Charaktervolle Sounds

Fab Four: Tech 21 SansAmp Character Plus Series Pedale im Test

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(Bild: Dieter Stork)

ENGLISH MUFFY

Das English Muffy soll eine Kombination aus Hiwatt-Boliden und Big Muff nachbilden. Da fallen mir spontan Namen wie Pete Townsend, David Gilmour, Joe Walsh und Bands wie Coldplay und Arctic Monkeys als Hiwatt-User ein. Dagegen ist der bereits 1969 erschienene Electro-Harmonix-Verzerrer/Sustainer, der hier mit den Reglern Level, Tone und Sustain vertreten ist, wesentlich weiter verbreitet. Die Character-Potis glänzen durch die klanglichen Möglichkeiten, die man mit Hiwatt-Verstärkern assoziiert.

Unterhalb von 12 Uhr liefert das English Muffy kraftvolle, cleane, klassische Hiwatt-Klänge, die sich mittels Drive von glasklar bis zu fettem, gleichzeitig aber auch brillantem High-Gain variieren lassen. Gegen 12 Uhr werden die Sounds crunchier und erinnern an The Who der 70er-Jahre (Hiwatt CP-103), während höhere Settings die oberen Mitten stark betonen und mit dieser typischen „Hiwatt-Glocke“ Gilmour‘sche Lead-Sounds eines Custom 100 erkennen lassen. Völlig anders ausgelegt als beim Screaming Blonde ist der 3-Band-EQ, dessen Low- und High-Regler die Arbeitsweise eines 70er-Jahre-Studiomixer-Equalizers simulieren, und zwar +22/-12dB bei 120Hz bzw. +30/-12dB bei 3,2kHz. Dagegen variiert die Centerfrequenz des Mid-Potis von +12dB/400Hz bis -12dB/750Hz.

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Da das English Muffy reichlich Headroom aufweist, lassen sich sowohl kraftvolle, brillante Clean- als auch Crunch-Sounds erzielen, eine der Stärken dieses Pedals. Dreht man Drive voll auf, stehen auch ohne Big-Muff-Einsatz fette, druckvolle, durchsetzungsstarke High-Gain-Sounds zur Verfügung. Auch hier kann die Effektsektion in Form des Big Muff völlig unabhängig genutzt werden. Sie liefert Fuzz-Sounds mit enormen Zerr-Reserven, je nach Stellung des höchst wirkungsvollen Tone-Potis violinartig weich und singend oder sägend bis aggressiv scharf schneidend, jeweils mit einer leichten Absenkung der Mittenfrequenzen. Bei voll ausgesteuertem Sustain-Poti steht jeder Ton wie eine Eins und schwingt nahezu endlos.

Die Speaker-Simulation des English Muffy orientiert sich an einer 4×12-Box mit Fane-Lautsprechern. Der 3-Band-EQ kann zur individuellen Feinabstimmung hinzugezogen werden.

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