Doppelt guter Drummer

Test: Mooer Drummer X2

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(Bild: Dieter Stork)

In seiner X2-Linie legt Mooer neue und verbesserte Versionen von hausinternen Klassikern auf. Einer davon ist der Micro Drummer, der nun als „Drummer X2“ um einen weiteren Fußschalter und diverse Funktionen bereichert wurde.

Grundlegend handelt es sich um einen Drumcomputer mit 121 verschiedenen Grooves. Diese sind in die folgenden elf Genres aufgeteilt: Pop, Funk, Blues, Rock, Metal, Jazz, Fusion, Punk, Latin, Country und Reggae. Das Genre lässt sich einfach mittels Poti auswählen. Zu jedem Genre gibt es elf Patterns, welche wiederum über ein Poti wählbar sind. Des Weiteren lässt sich über „Speed“ das Tempo und mit „Volume“ die Lautstärke einstellen.

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Das EQ-Poti ist ein klein wenig spezieller, soll es doch dafür sorgen, dass das Pedal sich sowohl im FRFR-Kontext (Aktivlautsprecher mit linearer Klangwiedergabe), als auch direkt an Instrumentenverstärkern wohlfühlt. Um diesen Spagat zu gewährleisten, liefert es in der 12-Uhr-Stellung einen neutralen Sound. Dreht man nach links, werden die Bässe beschnitten. Dies kann manchmal bei Nutzung eines FRFR-Setups helfen. Dreht man weiter nach rechts werden Höhen hinzugefügt, was wiederum im Kontext mit einem (Gitarren-)Amp nützlich sein kann.

Drückt man den linken Fußschalter, fängt der Hosentaschendrummer an zu spielen oder hört auf. Hält man ihn gedrückt, scrollt man durch die elf Presets. Der rechte Fußschalter wird als Tap-Funktion fürs Tempo genutzt, wenn der Groove gerade nicht läuft, und fürs Einspielen kurzer Variationen, wenn das Pedal aktiv ist. Im PresetModus kann auch hier gescrollt werden. Über einen kleinen Save-Button rotiert man durch die sieben Speicherplätze und speichert den gewählten Sound durch ein Gedrückthalten.

(Bild: Dieter Stork)

Wenn man möchte, kann man den Mooer Drummer X2 direkt an einen (Fullrange-)Amp anschließen. Da nicht jeder einen extra Verstärker hierfür mitschleppen möchte, kann man das Pedal auch ins Gitarren-Setup integrieren. Hierzu stehen zwei Input-Buchsen und zwei Output-Buchsen zur Verfügung. Das Pedal an sich liefert keine Stereo-Sounds, die beiden Buchsen gibt es also „nur“, um Stereo-Sounds durchzuleiten, beziehungsweise um an zwei Verstärker angeschlossen werden zu können.

Wer komfortabler durch seine Presets steppen möchte, kann auch ein optional erhältliches, externes Control-Pedal anschließen. Mittels USB-C-Buchse kann das Mooer an den Rechner angeschlossen werden. Hier kann man die Firmware updaten oder dank „MOOER Studio for DRUMMER X2“-Software Audiofiles und Presets verwalten. Obwohl hier auf kleinem Raum ziemlich viel los ist, lässt sich das Gerät sehr einfach benutzen – man hat ja alles, was man benötigt in direktem Zugriff. So bleibt die Bedienung angenehm und unmittelbar: Einfach Potis drehen und nach dem 4/4-Rock-Riff in das 6/8-Metal-Pattern wechseln. Die allermeisten Patterns bieten eine 4/4-Signatur; pro Genre gibt es etwa zwei bis drei mit anderen, wie 3/4, 6/8, 4/8, 2/4, 7/8 und 2/8. So dürfte sich für die allermeisten Anwendungsgebiete und Songideen der passende Groove finden.

(Bild: Dieter Stork)

An meinen Adam-A7-Abhörmonitoren klingt der Drummer X2 sehr amtlich. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man das Gerät also direkt an Monitorboxen oder der PA anschließen. Wenn es aus Platz- oder Budgetgründen nur für einen Instrumenten-Amp reicht, so wäre ein Bass-Amp zu bevorzugen. Doch zur Not funktioniert natürlich auch ein Gitarren-Amp. Hier sollte man sich bewusst sein, dass dieser möglichst clean laufen sollte – es sei denn man mag einen crunchy Drumsound. Nutzt man seinen Amp also in erster Linie als cleane Pedalplattform, so ist dies schonmal eine gute Voraussetzung.

Und tatsächlich hilft hier das EQ-Poti des Pedals ganz gut, um den Klang etwas zu verfeinern. Neben dem guten Sound weiß das Pedal in erster Linie durch die Bedienung zu überzeugen. Erst die Geschwindigkeit tappen, dann den Groove starten und bei Bedarf mittels rechtem Fußschalter Fills einspielen lassen. Ist man kurz vorm nächsten Song-Part, beide Fußschalter gleichzeitig drücken und in den nächsten Slot wechseln. Viel einfacher kann es nicht mehr sein.

Wem weniger Funktionen reichen, und wer insbesondere nicht innerhalb des Songs mittels Fußdruck zum nächsten Part springen will, der kann sich auch das deutlich günstigere Mooer-Micro-Drummer-Pedal für rund € 80 anschauen. Für etwas fortgeschrittene Ansprüche ist das Drummer X2 aber, was die Funktionen und den Preis angeht, eine gute Wahl.

PLUS

● Bedienung
● Möglichkeiten
● Preis

(erschienen in Gitarre & Bass 02/2023)

Produkt: Gitarre & Bass 1/2024
Gitarre & Bass 1/2024
IM TEST: Bacci Guitars Leonardo Dual Output Bariton +++ Guild Starfire VI Special +++ Fender Vintera II Telecaster Bass +++ Taylor 814ce Builder's Edition +++ Crazy Tube Circuits Motherload Fuzz +++ Spector Ethos 5 HP +++ Three Bananas Amplification Galaktopus +++ Tube WorkShop BassBoy +++ Poly Effects Josh Smith Flat V

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Kann mir vielleicht jemand sagen, ob es in den Grooves auch Bossa Nova gibt?
    ich benötige tatsächlich dringend BossaNova Grooves, um ein Gitarrenduo im Sound etwas aufzuwerten.
    Danke, Thomas

    Auf diesen Kommentar antworten
  2. Ich wundere mich, weil Käufer kritisieren, dass das Signal mit Stereo nichts zu tun hat. Wird hier aber nicht erwähnt. Lässt sich das Gerät über Midi synchronisieren? Wenn nicht, ist es eigentlich ein sinnloses Gerät, wenn man es mit einem Looper berteiben möchte. Der Preis für das Gerät ist im Verhältnis Alesis schon arg teuer.

    Auf diesen Kommentar antworten

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