Let’s get ready to Dumble

Howard in a Box: J. Rockett Audio Designs HRM V2 im Test

Anzeige
(Bild: Dieter Stork)

Subjektiv empfunden häuft sich in jüngerer Zeit die Vorstellung von Produkten, die den legendären Amps des vor zwei Jahren verstorbenen Verstärker-Gurus nacheifern. Mehrere Hersteller haben zuletzt Pedale vorgestellt, die den sagenumwobenen Ton der Overdrive-Special- oder Steel-String-Singer-Modelle authentisch nachbilden sollen. Auch wenn kaum ein Gitarrist je den Originalsound von Howard Dumbles Kreationen kennenlernen durfte – die Nachfrage ist offensichtlich groß genug. J. Rockett liefert mit seinem überarbeiteten Pedal eine Tonmaschine, die einen Overdrive Special mit „Hot Rubber Monkey“-Modifikation nachbilden will.

Diese Erweiterung ist, vereinfacht gesagt, ein zusätzliches Tone Stack, das im Amp hinter dem Zerrkanal sitzt. Das HRM kommt mit vier Potis, neben Level und Gain lassen sich über „Midrange“ die unteren Mitten kontrollieren, „Top End“ steuert den Biss weiter oben im Klangspektrum.

Anzeige

Und wie klingt es? Wie man es Dumbles Kreationen nachsagt: sehr rund, sehr dynamisch, sehr gediegen – und dank der beiden EQ-Regler ist es auch recht flexibel. Mit diesen Soundmerkmalen eignet es sich perfekt für viele authentisch naturnahe Stile, vor allem natürlich Blues. Bei dezenten Gain-Settings liefert das Pedal auch jazzige Klänge, auf der anderen Seite, bei extremen Einstellungen, kann es sogar in Richtung Riffrock gehen. Letzterer ist sicher nicht die primär vorgesehene Stilistik, zeigt aber zum einen, wie viel Gain das Pedal trotz aller Gediegenheit zu liefern vermag und zum anderen, wie clever seine EQ-Abstimmung gewählt ist.

Generell muss man konstatieren, dass es bei einer Vielzahl guter Sounds für Rhythmus und Soli quasi keine Fehleinstellung gibt. Die Optik des Pedals ist ein Understatement, die Hardware edel, der Preis allerdings auch ziemlich selbstbewusst. Wer genau diesen Dumble-artigen Ton sucht und weiß, was er will und braucht, sollte es trotzdem unbedingt anspielen.

Internet: www.rockettpedals.com

Preis (Street): ca. € 269

PLUS

  • Sounds
  • Hardware

(erschienen in Gitarre & Bass 02/2024)

Produkt: Treble Booster im Test
Treble Booster im Test
Der Treble Booster war in den 60er und 70er Jahren das Effektgerät schlechthin. Hol dir jetzt 4 Gratis-Testberichte zum Sound-Wunder!

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Auch diese Pedal-Lösung ist und bleibt nur ein Kompromiss, die Original Amps von Howard Dumble können die Simulations- Elektronik dieser Bodentreter nur Ansatzweise nachbilden, denn die jeweilige vorgeschaltete und nachgeschaltete Amp – Elektronik ist keine aus dem Hause Dumble !

    So viel sollte jedem denkfähigen Gitarristen eigentlich klar sein.
    Ein Fender-, Marshal-, Orange- oder was auch immer Amp wird immer so klingen wie sie klingen, egal welche Sound-Verbiegungen man versucht.
    Das Soundergebnis wird immer nur ähnlich wie das angestrebte Simulations-Original Sound-Ergebnis klingen aber niemals diesen Original-Sound ersetzen können.
    Die Physik lässt sich nicht manipulieren auch wenn uns das immer wieder unterbreitet wird.

    Ich für meinen Teil kreiere meinen Sound nach meinem Empfinden, nicht nach angesagten Sounds.
    Das habe ich schon immer so realisiert gemäß dem Motto : ,,Was mir in meinen Ohren hörtechnisch gefällt ist das was andere hören können so fern sie es hören wollen.”.
    Mehr ist von meiner Seite zu diesem Themenkomplex nicht zu sagen, außer das der elementare Ton immer eine Kombination aus spielerischer Fähigkeit und der dafür eingesetzten Technik ist, die je nach Bedarf individuell ausgesucht wird oder auch nicht.
    Beste Grüße
    Orange

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Das könnte dich auch interessieren