Lauschangriff!

G&B-Classics: Instrumentenkabel im Vergleich

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Ausgerechnet Kabel! Mit diesen Klangleitern stand ich schon in meiner Zeit als HiFi-Redakteur beim STEREO-Magazin auf Kriegsfuß. Gesucht wurde stets nach maximaler Neutralität.

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Doch was ist das überhaupt? Woher soll man das wissen? Denn – ohne Kabel nun mal keine Signalübertragung! Und wehe dem, der klangliche Unterschiede in gut verständlicher Prosa verfassen muss. Aber bei Instrumenten-Kabeln stelle ich mich dieser Prüfung gern. Denn hier entscheiden kaum die Neutralität, sondern vielmehr der persönliche Geschmack oder die künstlerische Vorstellung des Musikers. Der will schließlich nicht nur Klang übertragen, sondern Klang erfinden, machen, produzieren und erschaffen. Daher gibt es wohl auch kein „bestes Kabel“, sondern nur welche, die gefallen oder eben nicht. Und in dieser Hinsicht taugen die Klangleiter auch zur Tonformung. Sie ergänzen, lassen weg, kompensieren, verzerren, schönen und färben. Je nachdem.

Wie schön war es noch Anfang der Siebziger, als ich meine erste E-Gitarre kaufte. Die nette Dame hinter der Ladentheke schenkte dem stolzen Neubesitzer noch ein Kabel dazu. Das war damals und ist heute immer noch so üblich. Vermutlich war das nicht teuer, daher konnte die Geschäftsbilanz derlei Zugaben verschmerzen. Meines war damals hellblau und spiralförmig, wie das an unserem Telefon. War doch okay. Es funktionierte und ich glaube Carlos Santana hatte im Woodstock- Film genauso eines in Weiß. Damit genug.

Dass Kabel auch den Klang beeinflussen, war uns damals fremd. Überträgt was! Knackst nicht! Passt schon! Das sieht heute schon ganz anders aus. Abgesehen von mechanischen Ansprüchen wie massiven Steckern, Verdrill-Resistenz und Geräuscharmut, interessieren sich die Musiker auch für den „Klang-Charakter“ dieser Leiter. Und da die Messtechnik und die physikalisch ermittelte Datenflut hier an anderer Stelle ausgiebig dargelegt wird, kommt mir die rein subjektive, klangliche Beurteilung zu. Und dabei hangeln wir uns im Folgenden an den maßgeblichen Formanten entlang, sofern diese im Hörtest überhaupt eindeutig auszumachen sind.

Was bedeutet das? Formanten sind Klangerscheinungen, die uns über die Grundtöne hinaus bestimmte Eigenschaften von Klängen erkennen lassen. So bezeichnet werden akustische Energien, die sich in bestimmten Frequenzbereichen bündeln und daher hervorstechen. Vereinfacht könnte man diesen Begriff auch mit „Klangfarben“ übersetzen. Und „gefärbt“ sind praktisch alle Klänge. Und das soll auch so sein. Schließlich lassen jene Formanten Unterscheidungen von einem Instrument zum anderen zu. Sie lassen uns die Stimme von unterschiedlichen Personen unterscheiden. Und darin sind wir sehr gut (etwa am Telefon). Die Formanten sollen auch dafür verantwortlich sein, dass wir bestimmte Klänge als angenehm oder unangenehm empfinden. Sie haben somit auch eine ästhetische Dimension.

Sie sind oft auch unabhängig von der Auflösung oder Datendichte der gehörten Signale. Wir können Santanas Intro von ‚Samba Pa Ti‘ etwa auch auf einem verrauschten Kofferradio noch gut erkennen. Und theoretisch haben all unsere Kabelprobanden auch solche Formanten. Sie färben mehr oder weniger den Klang. Und da kann es nicht schaden, wenn man sich bewusst macht, dass die Hörergebnisse stets in eine lange Kette von Formanten- Erzeugern eingebettet sind. Mein Anschlag begünstigt bestimmte Formanten, mein Plektrum, meine Gitarre, meine Pickups, meine Saiten, der Verstärker, die Röhren, die Lautsprecher, das Gehäuse und sogar der Hörraum. Insofern können wir die Eigenschaften von Kabeln im neutralen Kontext nur einem Mess-Vergleich unterziehen. Beim Hörtest werden diese Eigenschaften durch zahllose Verformungen innerhalb einer langen Klangkette wieder verfärbt.

Nur wenn diese gleich bleibt, kann man überhaupt Unterschiede zwischen Kabeln bestimmen. Daher ist es auch entscheidend, welche Elemente diese Kette enthält. Meine Hörergebnisse könnten in einem anderen Kontext, sprich mit anderen Gitarren, Pickups, Amps oder in anderen Räumen ganz anders ausfallen. Allein daher sind meine Beschreibungen sicherlich äußerst subjektiv.

Auf der Homepage des Kabelherstellers Sommer Cable findet man unter anderem einen vorbildlichen Glossar zum Thema „Kabel-Technik“. Hier kann man sich über die maßgeblichen technischen Parameter gut verständlich informieren. Wenngleich hier auch erwähnt wird, dass die technischen Daten über die Klangergebnisse, die man bestimmten Leitern zuordnen kann, nur wenig aussagen. Die technischen Daten eigenen sich eben für die theoretische Untermauerung bestimmter Produkte, sagen aber kaum etwas über deren Praxistauglichkeit. Was gefällt und was nicht, entscheidet der Musiker beim Hörtest. Viele Musiker wünschen sich aufgrund des Bewusstseins für den färbenden Charakter ihrer Verbinder auch die schlichte Korrektur von als zu störend empfundenen Formanten.

„Näsel-Formanten“ sind etwa verpönt, genauso wie harsche Frequenzen oder verwaschener Bassmulm. Wo diese Frequenzen genau liegen, mag den Ton-Ingenieur vielleicht noch interessieren, der Musiker steckt das Kabel ein und hört einfach und entscheidet mit den Ohren. Und genau so wollen wir es machen …

Unsere fünf Probanden stammen von den Kabelherstellern Planet Waves (American Stage), Cordial (CSI 6 PR 175) Sommer Cable (Spirit LLX), Vovox (Sonorus Protect A) und Klotz (ProArtist). „Nur fünf“ mag man da denken. Aber spätestens beim Hörtest wird man feststellen, dass das genügen mag, um die wesentlichen Unterschiede zu beschreiben. Mehr kann das Ohr des Testers auch kaum differenzieren. Trotz der vermeintlich geringen Auswahl war der Hörtest auch so schon schwer genug. Mir kam aber die Tatsache entgegen, dass die Unterschiede tatsächlich viel größer waren, als ich anfangs vermuten wollte. Insofern habe auch ich wieder dazugelernt. In den letzten 20 Jahren habe ich mit meinen alten Cordial-Kabeln gearbeitet. Mehr eine Gewohnheit als eine bewusste Entscheidung, denn auch das spielt beim Musizieren eine gewisse Rolle.

Wie oft habe ich andere Kabel gehört und gedacht: „Wow! Das ist aber auch verdammt gut.“ Und nach drei Stunden ist man doch wieder zur Gewohnheit zurückgekehrt. Denn man kann auch nach diesem Hörtest bestimmte Klang-Charaktere bestimmten Herstellern zuordnen. Jeder Hersteller bedient sich unabhängig vom Kabel-Modell bewusst oder unbewusst bestimmter Formanten. Das fand ich besonders interessant. Vermutlich hat das mit der Absicht und Zielsetzung beim Kabel-Design zu tun. Aber hier betreten wir bereits den nebligen Bereich der Bewusstseinsstrukturen. Darüber kann man kaum etwas wissen, ohne die Historie und Entscheidungsträger eines Herstellers genauer zu kennen.

Alle Probanden sind 6 Meter lang. Ein Standard-Maß auf mittelgroßen Bühnen und gerade noch kurz genug, um Kabel- Widerstände und -Kapazitäten noch in einem gesunden Maß zu halten. Beginnen wir mit dem recht preisgünstigen Klotz ProArtist. Dieses Kabel überzeugt zunächst durch eine überragende Flexibilität. Egal wie man sich bewegt, dieses Kabel strebt immer Richtung Boden. Und da gehört es auch hin. Es fühlt sich zudem sehr leicht an und zieht nicht unangenehm am Instrument. Der Klangcharakter ist auffallend schlank, dafür dennoch sehr differenziert und klar. Die Höhen sind mild und eher weich, das Mittenspektrum sauber und vokal. Das soll heißen, dass es sehr schön zu dem gitarrentypischen Frequenzspektrum zu passen scheint. Etwa der obligatorische Mulm am Frontpickup löst sich angenehm auf und wirkt daher konturierter. Der Grundcharakter ist „holzig“ und „knackig“, auch wenn solche Begriffe schon arg strapaziert wurden. Aber man kann es nicht anders beschreiben. Der Ton bleibt bei Singlenotes stets kompakt und definiert.


Die Klangkette

Getestet wurden die Kabel mit einer 1960er Gibson ES-335 mit PAF-Pickups, einer 60s Fender Custom Shop Stratocaster sowie einer Fender Mexico Stratocaster aus den Neunzigerjahren. Auf Booster oder Overdrive-Pedale habe ich bewusst verzichtet, da dann ja schon zwei Kabel nötig gewesen wären. Und natürlich haben auch Pedale einen Einfluss auf den Klang. Als Amps kamen ein 1965er Marshall JTM45 an zwei Celestion Heritage G12H-Lautsprechern, sowie ein Tweed-Combo aus eigener Fertigung (Raptor 22) mit 22 Watt, Kathoden-Bias an einem Celestion Alnico Blue zum Einsatz. Die Amps wurden über einen Netzsymmetrierer von Audio Tools gespeist, um sämtliche Störungen aus dem Stromnetz zu eliminieren. Die Klangunterschiede waren übrigens am kleinen Combo ohne Gegenkopplung und mit Alnico-Lautsprecher deutlicher auszumachen. Aber das liegt sicher am Wesen dieser Schaltung.


Früher waren mehr Locken …

Wie Anfangs in meinem Hörtest erwähnt, wurden in der glorreichen Ära der British-Blues-Invasion Ende der Sechzigerjahre häufig Spiral-Kabel eingesetzt. Man sah diese Kabel bei Eric Clapton, Jimi Hendrix, Alvin Lee, Santana, den Allman Brothers, The Who und vielen anderen. Offenbar gehörten die sogenannten Coiled Cords damals zum Standard. Sie waren auch recht praktisch, denn sie schränkten die Bewegungsfreiheit der Musiker kaum ein.

Heute scheinen diese Kabel aus dem Sortiment beinahe völlig verschwunden. Die Bühnen sind noch größer geworden, wobei die meisten Musiker sich meist am vorderen Bühnenrand in ihr Fußboard einstöpseln oder gleich mit Sender spielen. Hierfür wären diese Leiter einfach zu unpraktisch. Und wer einmal versucht hat, ein Spiralkabel wieder aus einem unachtsam eingeräumten Kabelkoffer zu befreien, wird wissen, warum er diese Leiter meidet.

Spiralkabel haben jedoch auch einen ganz bestimmten Klangcharakter. Das liegt vor allem an der gelockten, spiralförmigen Windung, die sich auf den Klang wie eine Spule auswirkt. Der Ton wird meist stark bedämpft. Aber gerade das gehörte damals zu den Klangergebnissen dazu. Ich besitze ein Spiralkabel von Fender, das ich zum Vergleich herangezogen habe. Zwar tönt es deutlich dunkler als alle anderen Probanden, unterstützt jedoch typische Formanten, die man einer Rock-Gitarre nun einmal zuschreibt. Es war zum Beispiel auffällig, dass dieses Kabel am voll aufgedrehten JTM45 am besten funktionierte. Dreht man Amps voll auf, nehmen Bass und Höhen drastisch zu. Durch die Bedämpfung dieses Kabels, konzentriert sich der Ton eher auf das Mittenspektrum, was dem Gesamtergebnis überraschend entgegenkam.

Seit jeher begeistert mich zum Beispiel der Ton, den Eric Clapton auf den ersten beiden Cream-Alben oder bei den Live- Aufnahmen im Winterland in San Francisco im März 1968 hatte. Er spielte damals meist seine SG über einen Marshall JTM45/100. Angeblich standen alle Regler des Marshalls auf 10. Mit einem modernen Kabel will sich dieser Sound jedoch auch mit den besten Gitarren nicht in letzter Konsequenz einstellen. Das ändert sich sofort, wenn man wie Clapton ein Spiralkabel verwendet. Der Sound wird dunkler, eine Betonung in den tiefen Mitten wird spürbar und die Dynamik wird irgendwie weicher und „öliger“. Die typischen Formanten jener Blues-Rock-Zeiten scheinen auch vom Spiralkabel geprägt.

In fast allen anderen Bereichen sind diese Kabel aufgrund ihrer starken Dämpfung zwar unterlegen, aber für diese frühen Rock-Lines wie geschaffen. Ähnlich verhält es sich mit anderen Vorbildern. Da hört man zum Beispiel oft die Klage, dass die damals häufig verwendeten JBL-D-120-Lautsprecher (z. B. bei den Allman Brothers oder Santana) aufgrund ihrer Alu-Dust-Cap zu hell und zu harsch klingen würden. Auch das ändert sich schnell, wenn man zum Spiralkabel greift. Die gefürchteten HiFi-Höhen lassen sich damit gut unter Kontrolle bringen. Ist man sich dieser Eigenschaften von Spiralkabeln bewusst, erscheint auch dieses vermeintliche Manko in der Übertragung wieder verlockend.


Insgesamt könnte man den Charakter als sauber und schlank bezeichnen. Es lassen sich keinerlei störende Formanten ausmachen. Man könnte höchsten vermuten, dass im Klangspektrum etwas fehlt. Diese scheinbare Ausdünnung ist jedoch bei vielen Anwendungen durchaus willkommen. Zum ersten Mal hatte ich zum Beispiel uneingeschränkte Freude bei Blues-Lines meines Front-Humbuckers. Kaum ein anderes Kabel stellt das so gut dar wie das Klotz. Das Frequenzspektrum wirkt zwar kompakter und daher etwas enger als bei anderen Probanden, bleibt aber immer ausgewogen. Etwa bei cleanen Sounds auf dem meist zickig-nasal tönenden Bridge-Pickup. Hier hat man oft das Gefühl, dass B- und E-Saite zu vorlaut oder nasal agierten. Hier bleiben die meist störenden Vorlaute jedoch angenehm balanciert. Dreht man den Amp weit auf, etwa für dicke Rockriffs, entsteht kein Mulm oder „Umpf“, was besonders Rockern gut gefallen dürfte.

Insgesamt ein sehr guter Verbinder ohne jeden Störfaktor mit den kompakten Eigenschaften, die viele Musiker oft suchen. Ganz anders präsentierte sich das Sommer Cable Spirit LLX. Das Spektrum wirkt ausgewogen, und zwar schon so weit, das man glaubt, kaum Verfärbungen ausmachen zu können. Auch hier stört nichts. Dieses augenscheinlich klangliche Ebenmaß irritiert zunächst, weil es eben scheinbar keine Färbungen erzeugt. In manchen Musiker-Foren wird der Charakter dieses Kabels bisweilen als „zu warm“ beschrieben. Das mag jedoch daran liegen, dass sich der ausgeprägte Bassbereich besonders bei weniger konturiert klingenden Gitarren über das Obertonspektrum zu legen scheint.

Mit einer preisgünstigen Testgitarre konnte ich diesen Eindruck bestätigen. Mit einer exzellenten 1960er Gibson ES-335 war der Eindruck jedoch ein ganz anderer. Mit dieser Gitarre trumpfte das Kabel mit sehr klarer Auflösung. Hier tönte nichts nasal oder harsch. Die Bässe zeigten sich sauber und definiert. Es scheint eben genau das zu übertragen, was das Instrument vorgibt. Meine Empfehlung für Musiker, die keine Schönung, aber auch keinen „speziellen“ Klangcharakter suchen. Hervorragend finde ich diese Kabel nebenbei bemerkt für die Verkabelung von Fuß-Boards, was ich ergänzend zum Test des 6-Meter- Kabels probiert habe. Dafür sind die Sommer Cable hervorragend geeignet.

Mit dem Sound des Cordial CSI 6 PR 175 war ich schon beinahe vertraut, da ich Kabel dieses Herstellers schon seit vielen Jahren als Referenz heranziehe. Ich muss jedoch zugeben, dass das neue Kabel meine alten Strippen ziemlich blass aussehen ließ. Da hat sich wirklich etwas getan. Offensichtlich verfärbt dieses Kabel und gehört damit für mich zu den „Sound-Machern“ im Test-Feld. Was wirklich sofort auffällt, ist der herausragend hölzerne Charme dieses Kabels. Kein anderes Kabel kann diese fette „Rock-Kralle“ so gut wie das Cordial. Powerchords werden da zu einem Schiffshupen-ähnlichen Signal mit diesem saftigen Grundton, den viele Gitarristen, die gern etwas härter reingreifen, suchen.

Man könnte das Klangergebnis durchaus als „Vintage“ bezeichnen, denn mit diesem Kabel war es am leichtesten, die betagten Klänge bestimmter Vorbilder nachzuahmen. Es scheint die Tonbildung in dieser Hinsicht zu unterstützen. Eine gewisse Betonung scheint in den mittleren Lagen offensichtlich. Daher sind B- und E-Saite besonders auf Bridge-Pickups mitunter etwas vorlaut. Dafür hat man aber diesen verlockenden Power-Chord-Punch. Für Rock und Blues-Rock würde ich dieses Kabel daher uneingeschränkt empfehlen. In gewisser Weise erinnert der Sound mit dem Cordial an die Ergebnisse, die ich mit dem Klotz-Kabel erreicht habe. Nur ist hier der Sound durchgängig dicker und eher in den Mitten fokussiert. Ohne dieses Kabel würde ich bestimmte klassische Rocksounds nur schwer hinbekommen.

Das Planet Waves AmericanStage-Kabel sorgt beim ersten Test für ein kleines Aha-Erlebnis, denn es scheint zunächst gegenüber den Mitbewerbern heller und klarer, was auf eine zurückhaltende Übertragung der Mitten zurückzuführen ist. Dieser leicht metallische Unterton wird Musikern gerecht, die nach mehr Durchsetzungskraft und Klarheit suchen. Hier liegen die Stärken. Ich finde dieses Kabel zum Beispiel sehr oft in den Musikzimmern von „Heim-Spielern“, Gitarristen, die also vorwiegend zu Hause ihr Hobby beim Testen von verschiedenen Gitarren, Amps und Effekten ausleben. Gerade die meist als besonders neutral beschriebene Eigenschaft dieses Kabels scheint viele Musiker zu begeistern. Es ist fast ebenso handlich und flexibel wie das Klotz-Kabel und daher ideal für den Live-Einsatz auf größeren Bühnen. Es hält sich bezüglich bestimmter Formanten eher zurück, wodurch es sich vornehmlich als „Übertrager“ denn als „Klangformer“ empfiehlt.

Eine Besonderheit im Testfeld ist das Vovox Sonorus, da es vor allem wegen seines hohen Preises ziemlich aus dem Rahmen fällt. Die vom Hersteller gerühmte Qualität schlägt sich deutlich im Preis nieder. So kostet die 6-Meter-Strippe ganze € 185. Das ist schon happig. Im Vergleich mit den anderen Probanden wird jedoch schnell deutlich, welche Auswirkungen diese Schweizer Präzisionsarbeit hat. Dieses Kabel hebt die Übertragung von Gitarrensignalen scheinbar auf eine neue Ebene. Es offenbart von allen Tugenden der übrigen Probanden einfach noch ein bisschen mehr. Der Amp wirkt plötzlich lauter, die Bässe prägnanter und tiefer, die Mitten saftiger und die Höhen schmatziger. Doch solch außergewöhnlich vollendet gestaltete Verbinder verlangen auch nach exzellentem Quellenmaterial. Die alte ES-335 klang mit diesem Kabel in allen Disziplinen schlichtweg überragend, mit einer Billig-Gitarre jedoch auch schnell geradezu entblößend. Hier wird kaum eine Schwäche am Instrument oder seitens des Spielers verziehen. Mit einer guten Gitarre allerdings kennt die Spielfreude kaum ein Ende. Zu Umfangreich sind die Nuancen, die man plötzlich aus seinem Instrument herauskitzeln kann.

Der Ton bleibt besonders bei zurückgedrehtem Volume-Poti verzückend klar und sauber. Man scheint bei der Klangformung einfach mehr Register ziehen zu können. Es ist kaum zu glauben, dass sich diese Sphären allein durch den Austausch eines Kabels auftun. Ich kannte diesen Kabel-Typ bereits aus meinem Heim- Studio, wo ich zwei Vovox-Kabel als XLR-Version für meine Mikrofone verwende. Stets mit überragenden Ergebnissen. Ich hatte bisher jedoch geglaubt, dass dieses hohe Maß an Übertragungskultur für eine rotzig gemeinte E-Gitarre eher schädlich sein könnte. Das Sonorus belehrt mich jedoch eines Besseren. Es beherrscht deftigen Rock genauso überzeugend wie sanfte Fusion-Klänge oder eine klare Jazz-Gitarre. Es scheint fast so, als müsse man erst lernen, damit zu spielen. Denn die Formungsmöglichkeiten verlangen nach der Fähigkeit, sich diesen Zuwachs an akustischer Information bewusst zu machen und ihn dann musikalisch nutzen zu können. Dieses Kabel präsentiert zwar in bestimmten Disziplinen etwas weniger „Charakter“ als etwa das Klotz oder das Cordial, punktet jedoch durchweg durch die Zunahme an Dichte und Feinheit im Sound. Hier wird im übertragenen Sinn einfach deutlich feiner gepixelt.

Text & Bilder: Udo Pipper


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Soundfiles

Ein schöner Sommertag kündigt sich an, Vormittag, es klingelt das Telefon … hhmm, im Kopf sitze ich eigentlich schon im Strandkorb an der Ostsee … oh, es ist die Redaktion, also rangehen. Kurze Frage, langes Nachspiel: „Hi Ebo, hast du Zeit und Lust begleitend zu dem Test der Instrumentenkabel Soundfiles zu erstellen?“ Na klar, kein Thema! Kein Thema?

Von wegen! Als das Hirn zu rattern beginnt, sorgt die Kernfrage einen Moment lang für Panik. Wie lässt sich der Sachverhalt überhaupt objektiv darstellen?! Um faire und aussagekräftige Ergebnisse mit den Audioaufnahmen zu erreichen, muss ja das Quellsignal bei jedem Kabel qualitativ gleich bis identisch sein. Reamping wird jetzt manchem einfallen. Mit dem nächsten Gedanken wird klar, dass man damit bei dieser Aufgabe nicht weiterkommt.

Mit einem vorgefertigten Signal aus der Dose kann man das elektrische Zusammenspiel von Tonabnehmern, Instrumentenkabel und Eingangsstufe bzw. Eingangsanpassung des Verstärkers nicht ersetzen. Dies ist insbesondere deshalb bedeutsam, da passive Tonabnehmer, und nur die, mit dem Kabel bzw. seiner Kapazität mehr oder weniger elektrisch belastet sind und interagieren. Aber von welchen Größenordnungen sprechen wir hier überhaupt?

Um die Zusammenhänge zu verstehen, muss man wissen, dass gleich mehrere Faktoren das Klangbild bzw. seinen Frequenzgang bestimmen. Auf Seiten der Gitarrenelektrik sind dies der Abschluss-widerstand und – nicht zu unterschätzen – die Induktivität der Spulen. Das Kabel schlägt tatsächlich nur mit seiner Kapazität zu Buche, am Verstärkereingang wird wiederum eine Impedanz wirksam, und auch dort eine Kapazität(!), die man pauschal mit 200pF annehmen kann. Diese Parameter stehen in einem Wechselspiel, das man durchaus rechnerisch physikalisch beschreiben könnte. Da wir hier aber keinen Fernkurs in Mathematik mit diversen Formeln abhalten, sei nur das Ergebnis dargestellt.

Typischerweise liefert die Tonabnehmerschaltung eine Resonanzfrequenz, die sich als starke Überhöhung bemerkbar macht, bei einem Singlecoil etwa im Bereich 3kHz. Ändert sich die Kapazität des Kabels in Bereichen wie sie die Testkandidaten aufweisen, wandert der Resonanz-Peak um etwa 10% nach oben oder unten. 3300Hz oder 2700Hz, sehr viele Menschen nehmen den Unterschied nicht wahr, geschulte Ohren eines erfahrenen Gitarristen durchaus. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber vor allem auch, dass nach dem Resonanz-Peak, zu den höheren Frequenzen hin, die Kurve um 12dB/Oktave abfällt und mitwandert, wenn sich der Resonanzpunkt verschiebt. Womit sich erklärt, warum man Kabel als mehr oder weniger höhenreich erlebt (siehe Abb.1).

Abb. 1

Dies alles verdeutlicht, dass ohne ein entsprechendes Instrument aus den Soundfiles nichts Vernünftiges werden konnte. (Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es durchaus aufwendige technische Möglichkeiten für ein „Re-Guitaring“ gibt.) Der Haken an der Sache ist, wir bräuchten eine Gitarrenspielmaschine, die präzise auf die immer gleiche Weise die Saiten anschlagend den Part der objektiven Tonerzeugung übernehmen könnte. Da es die aber (noch? 😉 nicht gibt, müssen wir doch zwangsläufig auf den Menschen zurückgreifen.

Die Aufgabe, entsprechende Audio-Abbilder zu erstellen ist einerseits leicht, andererseits schwer. Leicht, weil es nicht notwendig, ist komplexe musikalische Ereignisse für die Demonstration und den Vergleich einzuspielen, sondern es müssen einfache, kurze und deswegen prägnante Phrasen verwendet werden. Denn die Markanz eines Gitarrensignals/-sounds spielt sich zum überwiegenden Teil beim Anschlag/Attack und kurz danach ab.

Schon nach nur etwa einer Sekunde ebben die Obertöne der Saitenschwingungen einer ausklingenden E-Gitarre ab, der Frequenz-Analyzer zeigt ein Spektrum an, das nur noch bis knapp über ca. 1000Hz reicht. Schwer ist die Aufgabe, weil die Parts mit jedem Kabel möglichst gleich eingespielt werden müssen. Ich habe dafür die Anschlagspositionen markiert und im Vorfeld präzise für mich definiert, wie ich die Sachen spiele, damit ich den Klang nicht unterschiedlich färbe.

Ganz klar, ein letzter Rest an Unwägbarkeit bleibt. Aber den müssen wir hinnehmen, sonst wäre die Aufgabe hinfällig. Gegen lange Spielpassagen spricht auch, dass nach den Erkenntnissen der Wissenschaft (Psychoakustik) zwei weitere Punkte wesentlich sind:

  • Erstens: Das Gehirn kann sich Klänge nur sehr kurzfristig merken. Man spricht hier von maximal etwa fünf Sekunden. Und was wir in Erinnerung behalten können, ist lediglich die Beschreibung des Eindrucks, den wir beim Anhören hatten, also wie wir das Schallerlebnis einordnen, im Sinne solcher Begriffe wie höhenreich, wenig Bass etc.
  • Punkt zwei: Sehr wichtig! Das menschliche Gehör bewertet den Klang eines Signals unterschiedlich, je nachdem, wie hoch seine Lautstärke ist. Wird ein Signal lauter, halten wir es für transparenter und auch kraftvoller, und erleben damit auch den Klang anders. Das hat sicher so mancher schon „schmerzlich“ bei der Studioarbeit erlebt: Der Sound im Aufnahmeraum und das, was da viel leiser aus den Nahfeldmonitoren kommt, deckt sich irgendwie nicht?!

Der Recording-Aufbau blieb denkbar simpel. Ein Speaker einer 4×12-Box mit alten Celestion Vintage 30 wurde mit nur einem Mikrofon abgenommen (AKG C414) um Phasenprobleme auszuschließen. Als Verstärker kam ein Marshall 2204 von 1981 zum Einsatz, keine Modifikationen. Die Aufzeichnung der Schallereignisse erfolgte digital. Das Instrument war eine Fender-CS-Relic-Strat-1956. Das Projekt konnte nicht mit Reamping umgesetzt werden, da ja die Wechselwirkung von Kabel und passiver Gitarrenschaltung inbegriffen sein musste: So habe ich also jede einzelne Figur der Reihe nach mit jedem Kabel gespielt.

Warnung im Voraus: Die klanglichen Unterschiede sind fein, äußerst fein. Um sie wahrzunehmen,  muss man die Soundfiles über adäquates, sprich wirklich wertiges  Audio-Equipment hören. Über Handy und “Brüll-Ohrhörer” wird man kein ertragreiches Erlebnis haben.

Wie bei den Lautsprecherkabeln, die wir auf ähnliche Weise untersucht haben, verrate ich nicht sofort welche Kabel wir in welcher Reihenfolge hören, und ob vielleicht eines (oder zwei? Oder …) zweimal vorkommt. So ein Blindtest ist letztlich eine gleichzeitig simple wie “ehrliche” Art wertendes Vergleichshören einer Objektivität zuzuführen.

Los geht´s

Zwei Takes im Clean-Sound:

Das lassen wir mal so stehen, ohne Kommentar. Und gehen mit Distortion und dem guten alten E-Dur in die nächste Runde:

Hier waren am Marshall Presence und Treble weit aufgedreht, der Mid-Regler stand auf ca. 11 Uhr. Okay, dann, dasselbe noch einmal, alle Mitten rein:

Okay, jetzt haben wir schon einmal den Zwischenstand, dass man die Ohren ganz schön spitzen muss um Unterschiede wahrzunehmen, so denn welche da sind. Ändern wir die Perspektive und schauen was dann passiert. Neck-Pickup der Strat, die Mitten nach wie vor auf Maximum:

Man kann hier hören, dass es mir nicht immer gelungen ist, die Saiten mit der gleichen Intensität anzuschlagen, es gibt gewisse Lautstärkeunterschiede im Attack. Und trotzdem sind die Klangunterschiede sehr überschaubar.

Nun mag mancher meinen, dass doch eine längere Musikpassage mehr Unterschiede in den Klangfarben zeigen kann. Gut, hören wir es uns an:

Na, zufrieden, jetzt mehr gehört?  Schließen wir die as Programm ab mit länger klingenden Clean-Akkorden. Achtung, starke Pegel-Peaks in den Attacks!

So weit. Ich für meinen Teil bin von den Ergebnissen ernüchtert. Aber, Ziel der Übung ist/war hier aber nicht nun an dieser Stelle eine ausgiebige Bewertung vorzunehmen. Mag der geneigte Leser/Hörer sich einfach eine eigene Meinung bilden. Wozu er aber schlussendlich noch wissen möchte, welche Kabel er in den verschiedenen Clips gehört hat.

Nun, es war nicht eine einzige Falle dabei, die Soundfiles präsentierten die Kabel immer in exakt derselben Reihenfolge:

  • Cordial
  • D´Addario/Planet Waves
  • Klotz
  • Sommer
  • Vovox

Schlussendlich sei noch angemerkt, dass Bassisten, die mit passiven Pickups über eine Fullrange-Anlage spielen, etwas mehr und anders Unterschiede hören können, einfach weil ihr Sound-System nicht ab 6kHz “abriegelt”, wie es E-Gitarren-Speaker tun.

Audio: Ebo Wagner (GEMA)


G&B-Classics

Oft nachgeschlagen, kritisch hinterfragt, heiß diskutiert – Die G&B-Classics sind die beliebtesten Artikel der Gitarre & Bass-Geschichte. Da sie immer wieder neue Leser*Innen erreichen und für lebhafte Debatten sorgen, holen wir sie für euch regelmäßig aus dem Archiv hervor.

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Die Yamaha SG1801PX Phil X Signature im Test von Gitarre & Bass!

Kommentare zu diesem Artikel

  1. “Kabula Rasa” trifft’s wirklich gut. 🙂

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  2. Die Vovox sind mir alle nach kurzer Zeit kaputt gegangen. Kabelbruch. Der Hersteller verwendet ein Kabel mit hartem Draht was nach ein paar Konzerten zum totalausfall führte. Life unbrauchbar und total überrissene Preise.

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    1. Ich verwende die Vovox sonorus Kabel schon seit Jahren live und im Studio. Ohne Ausfälle oder Probleme. Wenn man mit dem Material ordentlich umgeht, hält es auch.
      Die Preise sind gerechtfertigt, wenn man sich bewusst macht (oder tatsächlich anschaut) wie viel Entwicklung und Handarbeit, bzw. Aufmerksamkeit zum Detail in der Fertigung an den Tag gelegt werden.

      Grüße

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      1. Also, mein Vovox Sonorus hatte auch ´nen Kabelbruch.

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    2. …nun, auch ich habe VoVox, sollte mal was sein, drei Jahre sind ja in Garantie gewechselt worden.

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    3. Kann ich nur bestätigen! Super Klang, aber halten im Livebetrieb und als Gitarrenkabel kein Jahr! Und viel zu überteuert.

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    4. Ich benutze seit Jahren mehrere VOVOX-Kabel im Studio und live auf der Bühne. Nach etlichen Sessions, Studiobetrieb, Auftritten und selbst durch den Schlamm gezogen, sind alle VOVOX tadellos in Ordnung. Beim direkten Vergleich mit Standartkabeln hört man den Unterschied. Ob über Studio-DI oder über meinen Eich Amp klingen alle E-Bässe einfach präziser. Genauso an Gitarren und Mikrofonen. Nicht nur bei Neumanns oder Brauners bringt VOVOX ein deutliches mehr an Stimme oder Instrument. Andernfalls wären die Ausgaben auch nicht vernünftig. Wir habe das zusammen mit 18 Profi-Kollegen in München ausgiebig blind getestet und waren erstaunt, to say the least.
      Vielleicht nicht das Weltbeste, aber doch das beste, das ich bis jetzt gehört habe. Ein Schaden am Stecker wurde übrigens, außerhalb der üblichen Garantiezeit, von VOVOX kulant repariert und portofrei zurückgesandt.

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    5. Ich brauche seit langem Vovox-Kabel – keine Probleme (ausser dem Preis vielleicht). Auch live keine Probleme ausser Angst vor möglichem Diebstahl.

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  3. Also ich meine bei den jeweils letzten beiden Kabeln die geringfügig besseren Klänge herausgehört zu haben.

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  4. Naja, solange ihr nicht Zaolla Silverline Instrumentenkabel im Test habt, könnt ihr über die Referenz nichts aussagen. Ich hatte in der Vergangenheit mal günstige, mal Mittelklasse-Gitarrenkabel und da war soundmäßig nicht viel drin. Seit einigen Jahren spiele ich die Silverlines vom US Studio-Kabelausrüster Zaolla und da geht jedesmal die Sonne auf. Der Trick besteht darin, dass es sich um ein Koaxialkabel mit einem Silber- und einem separaten Kupferinnenleiter handelt, so daß sowohl die Höhen und Midrange/Bass sehr gut übertragen werden. Dazu noch verschiedene Dielektrika (u.a. PU-Schaum), also wenig Kapazität. Die Dinger sind sauteuer und in Europa kaum zu bekommen (ich lasse sie mir aus den Staaten schicken), aber das bringt wirklich was.
    Gruß
    Uwe

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    1. Hi Uwe, interessant diese – um die 100 US-Dollar teuren – Zaolla Silverline Kabel. Aber was genau bedeutet es, daß “jedesmal die Sonne aufgeht”, wenn Du diese Kabel benutzt? Mehr Höhen, mehr Bässe, mehr Mitten? Oder ‘durchsichtigerer’ Klang, oder so? Gibt es Messprotokolle? Und würdest Du Dir zutrauen, diese ‘Wunderkabel’ aus einigen anderen rauszuhören?
      Übrigens, ich kenne da auch andere Tricks, wie bei mir die Sonne aufgeht. 😉
      Grusz, Jürgen ……………..

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      1. Hi Jürgen,
        die Sonne geht insofern auf, dass ich immer den Eindruck habe, durch die Zaollas kommt alles durch, was das Instrument liefern kann. Wenn die Gitarre irgendwelche Unzulänglichkeiten hat, hört man das genau so, wie alle Nuancen und Obertöne eines wirklich guten Instruments. Vor kurzem hatte unser Bassist folgendes Aha-Erlebnis: Sein einfaches Instrumentenkabel gab den Geist auf und ich lieh ihm eines meiner Zaollas. Der erkannte seinen Bass und seine Anlage gar nicht wieder und konnte nicht aufhören zu spielen. Unser Drummer und ich selbst konnten plötzlich den Bass viel besser orten und – es klang einfach wesentlich besser.

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        1. Guten Morgen Uwe,
          ist ja alles ganz interessant und anschaulich was Du da erlebt (ich schreibe bewusst nicht “gehört”) hast und beschreibst, aber gibt es vielleicht Hörbeispiele und Messdiagramme?

          Grusz, Jürgen

          Auf diesen Kommentar antworten
  5. In den Beispielen hier gefallen mir fast immer das letzte, also das von Huek so gescholtene Vovox, aber auch das vorletzte, das Sommer-Kabel, wenn ich es richtig deute, am besten. Aber ob ich meinen Ohren noch trauen kann, nach dem, was sie schon auszuhalten hatten…

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    1. Hallo Anton,
      traue ihnen. Ich habe das genau so gehört…
      Und danke den Autoren dieses Tests. Toll gemacht…

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  6. Hallo,
    ich fange beim bewerten mal von hinten nach vorne an. Beim Vovox Kabel fehlen irgendwie die Höhen aber die Mitten sind echt herausragend. Das Sommer Kabel gefällt mir am besten. Die Höhen sind grandios und es scheint das Gitarrensignal am wenigsten zu dämpfen. Die Klotzkabel dämpfen den Sound. Das D´Addario- und das Cordiakabel sind sehr ähnlich und hören sich auch beide wirklich gut an. Selber verwende ich Monsterkabel und Spectraflex Kabel.

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  7. Die unterschiede in den Beispielen sind marginal. Im Bandcontest oder live hört das kein Mensch. Für mich ist wichtig das die Strippe nicht mikrofoniert, mechanisch robust und hochflexibel ist. In aller Regel trennt sich hier schon die Streu vom Weizen. Einzig bei unterschiedlichen Kabellängen bsw. von 6 auf 10 Meter in Bezug auf Dämpfung sind hier noch deutlich unterschiede wahrnehmbar, die es gilt ggf. aktiv zu kompensieren.
    Der Rest fällt für “mich” in das Land der Märchen, Esoterik oder Voodoo und ist in meinen Augen nur geldschneiderei. Wenn jemand behauptet die unterschiedliche leitfähigkeit von Kupfer und Silber herauszuhören hat er meine Hochachtung und sollte er sich für das Guinessbuch der Rekorde anmelden. Man vergisst immer gerne das dass Instrumentenkabel nur ein kleines Glied in der langen Audiokette ist, die dafür Sorge trägt was letztendlich an unserem Ohr ankommt und unsere Tagesverfassung einen erheblichen Einfluss darauf hat, wie wir hören.

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    1. Hi Joe, so habe ich auch mal gedacht….. bis ich vor vielen Jahren bei der Neuanschaffung einer HiFi-Anlage eines Besseren belehrt wurde. Ich musste erkennen, dass unterschiedliche Kabel einen extremen Einfluss auf den Klang haben. Von weiteren Zubehörteilen, die ich zunächst auch belächelte, mal abgesehen. Skeptisch wie ich war, war der Blindtest eine Offenbarung.
      Vollkommen kurios wurde es, als der Inhaber des Ladens uns aufforderte, den Stecker des CD-Players zu drehen…..Wir hatten ihn in seiner Abwesenheit vorher „falsch“ verändert……was er nicht gesehen haben konnte.
      Ich für meine Person würde den Kabeln nach den Erlebnissen nie mehr die klangliche Bedeutung absprechen.

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  8. Ich möchte hier mal die Akribie von Ebo Wagner und die (für meine Ohren) sehr geringen spielerischen Unterschiede zwischen den einzelnen Einspielern loben. Zur Ergänzung wäre vielleicht noch ein richtig schlechtes Kabel als Negativ-Referenz interessant gewesen. Insgesamt finde ich die Idee für die Ausgabe löblich und die Artikel interessant, – nur einer fällt aus meiner Sicht ab. Wo sind die Soundfiles von Udo Pipper, der gemäß dem Artikeln im Heft ja offenbar deutliche Unterschiede wahrgnenommen hat? In der ihm eigenen Schreibweise liest sich das für mich mal wieder, als würden die Kabel den Klang etwa so stark beinflussen, als würde man beispielsweise ein Single Note Lick einmal auf einer Gitarre und dann auf einem E-Bass spielen (natürlich in der selben Tonhöhe…) und dann die Ergebnisse vergleichen.

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    1. Kabel haben tatsächlich Komponentenstatus. Am besten mal über eine richtig gute Anlage / Kopfhörer ausprobiere oder noch besser – in deinem Setup testen und erleben ! 🙂

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  9. Spiele seit Jahren schon Evidence Kabel Melody oder Spectraflex.
    Sommer Kabel Spirit XXL geht auch. Kommt immer auf die Effektkette und
    Kebellänge drauf an, viele hören, meinen, glauben und dennoch irren ist
    menschlich.
    Vovox nie wieder teuer und absolut live untauglich, Klotz geht, Monster teuer und
    China Stecker, Planet Waves, machen mit ihren Spreissteckern jede gute Input
    Buchse kaputt. Also weg damit. Alles andere Erfahrung und eigene Vorstellung.
    Jedenfalls sind Kabel nicht Hype sondern wichtige Nutzelemente.
    Alles Andere Hasengewisper!

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  10. Spiele ebenso die Spirits XXL von Sommercable. Zuverlässig und gut is.
    Vovox zu teuer für das was sie können (Qualität), Spectraflex geht auch ist aber nicht so
    bedeutend. Monster = teuer und monstermässig schlecht.
    Letztendlich kommt das raus am Amp was man alles reinschickt, und wer dann noch
    ein paar Effekte dazwischen hat (mit Kabeln der anderen Art!!) der weiß das es dann
    egal ist weil nichts mehr vom Highend Kabel ankommt.
    Lava cable und Evidence sind für mich wirklich sehr gute Kabel.

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  11. Alles relativ… selbst wenn es sich bei den soundbeispielen um jeweils 100% identisches signalisiert handeln würde. Es kommt erstens drauf an wodurch du dir die soundbeispiele Anhörst. Ich höre sie z.b. über LG Kopfhörer. Ein anderer vlt durch Sony oder AKG oder vlt sogar nur über die handylautsprecher. Jeder hat ein anderes objektives klangbild. Deswegen fällt die Diskussion schon mal schwer. Des weiteren hört jeder Mensch nicht identisch. Meine Ohren hören z.b. 4 kHz leicht leiser als andere. Das subjektive empfinden ist somit individuelle Geschmackssache.

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  12. einfach besser spielen! ich versuche mit der kunst zu überzeugen – nicht mit dem kabel an dem ein dickes preisschild hängt! und ich hatte noch nie jemanden mit einem alustischen messgerät im publikum sitzen gehabt.

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    1. Endlich mal ein angemessener Kommentar hier!!! Es geht um Musik, da scheint mir diese unfassbar nerdige Diskussion um annähernd unhörbare Nuancen echt sehr lächerlich. Und was sich die Verfasser solcher Artikel da immer wieder denken bleibt mir für immer ein Rätsel…..Aber auf jeden Fall

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  13. Lustiger Test…
    Allerdings denke ich persönlich, dass es nur gute oder schlechte Kabel gibt. Bestimmt ist etwas wares an dem Bericht…und es gibt natürlich Unterschiede die man auch wenn man genau auf die Beispiele hört …. hören kann. Aber am Ende kann ich jedes Kabel nehmen und spielen…. das dauert eine Nanosekunde und ich klinge wie ich. Wenn das Kabel weniger durchlässt hau ich mehr rein… wenn es mulmt spiele ich weiter hinten…. das mach ich ohne nachzudenken und unbewusst. Wenn ich das Kabel und den Amp nicht kenne… dauert es auch 5 Sekunden und die Anlage klingt nach mir…. Man kann ja Frequenzen ändern. Ich hab auch noch nie gehört… “Lars du klingst aber Heute komisch/anders” nur weil ich mit Sender spiele. Ich klinge mit Sender genau wie ich … wird halt unbewusst/bewusst angepasst. Also wie am Anfang schon geschrieben. Es gibt gute und schlechte Kabel… Die Schlechten verändern den Sound vollkommen weil nix durchkommt und krachen etc…. die Guten funktionieren… egal ob 40 oder 160 Euro…..

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  14. Ich mag für bestimmte Gitarren mit bestimmten Amp-Kombis die einfachen Klotz. Mir gefällt gerade diese leichte Bedämpfung, welche den Sound «weicher» machen (Clean). In anderen Kombis mag ich die Vovox, sind Spitzenkabel und ich denke, die kommen halt aus der Schweiz, darum teuer … Kaputt gegangen ist mir noch keines. In bestimmten Kombis ist mir das Vovox aber zu «grell», zu viele Höhen und obere Mitten. Diesen Aspekt sehe ich bei vielen sogenannten Highendkabeln. Aber ist Geschmacksache und wie gesagt, kommt extrem auf die Amp-Gitarren-Kombi an.

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  15. Ich bewundere eure Ohren. Was da alles rausgehört wird.
    Ich sage nur “HURZ”

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  16. Hallo zusammen, ich habe mir vor längerer Zeit mal den Spass gemacht, 6m vom RG58 (flexibles Antennenkabel; 100m ca. 40,–€) als Gitarrenkabel zu löten und zu testen. Es überträgt zwar leider etwas mechanische Einwirkungen, klingt aber für meinen Geschmack wirklich sehr gut. Ich habe damals mein komplettes Tonstudio damit verkabelt und bin heute damit noch absolut zufrieden (nach 25 Jahren). Aktuell verwende ich verschiedene Typen Sommer Kabel und alle klingen genau so, wie meine Gitarren klingen sollen. Ich verwende auf meinen Pedal Board 9 Effekte, einfach so in Reihe geschaltet. Eigentlich dürfte da kein Sound mehr durchkommen – aber es klingt einfach nur perfekt. Was mache ich nur falsch………..? ;o)

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  17. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach die Zuverlässigkeit eines Kabels. Klar verwende ich auch gutes Kabel Material und Stecker. Ich kaufe mir seit vielen Jahren Sommer Kabel als Meterware und Neutronikstecker und löte mir diese selbst. Klingt für mich gut und hält lange und ohne Störungen, im Gegensatz zu billigen Kabel, wobei da tatsächlich die grottenschlechten Stecker und Lötstellen das grössere Manko als das eigentliche Kabel sind. Seht euch mal die Verdrahtungen unter eurem Pickup Board oder Lötstellen an der Output Buchse an. Da sind grössere Katastrophen zu finden und nicht nur bei preiswerten Gitarren. An meiner American Stratocaster habe ich jedenfalls komplett neu verdrahtet.

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  18. Der einzige klangrelevante Kabelparameter ist die Kabelkapazität. Leider wurde die von Ebo nicht angegeben. Die Kapazitäts-Unterschiede können beträchtlich sein, siehe Tabelle unten (wird leider etwas verschoben, vollständiger Text auf http://www.gitec-forum.de). Die Kabelkapazität bildet zusammen mit der Tonabnehmer-Induktivität eine Resonanz, die man durchaus “Formant” nennen kann. Die Frequenzlage dieses soundbeeinflussenden Formanten wird von Kabel + Tonabnehmer bestimmt, insofern – da hat Ebo völlig recht – sind derartige Analysen nicht auf alle Gitarren übertragbar. Was jedoch falsch ist: Ein Spiralkabel wirkt trotz seiner “Locken” nicht als Spule, weil der Strom in beide (d.h. unterschiedliche) Richtungen durchläuft – nennt sich bifilare (induktionsfreie) Wicklung. Die spezielle Wirkung kommt von der speziellen Kabellänge: Wegen der Locken ist bei gleicher nutzbarer Länge das Kabel länger als ein nichtgelocktes, dadurch ist seine Kapazität (bei gleichem Material) größer, und somit liegt die Formantfrequenz etwas tiefer ( = weniger Höhen).
    In einem Wort vom Vorredner gut zusammengefasst: HURZ.
    Manfred Zollner
    Tabelle: Kabelkapazitäten [www.gitec-forum.de]
    Bezeichnung pF/m Bezeichnung pF/m
    Mikrofonkabel 440 Horizon 113
    Monster Studio Pro 2000 433 100€-Kabel schwarz/grün 111
    Coax Bürklin 400 Monster Performer 500 Rock 104
    Spiralkabel vintage 1 272 Straight 101
    Spiralkabel vintage 2 238 Sommer 100
    Spiralkabel neu 190 Planet Waves 97
    Coax billigst 175 George L’s 91
    Coax vintage 162 Gibson blau/gold 85
    Coax pink 150 Vovox 82
    Monster Rock 145 Titanium 75
    “Sound aktuell” 129 Klotz Super Silence 75
    Cordial 129 Klotz La Grange 67
    Cordial Microphone High Performance 116

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    1. Ergänzung: sollte besser “induktivitätsfreie Wicklung” heißen
      Manfred Zollner

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    2. genau….wer kann den bei diesen Test jedes mal genau mit der gleichen intensität in die Saiten langen??
      Gut ist für mich….was lange hält und gut überträgt….
      Also mein Fender Spiralkabel verschluckt jedenfalls nichts…ist ja auch kein gefräsiges Monster…grins
      Allen schöne Feiertage!

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    3. Hallo Manfred,
      vielen Dank für Deine korrekte Beschreibung des Sachverhalts!

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  19. Oh boah, ey! Hut ab vor einem Redakteur der so einem Thema eine so langen Artikel widmen kann. Hut ab auch vor allen Voodoo-Gläubigen, die den Kabeln einen in der Praxis tatsächlich hörbaren Einfluss auf den Klang zuschreiben. Ein winziger Dreh am Klangpoti, egal ob Gitarre oder Amp, und alles klingt ganz anders. Der Einfluss der Kabel dürfte im Gesamtbild der Kette betrachtet, so keine Billigschrottkabel, bei nahezu Null liegen. Ich bezweifle bei E-Gitarren sogar den hörbaren Einfluss von “Tonhölzern” – sonst gäbe es keine Gitarren aus Aluminium oder Plexiglas. Die würden so schlecht klingen, dass sie keiner haben will. Aber die Freaks, die das Gras wachsen hören, die hören Unterschiede der Hölzer und der Kabel heraus. Dann aber wird die Klampfe über ein Fuzz, ein Delay, einen Hall, usw. in einen über die Sättigung hinaus aufgerissenen Amp geschickt und das Kabel oder das Holz heraus gehört? Das liegt wohl im Bereich derjenigen, die auch die Batteriemarke im Effektgerät heraus hören… 🙂
    Viel Rauch um Nichts.

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    1. Hi, Ralph,
      Du sprichst mir aus dem Herzen….
      Ich baue mir in meinem mittlerweile fast 60-jährigen Gitarristendasein alle Kabel selbst, und es hat sich noch nie jemand über diese explizit beschwert. Da gibt es viel wesentlichere Einflußfaktoren auf den Klang.
      Außerdem ist die Voraussetzung für so einen Vergleichstest, dass man das Ursprungsmaterial von Konserve nimmt (und nicht jedesmal die Gitarre neu anschlägt) , um eine absolut identische Ausgangssituation zu haben. Ist eben viel Voodoo dabei, und wer´s glauben mag, soll damit selig werden. Ich regle meinen Klang lieber am Verstärker, statt ewig lange Kabelproben zu tätigen.

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  20. Hallo miteinander,

    irgendwie läuft hier etwas falsch.

    Da versucht man mit absurd teureren Repliken von Vintagegitarren aus den Custom Shops von Fender und Gibson den Originalsound so detailgetreu wie nur möglich nachzuempfinden, verwendet aber neuzeitliche High-End-Kabel, die wohl bei diesem Preisen ausschließlich von “Jungfrauen bei Vollmond” gelötet werden.
    Was nutzt z.B. die schweineteure 110% Kopie eines PAF, wenn man nicht die Art von Kabeln verwendet, die damals auch beim ursprünglichen Klangdesign der Pick Ups verwendet wurden???? Die hatten mit Sicherheit keine VoVox Kabel zur Verfügung! Oder Kabeln mit Ultraleitern!

    Ich habe bis vor fast 10 Jahren bei einem weltbekannten Hersteller von Mikrofonen und Drahtlostechnik gearbeitet. Gitarristen beschwerten sich bei uns immer, dass drahtlos nicht wie Kabel klingen würde. Wir hatten bis dato alles getan, um die Funkstrecken im Klang so neutral wie möglich abzustimmen. Und das war der eigentliche Fehler! Denn lange Kabel führen zu höheren Kapazitäten, und bedämpfen somit die Höhen. Die Anschlusskabel an den Taschensendern sind jedoch deutlich kürzer! Als Lösung dieses Problems haben wir in die Eingangsschaltung der Taschensender 2 Kondensatoren integriert, die man wahlweise einzeln, in Serie- oder parallelgeschaltet aktivieren konnte. Die Kondensatoren hatten wir ursprünglich so gewählt, dass sie physikalisch exakt den Einfluss verschieden langer Kabel hatten. Im Feldtest konnte jedoch keinerlei hörbare Unterschiede festgestellt werden. Allenfalls wenn man statt mit einem Gitarrenverstärker direkt über Studiomonitore spielte Dann waren Nuancen hörbar. Wir wählten dann wertemäßig deutlich stärkere Abstufungen bei den Kondensatoren. Danach waren die Probanden überglücklich, und ich deutlich schlauer. 😉

    Ich sollte erwähnen, dass ich selbst leidenschaftlicher Gitarrist und Sammler bin.

    Und vergesst nie:
    Der Preis und die Augen hören mit!
    Das wissen wir spätestens seit “des Kaisers neu Kleider”

    Grüße
    Stevie Guitar

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  21. Was ich noch gerne ergänzen würde …
    Manfred Zollner hat da vollkommen Recht, aber er hat noch die Eingangsimpdanz des Amps weggelassen in der Betrachtung.
    Sprich: gleiches Kabel mit gleicher Gitarre klingen verschieden an verschiedenen Amp-Eingängen ( klar daß die Amps selber auch noch anders klingen, aber darum gehts hier nicht, es geht darum, daß Git und Kabel, abhängig vom Amp-Eingang einen anderen Klang “machen” ).
    Grund:
    Ein Kabel hat im wesentlichen eine Kapazität und einen kleinen ohmschen Widerstand und kaum bis null Induktivität ( weil nicht gewickelt wie eine “Spule” ). Dazu kommt noch: die Stecker und die Löt- / Verbindungsstellen zu den eigentlichen Kabeln. Dort gibts auch nochmal Kapazitäten aber nicht “parallel” wie beim Kabel ( = Höhendämpfend = Tiefpass ) sondern “in Serie”, also Bassdämpfend = hochpass.
    Im Grunde kann man den Klang eines Kabels an einem Amp sehr einfach technisch nachbillden.
    Induktivität und ohmscher Widerstand des Pickups plus parall dazu die Potis. Dann Kabel als parallel und seriell geschaltete Kondensatoren und einem ohmschen Widerstand. Dann dazu der Amp am Eingang. Auch wieder ein parallel geschalteter Ohmscher Widerstand mit parallel dazu eine Kapazität ( Kondensator ).
    Wenn man diese Werte alle kennt ( kann man einzeln messen ), hat man genau einen Hoch und Tiefpaß plus eine Resonanz in den hohen Mitten, der von Pickup, Poti, Kabel und Eingangssektion des Amps herrühren.
    Ich behaupte, ich kann somit JEDEN Klang bauen … mit ein paar Widerständen und Kondensatoren an Gitarre und Amp-Eingang !
    Was ich auch bei meinen Gitarren so tue 😉 anderer Tonkondensator und evtl. einen kleinen Kondensator parallel zur Buchse für mehr “Mitten” und weniger harte Höhren … fast schon fertig dann … individuell auf jede Gitarre
    durch ausprobieren und hören verfeinert ( nehme ich nun den 15 nF oder den 10 nF Cap als Tonkondensator und nehme ich lieber den 1,5 nF oder den 3 nF parallel zum Kabel, was selber möglichst wenig Kapazität haben soll. … so als Bsp. …
    Und je länger das Kabel desto höher die Kabelkapazität desto tiefer die Resonanzfrequenz in den Mitten und desto stärker gedämpft, weil mehr ohmscher Widerstand mit der Kabellänge die Resonanz stärker dämpft.
    Dazu brauche ich keine teuren Kabel, nur welche, die gut funktionieren und nicht krachen, nicht mikrofonisch sind und einen guten Kontakt an den Steckernhaben ( Kabel zu Stecker, vor allem der Mittelpol am Klinkenstecker ist oft schlecht verbunden bei sehr billigen Kabeln und macht den Bass dadurch etwas dünner ).
    Wichtig zu wissen: Der gasamte Klang eines Sets ( Gitarre, Kabel, Ampeingang ) ändert sich sofort, wenn man das Kabel in ein Bodentreter oder digitales Bodenboard einstöpselt, da die oft ganz andere Eingangswerte haben als mancher Amp. Diese Art von Klang geht nur bis zum ersten Eingang ( Amp, Bodentreter etc. ). Ab dann hat das Kabel und die Gitarre keinen Klangeinfluß mehr auf das was danach kommt.
    Dann ändern sich sofort vor allem die Mittenresonanzfrequenzen oft nach “höher, heller, klarer, evtl. beissender … “. weil diese Geräte oft einen höheren Eingangswiderstand haben als z.Bsp. alte Röhrenamps. Das muß man beachten, dann kann man mit sehr wenigen Bauteilen und recht günstig jeden Sound hinbekommen, der subjektiv einem am ehesten zusagt und so klingt, wie die Klangvorbilder, die man hat …
    mfg Armin Hechler-Stark

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    1. Na endlich mal ein technisch bewanderter Gitarrist, der den ganzen
      Voodoo-Kram, den man hier teilweise zu lesen bekommt, vom Kopf auf die (technischen !) Füße stellt. In meinem Informatik-Studium haben wir uns ausgiebig mit Ersatzschaltbildern und deren amplituden – und frequenzgangtechnischer Berechnung befasst, und um nichts anderes als deren Auswertung handelt es sich hier, wenn man reproduzierbare Ergebnisse bei Kabeln und deren Vergleich anstrebt. Heutzutage kann man das sogar simulieren, mit LTSpice z.B. – was glaubt ihr denn, wie die Entwickler bei Gitarren- oder Ampsimulationen rangehen ? Und noch was : Hören ist immer subjektiv, um aber alle diesbezüglichen Faktoren zu eliminieren, geht nur eines : Nämlich auf die Mathematik zu vertrauen, wenn man schon vergleicht. Hörtests haben da immer Nachteile, da niemand technisch genormte Ohren hat…

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  22. Ich benutze seit 20 Jahren die etwas steifen aber unverwüstlichen Fatsoflex Kabel (Bügeleisenkabelfeeling) . Nicht umsonst gibt es dafür eine lebenslange Garantie. Sie bedämpfen harsche Höhen und bringen Höhen, Mitten und Bässe gleichzeitig ans Ohr. Richtig fett und akzentuiert.

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