Ein Besuch im Rock 'n' Roll Olymp

Tommy Thayer von KISS: Egal welche Nummer Paul Stanley anstimmt, ich kenne sie

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TOmmy Thayer und Paul Stanley onstage with Kiss

Kiss auf Europatournee. Für uns natürlich eine willkommene Gelegenheit, sich diesem Phänomen wieder einmal etwas genauer zu widmen. Wir fuhren nach Rotterdam und verabredeten uns dort im Vorfeld der Show in der riesigen ,Ahoy‘-Arena mit Gitarrist Tommy Thayer. Ein Weg mit vielen Hindernissen, wie wir vor Ort feststellen mussten!

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die vorbereitung

Kiss-Konzerte im Terror-Zeitalter von Paris, Manchester oder Rock am Ring sind Hochsicherheitsveranstaltungen, die bisweilen an G7-Gipfel erinnern. Als im Sommer 2017 die amerikanische Rocklegende ihr Camp einen Tag lang im Rotterdamer ,Ahoy‘ aufschlägt, bewacht gleich eine ganze Armee an Security-Kräften das Areal. Journalisten, die sich heute mit einem der Musiker zum Gespräch treffen wollen und viele Wochen vorher bereits ihr Gesuch beim Management angemeldet hatten, müssen sich nun einer Reihe von Sicherheits-Checks unterziehen, um zu den wenigen Auserwählten zu gehören, die an diesem Nachmittag eine Audienz bei den Rockgöttern bekommen. Auch wer im Vorfeld grünes Licht von oberster Stelle bekommen hatte, braucht nun vor Ort einflussreiche Fürsprecher, ein dickes Fell, jede Menge Geduld und ein wenig Glück. Denn Obersicherheitschef Jason hat sein temporäres Hoheitsgebiet wie eine Trutzburg verrammelt und sichert es wie Fort Knox. „Du bist zu früh da“, bellt er mich an, als ich sicherheitshalber 15 Minuten vor der verabredeten Zeit nach ihm Ausschau halten lasse. „Be here in 30 minutes, maybe I’ll come back and pick you up“, erklärt er schroff und ist ebenso schnell wieder verschwunden wie er aufgetaucht war.

Etwa eine Stunde später warte ich noch immer auf ihn, draußen vor einer roten Schranke, an der zwei grimmig schauende Hünen keinen Zweifel daran lassen, dass nur Jason mir weiterhelfen wird. Als der Kiss-Pitbull schließlich wieder auftaucht, weiß er angeblich nichts vom angefragten Interview mit Tommy Thayer und bietet mir stattdessen ein Gespräch mit dessen Gitarrentechniker Mark Newman an. Ich lehne freundlich ab, gebe zu verstehen, dass mir ausdrücklich eine Unterredung mit dem Kiss-Gitarristen zugesagt worden sei. Und warte anschließend prompt gleich weitere 45 Minuten. In der Zwischenzeit nehme ich telefonischen Kontakt zu Tourleiter Steve auf, der in seinen Unterlagen glücklicherweise die Bestätigung meiner Verabredung findet und seinen bis dato unbarmherzigen Security-Chef anweist, mich in die Halle zu holen. Und siehe da: Von dieser Sekunde an ist Jason mein bester Freund.

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kiss backstage

Nun geleitet mich Jason – bei typisch amerikanischem Smalltalk über die Regeln des Business und die Bedrohung durch den internationalen Terror – hinter die Kulissen der Kiss-Show, wo es zwar sichtlich geschäftig, aber überraschend entspannt zugeht. Obwohl von der Crew eintausend Dinge gleichzeitig abzuarbeiten sind, behalten hier alle Verantwortlichen die Ruhe und Übersicht.

Auf dem Weg von Jasons mehrfach gesichertem Schutzwall am Hintereingang der Halle zur Kiss-Garderobe im Herzen des ,Ahoy‘, wo Gitarrist Tommy Thayer zum Interview auf mich wartet, passiert man als Besucher etwa zehn Sicherheitsschleusen. Vor jedem steht ein weiterer, schwarz gekleideter Sicherheitsmann, der mit Blick auf den um meinen Hals baumelnden Zugangspass entscheidet, ob er einen Schritt zur Seite geht oder sich drohend vor mir aufbaut. Die drei letzten Schleusen sind dann sogar mit großen dunklen Tüchern abgehängt, nicht nur der Zutritt ist hier verboten, auch hineingeschaut werden darf nicht.

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Tourleiter Steve, der mich nach unserem Telefonat vor der drittletzten Schleuse freundlich empfängt, erklärt, man betrete jetzt die „heilige Zone“. Er sagt das in gelassenem Ton, aber man weiß, was gemeint ist: unauffällig verhalten, niemanden ungefragt ansprechen, Blick möglichst zum Boden gerichtet und keinen Schritt weiter, als Steve es erlaubt. Bei Zuwiderhandlung erfolgt sofortiger Rauswurf. Doch Steve merkt schnell, dass ich die Spielregeln kenne und sie bedingungslos akzeptiere. Er registriert wohlwollend, dass ich keine Miene verziehe, keinen Laut von mir gebe und keinen Zentimeter von meinem zugewiesenen Platz abrücke, als innerhalb von zwei Minuten nacheinander Gene Simmons und Paul Stanley in Zivil an mir vorbeilaufen. Steve sieht: Der G&B-Gesandte kennt die „Golden Rules“ bei Bands dieser Dimension.

Als meine Interviewzeit gekommen ist, führt Steve mich zur Thayer-Garderobe, bläut mir noch einmal ein, auf keinen Fall das mir bewilligte Zeitfenster eigenmächtig auszuweiten und wünscht mir dann ein ehrlich gemeintes „Good Luck!“. Das gilt auch noch, als er nach etwa 20 Minuten leise den Raum betritt, um das Interview zu beenden, mir dann aber ein respektvolles Zwinkern zuwirft, als Thayer verlauten lässt: „Thank you Steve, but Matthias and I need another five minutes!“

das konzert

Etwa zwei Stunden vor Konzertbeginn: Tommy Thayer sitzt, von einem Türsteher streng vor ungewollten Eindringlingen behütet, gemütlich in seiner Garderobe und empfängt mich mit den typisch-amerikanischen Floskeln „How are you? Good to see you again!“ Er hat dem Interview mit Gitarre & Bass allein deshalb gern zugestimmt, weil er sein nagelneues Gibson-Explorer-Signature-Modell zeigen möchte, Spitzname: White Lightning. Aus diesem Grunde rührt er die Werbetrommel in unserem Heft natürlich besonders gern. Doch bevor er von mir dazu die Gelegenheit bekommt, muss er natürlich erst einmal Fragen zu seiner Rolle bei Kiss und seinem übrigen Equipment über sich ergehen lassen. Thayer kennt das Spiel von Geben und Nehmen. Er ist, wie alle Kiss-Mitglieder, ein absoluter Vollprofi und erfüllt seit seinem Einstieg bei den US-Schminkerockern im Jahre 2002 die in ihn gesetzten Erwartungen zur vollsten Zufriedenheit.

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Für Fans und Presse immer in Pose: Paul Stanley (Bild: Matthias Mineur)

Zunächst eine grundsätzliche Frage: Macht es dir mehr Spaß, die Stücke deiner eigenen Band Black ‘n Blue zu spielen oder die Klassiker von Kiss?

Tommy Thayer: Das macht keinen großen Unterschied. Als junger Musiker spielte ich viel in Coverbands und bin also Fremdmaterial gewohnt. Auch Black ‘n Blue starteten als Coverband. Paul Stanley fragt mich manchmal: „Woher kennst du eigentlich so viele Stücke?“ Egal welche Nummer er anstimmt, ich kenne sie nicht nur, sondern habe die meisten schon mal gespielt. Ich bin es also gewohnt, Stücke anderer Komponisten zu spielen, auch die von Kiss, denn ich war als Kind großer Fan und kenne ihr gesamtes Material in- und auswendig. Ace Frehley war Mitte der Siebziger ein großes Vorbild für mich. Insofern sind mir die Songs, die ich jetzt mit Kiss spiele, in Fleisch und Blut übergegangen. Aber natürlich spiele ich auch gerne Songs, die ich selbst geschrieben habe.

Du kanntest die gesamte Setliste der Band, als du vor 15 Jahren bei Kiss eingestiegen bist? Ausnahmslos alles?

Tommy Thayer: Ja. Die meisten Stücke, die wir Abend für Abend spielen, stammen aus den 70ern, von Alben wie ,Kiss Alive‘ und ,Kiss Alive II‘, plus ein paar neuere Titel von ,Sonic Boom` oder ,Monster‘, an denen ich mitgearbeitet habe. Die Klassiker kannte ich sowieso alle. Natürlich musste ich mir ein paar Parts draufschaffen, die ich vorher noch nicht gespielt hatte, aber den überwiegenden Teil kannte ich bereits.

Bedeutet das, dass du dich eng ans Original hältst? Wie lautet denn da die Vorgabe von Paul und Gene?

Tommy Thayer: Wir wollen die Songs so eng wie möglich am Original spielen. Das erwartet das Publikum von uns. Und das fällt mir nicht schwer, da die Art der Gitarrenarbeit stilistisch ziemlich exakt dem entspricht, wie ich als kleiner Junge Gitarre gelernt habe. Die Songs aus den 80ern waren etwas anders, weil sich Kiss da ein wenig vom britischen Hardrock- und Blues-Stil entfernten und versuchten, mehr Tempo und mehr Shredding-Parts in ihre Songs zu bekommen. Aus heutiger Sicht mag das lustig klingen, aber irgendwie war es damals auch ziemlich cool. Aber ich versuche, sie trotzdem sie so authentisch wie möglich zu spielen.

Hast du das Gefühl, dass du bei den Alben, an denen du mitgewirkt hast, die Band verändert hast?

Tommy Thayer: Nein, den Eindruck habe ich nicht. Als ich zu Kiss kam, war die Idee, die Klassiker zu feiern, das Make-Up-Outfit, die großen Bühnenshows. Es ging darum, das zu präsentieren, was Paul, Gene und die anderen großgemacht hat. Dieser Anspruch wurde mit ,Monsters‘ bewusst fortgesetzt. Da machten wir wieder den englischen Rock- und Blues-Sound, ein Schritt zurück zu den Anfängen. Aber es ist ja völlig normal für eine Band, die seit 45 Jahren existiert, dass sich die Direktiven und Ansätze von Zeit zu Zeit ändern.

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Gene Simmons mit seinem schwarzen Cort-Bass (Bild: Matthias Mineur)

equipment

Hast du dein Equipment gezielt auf den Kiss-Sound abgestimmt?

Tommy Thayer: Nein, eigentlich nicht. Ich würde dieses Equipment so auch in einer anderen Band spielen. Schau dir Bilder meiner Formation Black ‘n Blue aus den 80ern an, auch damals spielte ich zu 90% Les Pauls, vor allem meine schwarze Custom, die ich mit 15 bekommen hatte. Mitte der 80er sah man nur sehr selten jemanden mit einer Les Paul, stattdessen spielten alle Jackson, Charvel oder Kramer. Les Pauls waren zu der Zeit unmodern. In Musikgeschäften konnte man sehr gute Modelle für 300 Dollar kaufen, was ich damals auch tat. Die weinrote 72er-Les-Paul-Deluxe, die ich jahrelang gespielt habe, habe ich in Hollywood für 325 Dollar erstanden. Es ist eine der besten Gitarren, die ich besitze. Heute würde man mindestens 4000 Dollar dafür bezahlen. Das änderte sich, als Slash 1987 mit Guns ‘N Roses auftauchte und die Les Paul wieder in Mode brachte. Glück gehabt, Gibson!

Mit dem Grunge änderte sich in den frühen Neunzigern noch einmal alles, plötzlich herrschten wieder ganz neue Regeln. Aber so funktioniert Musikgeschichte nun einmal: Ständig ändert sich etwas. Ich dagegen bin mir immer selbst treu geblieben und war nie was anderes als ein Bluesrock-Gitarrist in der Tradition von Eric Clapton oder Jeff Beck. Als ich klein war, gehörten die beiden bereits zur älteren Generation, die jungen Wilden hießen Ronnie Montrose, Joe Perry oder eben Ace Frehley.

Der typische britische 70er-Sound basierte meist auf Marshall, Hiwatt, Orange oder Vox. Du dagegen spielst Hughes & Kettner. Kommen diese Amps dem Sound der 70er näher?

Tommy Thayer: Nun, ich habe in meinen jungen Jahren auch Marshall und Hiwatt gespielt. Vor zehn Jahren war ich auf der Suche nach etwas Neuem. Alle spielten Marshalls, doch ich war nicht mehr ganz zufrieden. Dann tauchten Hughes & Kettner bei mir auf und fragten, ob ich Interesse an einer Zusammenarbeit hätte. Für mich sind die Hughes-&-Kettner-Amps die besseren Marshalls, jedenfalls für das, was ich mache. Mein Verstärker nennt sich Duotone und hat zwei Kanäle, von denen ich lediglich einen einsetze. Der Amp klingt kraftvoll, warm und ausgewogen. Ich suche den goldenen Mittelweg für einen crunchy Rhythmussound, der sich aber gleichzeitig für Soli eignet. Ich möchte nicht erst diverse Pedale treten müssen, um den richtigen Solo-Sound zu haben. Bei mir sind Rhythmus- und Solo-Sound identisch. Deswegen ist der Hughes & Kettner perfekt für mich. Sein Sound ist durchsetzungsfähig, man hört jede einzelne Saite der Gitarre heraus, gleichzeitig bekommt man bei den Soli ein wunderbares Sustain. Meine Arbeitsweise ist simpel: Ich schalte für die Soli kein Pedal dazu, sondern spiele durchgehend den gleichen Sound.

Das macht es auch für euren Soundmann deutlich einfacher, oder?

Tommy Thayer: Absolut! Er muss bei meinen Soli einfach nur die Lautstärke ein wenig anheben, mehr gibt es nicht zu tun.

Kommen wir zum Schluss des Interviews zu deinem neuen Gibson-Explorer-Signature-Modell. Erzähl bitte etwas über seine Entwicklung und unter welchen Gesichtspunkten du es zusammengestellt hast.

Tommy Thayer: Im Grunde genommen ist es die Weiterentwicklung der weißen White-Lightning-Les-Paul, die ich vor etwa vier Jahren entwickelt habe. Das Finish ist metallischalpin-weiß, nicht creme-weiß. Alle Teile sind verchromt, das Pickguard besteht aus einem Spiegel, die Potis sind weiß, der Seymour-Duncan-JB-Pickup ist weiß und hat keinen Rahmen, dazu gibt es Grover-Mechaniken. Den zweiten Pickup halte ich zumeist in 0-Stellung und erzeuge dann mit dem Switcher diesen Soundstopper-Effekt.

Insgesamt ist es eine sehr geradlinige Rock‘n‘Roll-Gitarre, die cool aussieht. Sie hat einen Ahornhals und ein Rosewood-Fingerboard. Der Gibson-Custom-Shop in Nashville baut wirklich hervorragende Instrumente. Als ich dort anrief und um eine neue Gitarre bat, schickten sie mir zwei wirklich sehr gute Exemplare. Eine davon siehst du gerade, sie ist mit mir auf Tournee, die andere ist in einem Koffer bei mir zu Hause. Ganz ähnlich verhält es sich auch mit den beiden White-Lightning-Les-Pauls, die sie mir gebaut haben: Eine davon habe ich mit auf Tour, die zweite habe ich noch gar nicht angefasst, sie befindet sich noch immer unbespielt im Originalkoffer.

Sag bitte etwas zu dem deutlich kostengünstigeren Gegenstück von Epiphone!

Tommy Thayer: Die Epiphone ist natürlich direkt von dieser Gitarre inspiriert. Sie ist nahezu identisch, aber eben von Epiphone und deshalb günstiger. Ich finde, dass Gibson-Gitarren großartig sind, aber leider ein wenig zu teuer.

Was würde das Gibson-Modell in dieser Form kosten?

Tommy Thayer: Ich vermute, wenn du es beim Custom Shop bestellst, musst du mindestens 6000 Dollar hinblättern, während die entsprechende Epiphone, wenn sie demnächst auf den Markt kommt, vermutlich deutlich unter 1000 Dollar liegen wird. Ich finde es toll, dass sich Kiss-Fans dieses Modell leisten und in ihre Sammlung stellen können, ohne dafür einen Kredit aufnehmen zu müssen. Viele Leute sammeln unsere Gitarren und kommen zu den Signing-Sessions, um sie dann signieren zu lassen. Und wenn man Musiker ist und sich die Epiphone kauft, bekommt man trotz des günstigen Preises eine hochwertige Gitarre mit allem, was man braucht. Ich spiele ja auch selbst Epiphone-Instrumente auf der Bühne.

Danke für das Gespräch, Tommy, und weiterhin alles Gute!

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(erschienen in Gitarre & Bass 10/2017)

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Auweia,wie ätzend ist das denn? An Überheblichkeit ist diese,stark in die Jahre gekommene Clownstruppe Kiss kaum noch zu überbieten,denn Worte,wie “…den Blick nach unten zum Boden gerichtet”….und der G&B Gesandte kennt die Golden Rules bei Bands dieser Dimension”…zeugen von Respektlosigkeit den Journalisten gegenüber! Da kommt mir echt das kotzen! Hallo,liebe G&B Reporter,findet ihr solch eine Unterwerfung gegenüber den Kiss Rock Opas etwa wirklich so akzeptabel??? Was soll das? Kiss sind doch heute sowieso nur noch auf Profit aus,eine reine Geldmaschine,Kommerz und überteuertes Merchandising,da spielt der Rock n’ Roll keine Geige mehr,denn abschotten und verbarrikadieren ist das derzeitige Credo dieser Rock Clowns! Tommy Thayer schaut mit seinem Kostüm,das ja eher an einen Taucheranzug erinnert,richtig lustig aus.Und ihr armen G&B Berichterstatter macht diesen dekadenten Zirkus tatsächlich auch noch mit,unterwerft euch den “goldenen Regeln” dieser alternden Schminkfratzen? Um hier eines klar zu stellen,ich fand diese geschminkten Clowns Mitte der 1970er-Jahre anfangs noch ganz amüsant,obwohl diese Zirkuskünstler schon damalig musikalisch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei waren,unterhielten sie mit ihren verrückten Live Shows und nur mittelmäßiger Mukke die neugierigen Leute mit viel Lärm,Feuer und Rauchschwaden zum Erstaunen,da es eben zu dieser Zeit damals schon irgendwie gewissermaßen “krass” war,vier dürre unbekannte Gestalten aus New York in hautengen schwarzen Strumpfhosen geschlüpft,und extrem bizarr verkleidet als Fledermäuschen Dämon,Kätzchen,Sternenkind und Außerirdischer Planetenbummler auf der Bühne zu erleben.Doch dies ist schon eine Ewigkeit her,denn Kiss wurden damals schon in den Print-Medien als die “verkommenen Söhne” des Horror Rock Urvaters Alice Cooper bezeichnet (Zitat aus Popfoto Magazin) der Ihnen vorab wohl ohne Absicht der Nachahmung zeigte,wie er,der wahre kultige Schock Rocker seine Fans u.a. mit öffentlich inszenierten Show Enthauptungen durch die Guillotine,Strangulierungen etc. on Stage die Fans erschrecken konnte.Später überraschte das besagte Urgestein Alice temporär leider nur noch mit Alkohol-und Drogenexzessen,die der rührige Cooper zur Freude seiner Anhänger durch den freiwilligen Entzug in einer Klinik für Alkoholliker und Drogensüchtige dann doch noch in den Griff bekam,seit dem soll er nun staubtrocken sein,was ihm ja letztlich privat und dem Medienrummel half.Mag sein,dass hier meine persönliche Meinung dem einen oder anderen Kiss Fan nicht so recht paßt,ist mir aber ehrlich auch ganz egal,denn glücklicherweise herrscht in Europa noch keine Zensur,sondern die Pressefreiheit,und Kritik und Lob darf jeder Mensch öffentlich äußern,so oft und so lange er möchte! In diesem Sinne…”I wanna Rock & Roll and Party every Day!”?

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    1. Mein Gott wenn sie dir nicht gefallen, ist das dein Ding und völlig ok. Nicht jeder hat den gleichen Geschmack. Und das ist auch gut so. Deine abfällige und zum Teil auch beleidigende Ausdrucksweise ist allerdings völlig daneben. Komm erstmal so weit wie Kiss, dann kannst du so urteilen. Wenn du dort nicht bist, halte dich besser zurück. Kiss haben weltweit mehr Fans als du aufschreiben kannst und haben sie auch heute noch. Ich hoffe deine lieblingsband kann das nach über 45 Jahren Showbusiness auch noch von sich behaupten.

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  2. @ Circus: ich finde, Deine Kritik am Procedere dieses Interviews ist völlig nachvollziehbar, aber die Adressaten sind leider völlig falsch …

    Matthias – als Author dieses Artikels – macht hier einfach nur seinen Job. Und der bedingt nun mal leider, daß man sich mitunter so verhalten muß wie beschrieben, um letztlich auch zum Interviewpartner durchzukommen. Weil sonst gibt´s keine Gage für´s Schreiben …

    Und aus eigener Erfahrung weiß ich, daß die zu recht von Dir gerügte Überheblichkeit nur in seltenen Ausnahmefällen überhaupt etwas mit den “Stars” selbst zu tun hat.

    Fakt ist: als “Mensch des öffentlichen Interesses” bleibt einem nichts anderes übrig, als sich mehr oder weniger vor der Masse der Menschen zu schützen, die was von einem wissen wollen. Einfach weil es zeitlich unmöglich ist, sich mit jedem Interessenten/Fan auszutauschen, selbst wenn man das denn möchte. Es fräße einen komplett weg dabei …

    Also ist es ab einem gewissen Bekanntheitsgrad nicht anders machbar, als sich mehr oder weniger von der großen Öffentlichkeit abzuschotten, damit man in vertretbarem Maß selber entscheiden kann, mit wem man sich unterhalten möchte. Was ich grundsätzlich für durchaus legitim halte. Auch für “Stars” gilt dieses Menschenrecht. Richtig?

    Und genau deshalb wurde die “Security” erfunden, um das alles irgendwie zu sortieren. Matthias hat das hier wunderbar beschrieben, da gibt es viele Ebenen und “Torwächter” vor dem “Allerheiligsten”… und genau hier liegt auch der eigentliche Grund für Deine Überheblichkeitskritik. Denn je weiter draußen die “Torwächter” stehen, desto simpler gestrickt ist (meistens jedenfalls) deren Gemüt. Siehe der schwarze Ritter in Monty Phythons Ritter der Kokosnuß: “An mir kommt keiner vorbei!” Was in soweit ja noch nachvollziehbar ist, weil es deren Job ist und sie damit ihr Geld verdienen.

    Doch genau an der Stelle kommt nun etwas zum Tragen, was leider auch nur all zu “menschlich” ist. Man hat jemandem Macht über andere verliehen. Und an dieser Stelle versagen so gut wie alle Menschen. Weil “ich bin hier wichtiger als du” so leicht in die Überheblichkeit führt, anscheinend besonders bei Leuten, die schwarze Kittel tragen und schließlich “von ganz oben” instruiert wurden… (siehe z.B. 33-45, das Grundprinzip funktioniert leider immer noch viel zu gut, wobei die Securities geradezu harmlos sind …)

    Und so wird aus dem ursprünglich sinnvollen Selbstschutz des Künstlers letztlich eine Farce für den Beobachter des Geschehens am Rande. Ausgeliefert dem Gutdünken des Türstehers, dessen Intention mit der des “Stars” aber auch fast gar nichts mehr zu tun hat.

    Also selbst wenn ein gewisser Gene Simmons “offiziell” über ein überdurchschnittlich groß verlautbartes Ego verfügt, in direktem Kontakt kann man sich garantiert super und auf Augenhöhe mit ihm unterhalten.
    Jedenfalls ist das meine persönliche Erfahrung mit jenen “Stars”, zu denen ich bisher direkten Kontakt hatte. Alles abolut bodenständige und total nette Mitmenschen!
    Divatum ist also nur was für “One Hit Wonders” und meist ganz schnell wieder vorbei …

    Keine Ahnung, ob mein Geschreibsel hier noch jemand liest oder es gar interessant findet.
    Aber mir war´s wichtig das zu sagen.

    Grüße an Matthias, der vor langer Zeit auch meine damalige Kapelle mal interviewt und ne schöne Geschichte dazu geschrieben hat!

    Cheers 🙂

    Blue

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