Keith Richards

Keith Richards ist Gitarrist der Rolling Stones und somit der dienstältesten und erfolgreichsten Rock-Band der Welt. Erfahre mehr über die Spieltechnik und Gitarren des ultimativen Rockgitarristen!

https://www.youtube.com/watch?v=ceWWMfhAvD4

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Keith Richards Biografie

Ask Keith Richards

Das Equipment von Keith Richards 

Keith Richards über Alter, Bühnenshows & die Stones

Keith Richards Diskografie

Keith Richards Biografie

Geboren wurde Keith Richards am 18. Dezember 1943 in der britischen Kleinstadt Dartford. Hier wuchs es in einfachen Verhältnissen als Einzelkind bei seinem Vater Herbert und Mutter Doris Maud Lydia auf.

Das musikalische Interesse wurde von seinem Großvater geweckt, dieser hatte in den 1930er Jahren in mehreren Jazzbands gespielt. 1959 bekam Richards von seiner Mutter die erste eigen Gitarre für 10 Pfund gekauft.

Im Oktober 1961 traf Keith zufällig Mick Jagger am Bahnhof in Dartford, der kurzzeitig mit ihm die gleiche Primary School besucht hatte. Jagger hielt eine Chuck Berry Schallplatte unterm Arm, weshalb die beiden die ganze Zugfahrt über Blues fachsimpelten. Die Geschichte, wie die beiden Musiker sich trafen erzählt Keith auch in dem Interview zu der Netflix Dokumentation “Under The Influence“:

Mehr über die Bandgeschichte der Stones erfährst du in dem großen Story und Interview Special!

Keith Richards war von 1967 bis 1979 mit Anita Pallenberg liiert. Die beiden bekamen drei Kinder. Ein Sohn verstarb 1976 an plötzlichem Kindstod. Pallenberg war vor Richards mit dem ehemaligen Rolling Stones Gitarristen Brian Jones zusammen. Mit dem bekannten Groupie Uschi Obermaier wird ihm ebenfalls eine Affäre nachgesagt. Mit Patti Hansen, die er 1983 in Mexiko heiratete, hat er zwei weitere Töchter. Insgesamt hat er mittlerweile fünf Enkelkinder.

Mit seiner Frau lebt er in einem Anwesen bei Westen in Connecticut (USA). Richards hat außerdem einen Landsitz in Sussex (UK) und ein Haus auf der Karibikinsel Parrot Cay.

Die Stones heute: Keith Richards mit seinen Kollegen Charlie Watts, Mick Jagger und Ron Wood bei einem Konzert im Juni 2018 in Manchester:

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Ask Keith Richards

Auf Youtube gibt Keith regelmäßig Antwort auf Fan-Fragen. Hier kommen ein paar Videos aus der Reihe, die spannende Themen wie sein Verhältnis zu Mick Jagger oder seine Lieblingsgitarre beantworten:

In den Fluch der Karibik Filmen spielt Keith Richards übrigens den Vater von Johnny Depp – in dem Video sprechen die beiden über ihre Freundschaft:

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Das Equipment von Keith Richards

Keith ist absoluter Gitarrenliebhaber und weiß selbst nicht mehr, wie viele Instrumente er überhaupt besitzt.

Keith Richards ohne Fender Telecaster wäre ungefähr wie Oktoberfest ohne Bier und deswegen hat er selbstredend zig verschiedene Ausführungen dieses Modells. Seine Hauptgitarre Micawber ist eine ‘57er Telecaster, welche (wie auch die meisten seiner anderen Teles) mit einem Humbucker in der Halsposition bestückt ist.

Keith Richards
Keith Richards und seine Telecaster

Vor einigen Jahren spielte Keith auch Music-Man-Gitarren (Silhouette) auf der Bühne, heute greift er gerne mal zur Gibson ES-345, zu einer Custom-Shop-Les-Paul oder seiner Fender Stratocaster. Keith Richards gilt übrigens als Wegbereiter der Fender-Relic-Serie: Weil ihm seine alten Originale zu schade für das raue Tour-Leben waren und neue Modelle an ihm zu uncool aussahen, beauftragte er Fender, ihm einige abgewetzte Teles und Strats zu bauen. Und alte Gibson-Akustikgitarren (u. a. Dove, Hummingbird, J-200, L-1) liebt er natürlich auch, denn „ein echter Kerl spielt zuhause eh nur auf der Akustischen“.

Im Studio bevorzugt Keith Richards kleine Combo-Amps, wie z. B. den Fender Champ, Wells oder Silvertone. Seinen typischen, angezerrten Sound erzeugt er prinzipiell mit zwei Verstärkern (meist alte Fender-Tweed-Twins), wobei einer clean, der andere verzerrt eingestellt ist. Um die gewaltigen Stones-Bühnen beschallen zu können, werden die Signale o. g. Amps durch eine externe Endstufe und Mesa/Boogie-Boxen (4×12“) geschickt.

Effekte? Nur wenn’s unbedingt sein muss: MXR Phase-90, Maestro-Fuzz, Ibanez Tube-Screamer, CAE Super-Tremolo …

Keith Richards ist mehr, als ein einfacher Rhythmus-Gitarrist, er ist – nach Chuck Berry der unbestrittene Riff-Meister dieses Planeten. Manche Gitarristen erkennt man an ihrem Ton, an ihrem Sound, an speziellen Läufen – Keith hingegen macht seinen Wiedererkennungswert mit dem Anschlag eines einzigen Akkords klar. Seine Wurzeln liegen im Blues (Robert Johnson, Muddy Waters), seine Leidenschaft und Spielweise sind purer Rock & Roll (Chuck Berry).

Im Laufe der Jahre ist das sog. Open-G-Tuning zu seinem Baby geworden, „weil es einfach ist, damit einen Groove zu starten“. Die tiefe E-Saite zieht er erst gar nicht auf, sondern spielt nur ein 5er-Set (low to high: G-D-G-B-D): „Mit diesem Tuning und nur 5 Saiten bekommst du dieses Klingeln, diesen extra trockenen Biss auf der Telecaster …“ Keef als Gitarrist ist jedoch alles andere als unumstritten …

Autor: Tom Riepl

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Keith Richards über Alter, Bühnenshows & die Stones

Der Rock ’n’ Roll als Jungbrunnen? Zumindest mental. Denn rein äußerlich sind Keith Richards die 50 Jahre Show-Biz regelrecht ins Gesicht gemeißelt. Wir sprachen mit Keith Richards in der Vergangenheit in Interviews über das Alter, den Mythos Rolling Stones und die Quelle für die anhaltende Bühnen-Power der Rolling Stones.

Auf der Bühne werdet ihr scheinbar immer besser werdet.

Keith Richards: Das sehe ich auch so. Und das ist das Entscheidende: Innerhalb der Band herrscht immer noch der Ehrgeiz zu sagen: „Oh, das ist zwar gut, aber das kann ich noch besser!“ Und weißt du was? Die Stones sind ohnehin ein komischer Haufen, der immer noch nicht weiß, was er da eigentlich macht – und wer er ist.

Er orientiert sich an seinem eigenen Mythos. An diesen sagenumwobenen Rolling Stones, wer auch immer die sind. Wir versuchen immer noch, sie zu definieren. Was uns aber nicht gelingt, weil sie sich ständig verändern. Und es ist noch so, wie es immer war: Wenn es losgeht und irgendetwas passiert, klammerst du dich am Mantelsaum fest und schaust wohin die Reise geht. Es ist ein Abenteuer.

Wobei es sonst meistens genau umgekehrt ist: Mit zunehmendem Alter verlieren viele Bands an Power und Biss. Was macht euch zur großen Ausnahme?

Keith Richards: Keine Ahnung. Und ich muss gestehen, dass ich nie darüber nachgedacht habe. (lacht) Also für Count Basie oder Duke Ellington galt das garantiert nicht. Aber wenn wir von Rock-’n’-Roll-Bands reden, ist es wirklich so, dass viele von ihnen frühzeitig schlappmachen. Die haben einfach nicht dieselbe Kondition wie wir. (lacht) Sie haben bei den entscheidenden Trainingseinheiten geschwänzt. Und deshalb werden sie immer schlechter.

Ihr seid jetzt fünf Dekaden im Geschäft. Eine erschreckende Vorstellung?

Keith Richards: Kein Stück! Ich bin sogar dankbar dafür – allein für die Tatsache, dass ich immer noch hier bin (lacht). Und ich tue immer noch, was ich am liebsten tue. Daran ist nichts Erschreckendes. Es hat eher etwas Abenteuerliches. Gerade, wenn es darum geht, ein neues Album zu veröffentlichen. Da liegt eine unglaubliche Euphorie und Spannung in der Luft. Und das ist toll, denn das ist es, was ich tue. Ich habe nicht vor, so schnell in Rente zu gehen. Denn wenn du mit den richtigen Leuten arbeitest – und darauf habe ich immer großen Wert gelegt – ist das eine faszinierende Sache.

Denn wenn du eine Platte machst, weißt du auch nie, was am Schluss dabei rumkommt. Und mit der Tour ist es dasselbe. Denn jetzt setzen wir die Bühne zusammen, dann die Songs, und schließlich bringen wir beides zusammen. Das ist ein faszinierender Prozess. Und dabei gibt es Hunderte von Dingen, die man beachten muss. Etwa was das Licht betrifft. Da ist man plötzlich in so viele Sachen verwickelt, die man jedes Mal aufs Neue vergisst und verdrängt. Denn eigentlich will man ja nur Musik machen. Aber dann wird dir schlagartig klar, was da alles dranhängt und worum du dich kümmern musst. Etwa die Beschaffenheit des Bühnenbodens und was passiert, wenn er nass wird. Da verrennst du dich dann in all diese Details, die aber sehr interessant sind.

Und der Lifestyle des rastlosen Rock-Nomaden ist inzwischen zur Sucht geworden?

Keith Richards: Für mich ist es einfach das, was ich schon immer getan habe. Und was das Thema „Sucht“ betrifft, so habe ich eigentlich nur eine gehabt – und die habe ich zum Glück überwunden. Der Rest ist eher das, was ich als gute, alte Gewohnheiten bezeichnen würde. (lacht) Und es ist ja nett, welche zu haben.

Demnach gehörst du zu den Typen, die so lange auf der Bühne stehen, bis man sie im Sarg nach Hause fährt?

Keith Richards: Warum nicht? Seinen eigenen Tod zu planen, wäre ja kindisch. Ich werde einfach so lange spielen, wie ich Spaß daran habe und mit Musikern arbeiten kann, mit denen ich will. Insofern stelle ich mir also schon diese Frage. Ich will nicht aufhören, bevor das Ganze zu Ende ist.

Von daher könntest du also Recht haben – denn das wäre ja definitiv das Ende, oder? Eben auf der Bühne abzunippeln. Aber ich habe nicht vor, aus diesem Bus auszusteigen, ehe er sein endgültiges Ziel erreicht. (lacht)

Also hältst du es nicht mit The Who: „I hope I die before get old“?

Keith Richards: Ach, das sagt doch jeder, wenn er 20 ist. Und schau sie dir heute an: Die sind immer noch da…

Demnach hat das Alter nichts, worüber man sich Sorgen machen sollte?

Keith Richards: Mann, ich bin doch kein Weichei! Ich habe gerade die beste Zeit meines Lebens. Ich tue nur noch, was mir Spaß macht, und ich habe eine tolle Zeit.

Wie steht es mit Eintrittspreisen?

Keith Richards: Was soll damit sein?

Die liegen auf der US-Tour bei $110 bis $150. Ist das nicht ein bisschen viel?

Keith Richards: (lacht) Davon habe ich keine Ahnung. Ich meine, das ist schließlich nicht mein Job. Wenn ich davon höre, denke ich mir immer, das ist halt das, was der Markt verlangt. Aber mein Job ist zu wissen, in welcher Tonart wir ,Jumpin‘ Jack Flash‘ spielen, und wann die Bridge in ,You Can’t Always Get What You Want‘ kommt. Mehr nicht. Müsste ich mir da noch einen Kopf über Eintrittspreise machen … pfff! Es sei denn, da läuft was falsch und ich bin quasi dazu gezwungen, mich darum zu kümmern. Ansonsten lasse ich es einfach laufen.

Mal ehrlich: Würdest du so viel Geld bezahlen, um eine Rock-Band zu sehen?

Keith Richards: Das hängt davon ab, um wen es geht. (lacht) Ich würde es wahrscheinlich für Muddy Waters ausgeben, aber der hat damals nur 5 Dollar genommen – genau wie wir… Mann, waren das Zeiten!

Autor: Marcel Anders (Gitarre & Bass 10/2005)

Downloade hier unser großes Keith Richards Themenspecial!

Keith-Richards-Themenspecial

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Keith Richards Diskografie

Solo Alben

  • Talk Is Cheap
  • Main Offender
  • Crosseyed Heart

 

Rolling Stones Alben

  • The Rolling Stones(1964)
  • 12×5(1964)
  • The Rolling Stones No. 2(1965)
  • Out of Our Heads(1965)
  • December’s Children (And Everybody’s)(1965)
  • Aftermath(1966)
  • Between the Buttons(1967)
  • Their Satanic Majesties Request(1967)
  • Beggars Banquet(1968)
  • Let It Bleed(1969)
  • Sticky Fingers(1971)
  • Exile on Main St.(1972)
  • Goats Head Soup(1973)
  • It’s Only Rock ’n’ Roll(1974)
  • Black and Blue(1976)
  • Some Girls(1978)
  • Emotional Rescue(1980)
  • Tattoo You(1981)
  • Undercover(1983)
  • Dirty Work(1986)
  • Steel Wheels(1989)
  • Voodoo Lounge(1994)
  • Bridges to Babylon(1997)
  • A Bigger Bang(2005)
  • Blue & Lonesome(2016)

 

X-Pensive Winos Alben

  •  Talk Is Cheap (1988)
  • Live at the Hollywood Palladium(1991)
  • Main Offender (1992)
  • Vintage Vinos (2010)