PRS SE Angelus Standard im Test

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Akustik-Gitarre mit Cutaway von PRS
(Bild: Dieter Stork)

 

Die Acoustics aus dem Hause Smith waren bisher unerschwingliche Luxus-Objekte, die wir Normalos nur hinter Glas auf der Musikmesse bewundern durften.

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Das soll sich nun ändern, denn das entspricht auch eigentlich gar nicht dem Naturell des gitarrenverrückten, sympathischen, bodenständigen Paul Reed Smith. Also griff man die Idee auf, die bei den E-Gitarren schon so erfolgreich war und ist, und präsentiert nun (mit dem Anhang SE) bezahlbare PRS Acoustics, gefertigt in Korea. Und mit bezahlbar ist hier ein wirklich großer Schritt weit unter die 1000-Euro-Marke gemeint.

 

Konstruktion der PRS SE Angelus Standard

Und da will ein Überzeugungstäter wie der Herr Smith natürlich trotzdem viel Gitarre bieten. Das fängt sinnvollerweise mit einer guten Grundrezeptur an, die sich hier aus einer massiven Decke aus Sitka-Fichte, einem massiven Boden aus Mahagoni, Zargen und Hals aus gleichem Holze und einem Palisandergriffbrett zusammensetzt. Der Korpus mit weich-rundlich gezeichnetem Cutaway sowie Griffbrett und Kopfplatte sind weiß eingefasst und betonen so ihren charakterstarken Schnitt. Hier wird nämlich – ungeachtet des Preises – eine ganze Menge PRS-Flair geboten. Starken Anteil daran hat unübersehbar das Palisandergriffbrett mit den typischen Birds-Inlays. Komplettiert wird das Spielfeld der linken Hand durch 20 sauber eingesetzte Medium-Bünde, die gut – aber nicht perfekt – verrundet und poliert wurden.

Die großflächig angeschäftete, typisch geschnittene Kopfplatte wird mit dunklem Layer und chromglänzendem Namenszug optisch aufgewertet; die hauseigenen, geschlossenen Tuner gewährleisten entspanntes, genaues Stimmen der Angelus Standard. Die werksseitig aufgezogenen D’Addario-Saiten schwingen zwischen der kompensierten Stegeinlage und dem bestens gearbeiteten Sattel – beides aus echtem Knochen hergestellt. Fürs stehend Spielen sind zwei Gurtknöpfe vorhanden, der vordere günstig auf der unteren Seite des Halsfußes platziert, wo er besonders sicheren Halt bietet.

Die Angelus ist tadellos verarbeitet, werksseitig gut eingestellt, wird ab Herbst auch mit Pickup-System zu haben sein, und kommt in einem schicken Koffer daher – alles prima soweit.

 

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(Bild: Dieter Stork)

 

Die PRS SE Angelus Standard in der Praxis

Das Halsprofil heißt bei PRS „Wide“ und bietet bei einer Griffbrettbreite von 43 mm am Sattel ein schönes rundes C, das sich einfach genau richtig anfühlt. Die Spielhand ist gut gefüllt, man kann aber immer noch locker ein D-Dur mit einem Daumen-Fis abrunden, ohne sich was zu verrenken. Auch in den hohen Lagen ist alles fluffig, der verrundete Halsfuß und das Cutaway machen einem das Solo so leicht wie möglich. Klanglich kann man die Angelus nur als frisch, offensiv, ungemein dynamisch und Sustain-reich beschreiben. Man bekommt das sichere Gefühl, dass diese Gitarre nach ein paar Monaten Einspielzeit noch richtig „kommt“ – da steckt Potenzial drin. Und ein Allrounder ist sie. Mit kräftigem Strumming geht sie genau so souverän um, wie mit sensiblem Fingerpicking.

 

Resümee

Obwohl in Korea gebaut, bekommt man hier nicht weniger als eine PRS-Gitarre. Gute Hölzer und Hardware, signifikante Optik und die strenge Aufsicht des Masterminds machen es möglich. Wer eine Dynamik-starke Steelstring unter € 1000 sucht, sollte unbedingt die Angelus Standard mit ins Kalkül ziehen.

 

Übersicht

Fabrikat: PRS

Modell: SE Angelus Standard

Typ: Steelstring-Acoustic mit Cutaway

Herkunftsland: Korea

Mechaniken: geschlossen, verchromt

Hals: Mahagoni mit PRS Trussrod, Zugang Kopfplatte

Sattel: Knochen

Griffbrett: Palisander, eingefasst, Birds-Inlays

Radius: 12″

Halsform: C-Profil, Wide

Halsbreite: Sattel 43,1 mm; XII. 53,2 mm

Halsdicke: I. 23,8 mm; V. 22,5 mm; X. 23,7 mm

Bünde: 20

Mensur: 645 mm

Korpus: Mahagoni, Boden massiv

Decke: Sitka-Fichte, massiv

Oberflächen: Hochglanz

Schlagbrett:

Steg: Palisander

Stegeinlage: Knochen, kompensiert

Saitenbefestigung: Steg-Pins, Kunststoff

Saitenlage: E-1st 2,8 mm; E-6th 2,9 mm

Saitenabstand Steg: E-1st – E-6th 56 mm

Elektronik: optional

Gewicht: 2,06 kg

Lefthand-Option: Nein

Vertrieb: Meinl

91468 Gutenstetten

www.meinldistribution.eu

Zubehör: Koffer, Halsstell-Schlüssel

Preis: ca. 758

 

Plus

  • Optik
  • Hölzer, Hardware
  • Verarbeitung
  • Bespielbarkeit
  • Dynamik, Sustain
Produkt: Treble Booster im Test
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