Jackson Josh Smith SL7 ET Soloist im Test & Josh Smith im Interview
von Redaktion,
Anzeige
(Bild: Jackson Guitars)
Josh Smith: Neue Jackson-Signature
Der australische Gitarrist Josh Smith – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Partner von US-BluesrockStar Joe Bonamassa – ist Gründungsmitglied der aus Sydney stammenden Metalcore-Formation Northlane und seit Jahren für seinen kraftvollen, zugleich aber auch sehr akzentuierten Sound berühmt. In Zusammenarbeit mit Jackson hat er nun seine eigene Pro Series Signature Josh Smith Soloist SL7 ET entwickelt.
Deren Eckdaten: Sieben Saiten, 27“-Mensur, Korpus aus Erle, graphitverstärkter Hals aus Ahorn, Griffbrett aus Ebenholz mit Luminlay-Sidedots und 24 Jumbo-Bünden. Der (gute) Ton wird über ein Bare-Knuckle-Impulse-Pickup-Set übertragen, das aus einem Singlecoil und einem Humbucker besteht. Wir haben uns mit dem sichtlich stolzen Musiker über sein zweifelsohne sehr edles Instrument unterhalten.
Anzeige
Josh, seit wann spielst du Jackson-Gitarren und wie ist der Kontakt zustande gekommen?
Im Jahr 2009, als wir Northlane gegründet haben, spielte ich ganz unterschiedliche Gitarren. Jackson-Modelle gehörten damals allerdings noch nicht dazu. Irgendwie entsprachen sie nicht meinen Vorstellungen. Etwa drei, vier Jahre später hatte ich sie dann aber plötzlich auf dem Radar: Wir tourten in Nordamerika mit der Band Veil Of Maya, deren Gitarrist Marc Okubo unterschiedliche Jackson-Modelle spielt. Mir gefielen seine Gitarren auf Anhieb, ihr Design, ihre hohe Fertigungsqualität, die Stimmstabilität.
Bei einem Gig in Montreal brach bei meiner Gitarre der Hals. Marc hatte in seinem Tourbus zum Glück eine weitere Jackson Soloist und lieh sie mir für den Gig. Ich war sofort total angefixt. Damals brachten Jackson gerade das siebensaitige Modell B7 auf den Markt, mit einer festen Brücke und einer 27“-Mensur. Ich nahm gleich am nächsten Morgen Kontakt zur Firma auf und bekam bereits zwei Tage später eine neue Gitarre. Seither spiele ich nichts anderes. Anschließend besorgte ich mir innerhalb weniger Monate weitere Jackson-Gitarren, modifizierte sie und erregte damit nicht nur bei Jackson offensichtlich einiges Aufsehen. So entstand die Idee für mein eigenes Signature-Modell.
Die Modifikationen deiner B7-Modelle haben bei Jackson also die Idee geweckt, dir ein eigenes Signature-Modell anzubieten?
Ja, so in etwa. Ich hatte meine B7-Gitarren mit einem Singlecoil in der Neck-Position und einer Evertune-Bridge modifiziert. Ich besitze auch ein paar Jackson-Custom-Shop-Modelle und weiß, dass meine Gitarren immer schon Eyecatcher waren und für viel Aufsehen sorgen. Die Northlane-Fans äußern sich immer wieder absolut positiv über meine Gitarren, konnten sie bislang aber nicht kaufen, da es auf dem Markt bisher keine Siebensaiter mit 27“-Mensur in Verbindung mit Evertune-Bridge, Humbucker/ Singlecoil-Konfiguration, Stratocaster-Headstock und einer solch auffälligen Lackierung gab, auch nicht von anderen Herstellern. Durch mich ist diese Kombination bei den Fans offenbar ziemlich populär geworden, und so kam Jackson auf die Idee, mir ein Signature-Modell zu widmen. Natürlich war ich sofort Feuer und Flamme! Ursprünglich wollten Jackson eine Custom-Shop-Version herausbringen, doch ich konnte mich mit ihnen auf ein Signature-Modell zu einem erschwinglichen Preis verständigen. So ist schließlich die Pro Series Signature Josh Smith Soloist SL7 ET entstanden.
(Bild: Dieter Stork)
Sag bitte etwas über die verwendeten Hölzer!
Das Griffbrett besteht aus Ebenholz, so wie ich es schon seit vielen Jahren verwende, das harmoniert perfekt mit den Pickups. Der Hals ist aus karamellisiertem Ahornholz und graphitverstärkt, wovon das Sustain meiner Meinung nach ungemein profitiert. Der Korpus besteht aus Erle und sieht ausgesprochen edel aus. Die Eigenschaften von Linde und Mahagoni können sich meiner Meinung nach von Gitarre zu Gitarre zu sehr ändern. Ich aber wollte ein verlässliches Holz, so gesehen gab es für mich keine Alternative zu Erle.
Apropos Ton: Mit welchen Pickups ist deine Soloist bestückt?
Ich spiele Bare-Knuckle-Pickups, seit ich sie 2008 entdeckt habe. 2014 fragten sie mich, ob ich mit ihnen zusammen einen Signature-PU entwickeln möchte. Meine Signature-Pickups sind das sogenannte Bare-Knuckle-Impulse-Set, das gezielt für mich als Humbucker/Singlecoil-Set entwickelt wurde. Ich bevorzuge diese Kombination aus unterschiedlichen Gründen, spiele aber zumeist über den Humbucker in der Bridge-Position. Der basiert auf Alnico5-Magneten, ist aber so konstruiert, dass er etwas tighter als normal klingt. Meine Gitarre mit der 27“-Mensurlänge und dem Ebenholz-Griffbrett erzeugt einen sehr klaren, dynamischen Klang, und dazu passt dieser Alnico-5-Magnet perfekt.
Hinzu kommt, dass der PU in den Mitten sehr ausgeglichen klingt. Viele aktuelle Gitarren haben einen sehr betonten Mittenbereich, aber wenn man so etwas in einer Baritone-Gitarre verbaut, können die Mitten den Sound sehr schnell dominieren und anschließend Probleme beim Mischen machen. Die Idee dieser Gitarre ist dagegen, dass sie mit einem eher ausgewogen ausgerichteten Pickup für sich allein spricht. Die Pickups lassen sich sehr musikalisch spielen, auch weil sie keinen allzu aggressiven Output haben. Wenn man sie z.B. mit einem High-Gain-Amp kombiniert, wie es die meisten Musiker tun, die meine Gitarre spielen, muss man den EQ nicht mehr allzu sehr an die Gitarre anpassen.