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Hometraining: Jil’s Eartraining – Übermäßige Quinten und Dreiklänge

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In dieser Eartraining-Folge wollen wir uns den Tonabstand der übermäßigen Quint, sowie den mit ihm gebildeten übermäßigen Dreiklang genauer ansehen.

Wenn wir uns zunächst der Betrachtung des neuen Intervalls zuwenden, machen wir eine interessante Entdeckung: Sein Klang ist uns bereits vertraut! Es handelt sich nämlich um denselben Tonabstand wie bei der kleinen Sext. Lediglich die Notennamen sind anders, aber auch hier gehen wir von bereits Bekanntem aus: von dem Intervall der Quint.

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Für seine genaue Bestimmung nehmen wir nun die Klaviatur (Abb.1) zur Hand und erinnern uns: Quint bedeutet 5, dementsprechend benötigt man 5 weiße Tasten, z. B. C – G. Der exakte Tonabstand einer übermäßigen Quint besteht aus insgesamt 8 Halbtonschritten (schwarze und weiße Tasten), wonach von C ausgehend das G auf ein Gis erhöht werden muss, um das endgültige Intervall C – Gis zu erhalten. Wenn du die reinen Quinten seinerzeit gut gelernt hast, musst du sie für den neuen Tonabstand nur jeweils um einen Halbtonschritt erhöhen (aufwärts, C-G wird C-Gis), bzw. erniedrigen (abwärts, z. B. A-D wird A-Des).

Abb.1

Verwenden wir nun die übermäßige anstatt der reinen Quint in einem Dur-Dreiklang, so erhalten wir einen übermäßigen Dreiklang. Sieh dir zum besseren Verständnis das Beispiel 1 an: Der C-Dur-Dreiklang besteht aus (von unten nach oben) einer großen Terz (= 4 Halbtonschritte) C – E und einer kleinen Terz (= 3 Halbtonschritte) E – G, was das Rahmenintervall einer reinen Quint C – G ergibt, wogegen der übermäßige Dreiklang aus zwei großen Terzen C – E und E – Gis besteht und so insgesamt eine übermäßige Quint C – Gis erzeugt.

Abb.2
Abb.3
Abb.4: alternative Greifweise zu Abb.3
Abb.5

Aufgrund dieser Symmetrie gibt es bei ihm auch keine hörbare Dreiklangs-Umkehrung. In Abb.2-5 findest du verschiedene nützliche Voicings, die diesen Dreiklang am Griffbrett darstellen. Das Beispiel 2 zeigt eine große Runde der übermäßigen Quinten zum Spielen und Mitsingen (wie immer beim chromatischen Aufwärtsgehen mit # – und beim Abwärtsgehen mit b-Vorzeichen). Da wir den Klang schon trainiert haben, genügt es aber auch, sich nur die Notennamen einzuprägen.

Beispiel 3 ist eine große Runde mit übermäßigen Dreiklängen. Für beide Beispiele habe ich die vollständige Liste aller genauen Bezeichnungen aufgeschrieben (der kursive Ton ist jeweils die Terz):

C-E-Gis = Deses-Fes-As
Cis-Eis-Gisis = Des-F-A
D-Fis-Ais = Eses-Ges-Bb
Dis-Fisis-Aisis = Es-G-H
E-Gis-His = Fes-As-C
F-A-Cis = Geses-Bbb-Des
Fis-Ais-Cisis = Ges-Bb-D
G-H-Dis = Ases-Ces-Es
Gis-His-Disis = As-C-E
A-Cis-Eis = Bbb-Des-F
Ais-Cisis-Eisis = Ceses-Eses-Ges = Bb-D-Fis
H-Dis-Fisis = Ces-Es-G

Die jeweils erste Gruppe von 3 Tönen kann für die aufsteigende Reihe, die zweite für die absteigende Reihe verwendet werden. Da es hier sehr viele Doppelkreuz und –b gibt, kannst du zur Vereinfachung auch nur die fettgedruckten Notengruppen verwenden (wie in Beispiel 2). Zum Einprägen des neuen Klangs ist in Beispiel 4 der übermäßige Dreiklang in verschiedenen Sounds zu hören.

In den folgenden Gehörtraining-Übungen wird dieser Dreiklang mit Dur- und Mollakkorden kombiniert: Beispiel 5 mit Dur- und Moll-Dreiklängen in Grundstellung, Töne hintereinander gespielt, Beispiel 6 selbiges, Töne gleichzeitig, Beispiel 7 selbiges gemischt, Beispiel 8 selbiges, Töne hintereinander, am Bass, Beispiel 9 mit Dur- und Molldreiklängen in Grundstellung und Umkehrungen, gemischt.

Ich wünsche dir weiterhin eine gute akustische Entwicklung und viel Erfolg! Auf meiner Homepage jilycreek.com findest du Infos sowie Links zu vorangegangenen Workshops!

(erschienen in Gitarre & Bass 07/2019)

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