Irrt sich der Toto-Gitarrist?

Kontrovers: Steve Lukather über die jungen Spieler von heute

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Steve Lukather mit Gitarre
(Bild: bilan, ulftone)

Was haben Elton John, Bob Dylan, Elvis Costello, Bob Marley, Stevie Wonder und Herbie Hancock gemeinsam? Für die meisten dieser Künstler stand Toto-Gitarrist Steve Lukather in seiner langen Karriere bereits als Session-Musiker im Studio. Steve Lukather sprach mit uns vor ein paar Jahren darüber, inwiefern ihm das Nachspielen für seine Entwicklung als Session-Musiker geholfen hat:

Wir haben Hunderte von Songs Note für Note gelernt. Ich habe damals mit Mike Landau angefangen, das komplette ,Abbey Road‘-Album von den Beatles nachzuspielen. Wir haben auch so ziemlich jedes Yes-Album runtergespielt. Denn mit dem nachspielen lernst du, wie ein Song funktioniert. Du lernst die Strukturen, die Feinheiten und warum ein Part mit dem nächsten harmoniert.

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Der nächste Schritt war dann, die Soli zu lernen. Wir haben den Tonarm vom Plattenspieler immer und immer wieder hochgenommen und einen Song wieder von vorne laufen lassen, um ein Solo herauszuhören. Mit Eric Clapton habe ich meinen Dad in den Wahnsinn getrieben: „Lass doch mal das ganze Lied laufen und nicht nur die eine Stelle!“ Hahaha!!

Heute ist alles digital, du kannst eine Stelle loopen und locker dazu spielen. Wir haben damals den Plattenspieler auf halbe Geschwindigkeit gestellt, um besser heraushören zu können, was die da machten. Das war ein prima Gehörtraining.

Die Kids heute können das oft gar nicht mehr. Ich weiß das, denn mein Sohn Trevor ist fünfzehn* und spielt Gitarre! (lacht) Die Kids heute lernen auch keine Soli mehr. Das ist nicht angesagt. Die meisten von ihnen fänden es cool. Aber sie finden es scheiße – weil sie es nicht können. Blöd, he? Und wenn sie mal ein Solo spielen, dann benutzen sie garantiert ein WahWah-Pedal, damit man nicht so merkt, wie schlecht sie sind! Hahaha!!

*Das Interview stammt von 2004. Hat er Recht behalten?

Stimmt das denn? Oder hatte der gute Steve die Jugend einfach nicht im Blick? Wir haben mal einige Gegenbeispiele von jungen Spielern rausgesucht, die sich definitiv nicht zu verstecken brauchen.

Nun denn, Herr Lukather – vielleicht sind die Kids heutzutage doch nicht so lernfaul wie gedacht? 😉

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich habe auch damals mit Animals, Beatles, Rolling Stones,angefangen, bin über Johnny Winter u.B.B King zum Blues gekommen. Danach gab es eine kurze Jazzrock / Funk Phase und über Clapton wieder zurück zum Blues. So ” Back to the Roots” dann klappts auch wieder mit den Soli.

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  2. Sagt mal, wie alt ist denn das Interview schon? Trevor Lukather ist schon sehr lange keine 15 Jahre mehr…..

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    1. Das ist schon ein bisschen älter (ca. 2004), da hast Du Recht. Inhaltlich aber top-aktuell 🙂

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  3. für solis braucht man musikalität u. muss im kopf frei sein. die durch smartphonehandy ferngesteuerte generation lernt kaum noch kreativ zu sein, denn wer ständig nur auf displays schaut verliert sich selbst dabei.

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  4. Jede Zeit hat ihre Musik und jede Zeit hat ihre Lehr- und Lernmethodiken. Die Zeit des Lernens mit Schallplatte und dem Finger an der Nadel ist definitiv vorbei, Gottseidank. Ich sehe auch einen Zusammenhang zwischen “wie lerne ich” und “was lerne ich”. Obwohl es heute vielfältigstes Lehr- und Lernmaterial gibt, die jeden in die Lage versetzen, alles zu lernen – Geduld, Zeiteinsatz und Zielstrebigkeit vorausgesetzt, könnte es durchaus sein, dass das Nicht-Lernen und/oder das Nicht-Spielen von Soli nicht an Unfähigkeit liegt, sondern bewusst entschieden wird. Soli sind out, also was soll’s?

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  5. Exakt so habe ich mir das Gitarrespielen selbst beigebracht. Auch ich habe u.a. meine Mutter und meine Schwester an den Rand der Verzweiflung getrieben. Nachher haben Sie dann die Sicherung gezogen und bei Kerzenschein Abendbrot gegessen. Sie fanden das sehr romantisch und ich saß im Dunklen ! Endlich war Ruhe ! Bei allem kopieren und nachspielen lernt man wirklich sehr viel, trainiert sein Gehör und kann dann das Gelernte in seinen eigenen Stil übertragen. Es gehört sehr viel Geduld und Disziplin dazu. Wenn Du allerdings nicht übst, wirst Du auch nicht besser ! Meine Hero´s waren Richtie Blackmore, Michael Schenker, Carlos Santana, Steve Lukather, Robben Ford, Larry Carlton, Lee Ritenour. Das waren schon harte Sachen, die es da zu lernen gab, aber es hat und macht auch heute noch sehr viel Spaß. Momentan liebe ich John Petrucci für seinen Sound und seine absolute Virtuosität ! Mit Nachspielen ist´s aber der Horror……… aber ich habe ja Zeit…….. ich muss es nicht morgen können ! 🙂

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  6. Was für ein Gelaber!! Typisch für so alte Säcke! (Bin auch ü fuffzich) Gibt gefühlt Milliarden von Kiddies die megageil Soli nachspielen. Vielleicht sollte er mal ein Smartphone zur Hand nehmen und Youtube checken….

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    1. Nachspielen können, genau. Aber sie können kein Solo selber kreieren. Das ist der grosse Unterschied zwischen einem Musiker und einem Techniker. Das einzige Gelaber kommt von IHnen

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  7. Ich Kann keine einzige Note aber nach gehör den song spielen uind im Schädel Ton für ton aussereinander Nehmen und analysieren und dann den SOng wieder zusammen zubauen wie er zu hören war das kann keiner der Kids von heute mehr leider

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  8. Ich mag und schätze Steve Lukather wirklich sehr, besitze einige Alben von und mit ihm und habe ihn bereits mehrmals live bewundern können. Aber was er hier von sich gab, war einfach nur Stuss. Ich arbeite seit 25 Jahren mit Schülerbands und freue ich immer wieder, wie sehr sich unser gítarristischer Nachwuchs an den alten Könnern orientiert. Und dazu gehört auch, dass man deren Soli lernt bzw. sich von ihnen inspirieren lässt. Aber vielleicht hat Luke ja mittlerweile seine Haltung geändert. Denn: derlei Gerede ist das alter Männer und total unsexy. Übrigens, als einer der “alten Schule”, der genauso angefangen hat wie Luke und Millionen anderer Gitarristen, nutze ich auch YouTube, um mal zu schauen, wie’s die anderen bzw. die richtigen Könner so machen. Das ist der Fortschritt, und den können wir nicht aufhalten. Was ich als “Alter” allerdings immer wieder bemängeln muss, ist, dass junge Gitarristen wie die Weltmeister dengeln und zwirbeln können, aber nicht so recht in der Lage sind, aus dem Hut ein Volkslied oder einen Folksong zu begleiten.

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  9. bei mir war es noch ” Archaischer “! Mitte der 60er, als ich Anfing Gitarre, bzw Blues zu spielen, hatten wir zu Hause , außer einem kleinen Radio, keinen Plattenspieler, oder Tonbandgerät.Also bin ich zu Freunden gegangen die entsprechende Platte hatte, habe sie mir da angehört …und dann schnell nach Hause und versucht das Gehörte aus dem Gedächniss nachzuspielen …. Alternativ dazu habe ich – wenn Mal was Interessantes im Radio lief ( was selten genug war ) – mit dem Radio mitgespielt !

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  10. Aha “Ich weiß das, denn mein Sohn Trevor ist fünfzehn und spielt Gitarre!” Das (15) war Trevor auch mal, aber im Jahre 2004. Das ist dann wohl ein uraltes Interview, gell?!

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  11. Hallo Steve, ich bringe mir auch selbst das Gitarre spielen bei und habe auch schon so einiges probiert wie z.B. Swans , AC-DC und Metallica, das alles ohne technische Hilfsmittel.

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  12. Vor 20 Jahren genügte ein Drogenproblem und aus Seatle zu kommen, und jetzt können “die Kids” kein Solo mehr spielen. Ach ja war das schön früher als die Platte dann angefangen hat zu knistern und zu springen da müsste man ja die Nadel nicht zurücksetzen. Dann lernt man dann auch ganz genau warum der Song gut klingt. Ich mach mich jetzt auf in die Antike auf Steintafeln lerne ich besser schreiben und lesen…

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  13. Ja, er irrte und zwar gewaltig. Es gibt heutzutage junge, tolle Musiker mit außerordentlichen Fähigkeiten. Gratulation denjenigen, die sich neue Tools zunutze machen und dafür keine Plattenspieler auf ‚langsam’ stellen müssen. Macht Spaß, den Youngsters zuzuhören. Macht bei den alten Bands nicht mehr immer Spaß. Wenn der Inhalt heute zutreffen würde, gäbe es Chris Stapleton, Snarky Puppy, Brooklyn Charmers, Rai Thistlethwayte oder Vulfpeck nicht, die zu der Zeit des Interviews vielleicht 15-20 Jahre alt waren. Da war die Zunge mal wieder schneller als das Hirn.

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  14. Ihr schreibt alle eine Scheiße. Ich kenne soviele Kids aus Nachwuchs-, Metal-, Punk-, Hardcore-, Rock- und Bluesbands, welche keine Solos spielen/können und auch viel auf’s Handy klotzen. Trotzdem haben die Euch was voraus. Die schreiben eigene Songs und spielen nicht immer und immer wieder das 1000ste mal diese schrecklichen KneipenMuckerSongs nach. Also lasst die Kids, welche Musik machen, Ihr Ding durchziehen. Hauptsache sie machen überhaupt Musik und sind dadurch kreativ.

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  15. “das komplette ,Abbey Road‘-Album von den Beatles nachzuspielen. Wir haben auch so ziemlich jedes Yes-Album runtergespielt.”

    Mit einem hat er schon Recht der gute und geniale Steve denke ich, das konsequente durchgängige auseinandersetzen mit Musik ist für die jüngere Generation sicher eine deutlich größere Herausforderung einfach wegen dem immensen Angebot und der Verfügbarkeit, die Konzentration auf sowas wie ein komplettes Album (was war das nochmal?) wird dadurch deutlich schwerer. Btwy, auch ich bin Ü50 😉
    Btwy2: sonst/später beklagt er sich auch schon mal über die irre Technik vieler Kids und verurteilt den Geschwindigkeitswahn. Manchmal habe ich das Gefühl sein Selbstwertgefühl leidet auch ein wenig, seine oft wunderbare Tonwahl zeichnet ihn aus, das ist durch Technik nicht ersetzbar = Musikalität

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  16. Jetzt hat dieser Redakteur dieses Interview zum X-ten Mal wieder aufgebrüht. Fällt Dir, “Redakteur”, wirklich nichts Neues ein?
    Ich kenne Steve Lukather persönlich. Vieles von dem, was er in Interviews sagt, ist “ironisch” gemeint. Redakteure, die dieses dann nicht kapieren und wortwörtlich übersetzen, sollten solche Interviews nicht machen. Basta.

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    1. ICH kenne Steve Vai und John Petrucci und Paul Gilbert und Guthrie Govan und übrigens auch den Papst persönlich und bin in jeder Hinsicht anderer Meinung! 😉

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  1. Steve Lukather Gear: Gitarren, Amps, Effekte › GITARRE & BASS

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