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Guitar Guru: Harmony- und Höfner-Gitarre

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Hast du Fragen zum Thema „alte und/oder merkwürdige Gitarren“? Wir beantworten sie auf dieser Seite. Monat für Monat. Diesmal geht es um eine Harmony- sowie eine Höfner-Gitarre.

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Ich habe zwei etwas ältere Gitarren erworben, über die ich gerne mehr wissen möchte. Beide Gitarren kamen in einem stark verschmutzten Zustand an – ich habe sie nur grob gereinigt. Bei der ersten Gitarre handelt es sich um eine Harmony Meteor, die optisch leider in keinem guten Zustand ist. Hier würde mich interessieren, um was für eine Gitarre es sich genau handelt (H71?) und von wann diese Gitarre ist – Seriennummer = 4397H71. Die zweite Gitarre ist eine Höfner – wahrscheinlich eine Klub-Gitarre. Über sie konnte ich leider nichts im Internet finden, es gibt zwar Modelle mit dieser Konstruktion, aber keine in dieser Zusammenstellung. D.h. vielleicht mal mit der gleichen Schaltmöglichkeit, aber der Hals dann mit Blockinlays statt Dots, oder aber nur ein Pickup oder andere Pickups. Das Logo habe ich in dieser Form nur selten gefunden. Hier auch die Frage, um welches Modell und Baujahr es sich hier genau handelt und ob die Gitarre etwas wert ist. Mit freundlichen Grüßen! – Richard

Bei Deiner Harmony-Gitarre handelt es sich um eine H71 von ca. 1958. Zu erkennen ist das zum einen an dem ‚natural finish‘, ein Merkmal der H71 (die H70 hatte ein Sunburst-Finish) und den beiden DeArmond Goldfoil Singlecoils. Den Zustand der Gitarre finde ich ehrlich gesagt gar nicht so schlimm – ich würde die hässlichen nicht-originalen Schrauben auf der Kopfplatte entfernen (da dachte wohl jemand, er könne die Stimmstabilität verbessern, indem er quasi so etwas wie einen permanenten String Butler installiert…) und auch die eher billigen asiatischen Ersatzmechaniken mit Vintage-Style Klusons oder Schaller ersetzen. Die Löcher lassen sich einfach verschließen und kaschieren. Wenn ansonsten alles in Ordnung ist, kann man für die Gitarre um die € 1.000 aufrufen.

Bei der Höfner-Gitarre handelt es sich um das Modell 126 Club – 126 deshalb, weil sie zwar zwei Pickups hat, aber es sich nicht um die Deluxe-Ausführung mit aufwendig verzierter Kopfplatte etc. handelt. Datieren würde ich die Gitarre auf die mittleren 1960er-Jahre, und zwar deshalb, weil sie noch die 510er ‚Diamond‘-Pickups aufweist, allerdings auch bereits das aufgeklebte Plastiklogo. Es kann sich auch gut um ein Übergangsmodell handeln mit Features von verschiedenen Iterationen. Für diese Gitarre kann man bei gutem Zustand und voller Funktionsfähigkeit um die € 1.500 bekommen – oder weniger, wenn man sie im Ist-Zustand an einen Bastler verkauft.


(erschienen in Gitarre & Bass 12/2023)

Produkt: Gitarre & Bass 5/2022 Digital
Gitarre & Bass 5/2022 Digital
IM TEST: Zoom B6 +++ Framus Wolf Hoffmann WH-1+++ Valco FX KGB Fuzz, Bloodbuzz und Five-O +++ Sandberg California Central +++ Origin Effects Bassrig +++ Lava ME 2 Freeboost & ME 3 +++ One Control Strawberry Red +++ Fender Player Plus Meteora HH & Active Meteora Bass +++ Marshall 2525H & JVMC212 Black Snakeskin LTD

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