Test: Fender Tone Master Pro & Tone Master FR-12

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Ordentlich laut wird die 12″-Box plus 1″-Hochtöner durch eine 1000 Watt starke Class-D-Endstufe.

TONE MASTER FR-12 CAB

Direkt mitgeliefert wurde mir die Fender-Aktivbox in der 12“- Variante mit 1“-Hochtöner. Diese Box kann mit dem Tone Master Pro oder anderen Modelern genutzt werden. Oder einfach zum Musikhören. Sie sieht aus wie ein Amp und bietet dank aktivem Dreiband-EQ und Cut-Regler tatsächlich auch einiges an Soundshaping-Möglichkeiten. Das Cab kann mit seiner 1000 Watt starken Class-D-Endstufe erstaunlich laut werden, klingt aber auch zuhause auf Lautstärkestufe eins schon richtig gut.

Bei meinem Test mit dem Tone Master Pro habe ich Bass, Middle und Treble in Mittelstellung belassen und den Cut-Regler auf eins gedreht. Somit wurde minimal Top-End beschnitten. Das ergab einen super Sound und ich bin sicher, dass die Box ein großer Erfolg wird. Cooler Look, gute Funktion, recht leicht und dafür ein geringer Preis.

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ALTERNATIVEN

Fender steigt sowohl was den Funktionsumfang betrifft – aber auch ganz klar in puncto Preis – weit oben ein. Dementsprechend darf man den Vergleich mit den Platzhirschen nicht scheuen. Ich behaupte jetzt mal Fender hat das einfachste und für viele wohl auch schönste User-Interface, irgendwie eine Mischung aus Helix und Quad Cortex. Also fangen wir da an: Das Helix ist älter, dafür sind sein Ökosystem und die Updates ausgereifter, es klingt sehr gut, bietet mehr Modelle, kommt mit einem integrierten Expression-Pedal und ist sogar noch günstiger. Reicht einem die LT-Version, spart man ganze € 800. Das Quad Cortex hat auch Jahre nach seinem Release etliche Schwächen noch nicht ausgebügelt, allerdings kann man hier auch direkt Amps profilen. Was Sound- und Amp-/ Effektvielfalt angeht, spielt für mich noch immer das Fractal Audio Axe-Fx III, beziehungsweise das FM-9 ganz vorne mit. Letzteres kostet aber auch nochmal € 400 mehr und erfordert mehr Zeit für die Einarbeitung. Der Kemper Profiler Stage verfolgt einen anderen Modeling-Ansatz, klingt aber natürlich auch unbestritten gut und liegt mit knapp € 1500 ebenfalls unter dem Fender.

RESÜMEE

Fender hat hier den Modeler für alle gebaut, die eigentlich nie Lust auf Modeler oder vielleicht sogar Angst davor hatten. Eindeutige Highlights sind die Bedienung, der Formfaktor, die Fender-Sounds und die Effekte. Es war vermutlich noch nie so leicht, ein gut klingendes Preset zusammenzustellen und Parameter zu editieren.

Klar ist aber auch, dass Fender hier am Anfang der Reise steht. Die Auswahl an Amps, Effekten und Cabinets ist gut, aber übersichtlich. Dedizierte Bass-Amps gibt es gar keine. Und man kann problemlos Vocals bearbeiten, aber auch hier wäre es schön, ein bisschen was Spezielles an Effekten bereitgestellt zu wissen.

Während die Clean-Sounds vollends überzeugen, konnten mich persönlich die Amps mit mehr Gain noch nicht ganz abholen. Aber wie gesagt, das ist reine Geschmackssache. Unterm Strich hat Fender hier eine großartige Plattform geschaffen, die viele Nutzer intuitiv ansprechen wird.

Wenn sie nun ordentlich gepflegt wird, könnte das Gerät zu einem absoluten Platzhirsch werden. Die nur kurz vorgestellte FR-12 Aktivbox als Beiwerk abzutun, würde ihr überhaupt nicht gerecht, stellt sie doch mit ihrem Look, Sound und Preis ein Highlight dar, welches auch für jeden anderen Modeler genutzt werden kann.

PLUS

  • Bedienung
  • Interface
  • Clean-Sounds
  • Effekte
  • Loops
  • FR-12 Aktivbox

MINUS

  • zum Start geringe Auswahl an Amps und Effekten
  • keine dedizierten Bass-Amps und Vocal-Effekte


(erschienen in Gitarre & Bass 12/2023)

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