Laney CUB-10 im Test

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Kleine Röhren-Amps sind seit geraumer Zeit im Trend, und ein Ende ist nicht abzusehen. Die kompakten Würfel sind für kleine Gigs, zum Warmspielen, zum Üben und für Recordings ja auch äußerst praktisch. Der Laney CUB-10 ist jedoch dicker mit Muskeln bepackt als viele seiner Mitstreiter.

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Mit insgesamt vier Röhren (alle von Ruby Tubes) ist er für sein Genre richtig opulent ausgestattet. Während die meisten seiner Kollegen mit je einer Vor- und Endstufenröhre auskommen müssen, holt der Laney CUB-10 zehn Watt aus einer Class A/B-Gegentaktendstufe mit zwei 6V6-Röhren, die Vorstufe ist mit zwei 12AX7-Doppeltrioden bestückt.

Konstruktion

Mit seinem grob genarbten lederartigen Bezugsstoff wirkt der akkurat und mit hochwertigen Parts aufgebaute Combo vertrauenerweckend. Auch beim 10″-Celestion- Custom-Lautsprecher hat Laney nicht gespart. Einen typisch englischen Ton mit markanten Mitten soll der Laney CUB-10 hervorbringen. Bei dem in China gefertigten, hinten offenen Combo-Verstärker hätte man dementsprechend in der Endstufe eher ein EL84-Pärchen anstatt der eingesetzten 6V6-Röhren vermutet, welche ja sonst eher in USA-Amps anzutreffen sind. Der einkanalig aufgebaute, und in Gain, Tone und Volume regelbare Combo besitzt einen Anschluss für eine Erweiterungsbox, die Netzsicherung befindet sich allerdings innen.

Praxis

Der Lo-Eingang ist für leistungsstarke oder aktive Tonabnehmer gedacht, oder für den Fall, dass man die Vorstufe nur wenig übersteuern möchte. In erster Linie wird man den Hi-Eingang nutzen, der überraschend viel cleanen Headroom selbst mit Humbuckern bietet. Und dieser Clean-Sound zeigt viel Kultur und reagiert sehr dynamisch. Je nach Tonabnehmertyp tauchen ungefähr ab der Mittelstellung des Gain-Reglers die ersten harmonischen Verzerrungen im Klangbild auf, und steigern sich bis zum satten Blues bzw. gemäßigten vollfleischigen und knalligen Rock. Der CUB-10 legt bei verzerrten Einstellungen einen in den Mitten ausgeprägt britischen Ton mit bissigen Höhen offen, die 6V6-Röhren bescheren ihm warme Bässe, die nur bei sehr weit aufgedrehtem Volume-Regler etwas schwammig werden können. Der passive Tonregler zügelt bei Bedarf die Höhen. Endstufe und Lautsprecher brauchen einen gewissen Arbeitspegel, damit der Combo richtig gut klingt. Bei Wohnzimmerlautstärke fühlt sich der CUB-10 noch nicht wohl. Für Recordings, zum Warmspielen, im Proberaum und bei kleineren Gigs lebt er − entsprechend weit aufgedreht − richtig auf. Wenn die Endstufe leicht in die Sättigung übergeht, klingt der CUB-10 am besten. Und er kann ordentlich laut werden, seine Tonkultur wird dabei noch gesteigert.

Sein volles rockiges Potential entfaltet der CUB-10 jedoch erst mit einer externen Lautsprecherbox, enorm was der Kleine damit für eine Power lostreten kann.

Resümee

Der CUB-10 ist ein leicht zu transportierender Kraftzwerg, der neben britisch anmutenden bissigen Rock-Sounds auch kultivierte Clean-, Blues- und Crunch-Klänge mit viel Dynamik und Power zu bieten hat. Ein Klasse-Amp zum Warmspielen und für Recordings, der mit einer Zusatzbox absolut Gig-tauglich ist.

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