Q&A of today:

Gitarren-Amp: Sound wird ab einem bestimmten Volume undeutlich

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Q: Ich spiele meine Gitarren hauptsächlich über einen Fender Princeton Reverb ‘65 Reissue. Ich mag den Ton des Amps, insbesondere auch den Hall, im Bereich von 2 bis 3 sehr. Allerdings habe ich das Problem, dass der Sound ab ca. Volume 5-6 instabil und undifferenziert wird. Besonders die Bässe verlieren jegliche Kontur. Welche Mittel gibt es, den Sound etwas stabiler zu machen?

Marco Rustemeyer (G&B-Leser)

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A: Der Fender Princeton Reissue ist ein netter, kleiner Amp, der eigentlich ganz gut klingt. Je nach angeschlossener Gitarre kann es aber eben jenen Verlust der Kontrolle bei den Bässen geben. Schuld daran sind mehrere Dinge. Zum einen die Röhrenauswahl (die verbauten Sovteks sind zwar robust, aber tonal eher mittelprächtig), zum anderen, dass der Bias bei früheren Ausgaben über einen Festwiderstand eingestellt (spätere Modelle haben ein Poti) und demnach nicht optimal eingestellt werden kann, sowie an dem 10″-Jensen-Lautsprecher.

Ich würde dem Amp zuerst einmal andere Endstufenröhren gönnen, hier liegt mein persönliches Faible bei den TungSol 6V6 RI für klassischen 6V6- Sound, diese dann nicht zu heiß einstellen (falls möglich) und zu guter Letzt den Phase Inverter (die letzte Röhre vor der Endstufe) durch eine 12AT7/ECC81 ersetzen. Das bringt schon ein bisschen mehr Kontrolle im Bass. Noch mehr macht sich der Austausch des Lautsprechers bemerkbar.

Wenn du bei dem serienmäßigen 10″-er bleiben willst, könntest du einen Weber 10F150T installieren (für einen klassischen Blackface- Sound) oder auch einen WGS G10C (wenn’s eher rocken soll) bzw. WGS G10C/S (wieder eher klassisch). Damit wird sich der Amp schon etwas stabiler verhalten. Um ihn allerdings noch weiter zu optimieren, müssen die Eingriffe tiefer ansetzen, wozu man in der Regel besser einen erfahrenen Techniker konsultiert. Diese Punkte wären dann:

  1. Umbau auf einstellbaren Bias, falls noch nicht vorhanden
  2. Upgrade der Elkos im Netzteil von Illinois nach F&T und zugleich Verdoppelung des ersten Elkos auf 40μF
  3. Ersetzen der Schallwand durch eine Version mit 12″-Ausschnitt und Einsatz eines 12″-Lautsprechers (Jupiter 12SC für klassische Blackface- Sounds, WGS G12C für eher moderneren Sound mit etwas weniger „Sparkle“ dafür kräftigeren Mitten)
  4. Ersatz des etwas kleinen Ausgangsübertragers durch eine größere Version wie z. B. der ClassicTone 40-18090, Hammond 1750H oder Allen TO-22.

Ob du soviel in deinen Princeton investieren willst, solltest du aber genau abwägen. [2000]

Slick Steve


Aus Gitarre & Bass 01/2017

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Produkt: Gitarre & Bass 1/2024
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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ja, der Princeton ist auch mein Lieblingsamp. Übrigens: um einen 12″ zu installieren, braucht man die Schallwand nicht zu ersetzen. Mit einer Oberfräse kann der Ausschnitt des 10ers
    sogar frei Hand vergrößert werden. Nicht einmal der Bespannstoff muß ab, da hier genügend Abstand zur Schallwand besteht. Nicht kreisrund fräsen, oben und unten Sekanten lassen. Zum Bohren der Löcher für die neuen Einschlagmuttern ein Blech unterlegen. Die Einschlagmuttern dann mit einer Sechskantschraube “hereinziehen”
    und nicht mit dem Hammer auf dem Bespannstoff rumkloppen! Soundmäßig ein großer Gewinn und es steht einem wieder die großer Welt der 12er Gitarrenspeaker offen.

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  2. Hi,
    ich habe einen neuen Superchamp x2 special edition.Besteht hier auch die möglichkeit der Modfikation,speziel des Speakers?
    Mit freundlichen Grüßen G.Moll

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  3. Ich benutze auch einen Princeton Reverb Reissue, allerdings in der Tangerine Blue Edition mit einem Celestion-Speaker und kann berichten dass der Amp gerade ab Volume 5 und 6 für Alternative Rock und ähnliches sehr guten Sound liefert. Ich spiele eine 1991er Fender Strat aus Mexiko und jage meistens für mehr Gain noch ein Mantra Overdrive von Blackout Effectors rein.

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  4. Ich würde es zuvor mal mit einem Treble-Booster versuchen. Dies ist seit Anfang der 70er Jahre ein probates Mittel um einen bei hohen Lautstärken vermatschenden Sound zu verhindern.

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