Henry Juszkiewicz im Interview

Insolvenz-Strategie: Gibson möchte sich auf alte Stärken besinnen

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“Getting back to the basics.” – mit diesen Worten beschreibt Gibson CEO Henry Juszkiewicz in einem aktuellen Interview die künftige Strategie des Unternemens. Anstatt wie noch 2015 angekündigt, auf Auto-Tuning und andere technische Spielereien zu setzen, versucht Gibson nun, sich auf die Klassiker zurückzubesinnen.

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Gibson Les Paul Slash Signature

Laut Reuters sei der Umsatz im Kerngitarrengeschäft in den letzten 12 Monaten um 10,5 Prozent auf 122 Millionen US-Dollar angestiegen. Künftig sollen noch verstärkt Nachwuchsspieler und Gitarristinnen für Modelle wie die SG oder Les Paul begeistert werden.

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Außerdem erwäge Gibson die Produktion von Ukulelen. Seit 1930 ist keine Gibson Ukulele mehr erschienen – lediglich unter der Tochter-Brand Epiphone. “One of the most valuable ukes you can buy today is a Gibson uke made in the ‘30s. We’ve been there,” erklärt Juszkiewicz gegenüber Reuters.

Gibson auf der Summer NAMM 2018

In einem Interview mit dem Guitarist Magazin spricht der CEO außerdem über die neuen Modelle, die aktuell auf der Summer NAMM in Nashville präsentiert werden. Bei der Konzeption sei Vereinfachung, nicht Radikalisierung die Maxime gewesen. Musicradar zitiert Henry Juszkiewicz folgendermaßen:

“Wir haben gemerkt, dass wir in der Vergangenheit zu viele Modelle und Typenbezeichnungen hatten. Das war für Gitarristen sehr verwirrend, also haben wir es wieder vereinfacht und uns an unseren klassischen Art der Namensgebung orientiert.”

Auf seine Absetzung durch die Kreditgeber KKR angesprochen, antwortet Juszkiewicz übrigens: “I’m sure the gears are moving,” Es bleibt also weiter spannend bei Gibson!

> Alle Fakten zur Gibson Insolvenz

 

Was denkst du, wird Gibson mit dieser Strategie den Weg aus der Insolvenz schaffen? Oder kommt die Besinnung auf das Kerngeschäft zu spät?

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. “Getting back to the basics.”-das ist genau der richtige Weg für Gibson.
    Dann kaufen wir auch wieder diese tollen Gitarren.

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  2. Eigentlich ist es schade, dass die meisten Gitarristen so verbohrt und rückwärtsgewandt sind, dass sie lieber lauter technisch schlechte Lösungen wie auseinanderfallende Stop tailpieces, ultraschwere Holzklötze, teles mit drei Reitern für sechs Seiten etc haben wollen, als innovative Lösungen anzunehmen.
    Und so wird Gibson auch am besten fahren, wenn sie 70 Jahre alte Technik verkaufen.

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  3. Gibson hat sich eher mit dem Einkauf in die Unterhaltungselektronik in fremdes / artfremdes Terrain begeben und dort schlecht performt. Das Untenehmen sollte sich auf sein Kerngeschäft (Gitarren, Musikinstrumente, …) konzentrieren und dabei innovativ bleiben. D.H.

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  4. “Laut Reuters sei der Umsatz im Kerngitarrengeschäft in den letzten 12 Monaten um 10,5 Prozent auf 122 Millionen US-Dollar angestiegen.”
    Kein Wunder bei einer Kultmarke, deren Insolvenz schon länger in der Luft lag. Da werden sich einige Sammler noch mal am letzten Schwung einer Ära bedient haben.

    “Künftig sollen noch verstärkt Nachwuchsspieler und Gitarristinnen für Modelle wie die SG oder Les Paul begeistert werden.”
    Also weiter im Einstiegssegment wildern? Und das neben Epiphone? Super Strategie 🙁

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  5. Man wird sehen, in 2 Jahren wissen wir mehr. Man müsste erfahren ob der Gitarren Markt: Fender, Ibanez usw., allgemein rückläufig ist oder ob es nur Gibson erwischt hat. Da die Jugend mehr auf DJ´s steht und somit der Markt irgendwann gesättigt ist. Da wir alten Säcke genügen Gitarren zuhause rumstehen haben und somit keine oder nur selten neue Gitarren gekauft werden.

    Keep On Rocking, LP & SG.

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  6. Denn mal los, Gibson. Die Rückbesinnung auf (alte) Werte ist sicherlich vernünftig. Werte heißt hier zunächst mal vernünftige Qualitätsproduktion und -sicherung. Damit wird Gibson genug zu tun haben. Bedenklich stimmt eher, dass Henry J. immer noch am Ruder ist. Mit ihm wird kein guter Neuanfang beginnen.

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