G&B Basics!

Kompressor, Limiter, Sustainer & Tremolo

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(Bild: Dieter Stork)

SQUEEZE ME!

Unsere Pedal Show steht vor der Tür! Damit sich niemand in dem großen Wirrwarr an Effektsorten verläuft, veröffentlichen wir in den nächsten Tagen ein paar Basis-Artikel – Diesmal zum Thema Kompressor, Limiter, Sustainer & Tremolo!

Kompressoren und Limiter gehören zu den lautstärkebeeinflussenden Geräten. Im Unterschied zu Buffer und Booster kümmern sie sich allerdings nicht nur um die Lautstärke an sich, sondern auch um die Dynamik des Signals.

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Ein Limiter lässt keine Signalspitzen über einem bestimmten Schwellenwert durch und schützt dadurch alles was hinter ihm an Elektronik liegt vor Übersteuerungen. Limiter werden z. B. gerne von Bassisten eingesetzt, denn Übersteuerungen in der dynamikreichen Slap-Technik sind nicht unbedingt erwünscht. Ein Kompressor dämpft die Signalspitzen und gibt unter einem bestimmten Schwellenwert das Signal wieder frei. Damit ein Kompressor das Signal durch die Dämpfung aber nicht zu leise macht, folgt hinter der Begrenzerschaltung noch eine BoostSchaltung, sodass auch das in der Dynamik gedämpfte Signal so laut klingen kann, wie das Originalsignal. Ursprünglich kommt die Technik aus dem Studiobereich.

Erst in den 70er-Jahren kamen, z. B. mit dem MXR Dyna Comp, die ersten Pedale für Gitaristen auf den Markt. Bei Studio-Kompressoren gibt es meist vier Regelmöglichkeiten: „Threshold“ (ab welchem Pegel leiser geregelt wird), „Ratio“ (wie stark das Ausgangssignal zum Eingangssignal verringert wird), „Attack“ (Zeit bis die Regelung einsetzt), „Release“ (Zeit bis das Signal wieder auf den ursprünglichen Pegel zurückgeht). Die meisten Bodeneffekte sind bedienerfreundlicher und begnügen sich mit weniger Reglern, weil einige Parameter voreingestellt sind. Häufig ist auch die Kombination aus Kompressor und Sustainer, da beides auf dem gleichen Funktionsprinzip beruht.

Sustain ist die Bezeichnung für die Zeit, in der ein angespielter Ton hörbar ist. Grundsätzlich sind Gitarristen daran interessiert, ein möglichst langes Sustain zu haben. Ein Kompressor, der eigentlich nur die Dynamik des Signals verringert, d. h. stark angeschlagene Saiten leiser macht, kann die Ausklingdauer eines Tones verlängern, wenn er mit großem Ratio, schnellem Attack und sehr langem Release und einem höheren Pegel als ursprünglich eingestellt wird.

Kompressoren sind bei Gitarristen beliebt, um z. B. bei Picking-Techniken Lautstärkeschwankungen infolge unsauberen Spiels auszugleichen. Kompressoren können natürlich auch Aufgaben von Boostern übernehmen und mit ihren hohen Lautstärkepegeln helfen, die Vorstufe ein bisschen zu kitzeln. Für diese Aufgabe wird z. B. gerne der MXR Dynacomp genommen, der fast baugleich mit dem legendären Ross-Kompressor ist. Aber auch die Pedale von Boss sind gerne gesehene Gäste auf den Pedalboards bekannter Musiker.

Auch Tremolo-Effekte bearbeiten die Lautstärke des Gitarrentons, allerdings nicht in Form einer Dynamikbegrenzung sondern indem sie die Lautstärke modulieren: Ein Tremolo macht in einer einstellbaren Geschwindigkeit das Signal laut und leise. Dadurch gibt es bei zarten Einstellungen ein interessantes Schimmern im Ton, bei starken Einstellungen kann es den Ton rhythmisch unterstützen. Noch heute leiden wir unter der Verwirrung, die Leo Fender einst verursachte, als er sein Vibratosystem an der Stratocaster Tremolo nannte, seinen Tremolo-Effekt in den Verstärkern aber Vibrato. Um es noch einmal klipp und klar zu sagen: Ein Tremolo moduliert die Lautstärke!

Der Tremoloeffekt ist einer der ältesten Gitarreneffekte überhaupt und war in vielen Modellen der frühen Fender- und Vox-Röhrenverstärker bereits integriert. Neben diesem heute noch populären weichen und warmen Vintage-Tremolo gibt es auch noch ein weiteres Anforderungsprofil für Tremolos, nämlich das harte, „zerhackende“ Tremolo moderner Machart. Als Beispielsongs für die beiden Extreme können ‚Gimme Shelter‘ von den Rolling Stones für ein dezentes Vintage-Tremolo und ‚Boulevard Of Broken Dreams‘ von Green Day für moderne Tremolo-Arbeit genannt werden. Regelbare Parameter von Tremolos sind in der Regel die Geschwindigkeit in der die Lautstärkeschwankung erfolgt und der Umfang der Lautstärkeschwankung. Einige Tremolos bieten auch eine sehr praktische Regelung der Gesamtlautstärke-Anpassung an.

Da das menschliche Ohr einen in der Lautstärke schwankenden Ton insgesamt leiser wahrnimmt als einen nicht modulierten Ton, ist es hilfreich, wenn das Tremolo die Möglichkeit bietet, die Lautstärke des Effektsounds anzuheben, damit Bypass- und Tremolo-Sound gleich laut klingen. Fast jeder Hersteller hat heute ein Tremolopedal in seinem Sortiment, sehr populär ist z. B. das Boss TR-2 Tremolo.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich suche einen Sustainer.
    Haben Sie soetwas?
    Dann bitte ich um eine kurze Info.

    Vielen Dank
    Manfred Stuber

    Auf diesen Kommentar antworten
    1. Hallo Manfred, leider nicht. Am besten mal bei einem der einschlägigen Shops nachschauen 😉
      Beste Grüße aus der Redaktion

      Auf diesen Kommentar antworten

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