Farewell, Wildchild!

Children of Bodom-Frontmann Alexi Laiho stirbt mit nur 41 Jahren

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(Bild: ESP Guitars)

Alexi Laiho 1979 – 2020

„We’re the hate crew, we stand and we won’t fall … we’re all for none and none for all.“ (Children of Bodom – Hate Crew Deathroll)

Dieser Schlachtruf vom 2003 erschienenen Album ‘Hate Crew Deathroll’ steht exemplarisch für die unheimliche Wucht und jugendliche Aggression, die Children of Bodom Anfang der 2000er-Jahre in das Death-Metal-Genre brachten. Das neue Jahr beginnt nun mit der traurigen Nachricht, dass Sänger, Gitarrist und Bandleader Alexi Laiho im Alter von nur 41 Jahren, nach längerer Krankheit, verstorben ist.

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(Bild: ©2009 by Alex Solca-All rights Reserved)

Sein ungestümes, fast schon skrupelloses und gleichzeitig blitzsauberes Gitarrenspiel, sorgte besonders zur Jahrtausendwende für Aufsehen. Der damals noch blutjunge Laiho schaffte es, die Brutalität des skandinavischen Death Metal mit der Eleganz und Leichtigkeit klassischer Musik zu kombinieren und daraus einen Stil mit einer eigenen Anziehungskraft zu schaffen. Referenzen von Zakk Wylde und Randy Rhoads waren in seinem Spiel ebenso zu hören wie von Yngwie Malmsteen oder Ritchie Blackmore. Gekonnt schaffte es Alexi Laiho, stets zwischen modernem, tiefer gestimmten Riffing und leichtfüßigen 80er-Jahre-Shred-Soli hin und her zu tänzeln, ohne dass sein Stil je wie eine zusammengeklaute Summe seiner Bestandteile geklungen hätte.

(Bild: Travis Shinn Photography 2013)

Vielmehr schaffte der bleiche Finne es, aus dieser wilden Mischung etwas zu erschaffen, das nicht nur zeitgemäß klang, sondern ein hohes Maß an Wiedererkennungswert mitbrachte. Waren frühe Alben wie ‘Something Wild’ oder ‘Follow the Reaper’ noch eher von klassischen Elementen durchtränkt, fanden sich auf den Alben ab ‘Hate Crew Deathroll’ vermehrt modernere und eher riff-orientierte Songs, die aber immer wieder eine leichte Gothic-Schlagseite aufwiesen.

Für viele Gitarristen, die in den späten 90er-Jahren mit Rock und Heavy Metal in Berührung kamen, war Alexi Laiho ein Vorbild und er schaffte es, wie kaum ein anderer Gitarrist seiner Generation, das etwas aus der Mode geratene Gitarrensolo wieder in die Welt der modernen Metal-Musik zu integrieren. Sein kreatives Schaffen und seine künstlerische Präsenz werden diesem Genre fehlen.

(Bild: ESP Guitars)
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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Der begabteste Songwriter im Metal, der auch nach vielen Jahren im Business immer noch umwerfende Ideen hatte. Jede Veröffentlichung, jeder Song enthielt tolle Ideen und bewies Sinn für Melodie und abwechslungsreiche Rhythmen.
    Alexi Laiho war eine sehr aussergewöhnliche Persönlichkeit, etwas verrückt, aber dafür umso liebenswerter. Ich bin sehr traurig darüber, dass solch ein begabter Mensch so früh verstorben ist. Ich denke an seine Familie und Freunde…
    Vielleicht findet das Gitarre&Bass Magazin ja in einem der kommenden Hefte etwas Platz, um seine Arbeit und sein Genie zu honorieren!
    Alexi, wir werden Dich nie vergessen!

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  2. Ich kann dem Kommentar von Tom nur zustimmen.
    Wir haben seit den 80-er einige fantastische Guitar Menschen bekommen.
    Alexi Laiho hatte noch etwas ganz wichtiges, eine unglaubliche Bühnenpräsenz und authentische Art für diese Art von Musik.
    Er polarisierte und hatte doch den unverwüstlichen Humor, das machte seine Auftritte spannend und überzeugend.
    Was machen wir bloss, ohne solche Menschen…, hoffentlich machen andere weiter.

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