielgefühl.

    Weshalb ich trotzdem Masterbuilt und andere CustomShop-Gitarren dauerhaft spiele, liegt an der Haptik (aufgrund Top-Gesamtverarbeitung, auch wenn ich sie selbst fast immer noch etwas verbessern konnte).
    Es gibt auch ein paar billige, die ich spiele, die ich aber zuvor von einem cheapo zu einem Preis-/Leistungs-Top-Instrument gemacht, also intensiv selbst verbessert habe (Hälse richten, Bünde abrichten, Nut austauschen und tiefsmöglich schlitzen, optimale Einstellungen, PUs austauschen, besondere Schaltungen etc.).

    Mein Petitum daher: streitet Euch nicht, entscheided was für Euch selbst wichtig ist. Schließlich ist nicht Theorie, sondern Praxis entscheidend für die Spielfreude, die ich allen hier wünsche.

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    1. Das ist auch meine Erfahrung ! Auch ich spiele schon seit über 40 Jahren Gitarre und habe meine eigenen Gitarren für mich so optimiert dass es für mich passt. Natürlich ist das Optimieren einfacher wenn bereits die Basiskonstruktion sauber gearbeitet ist. Meine Gitarren sind meine vertrauten Werkzeuge die für mich gut funktionieren. Ich kann aus meiner Erfahrung zwar Empfehlungen aussprechen, letztendlich muss aber jeder seinen eigenen Weg finden wie er seine Gitarren für sich selbst abstimmt.

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  17. Manche hören sogar das Gras wachsen! (Telecastergitarrist seit 45 Jahre)

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  18. Seit Mitte der Neunziger gibt’s übrigens die “Birdfish” von Ulrich Teuffel, bei der im laufenden Betrieb die Korpushölzer ausgetauscht werden können. Ganz real und direkt nachvollziehbar.

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  19. Shut up and play your guitar

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  20. Meiner Erfahrung nach ist es die Steifheit der Trägermaterialien die Attack und vor allem das Sustain begünstigen, auch spielt die Kopfplatte eine nicht unwesentlich Rolle, da die Saiten nochmals ein eigenes Segment von Schwingungen vom Steg bis zu den Tunern zeitigen. Die beste aller Welten dürften da bei den Headless Carbonfiber-Instrumenten liegen, maximale Steife, ungleich hoch die regelmässige Materialkonsistenz und -Dichte, und keine Co-Schwingungen einer Kopfplatte. Ich spiele seit vielen Jahren einen Steinberger L2-5 und zu vielen anderen Bässen ist die tonale Güte und Kontrolle so überaus stringent wie einfach. Dazu kommt für Vielreiser die Transportfreundlichkeit, ob Fahrrad, Moto, Auto oder Flieger, das Teil passt einfach überall. Eine Angewöhnung an die Dimensionen (fehlender Body und Kopf) erreicht man spielend (wortwörtlich) und weitere Probleme wie Klima und Jahreszeiten werden völlig unwesentlich, i.d.R. muss ich nur bei einem Saitenwechsel stimmen … von Holzkopien rate ich vor allem bei 5-Saitern ab, da macht sich sofort die fehlende Masse bemerkbar, und die lässt sich über die Elektrik definitiv nicht nachdoppeln.

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    1. Peter
      Kann es sein das der Body zwar durch seine Eigenrsonanz nicht
      am Klang beteiligt ist aber durch die Materialkonsistenz den Hals
      anders zum schwingen bringt und dadurch indirekt einfluss hat?

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      1. Genau so ist es. Was bei der ganzen Debatte aber immer sträflichst vernachlässigt wird, sind die Pickups. Diese sind immer etwas , mehr oder weniger mikrofonisch. Telespieler wissen das besonders gut. Daher wird dort auch was am Sound produziert . Wenn der Pickup nicht fest mit der Gitarre verbunden wäre ,würde die ganze Sache anders klingen. Auch wenn es marginal ist , Holz hat definitiv einen Einfluß. Sonst wäre ja auch egal welches Holz für den Hals verwendet wird. Ich pimpe und baue auch seit 20 jahren Gitarren und habe dabei meine Erfahrungen gemacht. Denke schon das ich mir ein Urteil erlauben darf.

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  21. Weil ich mich wegen der Farbe nicht entschieden konnte, habe ich einmal 2 der hochgelobten Sire-Marcus Miller Bässe bestellt. Holz, Bauart gleich. Einer rot, einer weiß. Der eine klang elektrisch hell und percussiv (eher für Slapper), der andere (wie lt. Holzart zu erwarten) eher mittig knurrend. Der Unterschied war so eklatant, dass ich mich nach 2 Stunden Vergleich nicht entscheiden konnte und eigentlich hätte beide kaufen müssen und es auch getan hätte. Wenn: . . .
    Nun: jedesmal wenn ich zum Vergleich meinen Hoyer Jazzbass von Anfang der 70-iger mit Schichtholzhals (!) anspielte, wirkten die Sires dermaßen blass und leblos, das ich die wirklich optisch schönen (und top getesteten) Bässe wieder zurück geschickt habe.

    Ok, der Hoyer und die Sires sind zwei völlig verschiedene Instrumente. Aber dass die Sires, aus der gleichen CNC Serienfertigung, nur mit verschiedener Farbe dermaßen verschieden klangen spricht für den Einfluss von Holz.

    Und: Die Sires wirkten wie Draht über Pickup, waren akustisch sehr leise und am Körper kaum zu spüren.
    Der Hoyer-Bass schwingt schon akustisch deutlich hörbar und deutlich spürbar, fast wie ein Kontrabass und war elektrisch erheblich durchsetzungsfähiger.
    Und ein Hoyer Telebass aus der Zeit ist akustisch so laut, dass man zum Üben keinen Amp braucht. Nachts hören ihn sicher auch die Nachbarn.

    Ein Fender Vertreter erzählte mal, dass er von den SRV-Strats “besondere” für besondere Kunden aussortiert.
    Holz ist ja nicht nur die Sorte, sondern auch Fasern, Wuchs, Lagerung, Dichte, was alles auf den Schwingungsprozess Einfluss hat und trotz “gleicher” Holzart zu verschiedenen Schwingergebnissen führt. Mein halbakustischer Bass hat wegen der bauartbedingten Schwingung einen extremen Attack und weniger Sustain, was natürlich auch elektrisch rüberkommt. Bei Brettgitarren lässt das Holz die Saite halt verschieden schwingen. Und das mag auch bei gleicher Art verschieden ausfallen, weil Holz nicht genormt ist.

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  22. Gary Levinson schreibt: “Vor Fender galt sie [die “geschraubte Verbindung”] noch als das Merkmal einer billigen Produktion.
    Ach jaaaaa? Es gab schon lange vor Leo Fender hochwertige Gitarren mit geschraubtem Hals, z. B. viele deutsche Schlaggitarren! Die sind meist sogar nur mit einer Schraube – und das hält bis heute!
    Bitte, bitte nicht immer gegen jede eindeutige Erfahrungen anschreiben.

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    1. Mhm…
      Nun, Gary Levinson schreibt “Vor Fender galt sie [die “geschraubte Verbindung”] noch als das Merkmal einer billigen Produktion”
      Ich denke, dass ist nicht verkehrt.
      Das galt sogar noch viel länger.
      Als ich 1979 meinen ersten Bass gekauft habe z.B..
      Und Gitarrenhälse die nur mit einer Schraube befestigt (!) sind?
      Um welche Modelle soll es sich dabei handeln?
      Ich besitze selbst eine Konzertgitarre unbekannter Herstellung, bei der vom Hals aus eine Schraube in den Korpus geführt ist.
      Sogar eine Gewindeschraube.
      Diese ist jedoch nicht dazu da die Befestigung zu erreichen, sondern dazu den Halswinkel und damit den Saitenabstand auf den hohen Bünden einzustellen.
      Die Halsbefestigung selbst erfolgte durch eine Art Schwalbenschwanz.
      Und falls es stimmen sollte, dann hat Framus wahrscheinlich auch nur eine Schwalbenschwanzbefestigung, statt sie zu verleimen, mit einer
      Schraube fixiert.
      Das machte die Produktion billiger und Reparaturen einfacher.

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  23. Für alle die mal einen echten Vergleich hören wollen empfehle ich diese beiden Videos:
    Von Jim Jill
    https://www.youtube.com/watch?v=n02tImce3AE
    Und von Aaron (? er spricht seinen Vornamen so schnell aus, dass ich mir nicht ganz sicher bin) Warmoth, von Warmoth Guitar Products
    https://www.youtube.com/watch?v=7k_A8GhN0L8
    Und ihr könnt dann immer noch glauben dass es einen Unterschied macht.
    Aber gegen Glauben sind alle Argumente zwecklos.

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