Japan Vintage: Yamaha AE1200SIII Archtop Jazz-Gitarre von 1993

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(Bild: Lothar Trampert)

So wie im Fall von Les Paul, Barney Kessel, Tal Farlow oder Wes Montgomery musste auch der Name Howard Roberts für gleich mehrere Gitarrenmodelle herhalten. Und er steht ebenfalls für einen ganz großartigen, eigenwilligen Musiker und Gitarristen.

Yamaha? Ja, die bauen auch Motorräder und HiFi-Anlagen. Aber viele von uns kennen schon seit ewigen Zeiten den gleichnamigen großen japanischen Instrumentenvertrieb, der von der Triangel über den Konzertflügel bis zur kompletten Rock’n’Roll-Backline alles im Angebot hat, was sich die Musikerin und der Musiker wünschen.

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FIRMENGESCHICHTE

Die Gründung von Yamaha liegt nun schon 136 Jahre zurück und wird auf das Jahr 1887 datiert: Damals baute Firmengründer Torakusu Yamaha sein erstes Harmonium. Erst ab 1942 wurden dann auch akustische Gitarren hergestellt, 1954 die Yamaha-Musikschulen gegründet, und so kümmerte sich der Konzern nicht nur um die Instrumente, sondern auch um den ambitionierten User-Nachwuchs.

Ab 1966 wurde Yamaha dann auch international präsent und vermarktete E-Gitarren, -Bässe und Verstärkertechnik in Europa, ab den 1970ern dann auch mit zunehmendem Erfolg dank origineller eigener Modelle, gefertigt auf höchstem handwerklichen Niveau. Bis 1980 wurden alle Yamaha-Instrumente in Japan gefertigt, nicht nur von Yamaha selbst, sondern auch bei diversen Vertragsherstellern, wie z.B. Fujigen Gakki, Matsumoku und Kasuga.

Frühe Vögel: Yamaha-Archtops von 1975
Höchste Qualität: Ab 1979 waren die AE-1200 und die AE-2000 Yamahas Spitzenmodelle

 

YAMAHA-ARCHTOPS

Und auch für den Jazz-Bereich war die Marke immer ein Thema, denn ein paar sehr brauchbare Semiacoustics, Archtops und die wunderbar überschaubaren Transistor-Combos der G-Serie, die auch Mike Stern mal spielte, waren seit den 1970er-Jahren auf vielen Bühnen zu sehen.

Unser Thema in dieser Folge ist die Yamaha AE1200, eine vollakustische Archtop-Jazz-Gitarre mit zwei Tonabnehmern, angelehnt an den Gibson-Klassiker L-5. Wirkten Yamahas Archtop-Modelle wie die AE-11 von 1967 oder die AE-12 und AE-18 von 1975 noch etwas rustikal, hatten die im 1979er-Katalog vorgestellten Modelle AE-1200 und AE-2000 schon edleres Flair: Die AE-2000 besaß sogar eine massive Fichtendecke, die der 1200 war laminiert; die Gitarren hatten Ebenholz-Griffbretter mit Fret-Edge-Binding und Coil-Tap-Switches in den Tone-Reglern, und man konnte so beide Pickups auch einspulig betreiben.

Im Prospekt von 1984 entdeckte ich dann einige Veränderungen: Die AE1200S (jetzt ohne Bindestrich und mit Anhängsel) hatte statt des massiven Holzstegs eine Tune-o-matic-Bridge auf der Basis aus Grenadilla-Wood – das gab es aber auch schon mal kurz bei den ersten Modellen aus den Siebzigern.

Bis 1994 wurde die Yamaha AE1200S (später als SII und SIII) im Yamaha-Programm geführt. Verändert wurden in diesen Jahren der Saitenhalter und die Reglerknöpfe; wesentlicher war, dass ab Mitte der 1980er-Jahre der Ahornhals von einem Mahogany-Neck abgelöst wurde. Von 1991 bis ’95 gab es noch als Zwischenmodell kurz die AE1500 – sie sollte die edle AE2000 ersetzen, deren Produktion 1990 eingestellt wurde.

Heute sind diese hochwertigen Yamaha-Modelle gesucht – und der Markt ist entsprechend leer. Preislich liegen sie in etwa auf dem Level ihrer Modellnummer, d.h. eine AE1200 gibt es ab 1200 bis 1400 Euro aufwärts, und die AE2000 dürfte kaum unter 2000 Euro zu bekommen sein.

 

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Produkt: Gitarre & Bass 5/2022 Digital
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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Kann ich bestätigen. Ich besitze eine und hab sie vor 15 Jahren bei einen Gitarrenbauer in Giessen mit insges. 4 Gibsons (L5, Johnny Smith, ES175) verglichen.
    Keine kam an sie ran.
    Falls jemand Interesse hat – ich spiele mit dem Gedanken sie in gute Hände zu geben . . .

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