Das ist alles herzerfrischend simpel, nothing fancy: Zwei altgediente Fender Blues Deluxe, mal Stereo oder im Einzelbetrieb gefahren, sowie zwischen Stoppoks 67er Bigsby-Tele und den Amps ein kleines Pedalboard mit ein paar Klassikern: MXR Dyna Comp, Greer Lightspeed Organic OD, Fulltone Supa-Trem, T-Rex Twin Boost, dazu ein Emma Electronics Navigator Delay, George Dennis Wah Volume Switch und ein Mini D’Addario-Tuner.
Blues Deluxe (Bild: Till Hoheneder)
Die Amps werden von einem Morley A/B or A and B Switcher geschaltet. Ein Amp ist eher clean eingestellt, der andere etwas angezerrt – aber mit einem Mastervolume lautstärkemäßig sinnvoll im Zaum gehalten. Deswegen ist der Bühnensound nicht irrsinnig laut, sondern angenehm laut. In-Ear? Fehlanzeige. Was mich sehr angetörnt hat: Stefan hat das Tremolo immer subtil an, das hat mir gerade bei den angezerrten Sounds sehr gut gefallen, darum habe ich das beim nächsten Gig mit Gregor Hilden und Gerd Gorke auch gemacht. I like it, das klingt irgendwie breiter, räumlicher. Oder wie Stoppok es sagt: „Es ist wie ein Destroyer, das klingt einfach interessanter als ohne.“
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Stoppoks Pedalboard (Bild: Till Hoheneder)
Ein paar andere Gitarren, zum Teil mit anderen Tunings stehen noch bei Instrumentenwart Jürgen im Ständer, u.a. eine Gibson ES 330, Delta Custom Teardrop, Hagstrom 12-String, Squire Jazzmaster 12-String und eine Yamaha FG300.
Stefans Gitarrenrack (Bild: Till Hoheneder)
Stoppok ist ein Gitarrist, wie ich ihn mag. Er ist ein großartiger Fingerpicker und sehr versiert auf der akustischen Gitarre, das hatte mich schon in Weilheim ziemlich abgeholt. Elektrisch finde ich ihn sehr groovy, rootsy und egal, was er dazu sagt: Für mich ist Stoppok eine interessante Mischung aus Joe Walsh, Keith Richards mit einem Schuss Ry Cooder. Solistisch ist er gnadenlos ehrlich, hauptsächlich aus der Abteilung „too much gain will kill you!“ Sein Ton hat kein fettes Endlos-Sustain, ist eher direkt und höchstens leicht angezerrt. Ich habe nie das Gefühl, dass er sich wiederholt, er spielt meiner Meinung nach mutig, instinktiv und völlig unkalkuliert. I like. ●