Leistungsstarke „full range flat response“ Aktivlautsprecherboxen

Fliegengewicht: GR Guitar AT G112A & GR G112A im Test

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(Bild: Dieter Stork)

Leistungsstarke „full range flat response“ Aktivlautsprecherboxen, die für die Wiedergabe von digitalen Modelern optimiert sind, gibt es einige. Aber keines der Produkte bietet einen 12″-Lautsprecher mitsamt 300-Watt-Endstufe in einem Bassreflexgehäuse mit einem Gesamtgewicht von unter sechs Kilogramm an. Bis jetzt …

„Lighter. Stronger. Better.“ proklamiert GR Guitar aus Italien auf seiner Homepage und bietet neben In-Ear-Kopfhörern eine beeindruckende Auswahl von aktiven und passiven FRFR-Lautsprecherboxen mit 1×10-, 2×10- oder 1×12-Zoll-Custom-Dual-Cone-Jensen-Lautsprechertypen, sowohl in leichten Kohlefaser- als auch in traditionellen Birkenschichtgehäusen an.

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KONSTRUKTION

Zum Test liegen uns die leichtgewichtige AT G112A 1×12 Zoll Aktivbox, deren Gehäuse aus zwei Kohlefaser-Schichten und einer Zwischenschicht aus einem nicht näher genannten, akustisch wirkenden Verbundstoff besteht, und die traditionell mit Birkenschichtholz konstruierte GR G112A Aktivbox vor.

Beide „closed back“ Bassreflex-Cabinets sind mit dem gleichen 12″-Custom-Dual-Cone-Jensen-Lautsprecher, mit einem Sica-Subwoofer und der gleichen 300-Watt-Endstufe mit Schaltnetzteil bestückt und somit im Praxistest gut miteinander vergleichbar. Auf dem rückseitigen Panel der Boxen sitzt der Anschluss für das Kaltgerätekabel, über den das integrierte Netzteil, das mit 115 bis 230 Volt mehr oder weniger international nutzbar ist, mit Strom versorgt wird.

Bedienfeld (Bild: Dieter Stork)

Daneben befindet sich der An-/Ausschalter mitsamt einer blauen Status-LED, einer zweiten LED, die bei Überlastung der Box aufleuchtet, zwei Audio-Eingänge, die jeweils als Kombibuchse Klinke/XLR ausgelegt sind und ein globaler Level-Regler. Zudem kann der zweite Eingang mit dem „Mono/Sum 1+2“ Taster an- und ausgeschaltet werden. Die Beschriftung dieses Tasters und auch die etwas unzureichende und sogar sachlich falsche Erklärung des Gleichen in der Bedienungsanleitung, die auf der Herstellerseite zum Download bereit steht (hier wird sogar von einem „button mono-stereo“ geschrieben – und das ist eindeutig nicht richtig), ist leider etwas unglücklich, denn die Aktivboxen erklingen in ihrer 1x12er-Bauform selbstverständlich generell lediglich monofon.

Durch das Aktivieren des zweiten Eingangs werden daher die beiden eingehenden Signale eines womöglich vorher in stereo erstellten Gitarrensignals zu einem Mono-Signal summiert. „Wirfst Du mir mal bitte meine Monitore zu?“ Diese Frage darf bei einem Bühnenaufbau mit den GR-Guitar-AT-G112A-Cabinets aus Kohlefaser durchaus gestellt werden, denn die Aktivbox wiegt sogar marginal weniger als die vom Hersteller auf der Homepage angegebenen sechs Kilogramm und scheint mit ihrem Carbon-Gehäuse mit Kunststoffecken und Aluminiumschienen an den Gehäuseseiten sehr widerstandsfähig gegen Stöße zu sein.

Auch die traditioneller konstruierte GR-G112A-Box wirkt sehr stabil und lässt sich mit ihrem immer noch angenehmen Gewicht von etwa elf Kilogramm an dem auf der Gehäuseoberseite versenkten Griff bequem mit einer Hand tragen.

Sounds, Alternativen und Resümee auf Seite 2

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Vielen Dank für diesen sehr spannenden Test, liebe Gitarre und Bass!

    Leider konnte ich zwei für mich wichtige Angaben für FRFR-Boxen nicht finden:
    – Handelt es sich um rein analoge Verstärkung oder wird ein DSP benutzt (was auch Latenz zur Folge hätte)?
    – Wie genau ist die Flat Response (Toleranzangabe in +-dB)?

    Solltet ihr das noch rausfinden, wären neben mir vielleicht auch andere an einer ergänzenden Info interessiert.

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    1. Leider schweigt sich der Hersteller zu beiden Angaben aus, bzw. gibt keine ganz konkreten Infos.
      Das Spielgefühl über die FRFR Boxen ist so „analog“ und schnell, dass der Prakmatiker in mir sich über die ganz genaue Arbeitsweise der Class-D(?) Endstufe nicht den Kopf zermartern würde.
      Da die beiden Gehäuse auffällig unterschiedlich klingen, kann von ultra-flat-response Wiedergabe im Raum natürlich nicht ausgegangen werden. Sofern man nicht on-axis vor dem Lautsprecher steht (was in der Praxis bei Shows ja auch nicht vorkommt), muss man die Cabs eben so handeln, wie ordinäre, passive Gitarrenboxen und sich eine Wohlfühl-Position relativ zu Speaker suchen.

      Was ich ja eigentlich nicht schreiben möchte, im Print – eine total subjektive Bewertung.
      Hier für Dich dennoch: Ich hab‘ noch keine bessere Qualität bei Leichtbauweise gefunden, als bei diesen beiden Cabinets: Das ist schon Benchmark, bisher. Halte Dich daher nicht zu sehr an technischen Details auf und nimm Dir die Zeit zum Testen, falls machbar! all the best, Nils

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      1. Danke für deine umfassende Antwort und die persönliche Einschätzung der Qualität, Nils!

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