Was machen eigentlich ... ?

Remember Shredding: Michael Lee Firkins & Darren Housholder

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Michael Lee Firkins
Michael Lee Firkins (Bild: Creighton Carrow, Jeff Hyman Shrapnel Records)

Mitte der Achtzigerjahre formierte sich in den USA eine Riege ultraschneller Griffbrettakrobaten, die das Gitarrenspiel fast als olympische Disziplin begriffen. Ebenso flott machte fortan der Begriff der „Shredder“ die Runde. Wir haben mal geschaut, was die einstigen Talente heute so machen.

Ein Mann gab den „jungen Wilden“ ein Forum: Mike Varney. Der Kalifornier ist Gitarrenenthusiast und Visionär. Er gründet das Label Shrapnel Records, dessen Talent-Scout und Produzent er ist und sorgt so maßgeblich für Aufstieg und Popularität virtuoser Gitarrenmusik. Shrapnel etabliert sich schnell als Sammelbecken einer Gitarren-Superhelden-Liga. Varney ruft – und so ziemlich alle jungen Talente folgen.

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„Schnell, schneller, Shrapnel“ lautet seinerzeit ein Slogan in Anspielung auf Varneys Veröffentlichungen, zu dessen Entdeckungen auch ein junger Gitarrist aus Omaha, Nebraska, gehört. Der bringt den Arbeitsnachweis mit, bereits als Zwölfjähriger in Cover-Bands gespielt zu haben, als er mit 18 ein Demo (damals noch Audiokassette!) nach Kalifornien schickt. Wenige Wochen später hat er einen Deal in der Tasche:

Michael Lee Firkins

Stilistisch ist der blonde Blues-, Bluegrass- und Swing-Liebhaber eines der interessantesten Signings auf Shrapnel: Firkins Stil basiert auf einer Kombination aus Fingerstyle- und einer Tremolo-Technik, was beim ersten Hören wie Slide-Spiel wirkt. Varney: „Michael hat ein sensationelles Gespür für Melodien und Phrasierungen. Wie Jeff Beck kann er mit wenigen Noten mehr ausdrücken, als viele der Gitarristen, die bei uns sind. Er war der erste Musiker, den ich nach nur einem Tape unter Vertrag nahm.“ Firkins wird 1989 vom Guitar For The Practising Musician zu „einem der einflussreichsten Gitarristen der kommenden zehn Jahre“ gewählt.

Anfangs spielt Firkins Yamaha Pacifica Gitarren, später ist er mit Fender-Stratocaster-Modellen und Fender-Reissue-Amps zu sehen. Im Internet findet man auch ein Showcase von der NAMM Show 2012, wo er Produkte der Firma Vox vorstellt. Auch mit einem Koch Twintone sieht man ihn ab und an auf Tour.

Dennoch ist es eher recht ruhig um Firkins geworden. In den USA tourt er mit seiner eigenen Band, jedoch auf wesentlich bescheidenerem Level, als früher. Er hat verschiedene Lehr-DVDs unter anderem zum Thema Sweep-Arpeggios und Tappings veröffentlicht.

Essentielle Alben:

Michael Lee Firkins, 1989
The Howling Iguanas, 1994
Black Light Sonatas, 2007
Mit Anderen:
Various Artists: Guitar Battle, 1989
Pat Travers: Blues Tracks, 1992
Various Artists: L.A. Blues Authority, 1994

www.michaelleefirkins.com

Darren Housholder

Darren Householder
(Bild: Creighton Carrow, Jeff Hyman Shrapnel Records)

Inspiriert von Jimi Hendrix und Edward van Halen schickt der gerade mal 18-jährige Kalifornier seine Songs an Shrapnel. Parallel erhält er ein Stipendium der Berkeley School of Music, wo er bereits nach wenigen Semestern selbst am Rock Departement doziert.

Housholders Spiel besitzt Seele, seine Balance aus Melodiegefühl, virtuoser Technik und geschmackvoller Zurückhaltung – oft ein Schwachpunkt vieler Shrapnel-Speeder – ist seine Stärke. Varney sagt über ihn: „Darren ist ein großes Talent und besitzt ein unerschöpfliches Repertoire. Sein Spiel ist sehr aggressiv und kraftvoll, zudem besitzt er ein großartiges Attack – fast wie Eddie van Halen. Darren spielt nie passiv, wie ich es nenne. Jede Note, die er platziert, macht Sinn.“

Sein Equipment: Washburn MG 120, Fender Stratocaster und verschiedene Peavey- und Marshall-Amps. Heute macht Housholder keine Musik mehr. Dennoch findet man auf YouTube einige Videos, die äußerst inspirierend und unterhaltsam sind.

Essentielle Alben:
Solo:
Darren Housholder, 1992
Generator Man, 1993
Mit Anderen:
War And Peace: Time Capsule, 1993
Love/Hate: Let’s Rumble, 1994

[5469]

(erschienen in Gitarre & Bass 07/2018)

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