Alu-Evolution

Test: Hartke HyDrive HL112

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(Bild: Dieter Stork)

DER SOUND

Hartke-Boxen gelten allgemein nicht als die besten Futterverwerter, und es hilft da auch nicht, dass in der Anleitung nichts zum Wirkungsgrad steht – dafür aber etwas von „extensive bracing“, was die 112 weder hat noch braucht. Umso erstaunter bin ich darüber, was die HL112 mit einem normalen Class-D-Amp abliefert, der an 8 Ohm noch 300 Watt raustut. Das muss sich definitiv nicht hinter anderen Boxen ähnlicher Größe und Bestückung verstecken.

Ohne Hochtöner kann der Zwölfzöller schon mal zeigen, dass er einen erweiterten Höhenbereich hat, der vielen schon genügen könnte: Das klingt angenehm rund. Auch am anderen Ende des Frequenzspektrums schlägt sich die Box wacker. Das untere Ende des Frequenzgangs ist mit 35 Hz bei -3 dB angegeben (mit -10 dB kann sie bis 25 Hz runter), was ungefähr einer leer gespielten, normal gestimmten H-Saite entspricht. Und die kommt auch souverän rüber, bis in hohe Lautstärken.

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Das 1”-Horn fügt sich harmonisch ins Klangbild ein. Schon in der gedämpften Stellung gibt es angenehme Brillanz dazu, damit lässt sich edel slappen. Für mich der neutrale Ton der Box. Aber auch voll aufgedreht nervt der Hochtöner nicht, auch wenn dann Höhen bis zum Abwinken parat stehen.

Klanglich fällt die Box eindeutig in die „klare“ Kategorie, aber anders als zum Beispiel die Darkglass 1×12”, die ich für die Mai-Ausgabe zum Test hatte, hat die Hartke eine leicht aggressive Note in den Hochmitten und setzt sich gut im Bandkontext durch. Ob man diesen Sound noch verstärken möchte, oder doch lieber entschärfen – die Box reagiert gut auf den EQ am Amp und ist damit ein flexibler Partner für viele Gelegenheiten. Wenn es noch etwas mehr sein soll: Die Kombination mit einer zweiten HL112 dürfte einen immer noch kleinen und leichten, aber heftigen Stack ergeben, der sich auch auf lauteren Bühnen behaupten kann.

RESÜMEE

Ich fand schon die ursprüngliche HyDrive-Serie gut, auch wenn die großen Boxen ganz schön Gewicht mitbringen. Die ursprüngliche HX112 wog schon moderate 16 kg, dagegen hat die aktuelle HL fast fünf Kilo abgespeckt, und das ohne klangliche Einbußen! Im Gegenteil – der neue Neodym-Speaker geht in dieser Box noch tiefer runter, die sonstigen breitbandigen Wiedergabeeigenschaften sind geblieben.

Weggelassen wurde einzig die Möglichkeit, zwischen 8 und 4 Ohm umzuschalten, was ich charmant fand, aber nicht unverzichtbar, zumal leistungsstarke Amps immer bezahlbarer geworden sind. Auch der Preis für die leichte und leicht zu transportierende HL112 geht in Ordnung, der Gegenwert ist fair. Zum Antesten empfohlen!

(erschienen in Gitarre & Bass 08/2023)

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