Arched Back

Guild OM-240CE im Test

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Tief in der eigenen Geschichte verwurzelt, den Blick dabei fest nach vorne gerichtet – so präsentiert sich Guild mit der Westerly-Collection-Archbacks-Serie.

Guild OM-240CE
(Bild: Dieter Stork)

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Mit diesen Modellen beschwört man nämlich die Aufbruchstimmung der „Golden Era“ ab 1967 herauf, als Guild in eine ehemalige Möbelfabrik in Westerly, Rhode Island zog und endgültig zum Acoustic-Global-Player avancierte.

 

History Repeating

Noch weiter zurück in die Firmenhistorie, in die Mid-50s, verweist ein Konstruktionsmerkmal, welches schon im Namen der Westerly-Archbacks-Serie verraten wird: der gewölbte Rücken. Eigentlich verwunderlich, dass diese Konstruktionsweise so selten ist, denn sie hat gleich mehrere Vorteile – es kann auf Bracing (also Beleistung) verzichtet werden, denn die Wölbung bringt die Stabilität, und der Rücken schwingt enorm mit und hat erheblichen Anteil an der Klang-Projektion. Das verwendete Holz ist, wie auch bei den Zargen, Mahagoni. Für die Decke kommt massive Sitka-Ficht zum Einsatz. Auf ihr sehen wir das typische Guild-Schlagbrett aus Tortoise und einen schlichten Palisandersteg mit kompensierter Stegeinlage aus Knochen.

Die Neck-Specs: schlanker Mahagonihals mit sanftem V-Profil, Palisandergriffbrett mit 16″-Radius und 20 sauber eingesetzten Bünden, Knochensattel, klassische Kopfplatte mit offenen Vintage-Style-Mechaniken. Für elektrische Verstärkung sorgt der hauseigene AP-1 Piezo-Pickup mit dezent im Schallloch platzierten Reglern für Volume und Bass. Das Instrument kommt mit einem tadellosen Matt-Finish, ist makellos verarbeitet und macht neugierig auf den Praxis-Teil.

 

Rücken Freihalten

Dieses mittelgroße Ochestra Model liegt bequem am Spieler – aber bitte nicht zu eng und innig, denn der gewölbte Rücken der OM-240 schwingt ganz enorm … wenn man ihn lässt. Der Sound ist dann geradezu wuchtig, kraftvoll und offen. Die Bässe haben richtig Charakter, die Mitten kommen trocken und direkt, die Höhen strahlen ohne aufdringlich zu sein. Ein inspirierendes Klangbild, ausgestattet mit reichlich Sustain und Dynamikreserven. Pluspunkte gibt’s auch für die Bespielbarkeit, denn die Werkseinstellung der Saitenlage und die Abrichtung der Bünde lässt keinen Wunsch nach Nachbearbeitung aufkommen.

Die Guild ist aus dem Karton raus einsatzbereit, oder wie es der Firmen-Slogan verspricht: „Made to be played“. Dank des rundlichen Halsfußes und des Cutaways sind auch die höchsten Lagen gut erreichbar. Die OM entpuppt sich als ausdrucksstarker Allrounder für Rhythmiker und Solisten, für Strummer und Fingerstyler, für Jazz-Flitzer und Bottleneck-Blueser. Und elektrisch? Passiert erst mal gar nichts. Keine Batterie in dem Täschchen innen am Halsfuß. Minuspunkt! Zwei Minuten Fummelei, dann kann’s losgehen. Leider werden die tollen Eindrücke vom akustischen Einsatz etwas getrübt.

Der Bass-Regler muss fast auf Null gedreht werden, weil sonst ziemlich heftige Feedback-Probleme auftreten. Die Lautstärken der einzelnen Saiten sind auch nicht ganz ausgewogen (H-Saite zu laut). Mit etwas Feinjustierung am Amp kriegt man einen passablen Sound hin, hat aber immer das Gefühl, dass mit einem guten Marken-Pickup-System von z.B. L.R. Baggs oder Fishman viel mehr herauszuholen wäre.

 

Resümee

Eine ganz tolle Acoustic mit einnehmendem Klang und toller Bespielbarkeit – und mit viel Luft nach oben beim Pickup-System.

 

Plus

  • Design, Konstruktion
  • Verarbeitung, Werkseinstellung
  • Bespielbarkeit
  • Klang (unverstärkt)

Minus

  • Pickup-System mit Schwächen

 

Profil

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