Ist es der perfekte Bass für dich?
	
Pulsanregend: Pulsar Bass Guitars Pulsar 5
	
        von Jogi Sweers, Artikel aus dem Archiv
    
    
	
    
	        
	
    
	
	    
         (Bild: Dieter Stork)
(Bild: Dieter Stork)
Pulsare sind schnell rotierende Neutronensterne, die eine pulsierende Strahlung abgeben, mit viel Energie und regelmäßig wie ein Herzschlag. Analog dazu sollen die Pulsar-Bässe Instrumente sein, die das Herz höher schlagen lassen, Grooves mit Leben füllen und dabei ein Stück Seele übertragen.
So verspricht es Marc, der Mensch hinter der neuen Marke, der all seine Erfahrungen und Ideen aus jahrelanger, geradezu besessener Beschäftigung mit dem Instrument Bass und allem Drumherum in eigene Entwürfe gegossen hat, die er mit Tom Germann (Torillo Basses) ausformuliert und zum Leben erweckt hat.
KUNST UND HANDWERK
Die Korpusform wirkt vertraut und erinnert an teure Edelbässe jenseits des großen Teichs. Aber auch Torillo scheint hier durch, denn die Cutaways bzw. Korpushörner sind etwas klarer gezeichnet. Der Bürzel am Korpusende erinnert mich hingegen an die kanadische Marke F Bass – nur umgedreht. Der Body ist aus zwei Teilen Esche gefertigt, die mittig zusammengefügt wurden. Mit einer dunkel eingefärbten Zwischenlage aus Ahorn wurde eine spektakulär gemaserte Decke aus Kastanie aufgeleimt. Die Flammung, die Maserung und das helle Mittelstück, das fast den Eindruck eines durchgehenden Halses erweckt, suchen ihresgleichen. Tatsächlich ist der Hals eingeleimt – und der hat es in sich! Von vorne ist es dank eines Headstock-Overlays aus Kastanie unsichtbar, doch er entpuppt sich als elfteilige Konstruktion aus Elsbeere und Padouk in unterschiedlichen Breiten. Die Detailverliebtheit, mit der hier gearbeitet wurde, zeigt sich einerseits am Übergang in den Korpus mit einer weiteren Zwischenlage aus Bubinga. Dieser nutzt die Vorteile des tief eingesetzten Halses in Kombination mit einem großzügigen, sanften Shaping voll aus.
 (Bild: Dieter Stork)
(Bild: Dieter Stork)
Am anderen Ende befindet sich der ebenso fein ausgearbeitete Übergang zur Kopfplatte samt Volute. Auch das Overlay ist nicht einfach auf die Kopfplatte geleimt, sondern kunstvoll mit dem Griffbrett verzahnt. Es erstreckt sich bis unter den Nullbund, während das Griffbrett selbst noch weit in Richtung Headstock reicht. Auch hier wird wieder mit dunklen Zwischenlagen gearbeitet, die dann gleichzeitig den Rahmen für den Schriftzug geben. Die gewohnt perfekt arbeitenden Gotoh-Mechaniken sind mit leicht versenkten Muttern befestigt, um die relativ dick gearbeitete Kopfplatte auszugleichen. Diese ist nicht abgewinkelt, für den korrekten Anpressdruck auf den Sattel sorgt ein Niederhalter, der über alle Saiten reicht. Das ist nicht unbedingt meine Lieblingskonstruktion. Ich schraube sie zum Saitenwechsel immer ab.
 (Bild: Dieter Stork)
(Bild: Dieter Stork)
Das jetzt schon öfter angesprochene Griffbrett ist aus Elsbeere, einem hiesigen Laubbaum aus der Familie der Rosengewächse, der sehr langsam wächst und dessen widerstandsfähiges, hartes Holz entsprechend teuer ist. Die Lagenmarkierungen aus Kastanie mit Ebenholzrahmen finde ich überaus elegant. Sie nehmen vom ersten bis zum 21. Bund an Breite zu und sind gleichzeitig von vorne wie von der Seite gut zu sehen. Die Bundstäbchen nebst Nullbund sind nicht nur fantastisch abgerichtet, wie wir noch hören werden, sie sind auch an ihren Enden feinstens verrundet. Im letzten der 23 Bünde ist durch eine Öffnung das Speichenrädchen zugänglich, mit dem der Halsstab eingestellt wird.
Ganz leicht gestaltet sich der Saitenwechsel bei der in die Decke eingelassenen Hipshot-B-Style-Brücke, denn die Ball-Ends werden hier einfach von oben eingehängt. Die Oktave und Saitenlage können eingestellt werden, der Saitenabstand ist fest bei 19 mm. Die Tonabnehmerbestückung ist nicht gerade alltäglich: Zwei MM5TW sind hier verbaut. Jeder Pickup beinhaltet drei Spulen, die entweder zu zweit nebeneinanderliegend zusammengeschaltet werden oder mit gestackten Spulen – so oder so immer als Humbucker ohne Nebengeräusche. Für diese Schaltung ist jedes der beiden Volume-Potis als Push/Pull-Variante ausgelegt, zusätzlich gibt es eine passive Höhenblende. Die aktiven EMGs brauchen eine Batterie, um zu funktionieren, der entsprechende 9V-Block findet sich in einem rückseitigen Fach. Der schicke Messingdeckel beeindruckt mich, die Tatsache, dass ich es hier mit Holzschrauben zu tun habe, hingegen weniger. Die Exaktheit, mit der Tom arbeitet, ist hier tückisch: Der Deckel passt zu genau, um ihn schnell entfernen zu können. Mit einem kleinen Saugnapf, wie er zum Einsetzen von LED-Lämpchen benutzt wird, geht’s aber gut. Der hilft auch, den genauso spack sitzenden, massigen Messing-E-Fachdeckel herauszubekommen. Da muss man normalerweise ja auch nicht ran. Mein neugieriger Blick findet neben den gesteckten EMG-Verbindungen akkurate Lötstellen und vollständig deckenden Abschirmlack.
Soundcheck und Resümee auf Seite 2 …
     
	
    
	
    
    
	
				
			
			
    
	
		
    
	        
            
                
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