Allrounder-Qualitäten

Test: Fame A-32

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(Bild: Dieter Stork)

Die Marke Fame steht für bezahlbare und dennoch hochwertige Produkte für den Musikeralltag. Erhältlich sind diese exklusiv beim Music Store aus Köln. Neben den schon etablierten E-Gitarren, sind auch Acoustics im Angebot.

In meiner alten Heimat, dem bezaubernden Köln-Kalk, wo früher die Schlote der Chemischen Fabrik qualmten, ist der Music Store ansässig. Auf dem Parkplatz sieht man Nummernschilder aus ganz NRW, Belgien und den Niederlanden. Und das nicht zuletzt wegen den preislich und qualitativ reizvollen Fame-Produkten.

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VIEL GITARRE …

Das vorliegende Orchestra-Steelstring-Modell kommt gar nicht mal aus der absoluten Super-Low-Preiszone, sondern schlägt mit knappen € 300 zu Buche. Das rechtfertigt die A-32 allerdings umgehend mit Hölzern und Hardware, die aller Ehren wert sind. Da wären z. B. die massive Decke aus Zeder, der Korpus aus eindrucksvoll gemasertem Ebenholz und die feinen Maple-Bindings an den Korpuskanten.

Das macht – sauber hochglanzlackiert – einen mehr als ordentlichen Eindruck. Der Hals ist aus drei Streifen Ahorn zusammengesetzt, ebenfalls glänzend versiegelt und am 14. Bund angesetzt. Auch bei Steg und Griffbrett ließ man sich nicht lumpen – hier kam auch Ebenholz zum Einsatz. Die 20 schlanken Bünde sind schön verrundet und poliert worden und wer glaubt, er hätte am 12. Bund schon den Gipfel erreicht, (hier findet sich ein Bergpanorama-Inlay aus Abalone), der irrt, denn dank des rundlichen Cutaways hat man besten Zugang zu den hohen Lagen.

Die Kopfplatte versprüht einen Hauch von Art Déco mit der glänzend schwarzen Oberfläche, den weißen Linien und den Butterbean-Stimmwirbeln. Der Zugang zum Halsstab ist nicht hier, sondern am anderen Ende des Griffbretts im Schallloch. Auch ein namhafter Pickup ist an Bord – der Fishman Sonitone mit Klang- und Laustärke-Rädchen am Schalllochrand tut Dienst.

… FÜR’S GELD?

Der Hals wirkt schmal und schlank und liegt sehr lässig in der Hand. Die ausladende Hüfte des Orchestra-Modells bietet eine bequeme Auflage für den rechten Arm, die Hand trifft genau an der richtigen Stelle auf die Saiten. Optimale Proportionen für relaxtes Spielen. Was der Korpus mit seinem großen Volumen verspricht, das hält er auch klanglich. Kerngesunde Bässe, moderate Mitten und offensichtlich vom Ebenholz besonders verwöhnte glockenklare Höhen ergeben ein stimmiges, sattes, breit aufgestelltes Klangbild.

Jetzt Kabel rein … der Klinke-Output ist getrennt vom Gurtpin und zusammen mit dem Batteriefach auf der hinteren Zarge platziert. Beim Fishman Sonitone weiß man ja im Grunde was man hat, der bietet immer ordentliche Ergebnisse, und lässt einen auf der Bühne nie im Stich. Hier bei der Fame kommen Hund hohe E-Saite ein bisschen lauter als die anderen Saiten rüber – keine Top-Punktzahl für Ausgewogenheit – das kann man aber mit dem Höhenregler am Pult/Amp gut in den Griff kriegen, kein Ding.

Batteriefach und Buchse (Bild: Dieter Stork)

RESÜMEE

Ja! Viel Gitarre für’s Geld. Und wenig zu bemäkeln bei dieser Fame A-32. Man bekommt eine schicke Gitarre in guter Verarbeitung und Werkseinstellung mit einem respektablen Sound – auch verstärkt – und besten Allrounder-Qualitäten. Steht halt nur kein großer Traditions-Name auf der Kopfplatte. Egal, sage ich … die (Preis-) Leistung zählt.

PLUS

● Design, Hölzer, Hardware
● Verarbeitung, Werkseinstellung
● Bespielbarkeit
● voller Klang

(erschienen in Gitarre & Bass 09/2020)

Produkt: Gitarre & Bass 6/2023
Gitarre & Bass 6/2023
IM TEST: Harley Benton 25th Anniversary: Special Edition Guitars +++ IK Multimedia ToneX Software & Pedal +++ KMS Saddles & Bridges für Telecaster +++ Schecter Nick Johnston PT +++ Guild Surfliner HH +++ Sandberg Florence Bässe +++ Taylor Guitars 417e +++ Orange MK Ultra Marcus King +++ Fender Rumble 800 Combo

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Da kann man(n) ja eigentlich nur noch staunen.Eine vollwertige Akustikgitarre mit Solid Top Decke inklusive Fishman Preamp für weit unter 300.-€uro!
    Was heutzutage möglich ist,davon haben wir damals nur träumen können,denn in den frühen 1980er- bis späten 1990er Jahren kostete eine elektrische neue Samick /made in Korea „ Warlock Copy“ bereits satte 850.-DM ohne Hardcase im Gitarrenshop.Der überaus fett dimensionierte Maple Neck dieser besagten B.C.Rich Kopie lag zwar gut in der Hand,die pechschwarze Hochglanz Lackierung war total angesagt,das Tremolo war werkseitig ein einfaches Floyd Rose Lizenzprodukt,jedoch die hauseigenen Samick Humbucker besaßen leider nicht den nötigen Biss,den wir eben bei der Original B.C.Rich Warlock Metal Axt so schätzten.
    Eine echte B.C.Rich aus den U.S.A. oder aus Japan lag für uns finanziell in weitester Ferne.
    Und eine nagelneue gute Akustikgitarre mit integriertem Fishman Preamp für kleines Geld war sowieso ein absoluter Wunschtraum! Da wäre solch eine prächtige Fame Grand Auditorium Gitarre gerade richtig für uns gewesen.
    Ich finde es wirklich prima,daß heute nun die Möglichkeit besteht,schon für geringe Kosten eine solide fabrikneue und top ausgestatte Gitarre via Internet problemlos ordern zu können.
    So weit waren die Hersteller damals leider noch nicht.Insofern derzeit zweifellos ein klarer Fortschritt.Ich besaß damalig nur eine billige gebrauchte Wandergitarre,die klangtechnisch dem Sound eines feuchten Pappekartons entsprach,was natürlich keineswegs befriedigen konnte.
    Alles hatte eben seine Anfänge,so ist das halt.
    Ein schönes Weihnachtsfest (trotz Corona Pest Pandemie bedingten Einschränkungen!) wünscht euch Haseppio & Familie.

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