Zimmermanns Job-Börse

Bob Dylan & seine Gitarristen: Von Clapton bis Knopfler

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Über achtzig Gitarristen hat Bob Dylan bis dato auf seinen 36 Studio-Aufnahmen beschäftigt. Neben den Big Names wie Mark Knopfler, Eric Clapton, George Harrison, Ron Wood, Mike Bloomfield, Tom Petty oder Mike Campbell gab es natürlich auch einige, die vorher wie nachher nicht so sehr im Rampenlicht standen, die jedoch nicht minder interessant oder wichtig in der Karriere des heute 74- jährigen Singer/Songwriters & Gitarristen Dylan waren. Einige von ihnen sollen hier ins Bewusstsein (zurück)geholt werden.

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(Bild: ARCHIV, LOTHAR TRAMPERT, JOSEF URBANEK, COLUMBIA, WARNER, RHINO, EPIC, UNIVERSAL, BLUE NOTE, DUESENBERG, DON HUNSTEIN SONY BMG.)

1962 begann Robert Allen Zimmermanns Studio-Karriere unter dem Pseudonym Bob Dylan und hat damit schon vor einigen Jahren die Fünf-Dekaden-Marke geknackt. In all den Jahren hat sich der Gitarre und Mundharmonika spielende Folk-Sänger nicht gerade als verlässlicher Arbeitgeber hervorgetan. Immer wieder wechselte er die Musiker und probierte im Studio die Songs in unterschiedlichen Besetzungen aus. Gerade zu Beginn seiner Karriere ist diese Arbeitsweise typisch für die Entstehung seiner Alben.

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(Bild: ARCHIV, LOTHAR TRAMPERT, JOSEF URBANEK, COLUMBIA, WARNER, RHINO, EPIC, UNIVERSAL, BLUE NOTE, DUESENBERG, DON HUNSTEIN SONY BMG.)

Kein Wunder also, dass unter den Gitarristen, die mit dem Maestro aufnehmen durften einige vertreten sind, denen diese Ehre nur für einen einzigen Song zuteil wurde, der es dann eventuell nicht einmal auf eine Veröffentlichung schaffte. Trotzdem sind in der großen Liste der Dylan-Gitarristen einige Namen zu entdecken, bei denen sich ein genauerer Blick lohnt. Entweder, weil sie abseits der Musik großen Einfluss auf das Schaffen des Folk-Rockers hatten, oder weil sie anderweitig erfolgreich ihre Kreativität ausleben konnten und sich somit selbst ihren eigenen Platz in der Musikgeschichte verdienten.

 

Bruce Langhorne

Bruce Langhorne (*1938) ist einer der ersten Gitarristen, mit denen Bob Dylan zusammenarbeitete. Sein Debüt hatte Dylan 1962 ja noch im Alleingang mit AkustikGitarre und Mundharmonika aufgenommen, doch schon beim 1963 erschienenen Nachfolger ,The Freewheelin‘ Bob Dylan‘ scharte er teilweise eine Band um sich, bei der Bruce Langhorne den Part des LeadGitarristen übernahm. Ein Track aus der Session schaffte es schließlich aufs Album: ,Corrina, Corrina‘.

Zwar sah Dylan für die folgenden zwei Veröffentlichungen davon ab, weitere Band-Tracks auf den Markt zu bringen, doch Langhorne hatte trotzdem einen wichtigen Anteil am weiteren Schaffen seines Auftraggebers: Er stand Pate für eines der erfolgreichsten Lieder Bob Dylans: Bruce Langhorne ist ,Mr. Tambourine Man‘ , zumindest lieferte er mit seiner zu einer frühen Session mitgebrachten türkischen Rahmentrommel die Inspiration für die Lyrics des 1965 veröffentlichten Songs. Da er auch bei den Aufnahmen zu ,Bringing It All Back Home‘ , auf dem das Stück veröffentlicht wurde, wieder mit dabei ist, ist er es, der hier die zweite Gitarre bedient. Seit 1992 konzentriert sich Langhorne auf den Vertrieb seiner Brother Bru-Bru‘s African Hot Sauce, für die er recht eigentümliche Werbekampagnen fährt.

Anspieltipps: ,Corrina, Corrina‘ (von ,The Freewheelin‘ Bob Dylan‘) / ,Subterranean Homesick Blues‘ / ,Mr. Tambourine Man‘ (beide ,Bringing It All Back Home‘)

 

George Barnes

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Jazz-Legende: George Barnes (Bild: ARCHIV, LOTHAR TRAMPERT, JOSEF URBANEK, COLUMBIA, WARNER, RHINO, EPIC, UNIVERSAL, BLUE NOTE, DUESENBERG, DON HUNSTEIN SONY BMG.)

Zwar gibt es mit der 1962 veröffentlichten Single ,Mixed-Up Confusion‘ nur eine reguläre Aufnahme Dylans, bei der George Barnes (1921-1977) mitwirkte, allerdings hatte dieser zum Zeitpunkt der Aufnahmen schon längst Musikgeschichte geschrieben, sofern man dem heutigen Forschungsstand trauen kann. Denn angeblich stammt die erste Aufnahme einer elektrischen Gitarre nicht von Eddie Durham, sondern wird im Jahr 1938 zwei Wochen früher datiert, als George Barnes zwei Songs mit Big Bill Broonzy auf einer elektrisch verstärkten Gitarre aufnahm. Bevor es zu der kurzen Zusammenarbeit mit Bob Dylan kam, war George Barnes als Swing- und BeBop-Gitarrist aktiv und hatte sich mit der Veröffentlichung eines Unterrichtsbuches für Jazz-Gitarre (1942) und einiger Play-A-Longs (1961!) als äu- ßerst innovativ auf dem Lehrmittelmarkt gezeigt. 1970 war obendrein er es, der den ersten Gitarrenkurs auf einer AudioKassette herausbrachte.

Anspieltipp: ,Mixed-Up Confusion‘

 

Al Gorgoni

In jüngster Zeit konzentriert sich Al Gorgoni auf das Spielen klassischer Gitarrenmusik auf der einen Seite und das Schreiben von Werbemusik auf der anderen. Doch in den 60er- und 70er-Jahren war er einer der umtriebigsten Studio-(Rhythmus)-Gitarristen New Yorks. Evergreens wie ,Brown Eyed Girl‘ (Van Morrison), ,The Sound Of Silence‘ (Simon & Garfunkel) ,I‘ m A Believer‘ (The Monkees) oder ,Solitary Man‘ (Neil Diamond) tragen genauso seine Handschrift wie Dylans ,Like A Rolling Stone‘ von ,Highway 61 Revisited‘ und einige Songs des Vorgängers ,Bringin’ It All Back Home’.

Anspieltipp: ,Like A Rolling Stone’ (von ,Highway 61 Revisited’)

 

John Hammond, Jr.

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Der legendäre John Hammond Jr. im Gitarre & Bass-Interview (Bild: ARCHIV, LOTHAR TRAMPERT, JOSEF URBANEK, COLUMBIA, WARNER, RHINO, EPIC, UNIVERSAL, BLUE NOTE, DUESENBERG, DON HUNSTEIN SONY BMG.)

Was die Zahl der Veröffentlichungen unter eigenem Namen angeht, kann John Hammond, Jr. – auch bekannt als John Paul Hammond und Sohn des Dylan-Entdeckers und -Produzenten John H. Hammond – mit Bob Dylan mithalten. Nur mit dem kommerziellen Erfolg als Solo-Künstler wollte es nie so recht klappen. Dennoch kann man seinen Verdienst für die Musikwelt gar nicht hoch genug einschätzen. Es gilt zwar als nicht gesichert, ob Hammonds Gitarrenarbeit, die er 1965 für Dylan leistete, überhaupt auf den Veröffentlichungen zu hören ist und dass er einmal mehrere Tage lang in einer Band mit Eric Clapton und Jimi Hendrix (gemeinsam!) spielte, ist auch nicht auf Tonträger dokumentiert. Allerdings war er es, der Bob Dylan 1965 mit den Mitgliedern von The Band bekannt machte, die ja in der Folge eine große Rolle im Schaffen Dylans spielen sollten.

 

Robbie Robertson

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Robbie Robertson: Gitarrist von The Band (Bild: ARCHIV, LOTHAR TRAMPERT, JOSEF URBANEK, COLUMBIA, WARNER, RHINO, EPIC, UNIVERSAL, BLUE NOTE, DUESENBERG, DON HUNSTEIN SONY BMG.)

Man kann nicht sagen, dass Robbie Robertson (*1943) es war, der Bob Dylan elektrifizierte. Trotzdem wird Dylans Coming Of Age als Folk-Rocker zumeist mit dieser Begleit-Band assoziiert, die sich erst The Hawks und dann einfach The Band nannte. Ihr Gitarrist: Robbie Robertson. Auf die Idee gekommen, die Akustikgitarre auch mal gegen eine Elektrische zu tauschen war Dylan im Sommer 1965 auf dem Newport Folk Festival. Nachdem er gesehen hatte, wie missbilligend die Paul Butterfield Blues Band ob ihrer Verwendung elektrisch verstärkter Gitarren behandelt worden war, beschloss Dylan, sich für seinen Auftritt am nächsten Tag eine ebenso elektrische Band zusammenzustellen und sich selbst eine Stratocaster umzuhängen.

Aus dieser einmaligen „Protest-Besetzung“ entstand der Wunsch nach einer komplett elektrisch begleiteten Tour, womit The Band ins Spiel kamen. Eine sechsmonatige Welttournee begann, während derer man es sogar schaffte, ins Studio zu gehen und gemeinsam Teile von ,Blonde On Blonde’ (1966) einzuspielen. Diese Zusammenarbeit entpuppte sich als so fruchtbar, dass sie in den folgenden Jahren zu einer regelmäßigen Studio-Liaison führte, bei der insgesamt vier Alben entstanden.

Anspieltipp: ,Before The Flood’ (LiveAlbum), ,The Basement Tapes’

 

Buzz Feiten

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Buzz Feiten (Bild: ARCHIV, LOTHAR TRAMPERT, JOSEF URBANEK, COLUMBIA, WARNER, RHINO, EPIC, UNIVERSAL, BLUE NOTE, DUESENBERG, DON HUNSTEIN SONY BMG.)

Als Buzz Feiten 1970 zur Aufnahme-Session vom Album ,New Morning’ kam, hatte das damals 22-jährige Ausnahmetalent innerhalb weniger Jahre bereits alle Facetten des Musikerlebens kennengelernt. 1966 spielte er noch als Hornist eines klassischen Jugendorchesters in der New Yorker Carnegie Hall, zwei Jahre spä- ter begleitete er als Bassist einige Auftritte von B.B. King und Jimi Hendrix, um wiederum ein Jahr später als Gitarrist der Paul Butterfield Blues Band in Woodstock auf der Bühne zu stehen. In den folgenden Jahren ein äußerst aktiver Sideman (u.a. Gregg Allman, James Taylor, Wilson Pickett, Bruce Willis) und Fusion-Artist (Full Moon, Dave Weckl Band), brachte er 1992 seine Erfindung – das Buzz Feiten Tuning System – auf den Markt. Seit einigen Jahren baut der inzwischen 67-Jährige auch Gitarren unter eigenem Namen, arbeitet als Produzent und betreut u.a. die Karriere der Gitarristin Aleks Sever.

Anspieltipp: ,If Not For You’ (von ,New Morning’)

 

Roger McGuinn

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Byrds-Gitarrist & Dylan-SongFan: Roger McGuinn (Bild: ARCHIV, LOTHAR TRAMPERT, JOSEF URBANEK, COLUMBIA, WARNER, RHINO, EPIC, UNIVERSAL, BLUE NOTE, DUESENBERG, DON HUNSTEIN SONY BMG.)

Eins kann man mit Sicherheit sagen: Ohne Bob Dylan hätte Roger McGuinns Karriere nie stattgefunden. Denn der heute 73- Jährige spielte nicht nur die Gitarre in einem Bob-Dylan-Hit, sondern landete auch selbst einen solchen mit einem Dylan-Song. ,Mr. Tambourine Man’ schaffte es in der Version von The Byrds, deren Sänger und Gitarrist McGuinn war, auf Platz 1 der Charts. Dies geschah jedoch zu einer Zeit (nämlich 1965), als an eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Songwritern noch nicht zu denken war. Interessanterweise werden heute mancherorts die beiden Alben ,Bringing It All Back Home’ von Dylan und ,Mr. Tambourine Man’ von The Byrds – deren Veröffentlichungen nur drei Monate auseinanderliegen – als Geburtsstunde des Folk-Rock angesehen. Acht Jahre später kommt es dann zur ersten Zusammenarbeit der beiden auf einem Album Dylans: 1973 bedient Roger McGuinn die Gitarre bei den Aufnahmen zur Filmmusik von ,Pat Garrett And Billy The Kid’ bei denen auch ,Knockin’ On Heaven’s Door’ entsteht. In den Jahren 1975/76 ist McGuinn außerdem Live-Gitarrist bei Bob Dylans Live-Projekt „Rolling Thunder Revue“.

Anspieltipps: ,Knockin On Heaven’s Door’ / ,Cantina Theme (Workin’ For The Law)’ (beide vom Album ,Pat Garrett And Billy The Kid’)

 

Fred Tackett

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Little-Feat-Gitarrist Fred Tackett (Bild: ARCHIV, LOTHAR TRAMPERT, JOSEF URBANEK, COLUMBIA, WARNER, RHINO, EPIC, UNIVERSAL, BLUE NOTE, DUESENBERG, DON HUNSTEIN SONY BMG.)

Überraschenderweise konnte Fred Tackett sich erst 1980 auf dem Album ,Saved’ und ein Jahr später auf ,Shot Of Love’ in den erlauchten Kreis der Dylan-Gitarristen einreihen. Hatte er bis dahin doch schon einen beachtlichen Arbeitsnachweis als Sideman angesammelt: Rod Stewart, Bonnie Raitt, Kris Krisofferson, Jackson Browne, Bette Midler, Gregg Allman, Barbra Streisand und Rickie Lee Jones, um nur einige zu nennen. Nicht zu vergessen seine Mitwirkung bei Aufnahmen der Band Little Feat, denen er schon vor seinem Einstieg 1988 als fester Gitarrist immer wieder zur Seite stand.

Anspieltipps: ,What Can I Do For You?’ / ,Solid Rock’ (beide von ,Saved’)

 

Danny Kortchmar

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Danny Kortchmar (Bild: ARCHIV, LOTHAR TRAMPERT, JOSEF URBANEK, COLUMBIA, WARNER, RHINO, EPIC, UNIVERSAL, BLUE NOTE, DUESENBERG, DON HUNSTEIN SONY BMG.)

Ähnlich verhält es sich bei Studio-Legende Danny Kortchmar, der, als er 1981 für ,Shot Of Love’ mit Bob Dylan ins Studio ging, musikhistorisch seine Schäfchen schon im Trockenen hatte. Schließlich war er in den 70er-Jahren Teil einer Band gewesen, die sich The Section nannte (zusammen mit Leland Sklar, Craig Deorge und Russ Kunkel) und nicht nur eigene Alben aufnahm, sondern auch eine der gefragtesten Rhythmusgruppen jener Zeit war. So ist Danny Kortchmar auf legendä- ren Aufnahmen von Jackson Browne, James Taylor, Carole King, Linda Ronstadt und anderen zu hören. Später kamen noch Einsätze für u.a. Joe Cocker, Tracy Chapman, Billy Joel, Neil Young und Robben Ford hinzu.Zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Bob Dylan kam es 1988. Auf dem Album ,Down In The Groove’ ist Kortchmar an der Seite von Randy Jackson und Steve Jordan zu hören.

Anspieltipps: ,Watered-Down Love’ (von ,Shot Of Love’) / Ugliest Girl In The World’ (von ,Down In The Groove’)

 

Pete Drake

Da Bob Dylan Ende der Sechziger für drei Alben den Aufnahmeort nach Nashville verlegte, ist es wenig überraschend, dass auf ihnen auch Pete Drake (1932-1988) mit von der Partie ist. Drake hatte sich in den frühen 60er-Jahren als Pedal-SteelGitarrist und Sideman lokaler Country-Größen einen Namen gemacht und sich in der Szene etabliert, sodass es wenig verwundert, dass auch er zum erlesenen Kreis gehörte, der die Alben ,John Wesley Harding’ (1967), ,Nashville Skyline’ (1969) und ,Self Portrait’ (1970) aufnehmen durfte. Auch hier spielt Drake ausschließlich Pedal-Steel-Gitarre, sein Einfluss auf die Welt der normalen, sechssaitigen E-Gitarre war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon auf andere Art immens gewesen: Pete Drake landete 1964 mit der Single ,Forever’ einen der ersten Hits, auf denen dieses eigentümliche Gerät namens Talk Box verwendet wurde, das schon wenige Jahre später im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde sein sollte (zum Beispiel in dem von Jeff Beck, Alvin Lee oder Ritchie Sambora).

Anspieltipp: ,Lay Lady Lay’ (von ,Nashville Skyline’)

 

 

Ted Perlman

Es gibt nur einen einzigen veröffentlichten Song, auf dem Ted Perlman als Gitarrist geführt ist, dafür der mit dem vielleicht längsten Titel: ,Tight Connection To My Heart (Has Anybody Seen My Love?)’ heißt das 1985 auf ,Empire Burlesque’ veröffentlichte Stück, in dem Perlman neben Ex-Rolling-Stone Mick Taylor an der Gitarre zu hören ist. Trotz dieses eher kleinen Beitrags wurde aus Ted Perlman eine musikalisch interessante Persönlichkeit, denn laut seiner Homepage arbeitete er als Gitarrist und Produzent mit Künstlern und Bands wie Whitney Houston, Joe Cocker, Chicago, Burt Bacharach, Harry Belafonte und sogar Engelbert Humperdinck, kurz Engelbert, zusammen. Noch heute ist er im Studio aktiv, produziert und sagt in einem Werbeclip für das Autotune-Programm Melodyne folgenden verstörenden Satz in die Kamera: „If I didn’t have melodyne, I would be living in Düsseldorf and selling hotdogs“.

Anspieltipp: ,Tight Connection To My Heart…’ (von ,Empire Burlesque’)

 

Jack Sherman

1984 sprang Jack Sherman noch als Übergangsgitarrist bei den Red Hot Chili Peppers ein und nahm mit ihnen das selbstbetitelte Debüt auf, ein Jahr später schon war er auf Dylans nächster Produktion zu hören. Der spielte mit ihm den Kris-Kristofferson-Song ,They Killed Him’ für das Album ,Knocked Out Loaded‘ ein. Sherman befand sich dabei in guter Gesellschaft, nahmen an den Aufnahmen des Albums doch berühmte Kollegen wie T-Bone Burnett, Ron Wood, James Jamerson jr., Mike Campbell und Tom Petty teil. Nicht anders verhält es sich mit dem Nachfolgealbum ,Down In The Groove’ , auf dem Sherman vermutlich (!) auch zu hören ist. Hier sind u.a. Eric Clapton, Mark Knopfler, Sly & Robbie, Nathan East und Larry Klein mit von der Partie. Ein Jahr später wandte sich Jack Sherman wieder funkigeren Gefilden zu und nahm mit George Clinton ,R&B Skeletons In The Closet’ auf. 2012 ärgerte er sich öffentlich darüber, nicht zur Aufnahme-Zeremonie der Chili Peppers in die Rock and Roll Hall Of Fame eingeladen worden zu sein.

Anspieltipps: ,They Killed Him’ (von ,Knocked Out Loaded’) / ,When Did You Leave Heaven?’ (,Down In The Groove’)

 

Daniel Lanois

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Daniel Lanois, hier mit Trixie Whitley bei Black Dub (Bild: ARCHIV, LOTHAR TRAMPERT, JOSEF URBANEK, COLUMBIA, WARNER, RHINO, EPIC, UNIVERSAL, BLUE NOTE, DUESENBERG, DON HUNSTEIN SONY BMG.)

Der musikalisch vielleicht spannendste Mitstreiter von Bob Dylan ist Daniel Lanois, und das gleich in mehrerlei Hinsicht. Der hauptberufliche Produzent (u.a. U2, Willie Nelson, Peter Gabriel, Neil Young) saß bei ,Oh Mercy’ (1989) und ,Time Out Of Mind’ (1997) an den Reglern und ist damit für zwei wichtige, jüngere Alben verantwortlich. In beiden Fällen ließ es sich der als Musiker oft unterschätzte Lanois nicht nehmen, auch zur Gitarre zu greifen und mit seinem geschmackvollen Spiel den Songs eine ganz eigene Atmosphäre zu verleihen. Auf ,Time Out Of Mind’ ist übrigens der Jazz-Schlagzeuger Brian Blade zu hören. Mit ihm sowie Daryl Johnson (b) und Trixie Whitley (voc/g/kb) kam Lanois 2010 unter dem Namen ,Black Dub’ zu einer atemberaubenden Aufnahmesession zusammen.

Anspieltipps: ,Most Of The Time’ (von ,Oh Mercy’) / ,Down Road Blues’ (von ,Time Out Of Mind’)

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Zu George Barnes noch eben ein Klappentextsatz, der seinen Stellenwert recht gut beschreibt: A master of touch and tone, Barnes was a studio ace and radio star in Chicago before he was 20 and was the first person to record with an electric guitar, at age 16. He was a major influence of Les Paul, Chet Atkins, Herb Ellis, Merle Travis, and Uncle Joe Maphis, allesamt auch nicht so richtig schlecht.

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  2. Da ist euch wohl ein redaktioneller Fehler passiert: das angebliche Foto von Bruce Langhorne ist definitiv eine frühe Aufnahme von Bob Dylan … 😉

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  3. Bin ich blöd, oder fehlt hier (der absolut geniale) Mike Bloomfield?

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    1. Charly Sexton, Larry Campbell, G. E. Smith!

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  4. Interessante Aufzählung. Ohne diese Menschen wäre Bob Dylan der protestierende Straßenmusiker geblieben. Zum Teil geniale Kompositionen, aber oft laienhaft umgesetzt. Wer auf Texte Wert legt hat nichts zu meckern. Aber wer gute Musik hören will, wäre da nicht so gut bedient. Krächzende Stimme mit Wanderklampfe und jaulender Mundharmonika untermalt, mehr war das nicht. Musikalisch aufgewertet wurde das immer durch gute Studio- und Gastmusiker. Oder von anderen Interpreten gecovert, wie z.B. Hendrix ,,Watchtower”

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    1. Nun ja, das kann man auch ganz anders sehen oder hören.

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  5. Für mich einer der am meisten überschätzten Musiker überhaupt !

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  6. Da gebe ich dir vollkommen recht. Vor zwei Jahren war Dylan auf Burg Clam. Fazit: Musik viiieeel zu leise, Licht sooo mies, dass man nichts erkennen konnte -> wofür geb ich mir das live für ca. 80 €? Und – wenn du Dylans Texte nicht verstehen kannst, bleibt letztendlich nix über. Totaler Reinfall das ganze …

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  7. Dylan hat enorm viele Songtexte getextet,das wissen wir.Jedoch waren seine eigenen nervig näselnden „Stimmqualitäten“ stets absolut unterirdisch und langweilig,da er wirklich keine aussagekräftige Vocals besitzt,und auch leider nie haben wird.Bands,die seine Songs coverten,und mit erfrischendem Esprit und bester Gesangsleistung veröffentlichten,wurden fairerweise beachtet,geliebt und verehrt.Dies ist nun einmal Fakt! Bob Dylan in allen Ehren für seine wahrhaft duften Songs,aber die Lorbeeren verdienen eben nur die besten Dylan-Coversongsexperten wie Jimi Hendrix,Guns ˋń Roses und viele weitere top Rockbands,die eigentlich erst Dylańs Songs hörbar und somit sehr interessant machten.Da muß man fair sein und dies nun mal neidlos akzeptieren.Meine Meinung! ????

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    1. Deiner Darstellung kann man nicht wirklich zustimmen. Ich will nur einen Punkt nennen von vielen, die man hier ansprechen könnte. Alle Interpreten der Dylan-Songs greifen immer auf die Phrasierung Dylans zurück. Dylan Songs funktionieren nun mal nur mit seiner Phrasierung. Sie singen es dann vielleicht pathetischer, oder mit einer für das Massenpublikum erträglicheren Intonation oder dergleichen. Aber es bleibt die Gesangslinie, die Dylan vorgibt. Seine Verzahnung mit der Harmonie, seine Melodie. Wer dann behauptet, der sei ein schlechter Sänger, sollte sich noch mal über seine Konzept zur Musik Gedanken machen.

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  8. “Love minus zero” sagt alles über Dylan :
    ‘Love’ ist kein Ereignis, ist weder Zustand noch Gefühl, sondern laut Songtext eine Lebensart. M.E. seit Jesus eher selten belegt.

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  1. Bob Dylan auf Tour mit Deutschland-Terminen › GITARRE & BASS

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