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Gibson Memphis ES-335 2015 im Test

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Gibson ES-335

Für seine 2015er Modellreihe hat Gibson Memphis die alte Dame ES-335 überarbeitet. Signifikant?

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Von der langen New-for-2015-Liste besonders erwähnenswert sind meines Erachtens der TOM-Steg und das Stoptail, beides von TonePros und arretierbar, der teflonummantelte und damit geschmeidiger justierbare dickere Historic-Halsstab mit Messinganker und größerer U-Scheibe, die optimierte Tone-Reglung und die Burstbucker- Pickups.

k o n s t r u k t i o n

Wie eh und je besitzt die ES-335 einen hohlen Korpus, dessen Zargen, Decke und Boden dreifach aus Ahorn mit einer Zwischenlage aus Pappel laminiert sind. Übrigens fertigt die Gibson Memphis Division ausnahmslos Modelle mit gesperrten Bodies. Die runderen „Mickey-Mouse- Ears“-Cutaways erinnern an ES-Modelle der späten 50er-Jahre. Decke und Boden, beide gewölbt und von cremefarbenem Binding umgeben, werden mittels durchgehendem, ca. 105 mm breitem Sustainblock verbunden, der Eigenresonanzen und damit Feedbacks minimieren und zugleich das Sustain erhöhen soll. Gleichzeitig bietet er Steg und Stoptail besseren Halt. Der eigentliche Sustainblock ist ca. 10 mm breiter als die den Korpuswölbungen angepassten Zwischen- Layer. Verarbeitungstechnisch mutet dies eher grobschlächtig an, auch wenn das lediglich durch die F-Löcher zu erkennen ist. Historisch korrekt reicht der eingeleimte Halsfuß etwas über die Mitte des Hals-Pickups hinaus (Long Neck Tenon). Modifikationen beschränken sich auf das schlanke früh-60er Profil, etwas stärker verrundete Griffbrett-Bindings, kleine Block Inlays aus Perloid, niedrigere Vintage-style Bünde, Knochensattel (Ausrichtung perfekt, Abrichtung noch optimierbar), Trussrod-Abdeckung mit F-Loch-Emblem (quasi das Memphis- Logo) und Retro-style Grover „Milk Bottle“ Tuner.

Kopfplattenübergang
Verstärkter Übergang zur Kopfplatte?

 

Deren Schneckengehäuse liegen auf den Unterseiten nicht flach auf, sondern wurden zylindrisch ausgeformt, was an alte Milchflaschen erinnert. Bevor ich es vergesse: Gibson erwähnt unter „Redesigned Neck Dimensions“ nicht ohne Stolz, dass man den Übergang zur Kopfplatte verstärkt und damit dessen Stabilität erhöht habe. Ein seitlicher Blick auf diese Gibson-typische Schwachstelle lässt jedoch keinerlei Verstärkung erkennen, bestenfalls erahnen. Palisandergriffbrett, Binding und Bünde wurden sorgfältig ver- und bearbeitet, die Grover-Mechaniken agieren geschmeidig und präzise. Die TonePros AVR-2 Bridge lässt sich an den Gewindestützen, das Stop Tailpiece an den Ankern arretieren. Zwei der beliebten Gibson Burstbucker Humbucker – #1 am Hals, der etwas heißere #2 am Steg – wandeln die Saitenschwingungen. Verwaltet werden sie per Switchcraft- Dreiwegschalter und je zwei Volumeund Tone-Potis. Selbige kommen von CTS und rotieren weniger zäh als die bislang verwendeten. Die Tone-Kondensatoren hat Gibson durch speziell abgestimmte mit geringerer Höhenabsenkung ersetzt.

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