1 x DI-Box mit Alles

Test: Zoom AC-2 Acoustic Creator

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Zoom AC-2
(Bild: Petia Chtarkova)

Den AC-2 Acoustic Creator von Zoom einfach nur als DI-Box zu bezeichnen, ist im Grunde nicht OK, denn er ist etliches mehr als das.

viel auf kleinem raum

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Fangen wir erst mal mit ein paar Äußerlichkeiten an: Auf dem Boden aus gestanztem Blech sitzt das Gehäuse aus Kunststoff. Die Seiten sind in einem Palisander-Look gehalten, die Oberseite sieht aus wie Fichtendecke – schon klar, welches Klientel hier angesprochen wird, oder?

Rechts: Klinke-Input sowie ein USB-Port. Links: 2x Klinke-Out. Die Stirnseite bietet so einiges: Hier kann man das erfreulicherweise beiliegende Netzteil anschließen, was man auch tun sollte, denn der ebenfalls mögliche Betrieb mit zwei AA-Batterien währt nur für drei Stunden. Wichtigstes Element hier ist der Balanced XLR Out – die bestmögliche Verbindung zu einem Mischpult. Mit dem Pre/Post-Taster gleich daneben, lässt sich festlegen, ob das Signal vor oder nach der Klangregelung abgegriffen wird. Dann ist da noch ein Ground-Taster zur Eliminierung von Brummschleifen … und ein An/Aus-Schalter.

Jetzt mal zur Bedienfläche. Der Acoustic Creator will ja – in Gestalt eines Bodenpedals mit einer Grundfläche von ca. 10 x 16 cm – ein Gitarrensignal komplett und perfekt vor- und aufbereiten, ehe es in die Finger des FOH gerät. Von daher ist natürlich eine Menge geboten auf der Oberseite des Zoom. Und doch erklärt sich das alles sehr gut selbst, der Aufbau ist so schlüssig, dass selbst so ein Technik-Allergiker mit Schaltplan-Intoleranz wie ich, einen Schnelltest ohne Manual durchführen kann. Das zeichnet dieses Gerät eindeutig als gut konzipiert aus.

OK, zuoberst finden wir einen Endlos-Wahlschalter, mit dem man zunächst aus 16 Models dasjenige aussucht, das der verwendeten Gitarre am ehesten entspricht. Man findet hier alle gängigen Korpusformate wie Dreadnought, Jumbo, Parlor, Triple-0 etc., aber auch ausgefallenere Sound-Profile sind an Bord (Resonator, 12-String, Upright Bass usw.) Zentral angeordnet und schwarz unterlegt finden wir die eigentliche Klangregelung mit Volume, Bass, Middle, Treble, einem Regler für Hall, einem Wahlschalter für Piezo- oder Magnetic-PU und einem regelbaren Boost (bis zu 9 db).

Darunter sitzt ein gut ablesbarer Tuner, hier finden wir auch einen Anti-Feedback-Taster.

Zuletzt kommen die zwei Fußschalter – sie sind auf einer erhöhten gewölbten Fläche platziert, sodass die Bedienelemente vor Fußtritten sicher sind. Der linke von ihnen aktiviert das Stimmgerät und schaltet das Signal stumm, der andere aktiviert den Booster und macht so ein Solo-Level abrufbar.

Zoom AC-2
(Bild: Petia Chtarkova)

auf sendung

Wie schon gesagt – das ist kein Hexenwerk. Rechts die Klampfe rein, links ein Kabel zum Acoustic-Amp, Korpusformat wählen (in meinem Fall Triple-0) bisschen Hall dazu, ein wenig die Mitten rausdrehen, Pickup-Schalter auf Piezo, Stimmen – und los. Der Sound steht. Schön luftig und kristallklar, kein Rauschen vom Gerät, auch nicht als ich den Boost aktiviere, um ein Fingerpicking nach vorne zu bringen. Da, jetzt will sich ein Feedback aufschaukeln – ich drücke die Anti F.B. Taste, sie blinkt einige Sekunden, dann ist die kritische Frequenz zielsicher entschärft und die Taste leuchtet konstant. Das klappt famos, Stress kommt gar nicht erst auf. Jetzt kommt der Rebell in mir durch und ich wähle einfach mal andere Gitarrenmodelle an. Das klingt fast immer auch gut (außer bei Resonator und Upright Bass) verändert aber natürlich jeweils ein wenig den Soundcharakter. Was man leider nicht kann, ist gänzlich auf ein Sample verzichten, auch ist der Anteil nicht regelbar – das fände ich als Option eigentlich ganz sinnvoll.

Der Sound, den ich hier in Windeseile herstelle ist aber wirklich sehr gut, der Hall fügt sich gut ein, das Arbeiten mit dem Acoustic Creator geht ganz easy von der Hand – so muss das sein.

resümee

Der Zoom AC-2 liefert in kompakter Form genau das, was man auf der Bühne auch wirklich braucht – kein Schnickschnack, keine Menü-Irrgärten. Stabile Bauweise, schönes Design, Netzteil dabei, stimmige Sounds (getestet mit Roundshoulder, Triple-0, Parlor, 12-String und Dobro) — da steht einem stressfreien Auftritt nichts mehr im Wege. [2453]

Zoom AC2

Zoom AC2

(erschienen in Gitarre & Bass 11/2017)

Produkt: Gitarre & Bass 12/2022 Digital
Gitarre & Bass 12/2022 Digital
Im Test: J. Rockett Uni-Verb +++ G&L Fullerton Deluxe LB-100 +++ Dowina Albalonga GACE HiVibe +++ Nik Huber Bernie Marsden Signature +++ Fender Acoustasonic Player Telecaster +++ Gibson Dave Mustaine Signature Flying V +++ Börjes JB-Custom 5 DLX-Multiscale +++ EarthQuaker Devices Ghost Echo by Brain Dead +++ Blackstar St. James 50/EL34 112 Combo +++ Harley Benton Double Pedal Series

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