Video-Workshop – Folge 3

Ukulele lernen: Schlagmuster aufwerten und Low-G-Tuning

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Ukulele-lernen

Wilkommen zu einer neuen Folge von Let’s Play Ukulele! Im vorherigen Workshop haben wir uns mit ersten Akkorden und typischen Schlagmustern beschäftigt. Heute lernen wir einige Möglichkeiten kennen, wie man Schlagmuster aufwerten und verschönern kann. Wir werden auch Schlagmuster besprechen, die man mit der tiefen G-Saite spielt. Unser Fokus liegt also auf der rechten Hand.

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Alle Folgen im Überblick:

(zum Öffnen klicken!)

Folge 1: Stimmung & Modelle

Folge 2: Akkorde und Schlagmuster

Folge 4: Barré-Akkorde, Schlagmuster und Transponieren

Folge 5: Fingerpicking-Ideen

Folge 6: Akkord-Licks, Special Effects und Chord Melody

 

Schlagmuster mit Pausen

Beginnen wir mit dem Setzen von Pausen in Schlagmustern, um unserem Spiel mehr Groove einzuhauchen. Bei musikalischen Pausen werden auf der Uke – wie auch auf der Gitarre – die Saiten mit dem rechten Handballen abgestoppt. Um ein flüssiges Spiel zu garantieren, wähle den Ausschnitt zum Abstoppen der Saiten irgendwo zwischen Schallloch und Steg, ohne die Hand zu weit von der normalen Spielbewegung zu entfernen. Die gängigsten Pausen-Muster findest du im Achtel- und Sechzehntel-Bereich wieder.

In Beispiel 1 siehst du ein Standard-Schlagmuster der Ukulele, das mit zwei Achtelpausen versehen ist. Ein symmetrisches Schlagmuster, vergleicht man die erste und zweite Hälfte des Taktes. Es ist einfach zu spielen, lässt sich gut anwenden und kommt locker daher, da jeweils mit Aufschlägen begonnen wird. Achte beim Ausprobieren auf die Pausen und das damit verbundene geräuschlose Abstoppen der Saiten – die Schläge und das Stoppen sollten am Ende eine Bewegungseinheit ergeben. Mit der linken Hand kannst du unsere Akkordfolge vom letzten Mal C-G-Am-F halbtaktig (zwei Akkorde pro Takt) über dieses Schlagmuster anwenden. Übertrage dann diese Idee auf dein eigenes Muster!


Schlagmuster betonen

Ein weiteres Mittel, Schlagmuster schöner klingen zu lassen, ohne sie grundlegend zu verändern, ist der Einsatz von Dynamik. Ich meine damit Betonungen. An gewissen Stellen lauter und leiser zu spielen macht die Sache lebendiger und nimmt einem Schlagmuster die Starrheit. In den Beispielen 2 und 3 findest du Schlagmuster aus der letzten Folge wieder, die dieses Mal betont werden. Beispiel 2 verwendet die oft benutzte Back-Beat-Betonung auf den Zählzeiten 2 und 4. An den markierten Stellen wird etwas lauter angeschlagen und so der Dynamik-Unterschied erzeugt. Mit etwas Übung wirst du das Gefühl bekommen, dass das Schlagmuster mehr rollt. Beispiel 3 verfolgt im Grunde eine ähnliche Idee im Sechzehntelnoten-Bereich. Hier sind die Zählzeiten 1+ und 3+ die betonten Schläge.

Neben etlichen anderen Betonungsformen siehst du hier die zwei wichtigsten in der Popmusik. Vergesse nicht den halbtaktigen Akkordwechsel!


Der Shuffle-Rhythmus

Falls du es noch nicht wissen solltest – es existieren in der Musik zwei Grund-Rhythmus-Formen: Der normale oder auch Straight-Rhythmus, der allerseits bekannt ist, und der Shuffle-Rhythmus, der oft auch Swing genannt wird. Man kennt ihn vor allem aus dem Blues und Jazz. Auf der Ukulele ist letztere Rhythmus-Form häufig eine gute Wahl, da dieser Groove locker und entspannt klingt und gut zum Urlaubs- und Hawaii-Sound der Ukulele passt. Damit du deine Schlagmuster selbstständig anpassen und nach Bedarf mit einem Shuffle versehen kannst, ist es wichtig, das Prinzip des Shuffles zu verstehen. Es gilt zunächst: Ein Shuffle ist auf Achtel- und Sechzehntel-Rhythmen anwendbar.

Die Grundlage des Shuffles: Ausgehend von zwölf Achteltriolen in einem 4/4-Takt, werden immer die ersten beiden dreier Triolen innerhalb eines Beats zusammengeführt bzw. gebunden. Somit klingt die erste Triole eines Beats doppelt so lange wie vorher, die zweite Triole ist nicht zu hören und die dritte Triole bleibt unverändert. Von den ursprünglich zwölf Achteltriolen bleiben nun acht „modifizierte“ Achteltriolen übrig, die man mit acht geshuffleten Achtelnoten gleichsetzen kann. Das Ganze praktikabler erklärt in Beispiel 4: Du siehst acht Achtelnoten in einem Takt, von denen jeweils zwei Noten eine Gruppe bilden. Somit sind vier Gruppen sichtbar. Immer die zweite Note einer Gruppe wird etwas versetzt gespielt und schon hast du den gewünschten Shuffle-Rhythmus im Takt – die Schlagtechnik ändert sich dabei nicht. Beachte in diesem Zusammenhang auch das Symbol für einen Shuffle; das gleiche Grundprinzip kannst du natürlich auch auf die Sechzehntel-Rhythmik übertragen.

In den Beispielen 5 und 6 findest du exemplarisch zwei Schlagmuster, die du bereits kennst. Dieses Mal wirst du sie geshuffled spielen. Probiere aus, vergleiche und übertrage dann diese Idee auf andere Muster.


Schlagmuster mit tiefer G-Saite

Tenor-Ukulelen kann man – wie du vielleicht aus der ersten Folge weißt – auch mit einer tiefer oktavierten G-Saite (Low G, oft umwickelt) spielen. Harmonisch verändert sich im Vergleich nichts, der Klang ist aber bassiger/druckvoller und erinnert schon mehr an eine Gitarre.

Nachfolgend findest du vier spezielle Schlagmuster, die mit Bassanschlag gespielt werden und den Low-G-Klang hervorheben. Die Grundschlagtechnik (Abschlag/Aufschlag) ist nun eine andere als bei den bisherigen, normalen Schlagmustern. Schlagmuster Nummer 1 in Beispiel 7 ist ein interessantes Konstrukt mit unterschiedlichen Elementen. Wenn du den Takt genau betrachtest, ergibt sich folgende Bewegung:

  1. Daumenanschlag auf tiefer G-Saite
  2. Aufschlag mit der Innenseite des Zeigefingers über mehrere Saiten
  3. Lockerer Schlag bzw. Klopfer mit zwei oder drei Fingern der rechten Hand auf den Korpus in der Nähe des Schalllochs
  4. Aufschlag mit der Innenseite des Zeigefingers über mehrere Saiten
  5. Daumenanschlag auf tiefer G-Saite
  6. Aufschlag mit der Innenseite des Zeigefingers über mehrere Saiten
  7. Daumenanschlag auf C-Saite (Wechselbass)
  8. Aufschlag mit der Innenseite des Zeigefingers über mehrere Saiten

Die gleichmäßige Rhythmik macht die ganze Sache für dich einfacher, gehe aber trotzdem schrittweise vor. Ein ähnliches Muster ohne Wechselbass findest du in Beispiel 8.

Muster Nummer 3 (Beispiel 9) ist ein gängiges Low-G-Muster, basierend auf Sechzehntelnoten. Es sind Daumenanschläge auf der tiefen G-Saite vertreten, sowie Pausen auf den Zählzeiten 2 und 4, die du – wie anfangs beschrieben – abdämpfen musst. Die normalen Abschläge werden wie die Aufschläge mit dem Zeigefinger gespielt, nur dieses Mal nicht mit der Finger-Innenseite. Die Saiten werden bei der Abwärtsbewegung mit dem Fingernagel angeschlagen. Die erweiterte Form dieses Schlagmusters siehst du in Beispiel 10. Unmittelbar nach dem jeweiligen Daumenanschlag wird ein Aufschlag mit eingebaut.

Gewöhne dich an die neuen Bewegungen und spiele die beiden Schlagmuster dann gerne im Shuffle!


Weitere Möglichkeiten Schlagmuster zu modifizieren

Sei kreativ bei der Auswahl deiner neuen Patterns! Vieles ist möglich und einen Versuch wert, ausprobiert zu werden. Eine Idee wäre, einen Leerschlag oder eine Pause innerhalb eines Musters zu einem Perkussiv-Element umzubauen. Das kann beispielsweise schon das Schnipsen mit den Fingern sein. Schaue dir dazu Beispiel 11 an. Dieses Schlagmuster aus der zweiten Ukulelen-Folge hatte in seiner Ursprungsform einen Leerschlag auf der Zählzeit 3. Diesem Leerschlag habe ich jetzt einen Schnipser mit den Fingern der rechten Hand verpasst. Wie du sehen kannst, steht das Kreuz für den Schnipser. Das heißt, bei der Abwärtsbewegung mit der Hand schnipst du, ohne den Rhythmus zu beeinträchtigen und spielst dann ganz normal das Schlagmuster weiter. Achte beim Schnipsen auf eine halbwegs hörbare Lautstärke.

Oder wie wärs denn mit dem Schlagmuster aus Beispiel 6? Schmeiß die Pausen raus und setze an deren Stelle die Schnipser. Du wirst diese dann beim Abwärtsgehen mit der Hand zweimal im Takt unterbringen (siehe Beispiel 12). Wenn du Schwierigkeiten bekommen solltest, dann zähle zu deinem Spiel. Schlagmuster sind flexibel und lassen sich wunderbar verändern, wie du siehst. Wichtig ist immer, dass du die Struktur des Musters vor Augen hast. Viel Spaß beim Anwenden!


G&B-Basics

Grundwissen, Workshops, Tipps & Tricks – Die G&B-Basics geben Antworten auf die meistgestellten Fragen rund um die Themen Gitarre & Bass. Da sie immer wieder neue Leser:innen erreichen und wichtige Themen erläutern, holen wir sie regelmäßig aus dem Archiv hervor.

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