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Buffer, Booster & Equalizer

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(Bild: Dieter Stork)

Buffer und Booster sind einfache Verstärkerschaltungen, die den Signalpegel anheben und so den Gitarrenton lauter machen.

Der Buffer macht dies in der Regel in einem geringeren Umfang als ein Booster und ist meist auch nicht regelbar. Seine Aufgabe ist es, das störanfällige Gitarrensignal zu stabilisieren, indem er das hochohmige Signal passiver Tonabnehmer in ein störunanfälliges Signal mit niedriger Impedanz umwandelt. Sinnvoll ist ein Buffer vor allem für Musiker, die ausschließlich TrueBypass-Effekte nutzen. Denn Kabelwege und Kontakte summieren sich leicht zu Mengen, die den Klang hörbar leiden lassen. Bufferschaltungen sind in allen Effektpedalen, die nicht nach dem True-Bypass-Prinzip, sondern mit einer elektronischen Umschaltung arbeiten, bereits integriert – also in allen Pedalen der großen Hersteller, wie z. B. Boss, Ibanez oder DigiTech. Bei diesen Geräten durchläuft das Gitarrensignal die Elektronik, auch wenn der Effekt ausgeschaltet ist und wird dadurch „gebuffert“. Als die japanischen Hersteller in den 70er-Jahren die elektronische Umschaltung in den Effektpedalen realisierten, hatten sie allerdings weniger die Klangauffrischung im Sinn, als die Möglichkeit, den Umschaltvorgang plopp- und knackfrei realisieren zu können. Daher sind leider nicht alle Bufferschaltungen wirklich klangneutral. Einige Pedal-Klassiker gelten sogar als wahre „Tone Sucker“.

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Auch ein Grund, warum in den Pedalen der Boutique-Hersteller die mechanische Umschaltung mit dem TrueBypass-Prinzip in den 90er-Jahren eine Renaissance erfuhr. Ein Booster ist ein regelbarer Vorverstärker, der an verschiedenen Positionen einer Effektkette sinnvoll einsetzbar ist. Er kann Buffer-Aufgaben am Anfang einer Effektkette übernehmen oder vor der Verzerrungsstufe für mehr Gain sorgen. Hierfür wurden bereits in den 60er-Jahren spezielle Booster, die sogenannten Treblebooster, entwickelt. Treblebooster betonen besonders den Höhenbereich und sollten den damals eher wenig zerrfreudigen Röhrenverstärkern eine Verzerrung entlocken, indem sie die Vorstufen bereits mit einem sehr hohen Eingangspegel ansteuerten. Warum man in den Anfangstagen der E-Gitarre ausgerechnet die hohen Frequenzen betonte, lässt sich wohl auch damit erklären, dass durch die damals übliche Verwendung sehr langer Gitarrenkabel (z. B. Spiralkabel mit mehr als 10 m Länge), die Höhen des Gitarrensignals besonders litten. Heute – im Zeitalter von Funksystemen – würde man wohl eher einen Midboost einsetzen, um der Verzerrung auf die Sprünge zu helfen.

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Hinter der Verzerrung oder auch im Einschleifweg von Gitarrenverstärkern werden klangneutrale Booster gerne zur Lautstärkeanhebung genutzt – z. B. als Solo-Boost. Je nach Einsatzzweck und persönlichem Geschmack bietet der Markt eine große Vielfalt von Boostern, die mehr oder weniger klangneutral sind. Klangneutralität ist nicht unbedingt ein Gütekriterium für Booster, oft ist die Färbung des Klanges durch Booster durchaus erwünscht. Beispiele für einen bewusst färbenden Ton sind der Xotic EP-Booster oder der MXR Echoplex-Booster, die beide die Vorstufe einer alten Bandmaschine nachahmen, um den Ton gleichsam weicher, fetter und heller zu gestalten. Einige Booster bieten daher auch schon Regelmöglichkeiten zur Tonbeeinflussung an.

Damit wird der Übergang von Boostern zu Equalizern fließend… Equalizer (EQs) sind Spezialisten der Klangformung und erlauben die gezielte Lautstärkeregelung einzelner Frequenzen des Signals. Grundsätzlich kann zwischen graphischen und parametrischen Equalizern unterschieden werden. Bei graphischen Equalizern werden meist mehrere Schieberegler angeboten, die die Lautstärke des Signals entweder anheben oder absenken können. Hier genügen schon wenige Regler, um das für das Gitarrensignal wichtige Frequenzband im Mittenbereich drastisch zu verbiegen, wie z. B. der MXR M109 Sechsband-Graphic EQ beweist. Vom mittenbetonten Classic-Rock-Solo-Sound zum mittenarmen Heavy-Metal-Rhythmus-Sound ist man hier nur einen Fußschalterdruck entfernt.


Parametrische EQs erlauben die Auswahl einer Frequenz meist mit Hilfe eines Potis und geben die Möglichkeit, diese Frequenz mit einem zweiten Poti anzuheben oder abzusenken. Einige Geräte bieten darüber hinaus noch die Möglichkeit, die Bandbreite der Frequenz enger oder weiter zu definieren. Während parametrische EQs in der Studiotechnik gang und gäbe sind, findet man sie in Pedalform nur noch selten (z. B. Artec Parametric EQ). Natürlich können Equalizer auch für alle Aufgaben eines Boosters eingesetzt werden und klangneutral agieren, wenn sie einen Regler für die Gesamtlautstärke haben. Durch die aufwendigere Schaltung ergeben sich bei Verwendung von EQs aber auch gerne mal Probleme mit unerwünschten Nebengeräuschen, insbesondere Rauschen.

Produkt: Gitarre & Bass 2/2024
Gitarre & Bass 2/2024
IM TEST: Charvel Pro-Mod So-Cal HSS +++ Engl E670FE Special Edition +++ Ortega Guitars Tour Player +++ Ampeg Venture V3, VB112 und VB115 +++ Ibanez Iceman IC420FM +++ Walrus Audio Fable +++ Meta Guitars Veil Bass +++ Fender CS Early 55 Strat Trem & Hardtail +++ Lakland Skyline Decade

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Der Text bietet kaum Informationen über gute Buffer sondern verliert sich
    in endlos Gelobe und weicht vom Thema deutlich ab.
    Kaufempfehlungen versteckt als Hinweis?
    Jedenfalls war dieser Text kaum Information über gute Buffer.

    Joe

    Auf diesen Kommentar antworten
  2. Dem Kommentar, daß sich der Text im Booster-/Equalizerthema verliert und das wesentlich komplexer Themenfeld “Buffer” nur streift, kann ich mich anschließen. Interessant wären auch Erläuterungen über die in Verstärkereffektwegen verbauten Schaltungen, die z.B. dem Bypass-Buffer in z.B. Boss-Effekten um Längen überlegen zu sein scheinen. Oder hat es vielleicht mehr mit dem Signal-Pegel zu tun, daß dort oft ansonsten stark rauschende Geräte plötzlich angenehm ruhig sind. Am schlimmsten bemerkte ich diesen Effekt bei einem Boss GE7 (mit Werks-IC), da tönt es ja vor der Vorstufe wie ein Föhn, auch wenn ich lediglich einen Frequenzbereich absenke (von der Null-Linie abweiche). Selbiges Gerät im Effektweg hat nur minimale, durchaus tragbare Nebengeräusche. Interessant ist auch, daß die Effektwegbufferschaltung mehrere Amps lange Kabelwege mit zum Teil zwei größeren Pedalboards zu keinerlei Klangverlusten führen, verglichen mit ausgeschaltetem/ge-bypasstem FX-Weg. Warum lässt sich dies nicht auch für den Bereich vor der Vorstufe realisieren (habe mehrer mittelpreisige Buffer-/Preamplösungen getestet). Schön wäre, wenn dies einmal durch einen wirklichen Experten beleuchtet würde.

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  1. Kompressor, Limiter, Sustainer & Tremolo › GITARRE & BASS

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