Pedalboard Amps von Foxgear, Baroni, BluGuitar und Blackstar im Test

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(Bild: Dieter Stork)

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BELLA ITALIA

Ebenfalls aus dem Hause Foxgear, aber unter dem Markennamen „Baroni“ vertrieben, kommt unser nächster Pedalboard-Amp. Der brandneue Jeval verfolgt ein schon rein optisch ganz anderes Konzept als die 100w-Serie. Hier wird auf eine edle, mit Echtholz verkleidete Gehäuse-Optik gesetzt. Was diesen Verstärker von den anderen Testgeräten unterscheidet, ist die verbaute ECC83-Röhre, die einen möglichst authentischen Tube-Amp-Sound erzeugen soll. Bereits aufgrund des Designs wird klar, dass der Jeval in Richtung stark verzerrter Metalsäge abzielt. Der grundsätzliche Aufbau ist recht simpel gehalten: Der Jeval hat zwei Kanäle, die jeweils über eine eigene Dreiband-Klangregelung, sowie einen eigenen Gain- und Volume-Regler verfügen. Dazu kommt ein global arbeitendes Presence- und ein Master-Volume-Poti.

Interessant finde ich, dass in Bezug auf die Ausstattung, der Baroni ein wenig die Brücke zwischen den vollausgestatteten AMP1- Verstärkern und den eher spartanisch gehaltenen Foxgear-Amps schlägt: neben zwei Lautsprecher-Anschlüssen (einmal 8/16 Ohm und einmal 4/8/16 Ohm) gibt es noch einen Line Out mit schaltbarer Lautsprecher-Simulation sowie einen FX-Loop, der zwischen seriellem und parallelem Betrieb umschaltbar ist. Das mag zwar noch nicht an das dicke Feature-Paket der BluGuitar-Verstärker heranreichen, bietet aber allemal genug Flexibilität, um in den meisten Szenarien zurecht zu kommen. Klanglich wird bereits im cleanen Kanal deutlich, dass der Jeval eher auf Sound-Gewalt als auf feingeistiges Geflüster ausgerichtet ist: Bereits der Clean-Kanal baut ein gewaltiges Bassfundament auf, dass – vor allem bei der Verwendung der tiefer gestimmten Telecaster – zunächst einmal in seine Schranken gewiesen werden will. Mit leicht zurück gedrehtem Bass-Poti und einem Schubser in den Höhen, bekommt man hier einen gutmütigen, wirklich sehr sauberen Clean-Sound, der mir vor allem in Verbindung mit einem Chorus und/oder etwas Reverb ausgesprochen gut gefällt.

Die Kernkompetenz dieses Verstärkers liegt jedoch ganz klar im High-Gain-Bereich: Im zweiten Kanal zeigt der Jeval die Zähne und präsentiert überaus agile, blitzschnell reagierende Overdrive-Sounds, die mit etwas zurück gedrehten Mitten und dem Gain-Regler auf 15 Uhr Erinnerungen an Mesa/Boogies Rectifier wach werden lassen. Richtig gut finde ich, dass der Gain-Regler so angelegt wurde, dass über den gesamten Regelweg hinweg ein Effekt zu hören ist. So wird ein beachtlich großer Bereich von leichten Crunch-Sounds bis hin zu einem satt komprimierten High-Gain-Brett erschlossen. Am besten gefällt mir dieser Kanal mit einem vorgeschalteten Booster der Tube-Screamer-Kategorie. Die geboosteten Hochmitten und der Basscut sorgen für noch etwas mehr „Schnittigkeit“ im Klanggeschehen. Die Lautstärke ist selbst im 75-Watt-Betrieb an einer 8-Ohm-Box so ohrenbetäubend, dass ich ein wenig Sorge ob der mechanischen Auslenkung der Membranen habe. Im 150-Watt-Betrieb an einer 4ohm-Box, wäre ich im Umgang mit dem Master-Volume-Regler definitiv vorsichtig.

Auch der Baroni Jeval hat an seinem Line Out eine Lautsprecher-Simulation anliegen – diese klingt tatsächlich ziemlich gut und hat mir zusammen mit dem Recording-Signal des Blackstar (weiter unten) am besten gefallen. Natürlich reden wir hier noch nicht von einem Sound der mit hochwertigen IR-Signalen vergleichbar ist – für eine analoge Speaker Simulation schlägt sich der Sound des Jeval dennoch sehr zufriedenstellend. Mit 599 Euro spielt der Baroni Jeval knapp 300 Euro unterhalb der AMP1-Verstärker und bildet somit das preisliche Mittelfeld unseres Tests.

Weitere Informationen unter: www.foxgeardistribution.com

PLUS

  • Optik
  • Overdrive- und High-Gain-Sounds
  • Bedienbarkeit
  • hohe Lautstärke-Reserven
  • zwei Kanäle mit eigenem EQ

MINUS

  • Buchsenbeschriftung etwas schwer ablesbar

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