Damn Right, I've Got The Blues

Living Blues: Buddy Guy

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Buddy Guy
(Bild: Sony, Derrick Santini)

Buddy Guy zählt zu den wichtigsten lebenden Blues-Musikern des blauen Planeten. Bereits in den 50er Jahren trat Guy (geboren am 30. Juli 1936 Lettsworth, Lousiana) in diversen Bands auf, 1957 ging er schließlich nach Chicago. Dort machte er sich schnell einen Namen in der Blues-Szene und lernte Gitarristen wie Freddie King, Otis Rush, Magic Sam und nicht zuletzt Slide-Ikone Muddy Waters kennen.

Guy veröffentlichte auf dem Cobra-Label zwei Singles, die Firma machte jedoch Pleite. 1960 landete er wie viele andere Blues-Musiker auch bei Chess Records – und damit begann für ihn eine erfolgreiche Zeit. Diverse Singles wurden herausgebracht, u. a. ,Let Me Love You Baby‘ und ,Stone Crazy‘. Während dieser Zeit spielte Buddy Gitarre für verschiedene Label-Kollegen, wie Muddy Waters, Howlin’ Wolf, Little Walter, Sonny Boy Williamson und Koko Taylor. Bekannt wurde Guy außerdem als Partner von Harp-Player Junior Wells, mit dem er oft tourte und auch diverse Alben veröffentlichte, u. a. ,Buddy And The Juniors‘ (1970), mit Wells und Pianist Junior Mance.

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Auch in den 70er und 80er Jahren war Buddy Guy aktiv – und längst hatte sich herumgesprochen, wie groß sein Einfluss auf Gitarristen wie Stevie Ray Vaughan, Jimi Hendrix und Eric Clapton gewesen war. 1991 startete Guy noch einmal richtig durch mit dem Album ,Damn Right I’ve Got The Blues‘ (silvertone), das ihm einen Grammy einbrachte. Gleich drei prominente Gitarristen waren hier als Gäste mit dabei: Mark Knopfler, sein großer Fan Eric Clapton und Jeff Beck. Es folgten weitere Platten, u. a. ,Slippin’ In‘ (1994), bei dem Guy von der ehemaligen Band von Stevie Ray Vaughan, Double Trouble aka Chris Layton (dr) und Tommy Shannon (b) begleitet wurde, und ,Live! The Real Deal‘ (1996).

Buddy Guy
(Bild: Sony, Derrick Santini)

Eines seiner bemerkenswertesten Alben lieferte Guy 2001 ab: ,Sweet Tea‘ war eine Abkehr vom teils pompösen und eher glatten Mainstream-Sound der 90er und der Interpretationen schon allzu oft gehörter Klassiker. Guys Gitarrenspiel wirkt hier sehr rau, sein Sound ist verzerrt und mit viel Hall unterlegt. Gespielt wurden auf diesem Album überwiegend Nummern der neu entdeckten, alternativen Country-Blueser wie T-Model Ford, R.L. Burnside und Robert Cage.

2003 veröffentlichte Guy das Akustik-Album ,Blues Singer‘, auf dem auch Eric Clapton und B.B. King zu hören sind. Buddy Guy hat selbst zahlreiche Musiker beeinflusst und tut dies heute noch. Aber auch er hat sich immer inspirieren lassen. „Meine Haupteinflüsse“, sagte er einmal, „sind B.B. King, der uns allen beibrachte, wie man Saiten zieht, T-Bone Walker wegen seiner Akkorde, Muddy wegen seines ehrlichen Slide-Stils und John Lee Hooker wegen seines Boogie-Chillun-Type Blues.“

Sound & Gear

Bekannt ist Buddy Guy für seine auffällige schwarze mit dicken weißen Punkten versehene Polka-Dot-Fender- Stratocaster. In der Vergangenheit spielte er neben einer 57er Strat auch Klassiker wie Gibson ES-335, Fender Telecaster Deluxe oder eine Telecaster Thinline. Für seinen Sound verwendete er stets Fender-Bassman-Verstärker.

Buddy Guy
(Bild: Sony Music, Paul Natkin, Derrick Santini)

Buddy bemerkte zum Thema einmal Folgendes: „Mit den alten Bassman-Amps erziele ich den perfekten Ton. Ich war vielleicht einer der ersten, der eine Rückkopplung auf der Gitarre zustande brachte und sie einsetzte. Es passierte an irgendeinem Abend in einem Club, nachdem ich meine Gitarre beiseite gelegt hatte. Eine Frau streifte die G-Saite und die Gitarre begann rückzukoppeln. Ich saß da, hörte es mir an und fing an damit zu arbeiten. Als ich 1968 nach San Francisco ging, fragten sich Leute wie Grateful Dead und all die anderen Gitarristen dort, was ich wohl spielen würde, damit das so gut klang. Es war ein alter Bassman! Danach begannen alle diese Amps zu spielen.“

Als einzigen Effekt setzt er ein WahWah ein, mittlerweile existiert vom Hersteller Dunlop das „BG95 Buddy Guy Signature Cry Baby WahWah“. Schließlich gibt es mit der „JC Buddy Guy“ ein akustisches Signature-Model von Martin. Auf der Bühne setzt Buddy einen Prototyp ein.

Discographie

Von Buddy Guy existieren zahlreiche Alben & Compilations, hier werden daher, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, lediglich ein paar Hör-Tipps aufgelistet.

Buddy Guy & Junior Wells:

Hoodoo Man Blues (1965)

Buddy Guy:

A Man And The Blues (1968)

This Is Buddy Guy! (1968)

Hold That Plane (1972)

Damn Right, I’ve Got the Blues (1991)

Feels Like Rain (1993)

Slippin’ In (1994)

Live! The Real Deal (1996)

Buddy’s Baddest: The Best Of (1999)

The Complete Vanguards Recordings (2000)

Sweet Tea (2001)

Blues Singer (2003)

Bring ‘Em In (2005)

Skin Deep (2008)

Living Proof (2010)

 

Website:

www.buddyguy.net

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