Rasiermesserscharf
Hartes Heck: Jackson Soloist SL2MG HT im Test
von Christian Braunschmidt, Artikel aus dem Archiv
(Bild: Dieter Stork)
Bisher gab es in Jacksons noch realtiv junger American Series die Soloist in zwei Pickup-Konfigurationen und mit einem Floyd-Rose-System. Mit der HT-Variante (Abkürzung für Hard Tail) gibt es nun aber auch eine Gitarre für Fans fester Brücken.
GRÜNES BRETT
Die zum Test vorliegende SL2MG HT ist in einem „Matte Army Drab“ Farbton gehalten, was im Wesentlichen einem klassischen O.D. Green (Olive Drab) entspricht. Das gesamte Instrument ist mit einer mattierten Oberfläche versehen, die sich vor allem auf der Halsrückseite und den Body-Shapings mit der Zeit glatt spielen wird. Passend zu dem reduziert-martialischen Erscheinungsbild wurde die SL2MG HT mit schwarzer Hardware ausgestattet, was einen ziemlich runden Look ergibt.
Herzstück der Gitarre ist ein durchgehender, dreiteiliger Ahornhals, der für mehr Stabilität mit zwei zusätzlichen Graphitstreben verstärkt wurde. Angeleimt wurden zwei Flügel aus Erle, auf dem Hals sitzt ein dunkles, schwarz eingefasstes Ebenholzgriffbrett. Wie bei modernen Metal-Gitarren üblich, wurde hier ein Compound-Fretboard-Radius von 12″ auf 16″ gewählt. Der verwendete Jumbo-Edelstahl-Bunddraht ist bei allen 24 Bünden ausgesprochen sauber eingelassen und ist ein Musterbeispiel dafür, mit welcher Genauigkeit auch in der US-Produktion gearbeitet wird.
(Bild: Dieter Stork)
Auf dem Korpus verschraubt, sorgt eine Hipshot-Brücke für ausgesprochen angenehme Spielbarkeit.In Richtung der abgewinkelten Kopfplatte laufen die Saiten über einen schwarzen Sattel TusQ-XL-Sattel von GraphTech zu den sauber arbeitenden Gotoh-MG-Locking-Tunern.
Natürlich dürfen bei einer waschechten Jackson die großen, ikonischen Sharkfin-Inlays aus Perlmutt nicht fehlen. Für zusätzliche Orientierung auf stockdunklen Bühnen sorgen die seitlich eingelassenen Luminlay-Dots, die, einmal in Kontakt mit einer hellen Lichtquelle gekommen, eine bemerkenswerte Strahlkraft besitzen.
Für schnellen Zugriff auf den Spannstab des Halses sorgt ein kleines Trussrod-Wheel am Fuße des Griffbretts. So kann der Hals ohne ein spezielles Werkzeug innerhalb von Sekunden eingestellt werden, wenn das Instrument beispielsweise starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.
(Bild: Dieter Stork)
Für elektrische Übertragung sorgt bei der SL2MG HT das EMG 81/85 Set, das sich mit seinen schwarzen Kunststoffkappen perfekt in die Optik der Gitarre einfügt. Auf Pickup-Rahmen wurde verzichtet; die Humbucker sind direkt in den Korpus des Instruments verschraubt.
(Bild: Dieter Stork)
Im E-Fach geht es so sauber zu, wie man es bei einem Instrument dieser Preisklasse erwarten darf – alles sauber im Maschinenraum. Zur allgemeinen Verarbeitung bleibt zu sagen, dass Jackson mit der SL2MG HT auf hohem Niveau abliefert. Vor allem die wirklich saubere Bundierung mit den schön verrundeten Enden des Bunddrahts weiß zu gefallen. Aber auch kleine Details wie beispielsweise der Deckel des E-Fachs aus gebürstetem Aluminium, die hochwertige Hardware oder auch die saubere Lackierung ergeben ein nahezu makelloses Gesamtbild.
Lediglich eine kleine Unsauberkeit bei der Einfassung des Griffbretts auf Höhe des zweiten Bundes verhindert hier die Bestnote. Ausgeliefert wird die Soloist übrigens in einem Soft Case, das zwar einen soliden Eindruck macht, dem ich jedoch über längere Zeit vermutlich nicht so eine kostspielige Gitarre anvertrauen würde.
Soundcheck und Resümee auf Seite 2 …
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Schöner Bericht,
ein tolles Instrument für Gitarristen, auch wenn ich mit diesen matten Farbtönen nicht so zufrieden bin. Hier fragt sich, wie die sich im Langzeittest schlagen.
Im Gegensatz zum Konkurrenten Charvel wird hier auch eine gute Hipshot-Brücke verwendet und nicht ein chinesisches billig-Teil. ALso Charvel, schaut hin, die Konkurrenz ist groß.
Beste Grüße an alle Musiker
Christian