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Lieblingplatten: Duff McKagan (Guns n’ Roses)

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(Bild: Charles Peterson)

Jeder, der ein Instrument spielt, hat seine Einflüsse und entsprechende Lieblingsmusiker und -bands. Wer kennt das nicht, dass man sich immer wieder mal bestimmte Alben auflegt, die stets aufs Neue inspirieren, Erinnerungen wecken und einfach Spaß machen. Songs eben, die einen nach dem ersten Hören nie mehr losgelassen haben.

Diesmal sprachen wir mit Guns-n‘-Roses-Bassist Duff McKagan über seine Favoriten. Die Hardrocker aus Kalifornien haben vor kurzem die neue Single ,Perhaps‘ veröffentlicht. McKagan selbst hat gerade mit ,Lighthouse‘ ein exzellentes wie spannendes Soloalbum zwischen Singer/Songwriter und der für ihn typischen Rock-‘n‘-Roll-Attitüde rausgebracht. Als Gäste sind Kollege Slash, Jerry Cantrell von Alice in Chains und Punk-Ikone Iggy Pop dabei.

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Okay Duff, wie sieht es aus, welches sind deine Lieblingsplatten?

Oh mein Gott, das ist schwierig! Sind auch Best-Of-Alben erlaubt? Also dann als erstes ,Greatest Hits‘ von Sly & The Family Stone. Diese Songs haben so viel von meiner Jugend geprägt, und durch sie habe ich mich mit Rhythmus identifiziert.

Sly & The Family Stone: Greatest Hits, 1970 (Bild: Sony)

Diese Musik war so farbenfroh wie Cartoons. Als kleines Kind habe ich sie zu Hause gespielt und dachte ‚Wow!‘ Die Drums, der Bass, einfach alles an ihnen beeinflusste sogar Punkrock und diese ganzen Sachen. Als nächstes ist da ,It’s Only Rock ‘n’ Roll‘ von den Stones.

The Rolling Stones: It‘s Only Rock ‘n‘ Roll, 1974 (Bild: Universal)

Dieses Album habe ich auf Kassette gehört, im Auto bei und nach meinem Umzug nach Hollywood. Als ich dort war, war ich super alleine und kannte niemanden. Diese Platte wurde mein bester Freund – danke, Rolling Stones. Prince’ ,Purple Rain‘ ist eine epische Platte.

Prince: Purple Rain, 1984 (Bild: Warner)

Es gibt eine Menge epischer Platten von ihm wie ,Sign O’ The Times‘. Ich bin ein großer Fan von ,1999‘, das ist die Platte mit der sie mich eigentlich bekommen haben. Aber ,Purple Rain‘ ist ein Meisterwerk, das jeden Musiker damals nochmal in die Schule schickte.

Motörhead: Ace Of Spades, 1980 (Bild: Bronze Castle Music)

Motörheads ,Ace Of Spades‘ gehört auch zu meinen Favoriten, weil – warum nicht?! Die Platte prägte 1980 vieles, von Hardrock bis Punkrock. Dann kamen Punkrock-Bands wie Discharge oder The Exploited raus, die Motörhead nachahmten.

Oh Mann, ich lasse so viel aus. Hmmm, auf jeden Fall auch ,Funhouse‘ von The Stooges mit Iggy Pop.

Kiss: Alive!, 1975 (Bild: Universal)

Meine erste Platte, die ich mir kaufte war von Kiss ,Alive!‘. Ich hatte noch nie von ihnen gehört, sah das Cover und dachte nur: Oh, mein Gott! Ich bezahlte damals 4,99 Dollar, das war kurz bevor ich in den Punkrock einstieg. Ich hörte die Platte ständig und sie ist wirklich sehr gut. Kiss-Songs sind wirklich gute Drei-Akkord-Songs. Und für mich war es der perfekte Übergang von Kiss zu den Sex Pistols mit ,Never Mind The Bollocks‘ und anderen frühen Punk-Bands wie The Damned und The Clash.


(erschienen in Gitarre & Bass 12/2023)

Produkt: Gitarre & Bass 6/2022 Digital
Gitarre & Bass 6/2022 Digital
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Kommentare zu diesem Artikel

  1. KISS „Alive!“ aus dem Jahr 1975 war wahrhaftig ein echter Meilenstein bezüglich der damals noch völlig unbekannten „Rock Clowns“ aus New York. Ihre Songs und Texte waren schon damalig sehr einfach gestrickt,die sehr auffällige Maskerade und ihr extrem bizarres Bühnenkostüm-Outfit schlug jedoch sofort wie eine Bombe ein.
    Es existiert bis heute das Gerücht,daß diese besagte KISS-LP mehrmals im New Yorker Rock Steady Aufnahmestudio von erfahrenen Toningenieuren abgemischt werden mußte,bis das Soundgefüge und alle Spielfehler dieses Live-Tonträgers schlussendlich halbwegs harmonisch klangen. Musikalisch waren KISS faktisch nie die absoluten Überflieger,aber optisch brachen sie mit ihren spontanen Live Event Einlagen als Blut-und Feuerspucker,Nebelmaschinen,Licht-Blitzen und aufwändiger Pyrotechnik in den frühen 1970er-Jahren weltweit alle Rekorde.
    Im Vorprogramm von KISS traten kurioserweise weitaus versiertere Rockstars wie z.B. Blue Öyster Cult,New York Dolls,Starz und viele andere gestandene Glamour-Rock Musiker auf.

    Ich sah KISS Anfang der 1990er-Jahre noch in der alten,ehrwürdigen Berliner Deutschlandhalle live,im Vorprogramm spielte die Berliner Band „die Ärzte“.
    Die Deutschlandhalle fiel dann kurze Zeit später leider der Abrißbirne zum Opfer. Das KISS Live Konzert war spektakulär und blieb mir bis heute gerne in bester Erinnerung.

    Zu Iggy Pop,aka James Osterberg,kann ich nur sagen,daß er etwa um 1993 in der Berliner „Neuen Welt“ im bekannten Problem Kiez Bezirk Neukölln live auf der Bühne stand. Ein großer Berliner Radiosender kündigte ihn zu dieser Zeit,Zitat: „als den letzten Irren in freier Wildbahn“ an.
    So war es dann auch,ich sah ihn zu diesem Zeitpunkt dort vor Ort live,und muß sagen,daß er außer seinem waghalsigen „Stage Diving“ und mutwillig mit Glasscherben selbst aufgekratzter Brust mit blutigen Wunden völlig starr in die Menge glotzte,dann wie wild hüpfend auf der Bühne herumsprang,und pausenlos einen Song nach dem anderen hervortrug. Zur Abwechslung flog dann auch schon mal der massiv metallene Mikrofonständer spontan einfach mal ins Publikum,der wie durch Zufall niemanden verletzte.
    Es war der wildeste Punk Rock Live Auftritt,den ich jemals (unbeschadet) miterlebte. Dieses damalige besagte Live Event in Berlin-Neukölln wurde übrigens als so genannter Bootleg auf einer Audio-CD mit dem sinnigen Titel „ Iggy Pop-Live in Huxley‘s Berlin“ verewigt. Eine gebrauchte CD dieses irren Spektakels entdeckte ich neulich erst im globalen Internet für horrende 450,-€uro zum Sofortkauf! Mein Tipp: der Verkaufspreis dieser CD ist zweifellos maßlos überzogen,und die Aufnahmequalität obendrein absolut mies!
    Beste Grüße aus dem Landkreis Oberhavel/beiBerlin.

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  2. Danke für den informativen Leserbrief, ist fast schon Artikel an sich. U

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